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Lysimachia punctata – besser bekannt unter den Namen Goldfelberich oder Punktierter Gilbweiderich – ist eine pflegeleichte Pflanze und daher auch für Anfänger bestens geeignet. Seine anspruchslose Natur ist ihm allerdings nicht anzusehen. Strahlender Blütenreichtum in leuchtendem Gelb bringt ein Stück Sonne auf den Boden und zieht garantiert Blicke auf sich.
Bei der Auswahl und Vorbereitung des Standorts und dem notwendigen Begrenzen der wuchsfreudigen Pflanze müssen allerdings einige Besonderheiten beachtet werden. Ansonsten kann der Goldfelberich zur unliebsamen Plage werden, die andere Pflanzen verdrängt und nur schwer wieder zu beseitigen ist.
Steckbrief
- Stammt aus der Türkei und Südeuropa
- Kann eine Höhe von einem Meter erreichen
- Kommt im milden Klima häufig verwildert vor
- Gut frosthart
- Goldfelberich wird als Heilpflanze eingesetzt
- Blütezeit liegt zwischen Juni und August
Standort
Der Goldfelberich möchte gern hell und warm stehen, er benötigt also einen sonnigen Standort. Im lichten Schatten geht er zwar nicht direkt ein, seine Blühfreude lässt jedoch deutlich nach.
Zudem sollte am gewählten Standort eine hohe Feuchtigkeit bestehen. Ein Platz direkt neben dem Gartenteich, einem Wasserlauf oder der Regentonne ist daher gut für den Lysimachia punctata geeignet.
Werden diese Anforderungen erfüllt, muss noch die Größe des Gewächses bedacht werden. Der Goldfelberich kann eine Höhe von etwa einem Meter erreichen und durch seinen ausladenden Wuchs einen entsprechend großen Umfang. Zu umliegenden Pflanzen sollte also ausreichend Abstand eingehalten werden, ausreichend sind etwa 60 Zentimeter.
Substrat
Der Goldfelberich bevorzugt einen feuchten Boden, der nicht zum Austrocknen neigt. Auch hierfür ist wiederum ein Standort nahe eines Gewässers ideal. Das Substrat selbst sollte für Lysimachia punctata folgende Anforderungen erfüllen:
- Humos
- Lehmig
- Nährstoffreich
- Gut wasserspeichernd
Eine Mischung aus angerottetem Kompost, frischer Gartenerde und etwas Lehm wird diesen Ansprüchen gerecht. Um den Boden dauerhaft feucht zu halten und den Pflegeaufwand zu verringern, kann zudem noch Rindenmulch zugesetzt oder als deckende Schicht rund um die krautige Pflanze aufgebracht werden.
Pflanzen
Der Goldfelberich kann sowohl im Frühjahr, als auch im Herbst eingepflanzt werden. Bodenfrost sollte jedoch weder zum Zeitpunkt des Einsetzens, noch in den folgenden Wochen auftreten. Denn Lysimachia punctata ist zwar gut frosthart, während des Anwachsens aber empfindlicher.
Beim Ausheben des Pflanzlochs ist zu beachten, dass der Wurzelstock als Orientierung für die Tiefe herangezogen wird. Diese sollte nur eine Handbreit mehr betragen, als der Wurzelstock lang ist.
Nach dem Einsetzen des Gewächses und Befüllen des Pflanzlochs, benötigt der Punktierte Gilbweiderich reichlich Wasser. Wurde der Frühling zum Pflanzen gewählt, reichen für gewöhnlich schwemmende Wassergaben während der ersten zwei bis drei Wochen aus. Im Herbst wird bis zum ersten Frost gegossen.
Gießen
Wie bereits erwähnt, sollte der Goldfelberich stetig feucht gehalten werden. Trockenheit verträgt er nur sehr schlecht. Langanhaltende Staunässe jedoch ebenfalls nicht.
Beim Gießen des Lysimachia punctata muss zudem das Folgende beachtet werden:
- Weiches, kalkarmes Wasser verwenden
- Feucht aber nicht nass halten
- Als Verdunstungsschutz Rindenmulch verwenden
- Bei Frost keine Wassergaben
- Stets wetterabhängig wässern
Gesammeltes Regenwasser oder zumindest abgestandenes Leitungswasser sind ideal für den Goldfelberich. Steht er neben einem Gewässer, sind Wassergaben allerdings nur während langer Trockenphasen und sehr heißen Wetter von Nöten.
Düngen
Der anspruchslose Goldfelberich kann gut auf Dünger verzichten, er benötigt weder monatliche Gaben noch muss der Boden angereichert werden. Mit fortschreitendem Alter der Pflanze kann jedoch deren Blühkraft nachlassen. Um dies zu verhindern, stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung.
