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Himbeeren sind leckere Früchte. Blattläuse haben dazu jedoch eine andere Meinung, denn sie lockt der aus ihrer Sicht leckere Pflanzensaft an. So befallen Sie in erster Linie die zarten Blätter und Triebe der Pflanzen. Woher sind genau kommen, ist unklar, aber feststeht, dass sie quasi über Nacht einfallen. Denn zeigt sich eine Laus, dann sind am nächsten Tag oft schon ganze Kolonien zu finden. Und es stellt sich die Frage nach einer effektiven Bekämpfung von Blattläusen an Himbeeren.
Schadbild
Blattläuse (Aphidina) ernähren sich vom Saft der Pflanzen. Um an den Pflanzensaft zu kommen, sind sie mit einem Saugrüssel ausgestattet, mit welchem sie in die Pflanzen stechen. Da den Pflanzen durch die saugenden Insekten der lebensnotwendige Pflanzensaft entzogen wird, rollen sich die Blätter ein und sterben ab. Ein weiteres Merkmal ist der sog. Honigtau. Dies eine klebrige Flüssigkeit, die die Blattläuse ausscheiden. Da sie viel Zucker enthält, zieht sie andere Insekten, wie zum Beispiel Ameisen an.
Krankheitsüberträger
Blattläuse richten aber nicht Schaden durch ihr Saugen an, sondern können auch Viren übertragen, die für die Pflanzen oft gefährlicher sind als die Läuse. Neben der Virusübertragung kommt es im Zuge eines Befalls mit Blattläusen aber auch oft zur Ansiedlung von Schwärzepilzen, die sich vom Honigtau ernähren. Zwar dringen sie in der Regel nicht in die Pflanzen ein, jedoch führt ein starker Befall zu Verminderung der Photosynthese, was wiederum die Pflanzen schwächt.
Erkennen
Da die Läuse nur wenige Millimeter groß werden, ist es für den Hobbygärtner oft schwer zu erkennen, welche Art die Pflanze befallen hat. Finden Sie hell- oder gelbgrüne Tiere an Himbeerpflanzen, dann handelt es in der Regel um die Große bzw. Kleine Himbeerblattlaus (Aphis idaei bzw. Amphorophora idaei), denn diese Arten haben den Saft der Himbeerpflanze (bot. Rubus idaeus), wie ihr Trivialname bereits vermuten lässt, zum Fressen bzw. zum Saugen gern.
Bekämpfen
Haben sich die Sauginsekten auf den Himbeeren erst einmal ausgebreitet, dann hilft oft nur ein radikaler Rückschnitt. Deshalb sollten Sie die Tiere bekämpfen, auch wenn Sie nur wenige Exemplare auf den Pflanzen entdecken, damit sich die Plage erst gar nicht ausbreiten kann.
Gartengestaltung
Die natürlichste Form, die Himbeeren vor den gefräßigen Insekten zu schützen, ist eine naturnahe Gartengestaltung, die den natürlichen Fressfeinden der Läuse einen Lebensraum bietet. Dazu gehören:
- Vögel
- Spinnen
- Florfliegen-, Schlupfwespen-, Schwebfliegenlarven
- Marienkäfer und seine Larven
- Verschiedene Käferarten
Standortwahl
Gesunde und starke Himbeerpflanzen haben den Schädlingen mehr entgegenzusetzen als schwache und kümmernde. Deshalb sollten Sie die Beeren an einem sonnigen Standort im Garten pflanzen und darauf achten, dass der Boden nicht zu schwer ist. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass die Pflanzen regelmäßig vom Wind “durchlüftet” werden, denn Wind mögen die Plagegeister nicht.
Mechanisch bekämpfen
Haben sich die Insekten auf Rubus idaeus angesiedelt, dann ist es am besten, wenn Sie bei geringem Befall die Tiere mit der Hand entfernen bzw. zerquetschen. Dies wird zwar als eklig empfunden, ist aber immer noch die beste Methode zum Loswerden.
Eine weitere bewährte Methode, ist das Abspritzen der Läuse mit einem starken Wasserstrahl. Dabei sollten Sie jedoch auf den Wasserdruck achten, damit die Himbeerpflanzen nicht beschädigt werden. Die runtergefallenen Tiere müssen Sie nicht einsammeln, denn die meisten Exemplare überleben die Behandlung nicht. Sollte es dennoch Überlebende geben, dann schaffen sie es zumeist nicht bis zu den begehrten Blattspitzen, denn bis sie diese erreicht haben, sind sie längst tot.
Haben sich erste Kolonien gebildet, dann sollten Sie die befallenen Triebe abschneiden und im Hausmüll entsorgen. Dies vermindert zwar die Ernte, aber so kann der Befall eingedämmt werden.
Hausmittel
Da Aphidina keine modernen Schädlinge sind, gibt es verschiedene Hausmittel, die eine abschreckende Wirkung auf Blattläuse haben. Bewährte Pflanzen, aus welchen ein Sud hergestellt wird, sind:
- Brennnessel
- Rainfarn
- Knoblauch
Wie bei anderen Hausmitteln auch, gibt es die unterschiedlichsten Zubereitungsmöglichkeiten und Mengenangaben. Nachfolgend finden Sie für jede Pflanze ein “Rezept” für die Herstellung.
- 1 Liter kaltes Wasser auf etwa 100 Gramm grob zerkleinertes Brennnesselkraut geben
- Ziehzeit: 12 bis 24 Stunden
- Brennnesseln abseihen
- Pflanzen mit Sud bespritzen
- 50 Gramm zerquetschte Knoblauchzehen in 1 Liter kochendes Wasser geben
- Zehen etwa 30 Minuten ziehen lassen
- danach abseihen
- abgekühlten Sud auf Pflanzen bzw. Läuse spritzen
- 30 Gramm frischen Rainfarn auf 1 Liter kaltes Wasser geben
- Ziehzeit: 12 bis 24 Stunden
- Sud abseihen
- anschließend auf Pflanzen verwenden
Unabhängig davon, welchen Sud Sie verwenden möchten, sollten Sie die Himbeeren, wenn möglich nur an einem bedeckten Tag bespritzen, damit die nassen Blätter in der Sonne nicht verbrennen. Außerdem muss der Vorgang alle paar Tage wiederholt werden, bis keine Tiere mehr zu entdecken sind.