Wenn Goldfische plötzlich im Teich oder Aquarium sterben, sind die Ursachen dringend ausfindig zu machen, um im Idealfall Restbestände noch retten zu können. Die häufigsten Ursachen sind im Folgenden nachzulesen.
Wassertemperatur
Steigt die Temperatur im Teich oder Aquarium stark an, verschlechtert sich die Sauerstoffaufnahme des Wassers. Das kann bis zu einem gravierenden Sauerstoffmangel führen, an dem Goldfische innerhalb weniger Stunden durch Ersticken sterben können. Die Kontrolle der Wassertemperatur ist vor allem während heißer Sommertage erforderlich. Zu berücksichtigen sind folgende Aspekte:
- Wassertemperaturen zwischen vier Grad Celsius und 30 Grad Celsius vertragen Goldfische
- dauerhafte Temperatur nicht über 20 Grad Celsius
- bei suboptimaler Wassertemperatur sofort korrigieren
- Wasserumwälzung vornehmen, um Sauerstoffanreicherung zu fördern
Vergiftung
Wenn plötzlich die Goldfische sterben, kann es an einer Vergiftung liegen. Diese ist meist auf Pflegefehler beziehungsweise unzureichende Wassersäuberung zurückzuführen. Aber auch ein zu hoher Fischbestand in einem zu kleinem Gewässer kann zu hohe Werte verursachen, die am häufigsten Nitrit, Ammonium sowie Ammoniak betreffen.
- Kontrolle der Werte
- Vergiftungsrisiko bei Nitratwerten von über 30 Milligramm pro Liter
- Ammonium und Ammoniak entstehen durch zu hohen pH-Wert von über 7.0
- sind Grenzwerte überschritten, sofort Wasserfilterung vornehmen
- Idealfall: Goldfische vorübergehend in frisches Wasser umsiedeln, bis Teich/Aquarium gefiltert oder Wasserwechsel vorgenommen wurde
- Sauerstoff- beziehungsweise Umwälzpumpe nutzen, um Sauerstoffanregung zu erzielen
- vorbeugend regelmäßig Wasser reinigen, Wasserqualität testen und bei Bedarf optimieren
- gegebenenfalls Fischbestand verringern – Richtwert: zwei Goldfische pro Kubikmeter Wasser
Überfütterung
Zwar besitzen Goldfische kein Sättigungsgefühl und können sich durchaus überfressen, wenn sie zu oft zu viel gefüttert werden, allerdings sterben sie davon nicht zahlreich und plötzlich. Die Ursache liegt bei übrig gebliebenem Fischfutter, dass am Boden für das Kippen der Wasserqualität sorgt, wenn es verrottet. Dann geschieht gleiches, wie bereits unter “Ursache Vergiftung” beschrieben und gleichermaßen sehen auch die Gegenmaßnahmen aus.
Bauchwassersucht (Aszites)
Ebenfalls durch eine schlechte Wasserqualität kommt häufig die Bauchwassersucht als Ursache für das plötzliche Sterben der Fische in Betracht. Durch diese kommt eine bakterielle lebensbedrohliche Infektion in Gange. Sie zeigen besondere Merkmale, die auf die Erkrankung hinweisen. Ohne Behebung der Ursache und Behandlung sterben sie relativ zügig. Bei frühzeitiger Ergreifung geeigneter Maßnahmen sind die Überlebenschancen des Restbestandes gut.
Bauchwassersucht erkennen
- halten sich in einer Teich-/Aquariumecke auf
- schwimmen kaum
- haben einen deutlich sichtbar aufgeblähten Bauch
- abstehende Schuppen
- mögliche Gleichgewichtsstörungen mit Eindruck de Orientierungslosigkeit
- Augen können aufgequollen hervorstehen
Maßnahmen
- sofort Wasserqualität kontrollieren und Werte korrigieren
- Breitbandantibiotikum verabreichen (Wirkstoff Nifurpirinol wird von vielen Experten empfohlen – 1 Tablette pro 25 Liter)
- Fischbestand kontrollieren und gegebenenfalls verringern – ideal: zwei Goldfische pro Kubikmeter Wasser
- während der Behandlung Wasser gut durchlüften und durchgehend filtern
- ideal ist eine Aktivkohlenreinigung – entfernt zuverlässig Medikamentenreste aus dem Wasser
- unbedingt Bodenreinigung vornehmen
Kupferleitungen
Zu den häufigsten Ursachen für das plötzliche Sterben von Goldfischen gehören alte Kupferleitungen, durch die Wasser in den Teich/das Aquarium laufen. Steigt der Kupfergehalt im Wasser, ist eine Vergiftung des gesamten Fischbestands schließlich in wenigen Stunden möglich. Meist ist der Kupfergehalt bereits beim bloßen Hinsehen erkennbar, weil das Wasser leicht rostig gefärbt ist. Oft riecht es auch metallisch. So ist dem weiteren Fischsterben entgegenzutreten:
- durch alle verfügbaren Filterpumpen das Wasser auch Hochtouren reinigen
- Alternative: Fische sofort herausnehmen, in frisches Wasser mit Sauerstoffpumpe setzen und Teich/Aquarium leeren
- Teich/Aquarium gründlich reinigen
- für ausreichend Sauerstoff sorgen, bevor Fische in frisch gefülltes Wasser zurück können
- Gabe eines Fischminerals fördert die Vitalität und begünstigt eine Entgiftung
Weißpünktchenkrankheit (Ichthyo)
Die Weißpünktchenkrankheit ist weltweit stark verbreitet und entsteht durch einen Parasitenbefall der sogenannten Wimperntierchen. Sie gelangen entweder durch infizierte Neuankömmlinge oder Hinzufügen (gebrauchten) von Steinen/Deko-Elementen mit Parasitenbefall ins Wasser. Dort verbreiten sie sich rasant und befallen hauptsächlich gestresste Goldfische und/oder mit geschwächtem Immunsystem. Bei sofortiger Entdeckung und richtiger Behandlung kann dem Goldfisch-Sterben relativ zügig ein Ende bereitet werden. Allerdings haben sehr schwache Tiere kaum eine Überlebenschance, weil es ein wenig Zeit bedarf, bis eine Behandlung anschlägt. Ein Sterben innerhalb weniger Stunden ist möglich.
