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Goldfische gehören in einen Gartenteich, wie Blumen in den Garten. Seit etwa 1.000 Jahren werden diese Zierfische in Behältern, Aquarien und Teichen gehalten. In den letzen Jahrzehnten hat sich das Leben der quirligen Gesellen stark verbessert. Sie bekommen immer bessere Bedingungen geboten und das ist wichtig. Vorbei sind die Zeiten, in denen Goldfische in kleinen runden Glasbehältern immer im Kreis schwimmen mussten. Heute gibt man ihnen mehr Raum und gestaltet ihren Lebensbereich entsprechend ihren Wünschen. Was Goldfische mögen und wie man sie richtig hält und vermehrt, erfahren Sie im Folgenden. Lesen Sie weiter!
Steckbrief
- Gehört zu den Karpfenfischen, ist daher mit Koi und Farborfen verwandt
- Zahlreiche Formen
- Sehr verträglich und lassen sich gut vergesellschaften
- Unterschiede in der Färbung, dem Flossenbehang und der Körpergröße
- Für den Gartenteich nur klassische Formen und die Kometenschweife geeignet
- Farben von reinweiß über gelb, orange, rot, blaugrau bis schwarz
- Auch gescheckte Fische möglich
- Möglich sind auch gedrungene, fast ballonartige Körperformen
- Sie sind zu langsam für Gartenteiche, für Katzen leicht zu fangen
- Besser sind Kometenschweife, die an ihrer lange, gegabelten Schwanzflosse zu erkennen sind
Die Haltung von Goldfischen
Die Haltung von Goldfischen im Gartenteich ist nicht kompliziert. So ein Teich darf nicht zu klein und zu flach sein, sollte ausreichend Pflanzen beherbergen und darf nicht in der prallen Sonne liegen. Wichtig sind noch der Untergrund, das Fischfutter und die Menge an Goldfischen oder anderen Fischen insgesamt. Man darf den Teich nicht überfüllen. Große Teiche regeln ihren Wasserhaushalt meist selbständig. Bei kleinen Teichen muss mit entsprechender Technik für gutes Wasser und ausreichend Sauerstoff gesorgt werden. Ein Teich macht etwas Arbeit, aber die Ruhe und die Ausstrahlung machen das allemal wieder wett.
Der Teich
Viele Gartenteichbesitzer machen den Fehler und überladen ihren Teich mit Goldfischen. Das ist für diese Lebewesen absolut unmöglich. Jeder Goldfisch benötigt mindestens 450 bis 500 Liter Wasservolumen. Wenn so viel Volumen zur Verfügung stehet, können sich die Goldfische gut entwickeln, fühlen sich wohl und vermehren sich auch. Der Teich muss entsprechend gestaltet sein.
- Teich nicht überladen!
- Jeder Goldfisch benötigt etwa 500 Liter Wasservolumen.
- Ein Teich zum Überwintern muss mindestens an einer großflächigen Stelle einen Meter tief sein, besser ist 1,5 m. Dorthin ziehen sich die Fische zurück, wenn Frost eine Eisschicht auf dem Teich bildet.
- Wichtig sind Unterwasserpflanzen, denn sie reichern das Teichwasser mit Sauerstoff an und den benötigen alle Lebewesen im Wasser. Außerdem entziehen sie dem Wasser Schadstoffe.
- Wasserpflanzen bieten Goldfischen Versteckmöglichkeiten und Ablaichplätze.
- Seerosenblätter schützen vor Sonneneinstrahlung
- Mindestens ein Drittel des Teiches sollte im Schatten liegen. Sonne erhöht das Algenwachstum und die Wassertemperatur. Beides ist nicht so günstig für Goldfische.
- Wichtig ist ein Bodensubstrat, am besten ein feines Sand-Kies-Gemisch. Es ermöglicht den Pflanzenwurzeln, sich zu verankern und erlaubt den Goldfischen zu gründeln, was sie leidenschaftlich gern tun. Sie suchen so Nahrung.
- Bei einem anderen Bodenbelag oder wenn er ganz fehlt, wirbeln die Fische sonst Mulm auf und das Teichwasser trübt sich mehr oder weniger stark.
- Vermeiden kann man diese Eintrübungen durch gute Filteranlagen, am besten einer leistungsstarken Pumpen-Filter-Kombination
Bewährte Unterwasser- und Schwimmpflanzen
- Rohrkolben-Arten (Typha spec)
- Schilf (Phragmites australis)
- Seerosen (Nymphaea)
- Teichrosen (Nuphart)
- Hornkraut-Arten (Ceratophyllum spec.)
