Große Spinnen besitzen einen hohen angsteinflößenden Faktor, obwohl unter den ihnen die wenigsten gefährlich sind. Folgend eine Auflistung der weltweit und heimischen größten Spinnenarten.
Die größten Spinnenarten
Von A bis G
Andalusische Trichternetzspinne (Macrothele calpeiana)
- auch als Spanische oder Europäische Trichternetzspinne bekannt
- Familie: Webspinnen (Araneae)
- Verbreitung: in Europa heimisch, vor allem in Spanien, Portugal, Italien
- Körpergröße: knapp unter vier Zentimeter
- zählt in Deutschland zu geschützten Spinnenarten
- giftig, aber nicht tödlich, beißt schmerzhaft zu und kann Kreislaufbeschwerden sowie Schwindel verursachen
Apulische Tarantel (Lycosa tarantula)
- Familie: Wolfsspinnen (Lycosidae)
- bekannteste Tarantel-Art
- Verbreitung: Italien, Südfrankreich, Balkanhalbinseln
- zählt mit um die drei Zentimeter Länge zu den größten Spinnenarten, die in Europa heimisch sind
- Biss schmerzhaft, aber für Menschen harmlos
Argiope lobata
- Familie: Echte Radnetzspinnen (Araneidae)
- Vorkommen: ursprünglich Südeuropa und nördlich bis Slowakei, heute weltweit
- Körpergröße: 2,5 Zentimeter (größte Radnetzspinnenart)
- Arten-typisch: Spinnennetze mit Zickzack-Band
- ungefährlich
Brasilianische Wanderspinne (Phoneutria nigriventer)
- Familie: Kammspinnen (Ctenidae)
- Vorkommen: Östliches Lateinamerika
- Körperlänge: bis zu 50 Zentimeter
- Beinspannweite: bis zu 180 Zentimeter
- hohe Aggressivität und Agilität
- giftig, im Extremfall tödlich
Chaetopelma olivaceum
- Familie: Vogelspinnen (Theraphosidae)
- Verbreitung: Vorderasien, Nordafrika, Zypern
- größte vorkommende Spinne Europas
- Körperlänge: zwischen vier und sechs Zentimetern
- nicht giftig, kann aber unter Umständen aggressiv reagieren und zubeißen
David-Bowie-Spinne (Heteropoda davidbowie)
- Familie: Riesenkrabbenspinnen (Sparassidae), Webspinne
- Verbreitung: heimisch in Malaysias Regenwäldern
- Körpergröße: Weibchen zwischen 2,2 und 2,5 Zentimeter, Männchen zwischen 1,5 und 1,8 Zentimeter
- Bein-Spannweite von bis zu 13 Zentimeter
- gilt als sehr giftig
Deserta- oder Madeira-Tarantel (Hogna ingens)
- Familie: Wolfsspinnen (Lycosidae)
- Verbreitung: bisher ausschließlich Madeira
- Größe: meist etwa vier Zentimeter, manchmal größer
- gilt zu den bedrohten Spinnenarten
- soll laut manchen Experten giftig sein, gibt aber keine wissenschaftlichen Belege dafür
Europäische Vogelspinne (Ischnocolus valentinus)
- Familie: Vogelspinnen (Theraphosidae)
- Vorkommen: hauptsächlich in Spanien und Sizilien
- einziges Vogelspinnen-Exemplar auf europäischem Festland
- Größe: bis zu drei Zentimeter
- schmerzhafter Biss, ungefährlich für Menschen
Gerandete Wasserspinne (Dolomedes plantarius)
- Familie: Jagdspinnen (Pisauridae)
- Verbreitung: Mitteleuropa, Deutschland, vorzugsweise in Feuchtgebieten
- Körpergröße: etwa 2 Zentimeter
- zählt zu den größten vorkommenden Spinnenarten in Deutschland
- in Deutschland streng geschützt
- harmlos
Goliath-Vogelspinne (Theraphosa blondi)
- derzeit zweitgrößte Spinnenart der Welt
- Familie: Vogelspinnen (Theraphosidae)
- Vorkommen: im tropischen Regenwald Südamerikas
- absolute Riesenspinne mit bis zu 200 Gramm Körpergewicht
