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Diese Dauerblüher schmücken Balkonkästen, Blumenampeln, Gärten und teilweise sogar ganze Häuserfronten. Sie werden unterteilt in Edelpelargonien mit trompetenförmigen Blüten, rankend wachsende Efeupelargonien, Zonalpelargonien mit gemusterten Blättern sowie Duftpelargonien, die aufgrund ihres hohen Anteils an ätherischen Ölen nach Rose, Zitrone oder Minze duften und Schmetterlingsgeranien mit einer überdurchschnittlichen zweifarbigen Blütenpracht.
Einige Arten verholzen im Laufe der Jahre. Ihre Blütendolden erstrahlen je nach Art von Mai bis Oktober in reinweißen, zarten rosafarbenen, violetten oder leuchtend roten Farbtönen. Für Haustiere wie Kaninchen, Hasen, Hamster und Meerschweinchen sind diese Pflanzen giftig.
Steckbrief
- Wuchshöhe je nach Art zwischen 10 und 40 cm.
- Hängende Arten werden bis zu 150 cm lang.
- Wuchsbreite liegt zwischen 40 und 50 cm.
- Laub je nach Art frisch grün, grau-grün oder blaugrün.
- Blütezeit von Mai bis zum Spätherbst.
- Geranie blüht dauerhaft, intensiv und großflächig.
- Schnittverträglichkeit sehr gut.
- Vermehrung durch Aussaat, Stecklinge oder Teilung.
- Geranien frostfrei überwintern.
Pflanzen
Geranien werden vorrangig in Blumenkästen oder Kübel gepflanzt, wobei auch eine Pflanzung im Beet möglich ist. Allerdings müssen auch im Garten ausgepflanzte Exemplare rechtzeitig vor dem Winter in ein frostfreies Winterquartier umziehen. Anderenfalls würden sie den Winter nicht überstehen und müssten jedes Jahr neu gepflanzt werden.
Eine Pflanzung ist möglich, sobald die Nächte wieder frostfrei sind, also frühestens nach den Eisheiligen Mitte/Ende Mai. Es ist sinnvoll, sie vorher gut zu wässern, sodass sich die Wurzeln gut mit Wasser vollsaugen können. In die Blumenkästen oder Kübel gibt man zum Schutz vor Staunässe zunächst eine 2-3 cm dicke Drainageschicht aus Kies. Danach können die Geranien eingepflanzt werden. Am besten verwendet man hierfür spezielle Geranienerde.
Zudem sollte man darauf achten, die Pflanzen nicht zu dicht zu pflanzen, denn Geranien breiten sich stark in alle Richtungen aus. So setzt man beispielsweise in 95-100 cm große Blumenkästen maximal 4 Pflanzen. Bei einer Pflanzung im Beet setzt man je nach Sorte zwischen 4 und 9 Pflanzen. Anschließend die Erde leicht andrücken und das Ganze gut wässern.
Standort und Boden
Pelargonien bevorzugen sehr sonnige Standorte mit mehreren Stunden Sonne täglich. Ein Schutz vor Regen ist ratsam. Das Substrat bzw. der Boden sollte gut durchlässig und vor allem nährstoffreich sein und gut Wasser speichern können. Spezielle Geranienerde ist besonders gut geeignet. Schwere und trockene Böden eignen sich weniger gut.
Gießen
Gegossen wird regelmäßig, der Boden sollte gleichmäßig feucht sein, ohne dass sich Staunässe bildet. Am besten lässt man zwischen den einzelnen Wassergaben die oberste Bodenschicht gut abtrocknen. Sowohl längere Trockenperioden als auch Staunässe sollten vermieden werden. Bei großer Hitze gießt man am besten morgens und abends. Dabei immer nur von unten gießen und nie über die Blätter, da ansonsten die Gefahr von Pelargonienrost und anderen Krankheiten besteht.
Düngen
- Geranien gehören zu den Starkzehrern.
- Sie benötigen wesentlich mehr Nährstoffe als andere Balkonpflanzen.
- Zum Düngen am besten einen speziellen Geraniendünger verwenden.
- Entweder als Flüssig- oder Langzeitdünger.
- Bereits bei der Pflanzung kann Langzeitdünger verabreicht werden.
- Flüssigdünger kann wöchentlich oder 14-tägig über das Gießwasser gegeben werden.
Schneiden
Pelargonien können sowohl vor der Überwinterung als auch im zeitigen Frühjahr zurückgeschnitten werden. Bei einem Schnitt im Frühjahr sollten altes Laub sowie neue helle Triebe zurückgeschnitten werden, sodass pro Stängel etwa 2-3 Augen stehen bleiben.
Für einen Rückschnitt vor der Winterruhe wählt man am besten den September oder Oktober. Die Vorgehensweise ist hier dieselbe. Dieser Schnitt hält die Pflanze zunächst kleiner führt aber zu einer dichteren Verzweigung. Bildet die Pflanze zu viele neue Triebe, können einige Triebspitzen gestutzt werden, was zu einem kompakteren Wuchs und einer vermehrten Blütenbildung führt.
Überwintern
Im Spätherbst, wenn die meisten Blätter der Pelargonie bereits abgefallen sind, wird es Zeit, die Geranien auf ihre Winterruhe vorzubereiten, auch dann, wenn die Blüten noch relativ frisch aussehen. Je nach Kultivierung holt man die Pflanzen vorsichtig aus der Erde. Dabei sollten die feinen Wurzeln größtenteils erhalten bleiben. Bei ausreichend Platz können die Geranien auch samt Blumenkübel ins Winterquartier gebracht werden. Allerdings sind Blumenkästen meist mit unterschiedlichen Gewächsen bepflanzt, die im Herbst in der Regel ohnehin aus der Erde geholt werden müssen.