- Gemeiner Tannenwedel (Hippuris vulgaris)
- Laichkraut-Arten (Potamogeton spec.)
- Krebsschere (Stratiotes aloides)
- Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis)
Das Einsetzen der Fische
Goldfische in ihr neues Zuhause einzusetzen, erfordert etwas Zeit und Vorbereitung. Das Teichwasser unterscheidet sich meist erheblich von den vorherigen Wasserqualitäten. Daran müssen sie sich langsam gewöhnen. Goldfische kauft man meist in einem Folienbeutel mit Wasser. Dieses stammt aus ihrem Zuchtbecken. Es folgt das langsame Eintemperieren.
- Den Beutel mit den Fischen etwa 45 Minuten auf der Teichoberfläche treiben lassen. So nähern sich die Wassertemperaturen an.
- Den Beutel öffnen und vorsichtig Teichwasser hineinschöpfen.
- Noch einmal 30 bis 45 Minuten warten und dann die Fische in die Freiheit entlassen.
Die Ernährung
Goldfische werden häufig falsch bzw. zu viel gefüttert. Futterreste fallen auf den Teichboden und vergammeln. Die Fische werden zu dick und langsam, sind leichte Beute für Katzen und Reiher. Das muss nicht sein. Je größer ein Teich ist, um so besser können sich die Goldfische selbst versorgen. Ein größerer Wasserspiegel sorgt für mehr Insekten, die darauf zu fangen sind.
- Futter, das nicht innerhalb der ersten zwei Minuten weggefressen wird, ist zu viel. Beim nächsten Füttern einfach weniger geben.
- Bei Wassertemperaturen unter 10°C nicht mehr füttern. Die Fische fressen kaum noch und können Nahrung schlecht verdauen.
- Ein Fastentag pro Woche wirkt sich meist positiv auf die Vitalität der Goldfische aus. Außerdem müssen sich die Fische an diesem Tag anstrengen und suchen den Teichgrund sehr gründlich ab. Sie machen praktisch groß reine. Außerdem fressen sie Insekten, die auf die Wasseroberfläche gelangen.
- Grundsätzlich nicht nur ein bestimmtes Futter geben, sondern eine bunte Mischung. Neben Goldfischfutter in Pelettform und Sticks freuen sich die Fische auch über Wasserflöhe und Mückenlarven, egal ob frisch oder gefriergetrocknet.
Die Überwinterung
Für die Überwinterung ist die Tiefe des Teiches wichtig. Er sollte nicht zufrieren und wenn doch, muss man etwas tun, um ihn offen zu halten. Der Luftaustausch ist zu gewährleisten. Außerdem sollten die Goldfische schon mindestens 6 Monate im Teich verbracht haben und nicht erst vor kurzem eingesetzt wurden.
- Ein Teich zum Überwintern muss mindestens an einer großflächigen Stelle einen Meter tief sein. Dorthin ziehen sich die Fische zurück, wenn Frost eine Eisschicht auf dem Teich bildet.
- Bei flacheren Teichen wird ein Eisfreihalter benötigt. Er sorgt dafür, dass der Teich nicht zufriert, egal wie kalt und wie lange es frostig ist.
- So kann der Gasaustausch zwischen Wasser und Luft auch im tiefsten Winter stattfinden.
- Nicht füttern!
Die Vermehrung von Goldfischen
Für die Vermehrung der Goldfische muss man meist gar nichts weiter tun. Sie machen das ganz alleine, wenn die Bedingungen passen versteht sich. Wenn im Frühling die Wassertemperaturen steigen, werden die Goldfische munter. Ab Temperaturen über 15°C beginnen sie zu balzen. Ein Weibchen kann pro Saison etwa acht bis zehn mal laichen. Das wäre eine Menge Nachwuchs, aber die Altfische fressen einen großen Teil des Laiches auf. Andere Einflüsse vernichten einen weiteren Teil. Es beleiben also gar nicht so viele übrig. Die Jungen schlüpfen schon nach fünf bis sieben Tagen aus den Eiern. In den ersten Tagen ernähren sie sich von dem Dottersack, der sich an ihrem Bauch befindet, dann suchen sie schon nach Kleinstlebewesen. Junge Goldfische sind im ersten Jahr recht dunkel. Erst mit der Zeit nehmen sie die typische rotgoldene Färbung an.
Krankheiten
Auch Goldfische können von Krankheiten befallen werden. Einfache Arten sind recht robust und werden selten krank, hochgezüchtete Spezies sind dagegen recht empfindlich. Wie überall ist auch hier wichtig, die Symptome beizeiten zu entdecken. Je früher man gegen die Erkrankung einschreiten kann, um so besser sind die Heilungschancen.
