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Die Glückskastanie ist eine beliebte Zimmerpflanze, was sie nicht zuletzt ihrem auffälligen Wuchs und den großen, dekorativen Blättern verdankt. Sie stellt keine großen Ansprüche und ist recht robust und pflegeleicht. Probleme macht häufig der gedrehte bzw. geflochtene Stamm, der zwar sehr gut aussieht, für die Pflanzen aber nicht ideal ist. Kleine Pflegefehler werden meist verziehen, solange die Glückskastanie einen guten Standort und passendes, nicht zu nassen Pflanzsubstrat bekommt. Wie wird Pachira aquatica gepflegt? Was muss beachtet werden?
Steckbrief
- immergrüner Laubbaum
- kann im Freien 4 bis 20 Meter hoch werden
- leicht verdickte Stammfuß dient als Wasserspeicher
- Rinde braun bis grau
- junge Zweige sind kräftig grün
- Baum bildet breite Krone aus
- Blätter sind meist lang gestielt und glänzen in sattem Grün
- Form erinnert an Hand mit vielen Fingern (bis zu neun Fiederblätter)
- grünlich-gelbe oder cremefarbene Blüten mit roten Staubblättern
- 30 cm lange braune, holzige Früchte mit Durchmesser von 15 cm
- Samen können geröstet verzehrt werden
Pflege der Glückskastanie
Die Pflege ist einfach, denn die Pflanze ist nicht sonderlich anspruchsvoll. Sie benötigt eine hohe Luftfeuchtigkeit. Das ist allerdings der einzige Sonderwunsch. Ansonsten ist sie genügsam und kommt mit wenig Wasser und Dünger aus. Die Glückskastanie lässt sich leicht vermehren und wird nicht von vielen Krankheiten und Schädlingen bedroht. Allerdings sollte man beim Kauf auf einen Punkt achten!
Standort
Die Glückskastanie mag es hell und warm. Sie kann im Sommer gern ins Freie gestellt werden, sollte dort aber nicht in der knalligen Sonne stehen. Außerdem muss der Platz vor Wind und Regen geschützt sein. Den Winter verbringt die Glückskastanie dann besser im Haus.
Im Freien
- warm und geschützt
- am besten überdacht, Terrasse oder Balkon
- halbschatten ausreichend
- langsam an Sonne gewöhnen, sonst kann es zu Verbrennungen kommen
- nicht zu hohe Temperaturen und nicht unter 12°C
Im Haus
- sonniger bis halbschattiger Standort
- hinter einer Gardine kann Glückskastanie auch in praller Sonne stehen
- wichtig ist, dass Pflanze viel Licht erhält, vor allem auch im Winter
- keine Temperaturen unter 12°C
Pflanzsubstrat und Pflanzgefäß
Die Glückskastanie benötigt einen durchlässigen, lockeren und dabei nährstoffreichen Boden. Das Bäumchen ist auch für Hydrokultur geeignet. Besser noch ist aber die Kultur in einem Pflanzgefäß mit Bewässerungssystem. Darin kann sich die Glückskastanie immer so viel Wasser entnehmen, wie sie benötigt. Das etwas schwierige Gießen entfällt. Der Wasserstand sollte aber möglichst niedrig sein.
- Blumenerde
- Kakteenerde
- Kübelpflanzenerde mit Sand oder Perlite auflockern (alternativ Bimskies oder Tongranulat)
- keine besonderen Ansprüche an Gefäß
- optisch gut in höheren Gefäßen, die keinen allzu großen Durchmesser aufweisen müssen
Pflanzen
Die Glückskastanie wird meist in einem zu kleinen Gefäß angeboten. Deshalb ist es empfehlenswert, sie gleich nach dem Kauf umzutopfen, obwohl man dies in der Regel erst nach drei Jahren bräuchte. Empfehlenswert ist auch, die Gummibänder der geflochtenen Exemplare zu entfernen. Meist ist eines ganz unten, knapp über der Wurzel befestigt und eines oben, unterhalb der Krone. Diese Befestigungen drücken den Stamm oder die Stämme und schneiden manchmal tief ein. Bei der Gelegenheit können die Stämme gleich vorsichtig entflochten werden. Bei jungen, noch halbwegs grünen Trieben geht das ganz einfach.
- Umtopfen im Frühjahr
- Umtopfen alle drei Jahre meist ausreichend
- ausgelaugte Erde, Wasser läuft einfach durch
Gießen und Düngen
Die Glückskastanie benötigt nicht viel Wasser. Ganz im Gegenteil, zu viel Wasser ist absolut schädlich und Todesursache Nummer 1 bei Pachira aquatica. In der Hauptwachstumszeit, also im Sommer, reicht meist, die Pflanze einmal pro Woche mit Wasser zu versorgen. Allerdings soll durchdringend gegossen werden, das heißt, der Ballen soll sich richtig voll saugen. Er speichert das Wasser. Man gießt so viel, bis die Pflanze kein Wasser mehr aufnehmen kann, es im Übertopf oder Untersetzer stehen bleibt. Dieser Rest muss weggegossen werden. Die Wurzel verträgt keine stehende Nässe.
- nicht zu viel gießen!
- einmal pro Woche durchdringend gießen, bis kein Wasser mehr aufgenommen werden kann
- kein stehendes Wasser!