Zum einen das Umsetzen. Der Punktierte Gilbweiderich hierbei vollkommen frische Erde und damit Nährstoffe. Allerdings ist der Aufwand vergleichsweise groß. Zum anderen kann schlicht etwas Kompost oder Rindenmulch unter die Erde gearbeitet werden. Bei beiden Maßnahmen reicht eine Durchführung aller zwei bis drei Jahre in der Regel aus. Zudem kann jährlich mit Brennnesseljauche gegossen werden, um Lysimachia punctata zugleich leicht zu düngen und gegen Schädlinge zu schützen.
Verschnitt
Ein Formschnitt ist bei dem Goldfelberich nicht notwendig, er wächst von allein dicht und buschig. Zur Gesunderhaltung und für eine schönere Optik der Pflanze muss jedoch einmal jährlich ein radikaler Rückschnitt erfolgen. Dieser wird idealerweise im Herbst durchgeführt, wenn der Punktierte Gilbweiderich abgeblüht oder bereits verfärbt oder vertrocknet ist. Lediglich eine Handbreit über dem Boden bleibt stehen.
Wer den Zeitpunkt im Herbst verpasst hat, kann die pflegende Maßnahme im zeitigen Frühjahr nachholen. Hierbei sollte beachtet werden, dass der Verschnitt vor dem ersten Austrieb erfolgt.
Überwinterung
Der Goldfelberich ist – wie bereits erwähnt – gut frosthart und benötigt daher während des Winters keinen Schutz. Es muss allerdings eine entsprechende Vorbereitung erfolgen, damit er die kalte Jahreszeit gut übersteht und wieder kräftig austreiben kann. Dazu gehört das Einstellen der Wassergaben. Sinkt die Temperatur auf 8 °C sollte nur bei sehr trockenem Boden gegossen werden. Bei Frost gar nicht mehr.
Weiterhin begünstigt der Verschnitt im Herbst die Kräftigung der Wurzeln. Besonders bei sehr harten Wintern ist es also günstiger, die Triebe direkt nach der Blütezeit und nicht erst im Frühjahr zu entfernen.
Umsetzen
Das Umsetzen des Goldfelberichs ist aller zwei bis drei Jahre sinnvoll und erfüllt gleich mehrere Funktionen. Zum einen macht es eine Düngung überflüssig, zumindest, sofern das Gewächs in frisches Substrat eingebracht wird. Zum anderen wird eine unkontrollierte Ausbreitung verhindert, wenn die Wurzeln dabei entsprechend eingekürzt werden.
Weiterhin ist während des Umsetzens auch die Vermehrung des Lysimachia punctata ganz einfach möglich.
Als Zeitpunkte können wiederum das Frühjahr nach dem letzten Frost oder der Herbst gewählt werden. Wie beim anfänglichen Einpflanzen muss der Goldfelberich auch im Anschluss an das Umpflanzen schwemmend angegossen werden.
Vermehrung
Die gezielte Vermehrung des Goldfelberichs ist ganz einfach möglich aber nicht immer nötig. Darf der Lysimachia punctata am gleichen Standort verbleiben und werden ihm hier keine Grenzen gesetzt, breitet er sich von ganz allein aus.
Wer das Gewächs dennoch kontrolliert vermehren will, muss zu diesem Zweck die Wurzel freilegen. Günstig ist daher der Moment des Umsetzens, wenn die Pflanze ohnehin ausgegraben wird.
Zu beachten ist Folgendes:
- Im Frühjahr oder Herbst wird der Punktierte Gilbweiderich möglichst wurzelschonend, mit einem großen Erdballen ausgegraben.
- Das Substrat wird vollständig schonend entfernt, beispielsweise durch vorsichtiges Abklopfen oder Abspülen.
- Die Wurzel wird so mittig wie möglich, mit einem scharfen, glatten Messer oder einer Schere, der Länge nach geteilt.
- Die Schnittstelle wird für einige Stunden abtrocknen gelassen.
- Die so entstandenen zwei Tochterpflanzen werden an den gewünschten Standorten eingesetzt und schwemmend angegossen.
Bei der Wahl des Schnittwerkzeugs muss auf Sauberkeit, Schärfe und glatte Klingen geachtet werden. Franst die Wurzel aus oder wird sie durch zu viel Druck beschädigt, ist das Anwachsen erschwert. Zudem können die beschädigten Stellen zur Pforte für Krankheitskeime und Parasiten werden.
Eingrenzung
Da sich der Goldfelberich durch Wurzelausläufer verbreitet und zudem ein starkes und schnelles Wachstum an den Tag legt, kann er nach wenigen Jahren große Flächen besiedeln. Dabei verdrängt er andere Pflanzen.
Wer einen ganzen Bereich mit dem Lysimachia punctata besetzen möchte, kann also schlicht einige Exemplare hier einsetzen und diese pflegen. Den Rest übernimmt der Punktierte Gilbweiderich selbst. Eine gezielte Vermehrung beschleunigt die Ausbreitung zusätzlich.
Anders verhält es sich, wenn nur ein sehr begrenzter Standort zur Verfügung steht. Hier kann der Goldfelberich zur Plage werden. Um dies zu vermeiden stehen wiederum mehrere Möglichkeiten zur Auswahl.