- Grieskörnchen-Krankheit – Kiemen-, Haut und Flossen sind mit kleinen weißen Punkten überzogen. Dies sind Parasiten. Die Kiemen sind meist stark in Bewegung und die Fische versuchen, sich überall zu schubbern, um die Parasiten abzustreifen. Der Erreger ist ein winziges Wimperntierchen, welches das Gewebe der Goldfische und anderer Fische zerstört.
- Saprolegnia – hier handelt es sich ebenfalls um Parasiten, die hauptsächlich Wunden und Verletzungen der Fische nutzen und sich als grauweißer Wattebausch auf Haut und Flossen legen. Die Krankheit ist gut behandelbar. Man nutzt eine Medikamentenmischung basierend auf Malachit Grünchlorid. Wichtig ist, Verletzungen und Bissen vorzubeugen, damit sich der Parasit gar nicht erst ausbreiten kann. Gesunde Fische werden nicht befallen.
- Flossenfäule – durch Parasiten, Überbesatz oder unreines Wasser verursacht. Die Flossen fransen aus und verschwinden mit der Zeit. Zurück bleibt ein entzündeter Stummel. Meist reicht es, die Wasserqualität zu verbessern. Selten werden Medikamente und Antibiotika benötigt.
- Taumelkrankheit – verursacht durch minderwertiges Fischfutter oder Sporen der Fischexkremente. Die Fische taumeln durchs Wasser. Kranke Fische müssen herausgenommen werden. Schreitet die Krankheit trotzdem weiter fort, muss der gesamte Teich gründlich gereinigt werden. Es gibt keine Medikamente gegen die Erkrankung. Es ist eine der schlimmsten Fischinfektionen, die Teichfische befallen können.
- Bauchwassersucht – Viruserkrankung, die am aufgeblähten Bauch und den Glotzaugen der Fische zu erkennen ist. Gefördert wird die Erkrankung durch Schwankungen der Wassertemperatur und dem Sauerstoffgehalt. Vitaminreiche Fischnahrung und eine geringe Fischdichte beugen vor.
Häufige Fragen
Die Goldfische schwimmen an der Wasseroberfläche und schnappen nach Luft. Was ist da los?
In den meisten Fällen liegt ein Sauerstoffmangel vor. Zwar gibt es mehrere Ursachen, aber meist bekommen die Fische schlicht und ergreifend zu wenig Luft. Oft passiert das, wenn die Sonne kräftig auf das Wasser scheint und das Wasser zu warm wird.
Was tun bei Sauerstoffmangel im Teich?
Zunächst erst einmal muss die Ursache herausgefunden und möglichst abgestellt werden. Das kann die eben erwähnte zu hohe Wassertemperatur sein, zu geringe Wasserbewegung, zu wenige Wasserpflanzen, zu viele Fische für die Größe des Teiches und/oder ein hoher Sauerstoffverbrauch des Teiches, z.B. durch Zersetzung von organischem Material (Schlammabbau) oder starkes Algenwachstum.
- Das Teichwasser muss abgekühlt werden, also Wasserwechsel. Mindestens 1/3 Wasser austauschen.
- Man setzt SauerstoffAktivator ein, das ist ein Pulver oder Granulat, das den Sauerstoffgehalt des Wassers regelt. Es hilft bei akutem Sauerstoffmangel, aktiviert die Mikroorganismen und erhöht die Selbstreinigungskräfte des Teiches
- Langfristig für mehr Wasserpflanzen sorgen
- Teich beschatten
- Nicht zu viele Fische einsetzen
Was kann man gegen Algen im Teich tun, die den Sauerstoffgehalt für die Goldfische stark verschlechtern?
Die Ursache von Algen im Teich ist meist auf zu viele Nährstoffe zurückzuführen. Entweder sind zu viele Fische im Teich und produzieren durch ihren Stoffwechsel Nährstoffe oder es gibt zu wenige Pflanzen. Wer Teicherde verwendet hat, muss oft damit rechnen, dass Algen blühen, denn sie enthält viel zu viele Nährstoffe. Letztendlich sorgt auch zu viel Sonnenlicht für Algenwachstum. Die Lösung ist ein gut bepflanzter Teich mit schnell wachsenden Pflanzen, die für den Nährstoffabbau wichtig sind. Zusätzlich werden nährstoffzehrende Teichpflanzen benötigt. Die ersten zwei Jahre, bis der Teich sein eigenes Mikroklima geschaffen hat, wird man trotz allem Algen abfischen müssen.