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Der zu den Duftpflanzen zählende Goldlack ist eine aufrecht und buschig wachsende, 20-70 cm hohe Staude, die hierzulande ausschließlich als Zierpflanze kultiviert wird. Zwischen April und September/Oktober zeigen sich je nach Sorte gefüllte oder ungefüllte, gelbe, rote, orangefarbene, violette oder rotbraune Blüten, die in der Regel erst ab dem zweiten Standjahr erscheinen. Sie sitzen in endständigen Trauben von bis zu 30 Einzelblüten. Die Blätter wachsen als Rosette. Als Begleitpflanzen eigenen sich beispielsweise die Schleifenblume, das Blaukissen, Veilchen oder Lerchensporn. Erysimum cheiri ist ähnlich dem roten Fingerhut stark giftig.
Steckbrief
- Wissenschaftlicher Name ist Erysimum cheiri.
- Meist zweijährige Pflanzen.
- Einige Sorten sind ausdauernd.
- Kultivierung im Beet und im Kübel möglich.
- Blütezeit je nach Sorte zwischen April und September/Oktober.
- Blüten erscheinen erst ab dem zweiten Standjahr.
- Wuchshöhe je nach Sorte zwischen 20 und 70 cm.
- Wuchsbreite liegt bei ca. 40 cm.
- Goldlack enthält starke Giftstoffe.
- Er gehört zu den Duftpflanzen.
Standort und Boden
In seiner Heimat wächst Goldlack an Mauern und Felswänden. Dementsprechend benötigt er auch im heimischen Garten einen geschützten aber trotz allem luftigen und voll sonnigen Standort. An zu schattigen Plätzen würde er verkümmern und vermutlich kaum oder gar nicht blühen.
Der Boden sollte durchlässig aber auch kalk- und stickstoffhaltig sowie mäßig nährstoffreich sein. Böden mit einem erhöhten Lehmanteil sind besonders gut geeignet. Besonders schwere Böden lassen sich mit etwas Splitt oder Sand verbessern. Danach sollte man gegebenenfalls auch etwas Kalk streuen. Was die Pflanze überhaupt nicht verträgt, sind saure und zu Staunässe neigende Böden.
Schneiden
Erysimum cheiri ist eine sehr schnittverträgliche Pflanze. Zunächst ist es sinnvoll, verwelkte Blüten regelmäßig abzuschneiden. Das führt dazu, dass die Pflanze immer wieder neue Blüten bildet, wodurch die Blütezeit deutlich verlängert werden kann. Mehrjährige Arten sollten nach der Blüte stark zurückgeschnitten werden, sodass nur wenig Blattwerk stehen bleibt. Wenn man jedoch möchte, dass sich der Goldlack selbst aussät oder man Samen für eine neue Aussaat benötigt, sollte man entweder eine Pflanze stehen lassen oder nicht alle Blüten abschneiden.
Gießen und Düngen
- Gegossen wird vor allem von Mai bis Juli regelmäßig.
- Besonders bei andauernder Trockenheit gießen.
- Boden sollte immer leicht feucht sein.
- Zu viel Nässe könnte jedoch zu Fäulnisbildung führen.
- Kurzzeitig kommt er gut mit Trockenheit zurecht.
- Gedüngt wird nur während der Wachstumsphase.
- Dazu alle 4 Wochen einen Flüssigdünger verabreichen.
- Im Kübel kultivierte Pflanzen müssen wöchentlich gedüngt werden.
- Gegebenenfalls im Frühjahr Kompost und Hornspäne in den Boden einarbeiten.
Überwintern
Goldlack Erysimum cheiri ist nur bedingt winterhart, wobei die gefüllten Sorten am frostempfindlichsten sind. Diese sollte man deshalb am besten dauerhaft im Topf bzw. Kübel kultivieren und frostfrei im Haus überwintern. Die Überwinterung kann außer im Haus auch in einem hellen und kalten aber trotz allem frostfreien und geschlossenen Frühbeetkasten oder einem Kalthaus erfolgen.
Bei im Garten ausgepflanzten Exemplaren kann man die Winterhärte teilweise verbessern, indem man sie mit Tannenreisig oder Ähnlichem abdeckt. Vor allem in besonders rauen Wintern sollten sie vor Kahlfrösten und Wintersonne geschützt werden. Als Kahlfrost wird bodennaher Frost ohne eine schützende und dämmende Schneedecke bezeichnet.
Mit ausreichend Schutz und etwas Glück kann Goldlack auch mehrere Jahre alt werden. Zusätzlichen Schutz kann gegebenenfalls eine Art Mulchschicht aus Kompost bieten. Ohne jeglichen Schutz übersteht diese Pflanze den Winter in der Regel nicht. Was die Pflege im Winter betrifft, sollte man bei einer Überwinterung im Haus darauf achten, dass die Pflanzen nicht zu dicht stehen. Auf eine Düngung sollte während der kalten Jahreszeit komplett verzichtet werden.