- möglichst täglich besprühen, Pflanze mag hohe Luftfeuchte
- im Winter nur sehr wenig gießen, Ballen aber nicht ganz austrocknen lassen
- Pflanze legt Ruhepause ein
- Blätter immer mal einsprühen
- auch so kann Wasser aufgenommen werden
- Besprühen dient gleichzeitig als Schutz vor trockener Heizungsluft
- Düngen vom Frühjahr bis zum Herbst
- 14tägig in halber Konzentration mit Grünpflanzendünger versorgen
- im Winter nicht düngen
- auch im ersten Standjahr kein Dünger
Schneiden
Eigentlich muss die Glückskastanie nicht geschnitten werden. Allerdings ist es möglich, z.B. wenn die Pflanze schlichtweg zu groß geworden ist und nicht mehr in ihr Quartier passt. Der beste Zeitpunkt ist das Frühjahr. Bei Temperaturen über 20°C kann sie aber eigentlich ganzjährig gestutzt werden. Sie treibt danach gut aus, allerdings kann es passieren, dass sich die Form nicht wieder so gleichmäßig entwickelt. Das liegt meist an den Lichtverhältnissen.
Überwintern
Eine Glückskastanie überwintert bei Zimmertemperatur. Sie sollte nicht unter 12°C stehen, zumindest nicht für längere Zeit. Wichtig sind ausreichend Licht und eine Luftfeuchte von 40 bis 50 Prozent. Gegossen wird nur sehr wenig, da die Pflanze eine Art Winterruhe einhält. Der Pflanzballen sollte nicht ganz austrocknen, aber keinesfalls zu nass sein. Gedüngt wird nicht.
Bei der Überwinterung treten häufig Schädlinge auf, vor allem, wenn die Bedingungen nicht ideal sind. Deshalb muss regelmäßig auf Schädlingsbefall kontrolliert werden. Je früher die Plagegeister entdeckt werden, um so einfacher lassen sie sich bekämpfen. Besonders hartnäckig sind Spinnmilben. Werden sie zu spät entdeckt, können sie ziemliche Schäden anrichten.
Vermehren
Vermehren kann man eine Glückskastanie durch Samen, also Aussaat oder durch Stecklinge. Beides ist nicht schwierig und gelingt meist problemlos.
Stecklinge
- halbverholzte Stecklinge schneiden
- Triebe mit scharfem Messer abtrennen, damit sie nicht gequetscht werden
- Triebe einfach in Wasserglas stellen und bewurzeln lassen
- danach einpflanzen
- man kann auch gleich einpflanzen, den Bewurzlungsvorgang im Wasser überspringen
- ist allerdings weder schneller noch sicherer
Krankheiten und Schädlinge
Eigentlich ist die Glückskastanie robust und sehr gesund. Geflochtene Exemplare leiden aber unter allerlei Krankheiten. Man sagt, das komme daher, dass die Rinde dünner ist und Krankheitskeime besser eindringen können. Ich denke, es liegt einfach daran, dass die Rinde der einzelnen Bäumchen beim Wachsen aneinander reibt und es zu Verletzungen kommt. Fest steht, dass diese Glückskastanien meist eine kürzere Lebensspanne haben.
- Spinnmilben – erscheinen meist bei trockener Luft. Die Gespinste sind anfangs fast unsichtbar, befinden sich an Blattaustrieben oder an Gabelungen. Sichtbar werden sie, wenn sie mit Wasser eingenebelt werden, ähnlich wie Tau auf Spinnennetzen. Wenn Spinnmilbengeflechte sichtbar werden, haben sich die Schädlinge meist schon massenhaft vermehrt und sind schwer zu bekämpfen. Tägliches Einsprühen zur Erhöhung der Luftfeuchte beugt vor. Bei Befall die ganze Pflanze abbrausen, bei Bedarf mehrmals wiederholen. Wenn nichts hilft, muss die chemische Keule herhalten.
- Schmierläuse – sind meist an klebrigen Flecken auf den Blättern oder am Boden um die Pflanze herum zu erkennen. Das sind die Ausscheidungen, der so genannte Honigtau. Die Läuse, entweder Wollläuse oder Schildläuse, sind manchmal nicht einfach zu finden. Wollläuse sind weiß und bilden kleine haarige Gebilde an Blattachsen. Schildläuse sitzen meist am Stamm und sind sehr schwierig auszumachen. Auf Blättern sind sie besser zu erkennen. Die Gebilde und Tiere können einzeln entfernt werden (Zahnstocher), was sehr mühsam ist. Man erwischt meist auch nicht alle. Oft hilft nur Chemie, um die Tiere wieder loszuwerden.
- Krankheiten kommen meist durch falsche Pflege. Häufig ist es Wurzelfäule. Spezifische Krankheiten, welche ausschließlich die Glückskastanie befallen, sind unbekannt.
Häufig gestellte Fragen
Blattfall kann verschiedene Ursachen haben. Solange das Bäumchen nur ab und zu mal ein Blatt verliert, muss man sich keine Sorgen machen. Vermehrter Blattfall kann folgende Ursachen haben, z.B. Lichtmangel, Staunässe, Kälte oder Zugluft. Die Ursache muss gefunden werden. Anschließend Gegenmaßnahmen einleiten!
Das ist nicht schlechtes. Es handelt sich um Guttation. Entweder schwitzt die Glückskastanie und scheidet überschüssiges Wasser aus oder aber, es wurde zu viel gegossen und die Pflanze versucht, das zu viel an Wasser auszugleichen. Das muss nicht der Fall sein, sollte aber überprüft werden. Häufig ist feuchtwarmes Wetter die Ursache und das Ganze nicht weiter bedenklich.
Da gibt es kaum noch eine Chance. Was man tun kann ist, von gesunden Trieben Stecklinge zu schneiden und die Pachira aquatica so zu vermehren. Der weiche Stamm hat meist Wurzelfäule als Ursache und die kommt von zu viel Wasser um die Wurzel herum.