- Körpergröße: bis zu 12 Zentimeter
- besitzt Giftstachel, ist aber für Menschen ungefährlich
- Chelizeren als Beißwerkzeuge, die schmerzhafte Fleischwunden verursachen können
- benutzt Brennhaare am Hinterteil zur Feindabwehr – schmerzhaft für Menschen
Graue Wanderspinne (Califorctenus Cacachilensis)
- zählt zu den größten Spinnenart weltweit
- wird auch als Riesenspinne bezeichnet
- Familie: Wanderspinnen (Phoneutria)
- Vorkommen: bisher nur im Nordwesten von Mexiko, Lateinamerika nicht auszuschließen
- Körpergröße: 23 Zentimeter Durchmesser inklusive Beinspannweite
- bisher keine offiziellen Erfahrungswerte über Bisse, aber aufgrund der Größe ist von einer relativ hohen Schmerzhaftigkeit auszugehen
Griechische Röhrenspinne (Eresus walckenaeri)
- Familie: Röhrenspinnen (Eresidae)
- Verbreitung: südliche Balkanhalbinseln, Griechenland und Bulgarien, ägäisches Meeresinseln der Türkei und Nahen Osten, Italien
- mit Größe von vier Zentimetern größte netzbauende Spinnenart in Europa
- typisches Erkennungsmerkmal: schwarzer Körper mit auffallend orangefarbenem Hinterteil
- besitzt Spinnengift, ist für Menschen aber ungefährlich
Große Winkelspinne (Eratigena atrica)
- Familie: Trichterspinnen (Agelenidae)
- Vorkommen: heimisch in Europa
- Körpergröße: circa zwei Zentimeter
- Beinspannweite: bis zu zehn Zentimeter
- extrem schnelle Fortbewegung (bis zu 50 Zentimeter pro Sekunde)
- für Menschen harmlos
Von H bis W
Hauswinkelspinne (Tegenaria domestica)
- auch als Kellerspinne oder Hausspinne bekannt
- Familie: Trichterspinnen (Agelenidae)
- Vorkommen: weltweit in gemäßigten Klimazonen
- Körpergröße: circa 1,5 Zentimeter
- Beinspannweite: bis zu acht Zentimeter, seltener bis zu zehn Zentimeter
- Biss: leicht schmerzhaft bis nahezu unmerkbar
- besitzt Gift, aber für Menschen harmlos
Laotische Riesenkrabbenspinne (Heteropoda maxima)
- größte Spinne auf der Welt vor der Goliath-Vogelspinne
- Familie: Riesenkrabbenspinnen (Sparassidae)
- Vorkommen: Laos, lebt vorrangig in Höhlen
- Körperlänge: bis zu 4,5 Zentimeter
- Beinspannweite: bis zu 30 Zentimeter
- für Menschen nicht gefährlich
- Bisse können zu schmerzhaften, kurzfristigen Schwellungen führen
Poecilotheria rajaei
- Familie: Vogelspinnen (Theraphosidae)
- Vorkommen: nördlich Sri Lankas
- Körpergröße: 20 Zentimeter oder mehr inklusive Beinen
- erst seit 2009 bekannt
- besitzt Giftdrüsen, aber zu wenig Giftinhalt, um für Menschen gefährlich zu werden
Porto Santo-Tarantel (Hogna schmitzi)
- Familie: Wolfsspinnen (Lycosidae)
- Verbreitung: hauptsächlich portugiesische Insel Porto Santo, selten auf portugiesischem Festland
- Körpergröße: zwei bis drei Zentimeter
- Beinspannweite: zwischen acht und zehn Zentimeter, manchmal länger
- sehr “entspannte” Spinnenart – wenig aggressiv
- beißt nur bei größter Gefahr
Schwarze Witwe (Latrodectus)
- Familie: Haubennetzspinnen (Theridiidae)
- 31 verschiedene Spinnenarten
- Vorkommen: überall, wie beispielsweise in Europa, Nord-, West- und Süd-USA, Südamerika
- Körpergröße: je nach Art bis etwa zwei Zentimeter
- Beinspannweite: bis circa vier/fünf Zentimeter
- giftig, aber nur wenige Todesfälle bekannt
Seidenspinnen (Nephila)