Vermehrung
Aussaat
Goldlack Erysimum cheiri samt sich an geschützten Standorten in den meisten Fällen selbst aus, vorausgesetzt man belässt die Samen an der Pflanze. Man kann die Samen natürlich auch abernten und für eine gezielte Aussaat verwenden.
Von Mai bis Juli kann er direkt im Garten oder in einem Frühbeet ausgesät werden. Dazu verteilt man die Samen flach im Boden und bedeckt sie in etwa drei- bis vierfacher Samenstärke mit Erde. Diese Pflanze gehört zu den Dunkelkeimern, demzufolge müssen die Samen unbedingt mit Erde bedeckt werden. Nun muss der Boden gleichmäßig feucht gehalten werden.
Bodentemperaturen zwischen 17 und 20 Grad sind für die Keimung optimal. Etwa 4 Wochen nach der Keimung können die jungen Pflänzchen im Beet oder in Töpfe vereinzelt werden, sie sollten zu diesem Zeitpunkt über mindestens zwei Blattpaare verfügen. So sind sie kräftig genug, um den Winter überstehen zu können. Dabei sollte man einen Pflanzabstand von etwa 20-25 cm einhalten.
Die jungen Keimlinge müssen jetzt vor Trockenheit, kalten Winden und Frost geschützt werden. Besonders frostempfindliche Sorten können in einem frostfreien Frühbeet bzw. unter Glas überwintern. In eher milden Lagen ist je nach Sorte auch eine Überwinterung im Freien möglich, das setzt allerdings entsprechende Frostschutzmaßnahmen voraus.
Damit die Pflanzen den Winter dann gut überstehen, ist entweder eine ausreichend dicke Schneedecke erforderlich oder eine entsprechende Abdeckung. Im darauf folgenden Jahr kommt es dann in der Regel zur Blüte. Alternativ zur Aussaat kann man auch im Frühjahr einjährige Pflanzen im Gartenfachhandel kaufen und diese dann direkt in den Garten auspflanzen. Auch hier sollte auf einen ausreichenden Pflanzabstand geachtet und der Goldlack nicht tiefer als 10 cm in den Boden gesetzt werden.
Stecklinge
Neben der Aussaat ist auch eine Stecklingsvermehrung möglich. Im Gegensatz zur Aussaat können bei der Stecklingsvermehrung sortenreine Pflanzen gewonnen werden, sodass man besonders wertvolle Sorten erhalten und vermehren kann. Man schneidet nach der Blüte etwa 10 cm lange halb reife und nicht verholzte Triebe von der Mutterpflanze ab. Wurde zuvor ein Rückschnitt durchgeführt, kann gegebenenfalls auch das Schnittgut für die Stecklingsgewinnung genutzt werden.
Von den Stecklingen entfernt man dann die untersten Blätter und steckt sie in kleine Töpfe beispielsweise mit Torf. Dann gießt man sie an und deckt den Topf am besten mit einer lichtdurchlässigen Plastiktüte ab, um ein optimales Klima für die Stecklinge zu schaffen. Zeigen sich die ersten neuen Triebe bzw. Blätter, ist das ein Zeichen dafür, dass der Steckling Wurzeln gebildet hat und entweder ins Beet oder einen größeren Topf verpflanzt werden kann.
Krankheiten und Schädlinge
Kohlhernie
Bei der Kohlhernie handelt es sich um eine Schleimpilzkrankheit. Die Erreger dieser Krankheit leben im Boden, wo sie übrigens viele Jahre überdauern können. Dort schädigen sie demzufolge die Wurzeln, mit der Folge, dass die Blätter blaugrün oder grau erscheinen, schaff herunterhängen und schließlich welken und verkümmern. Eine Bekämpfung dieser Krankheit ist in der Regel nicht möglich.
Deshalb sollte man entsprechend vorbeugen. Das kann man tun, in dem man den Boden immer wieder gut auflockert und mit ausreichend Kalk versorgt. Lag bereits ein Befall vor, sollte man etwa 2 Wochen vor einer erneuten Pflanzung Spezialkalkstickstoff ausbringen, etwa 100 mg pro Quadratmeter. Ein pH-Wert zwischen 7 und 7,5 ist optimal um der Kohlhernie vorbeugen. Zudem sollte man auf die Fruchtfolge achten und den Goldlack ebenso, wie auch andere Kreuzblütler frühestens alle 3-4 Jahre an denselben Standort pflanzen.