Langfristig am einfachsten und günstigsten ist es, vor dem Einpflanzen eine Wurzelsperre oder Rhizomsperre einzubringen. Die entsprechenden Spezialfolien finden sich in Baumärkten, im Fachhandel und online. Auch Rasenkanten aus Kunststoff, Metall oder Stein können dem Goldfelberich Einhalt gebieten. Alternativ hierzu kann der Lysimachia punctata aller zwei bis drei Jahre umgesetzt und dabei unerwünschte Wurzelausläufer entfernt werden.
Als dritte Möglichkeit steht die Kultur im Kübel zur Verfügung.
Kultur im Kübel
Der Goldfelberich kann nicht nur frei im Garten, sondern auch im Kübel problemlos kultiviert werden. Bei dieser Variante kann er sich nicht unkontrolliert ausbreiten, ist aber dennoch pflegeleicht und anspruchslos. Einige Punkte unterscheiden sich dennoch.
- Häufigere Wassergaben, vor allem, wenn der Kübel nicht unter freiem Himmel steht
- Die Pflanze gelegentlich mit Wasser besprühen
- Auf einen sonnigen Standort achten
- Jährlich Kompost oder Mulch in die Erde arbeiten
- Im Winter den Container mit Gartenvlies umwickeln
Gerade im Winter oder in sehr trockenen und warmen Phasen ist der Aufwand leicht erhöht. Im Winter ist etwas Schutz notwendig, damit der Kübel nicht vollständig durchfriert. Alternativ kann der Container in einen kalten aber frostfreien Raum verbracht werden. Dieser darf ruhig dunkel sein, da sich die Pflanze ohnehin in die Wurzel zurückzieht. Bei Trockenheit und wenn der Lysimachia punctata überdacht steht, sollte häufiger gegossen und die Pflanze zusätzlich mit Wasser besprüht werden, um die notwendige Feuchtigkeit zu erzeugen.
Typische Krankheiten, Schädlinge und Fehler in der Pflege
Da der Punktierte Gilbweiderich sehr robust, pflegeleicht und wuchsfreudig ist, leidet er nur selten unter Krankheiten und Schädlingen.
Problematisch werden können allerdings:
- Schnecken, vor allem an jungen Trieben
- Blattläuse
- Raupen
- Fäulnis
Schnecken tun sich vorrangig an den jungen Trieben gütlich. Ein Schneckenzaun kann hier Abhilfe schaffen. Von vornherein notwendig ist dieser allerdings nicht. Finden sich nur wenige Schnecken und geringe Fraßspuren, reicht das Absammeln meist vollkommen aus. Das Gewächs erholt sich bei sonst stimmigen Bedingungen problemlos.
Raupen und Blattläuse finden sich seltener an dem Lysimachia punctata. Wer betroffene Pflanzenteile umgehend entfernt und vernichtet oder die Schädlinge abspült oder absammelt, wird schnell Herr der Lage. Als Vorbeugung oder zusätzliche Behandlung bei Blattläusen hilft es, deren natürliche Fressfeinde einzusetzen. Dazu gehören unter anderem Marienkäfer.
Fäulnis oder Wurzelfäule entsteht, wenn der Punktierte Gilbweiderich dauerhaft zu nasse steht. Verantwortlich hierfür ist also ein Pflegefehler. Schmierige Pflanzenteile, muffiger Geruch oder schimmlige Beläge auf der Erde weisen auf die Krankheit hin. Eine Rettung ist noch möglich, wenn betroffene Bereiche und das Substrat entfernt werden. Die beste Vorbeugung ist es natürlich, Wassergaben entsprechend abzustimmen.
Weitere typische Pflegefehler sind:
- Trockenheit
- Zu mageres Substrat
- Hartes Wasser
- Ein zu dunkler Standort
Kümmert das Gewächs, sollten also die Kulturbedingungen überprüft werden.
Häufig gestellte Fragen
Ist der Goldfelberich giftig?
Der Goldfelberich wird auch als Heilpflanze eingesetzt, ist also in geringen Mengen nicht giftig. Vorsicht ist aber bei größeren Mengen geboten, da diese durchaus reizend und giftig wirken können.
Kann Lysimachia punctata verwildern?
Im milden, feuchten Klima und an einem geeigneten Standort kann Lysimachia punctata durchaus sich selbst überlassen werden. Bedacht werden sollte aber, dass er sich hierbei ungehindert ausbreiten kann – sofern ihm keine Grenzen gesetzt werden.
Warum blüht der Punktierte Gilbweiderich nicht oder nur schwach?
Eine ausbleibende oder schwache Blüte weist auf zwei mögliche Missstände hin. Möglich ist ein zu dunkler Standort, denn ohne ausreichend Sonneneinstrahlung ist der Goldfelberich deutlich weniger blühfreudig. Aber auch wenn die Nährstoffe in zu geringem Maße vorhanden sind, wird keine Kraft auf Blüten verschwendet.