Weißpünktchenkrankheit erkennen
- weiße Punkte an Flossen (Anfangsstadium)
- im späteren Stadium über ganzen Körper verteilt
- Fressunlust
- einklemmen der Flosse
- befallene Goldfische sondern sich von Gruppe ab
- schleimige, entzündete Haut
- jucken sich an Gegenständen, da teils starker Juckreiz je nach Entzündungsgrad der Haut
Maßnahmen
- Erste Hilfe: Wassertemperatur kurzfristig auf 30 Grad Celsius erhöhen (maximal zwei bis drei Tage) – tötet Parasiten zahlreich ab
- bei höherer Wassertemperatur unbedingt Sauerstoffpumpe durchgehend anschließen
- Alternative: erkrankte Goldfische über sieben Tage lang alle zwölf Stunden in frisches Wasser umsiedeln
- am effektivsten: Verabreichung von beispielsweise Malachitgrün (Behandlungsdauer circa 20 Tage)
- Gründliche Reinigung von Steinen und Deko-Elementen (Essig hilft gut gegen Parasiten – muss aber penibel abgewaschen werden, bevor es zurück ins Wasser geht, da Essig den pH-Wert negativ verändert)
Columnaris
Bei Columnaris handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die gleich hinter der Weißpunktkrankheit die häufigste Ursache für das plötzliche Absterben von Goldfischen ist. Die Infektion kann rasant auf andere Artgenossen übergreifen und auf diese Weise innerhalb kürzester Zeit umfangreiche Goldfischgruppen sowie andere Fischarten töten. Meist kommt die Erkrankung in Aquarien vor. Eindeutig ist die Infektion nicht von allen bakteriellen Erkrankungen zu unterscheiden. Oft bilden sich diese Bakterien in Wunden nach Rangordnungskämpfen mit anderen Fischen oder werden durch Neuzugänge eingeschleppt.
Typische Merkmale
- Flossenklemmen
- schaukelnde Bewegungen beim Schwimmen
- apathisches Verhalten
- betroffene Fische halten sich meist am Boden auf
Maßnahmen
- wenn möglich, sofortige Isolation erkrankter Tiere
- Behandlung mit Breitbandantibiotikum
- UV-Beleuchtung für Abtötung verbliebener Bakterien im Teich/Aquarium
- Wasser gut durchfiltern
Weitere bakterielle Infektionskrankheiten
Es gibt weitaus mehr bakterielle Erkrankungen, die Goldfischen das Leben schnell beenden können. Sie weisen in der Regel nahezu ähnliche typische Merkmale auf, wie bei Columnaris. Die erforderlichen Maßnahmen sowie Behandlung mit einem Breitbandantibiotikum sind ebenfalls identisch. Zwei bakterielle Infektionen sind am meisten vertreten:
- Chlamydien Epitheliocystis – zusätzliche Erkennungsmerkmale: mögliche Atemprobleme und abstehende Kiemendeckel
- Tuberkulose – zusätzliches Erkennungsmerkmal: mögliche Atemprobleme
Häufig gestellte Fragen
Wenn Antibiotika für erkrankte Goldfische gegeben wird, ist das nicht gefährlich für die gesunden Fische im gleichen Wasser?
Nein. Antibiotika-Wirkstoffe bauen auch Fischkörper nahezu vollständig ab. Aber wie beim Menschen kann eine Wirkstoffresistenz die Folge sein, wenn sie zu oft Antibiotika abbekommen. Dann ist eine andere Behandlung/anderer Wirkstoff auszuwählen. Aus diesem Grund ist es wichtig, so gut wie möglich dafür zu sorgen, dass sich keine bakteriellen Infektionen ausbreiten können und neue Fische nicht sofort ins Wasser zu den anderen kommen, sondern erst beobachtet wird, ob sie gesund oder krank sind.
Woher weiß ich, ob meine Goldfische krank sind, wenn ich sie fast nur am Teichboden verharren sehe?
Das kann ein Krankheitsanzeichen sein, muss aber nicht. Versuchen Sie beispielsweise mit einem Kescher die Fische zum Bewegen/Schwimmen zu animieren. Dabei zeigen sich meist weitere Anzeichen, falls Erkrankungen vorliegen. Wenn sie apathisch sind, bewegen sie sich nicht weit weg, lassen sich oft sogar ohne Reaktion anstupsen. Oder schwimmen sie unkoordiniert “wackelig”? Können Sie sie mit dem Kescher einfangen und untersuchen Sie sie auf optische Anzeichen, wie sie im Artikel beschrieben sind. In jedem Fall sollte die Wasserqualität getestet werden.
Können Goldfische im Gartenteich während des Winters auch plötzlich an Erfrierung sterben?
Das hängt von den vorliegenden Bedingungen ab. Bei Goldfisch-Haltung muss ein Teich eine Mindesttiefe von 80 Zentimeter haben, besser einen oder 1.5 Meter. So können sie sich in die tieferen Gefilde zurückziehen, während nur die Wasseroberfläche bei Kälte zufriert und sie somit nicht bis zu den Goldfischen reicht. Wichtig ist zudem, dass für ein Luftloch in der Eisschicht gesorgt wird, damit Sauerstoff in den Teich gelangt, da sie ansonsten ersticken würden.