Welkekrankheit
Die Welkekrankheit zeigt sich, wie der Name schon vermuten lässt, an verwelktem Laub, ohne dass ein Wasser- oder Nährstoffmangel vorliegt. Verursacht wird diese Krankheit durch einen Pilzbefall. Eine direkte Bekämpfung ist auch hier nicht möglich, deshalb sollte man auf eine gute Vorbeugung setzen. Dazu muss eine mindestens dreijährige Fruchtfolge eingehalten, beim Kauf von Pflanzen auf gesunde Exemplare geachtet und ausgewogen gedüngt und bewässert werden. Eine zu starke Bewässerung speziell vor der Ernte sollte vermieden werden. Befallene Pflanzen werden entfernt und entsprechend entsorgt.
Grauschimmel
Ein Befall mit Grauschimmel ist an einem samtig grauen Belag an den Blättern zu erkennen. Er tritt vor allem bei Pflanzen auf, die aufgrund von Pflegefehlern oder eines ungünstigen Standortes geschwächt sind. Grauschimmel weitet sich im weiteren Verlauf über die komplette Pflanze aus. Wenn man betroffene Pflanzen retten möchte, helfen meist nur spezielle Fungizide, mit denen man sie besprüht. Dann sollte der Befall allerdings noch nicht zu weit fortgeschritten sein. Ist bereits die komplette Pflanze befallen, kann man sie nur noch entsorgen und das am besten im Hausmüll, auf keinen Fall auf dem Kompost.
Erdflöhe
Bei Erdflöhen handelt es sich nicht um herkömmliche Flöhe, sondern um Blattkäfer. Diese sind dunkel bis schwarz, gelb oder gelb gestreift, maximal 3 mm groß und fressen Löcher in die Blätter. Ihre Larven machen sich an den Wurzeln zu schaffen.
Zur Bekämpfung sollte man den Boden öfters durchhacken, regelmäßig Unkraut jäten und den Boden möglichst feucht halten, denn Erdflöhe lieben es eher trocken. Hilfreich kann dabei eine Mulchschicht aus Kompost sein. Sinnvoll ist auch das Gießen mit Brennnesseljauche. Ansonsten kann man versuchen, die Ansiedlung natürlicher Feine wie Schlupfwespen, Igel oder Laufkäfer zu unterstützen.
Besonderheiten
- Goldlack Erysimum cheiri zählt zu den Giftpflanzen.
- Das Gift ähnelt dem des Roten Fingerhuts.
- Dieser gehört bekanntlich zu den giftigsten Pflanzen im heimischen Garten.
- Am höchsten konzentriert ist das Gift in den Blüten und Schoten bzw. Samen.
- Er ist sowohl für Mensch als auch Haustier stark giftig.
- Können Kinder damit in Berührung kommen, sollte man auf den Anbau verzichten.
Besonders schöne Sorten
Goldlack Erysimum cheiri “Bowles Mauve”
Diese gut winterharte Hybride präsentiert sich mit violett-purpurfarbenen Blütentrauben, die zu dem graugrünen Laub einen schönen Kontrast bilden. Mit einer Blütezeit von April bis in den Spätherbst blüht diese Sorte außerordentlich lange und wächst bis zu 70 cm in die Höhe.
Goldlack, Erysimum cheiri ‘Winter Sorbet’
Dieser großblütige Goldlack blüht von April bis Juni Fuchsia bzw. lachsfarben. Die Blüten dieser mehrjährigen Sorte versprühen einen süßlichen, honigähnlichen Duft. Sie wird zwischen 20 und 25 cm hoch.
Goldlack Erysimum cheiri ‘Fire King’
Die Sorte Fire King präsentiert sich mit leuchtenden orange-scharlachroten Blüten mit einem feinen orangegelben Rand. Sie blüht den ganzen Sommer über und wird etwa 40 cm hoch.
Goldlack Erysimum cheiri ‘Gold Dust’
Diese wintergrüne, zwischen 25 und 50 cm hoch wachsende Sorte ist mäßig frosthart. Sie bringt von Mai bis Juli leuchtend gelbe und duftende Blüten hervor.
Häufig gestellte Fragen
Wie bekommt man den Goldlack am besten über den Winter?
Die mehrjährigen Arten kann man sehr gut über den Winter bringen, wenn man sie an einen geschützten Standort pflanzt und durch eine entsprechende Abdeckung vor strengen Frösten, kalten Winden aber auch Trockenheit schützt. Empfindlichere Sorten können beispielsweise in einem Kalthaus oder Frühbeet überwintern.
Wie kann man einem Schädlings- oder Krankheitsbefall am besten vorbeugen?
Zunächst sollte man auf die richtige Pflege und Standortwahl achten. Des Weiteren ist es gerade beim Goldlack wichtig, die Fruchtfolge einzuhalten. Goldlack ist ein Kreuzblütler, d.h., dass er frühestens alle 3-4 Jahre am selben Standort gepflanzt werden darf.