- Gattung der Echten Webspinnen mit 23 Arten
- Vorkommen: tropische und subtropische Gebiete, je nach Art Asien, Süd- und Mittelamerika, Afrika, Australien
- Größe: zwei bis sechs Zentimeter
- Beinspannweite: bis zu 15 Zentimeter
- fallen ab 40 Grad Celsius in narkoseähnlichen Zustand
- besitzen Giftzähne (Cheliceren)
- schmerzhafter Biss, der Schwellungen zur Folge haben kann, ansonsten keine große Gesundheitsgefährung zu erwarten
Südrussische Tarantel (Lycosa singoriensis)
- Familie: Wolfsspinnen (Lycosidae)
- Verbreitung: eurasischer Steppengürtel, selten Mitteleuropa
- zählt zu den größten in Europa vorkommenden Spinnenarten
- Körperlänge: zwischen vier und sechs Zentimeter
- steht unter Artenschutz
- besitzt Spinnengift, aber nicht für Menschen lebensgefährlich
Walzenspinne (Solifugae)
- Vorkommen: Wüsten, Steppen, Mittelmeerraum
- Körpergröße: bis zu 7 Zentimeter
- auffälliges Erkennungsmerkmal: selten vorkommende hell-cremig-beige bis orangefarbige Körperfarbe
- mehr mit Pseudoskorpionen als mit anderen Spinnenarten verwandt
- gehören zu den schnellsten Spinnenarten (15 Kilometer pro Stunde)
- Giftdrüsen vorhanden, aber relativ harmlos für Menschen
- Biss auch ohne Gift-Einspritzung immer schmerzhaft
Warmhaus-Riesenkrabbenspinne (Heteropoda venatoria)
- Familie: Riesenkrabbenspinnen (Sparassidae), Webspinne
- Verbreitung: früher nur in Tropen Asiens heimisch, heute international
- sucht sich in kühleren Regionen warme Unterschlüpfe, wie beispielsweise beheizte Gewächshäuser
- Körpergröße: knapp über drei Zentimeter
- Beinspannweite von bis zu 30 Zentimeter
- harmlos für Menschen
Häufig gestellte Fragen
Ja, wenngleich das seltener der Fall ist. Es kommt vor, dass sie unbemerkt in das Gepäck Reisender klettern und auf diese Weise nach Deutschland kommen. Da es sich um Ausnahmefälle handelt und die Chance sehr gering ist, dass ein zweites gegengeschlechtliches Exemplar ebenfalls “mitreist”, ist eine Vermehrung und damit Ausbreitung sehr unwahrscheinlich.
Ihre Größe sagt nichts über ihre Angriffslust, Aggressivität oder Gefährlichkeit aus. Aber in der Regel sind gerade die großen Spinnen sehr friedfertige Zeitgenossen. Die meisten großen Spinnenarten setzen sich maximal zur Wehr, wenn sie eine akute Bedrohung wahrnehmen.
Vor allem sollten Sie die Ruhe bewahren. Bewegen Sie sich langsam von der Riesenspinne weg. Vermeiden Sie jegliche ruckartigen Bewegungen. Werden Sie gebissen, ist bei den großen Spinnenarten meist nicht mit schwerwiegenden Gesundheitsproblemen zu rechnen. Lediglich ein Giftbiss der Schwarzen Witwe oder David-Bowie-Spinne sollte in jedem Fall medizinisch kontrolliert werden. Hochgiftige und lebensgefährliche Spinnen sind (bisher) hauptsächlich nur unter den kleinen Exemplaren zu finden.
Grundsätzlich dürfen Tiere nicht einfach so und/oder ohne Erfüllung verschiedener Bedingungen über die deutsche Grenze importiert werden. Das gilt vor allem für exotische Riesenspinnen, deren Einfuhr in der Regel aber verboten ist – insbesondere, wenn sie unter Artenschutz stehen. Bei widerrechtlicher Einfuhr nach Deutschland drohen empfindliche Geldstrafen und natürlich die Konfiszierung der riesigen Spinnenarten.