Nachdem man die Pflanzen ausgetopft und verschnitten hat, werden sie zu jeweils zwei oder drei Stück in kleine Töpfe gelegt, mit einem Gemisch aus Blumenerde und Sand bedeckt und in einem dunklen Raum bei kühlen Temperaturen bis maximal 10 Grad gelagert. Die Temperatur sollte umso niedriger sein, je dunkler der Raum ist. Bei einer zu warmen Überwinterung kann es passieren, dass die Pflanzen vorzeitig austreiben. Auch während der Winterruhe sollten die Pflanzen nicht komplett austrocknen.
Vermehren
Aussaat
Pelargonien kann man bereits im Januar vorziehen. Dazu sät man sie in Anzuchterde in einem entsprechenden Anzuchtgefäß aus und bedeckt sie leicht mit Substrat. Nun hält man das Ganze gleichmäßig feucht. Zeigen sich die ersten Blätter, kann in kleine Töpfe vereinzelt werden. Um ein Vergeilen zu vermeiden, stellt man sie dann an einen hellen aber noch kühlen Platz. Ab Anfang Mai können die Pflänzchen an frostfreien Tagen tagsüber zum Abhärten nach draußen gestellt und abends wieder hereingeholt werden. Ab Ende Mai können sie dann an ihren endgültigen Standort im Freien.
Stecklinge
Eine Stecklingsvermehrung kann im Frühjahr oder im Herbst erfolgen. Man schneidet beispielsweise im Frühjahr unterhalb eines Blattknotens etwa 5-10 cm lange Stecklinge ohne Blütenansatz ab. Die untersten Blätter, Blütenstiele und Knospen werden entfernt, sodass etwa 2-3 Blätter oberhalb der Stecklinge erhalten bleiben.
Nun können sie etwa 2 cm tief in entsprechende Anzuchterde gesteckt werden, allerdings nicht zu dicht. Dann die Erde vorsichtig andrücken und das Ganze leicht angießen. Für die nächsten Wochen muss das Substrat immer mäßig feucht gehalten werden. Die Stecklinge sollten jetzt bestenfalls an einem hellen Ost- oder Westfenster stehen. Direkte Sonneneinstrahlung ist zu vermeiden. Nach ca. 3-4 Wochen haben sie Wurzeln gebildet und können vereinzelt und etwas mehr gegossen werden.
Stecklinge, die im Herbst geschnitten werden, sollten bei kühlen Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad überwintern. Das Substrat muss wesentlich trockener gehalten werden als beispielsweise im Frühjahr. Zu Frühjahrsbeginn stellt man die Pflanzen dann sehr hell und wärmer und ab Mitte/Ende Mai nach draußen.
Teilung
Bei mehrjährigen Pelargonien ist alle 4-5 Jahre auch eine Teilung möglich. Geteilt wird am besten im April, wenn die Geranie beginnt auszutreiben. Dazu wird die Erde um die Pflanze herum entfernt und die Wurzel vorsichtig geteilt. Danach werden die Teilstücke mit ausreichendem Abstand einzeln wieder eingepflanzt und regelmäßig gegossen.
Krankheiten und Schädlinge
Thripse, Weiße Fliege und Blattläuse
Bei der Geranie kann es gelegentlich zu einem Befall durch Blattläuse, Weiße Fliege oder Thripse kommen. Alle drei Schädlinge lassen sich mit einer Lauge aus Wasser und Spülmitteln besonders umweltfreundlich bekämpfen, wobei vor allem Weiße Fliege und Thripse etwas hartnäckiger sind.
Bei der Verwendung einer entsprechenden Lauge sollte darauf geachtet werden, dass diese nicht auf das Substrat gelangt. Dementsprechend kann man es u.a. mit Folie abdecken. Bei einem Befall durch die Weiße Fliege sollten zusätzlich betroffene Pflanzenteile komplett entfernt werden, da sich dieser Schädling sehr schnell ausbreitet und gegebenenfalls auch benachbarte Pflanzen befällt.
Pelargonienrost
Der Pelargonienrost ist eine sehr ansteckende Pilzerkrankung. Zu erkennen ist sie an braunen Flecken auf der Blattoberseite und bräunlichen und gelblich verfärbten Pusteln an den Blattunterseiten. Befallene Pflanzen sind in der Regel nicht mehr zu retten. Ursächlich sind meist dauerhaft nasse Blätter. Um dem teilweise vorzubeugen, sollte man immer von unten und nicht über die Blätter gießen.
Grauschimmel oder Graufäule
Zu viel Nässe in Verbindung mit kühler Witterung und Lichtmangel können zu dem gefürchteten Grauschimmel führen, der an gräulich schwarzen Flecken und einen grauen Pilzrasen an der Pflanze zu erkennen ist. Eine Bekämpfung ist nicht möglich. Diese Krankheit lässt sich lediglich im Anfangsstadium durch das Entfernen betroffener Pflanzenteile etwas eindämmen.
Bakterienwelke
Die Bakterienwelke zeigt sich an öligen und durchscheinenden Flecken auf den Blättern, die später welken, sich schwarz verfärben und schließlich dazu führen, dass die Geranie abstirbt. Auch diese Krankheit kann sich relativ schnell ausbreiten. Eine Bekämpfung ist auch hier nicht möglich. Befallene Pflanzen sollten schnellstens entfernt und entsorgt werden.
Ursächlich für einen Befall können übermäßiges Gießen und Düngen sein sowie dauerhaft nasse Blätter oder Verletzungen der Pflanze. Dementsprechend sollte man Pflegefehler möglichst vermeiden.
Pelargonienarten
Aufrecht wachsende ‘Pelargonium Peltatum’
Diese aufrecht stehenden und wachsenden Arten haben fleischige Blätter und ihre Stängel sind leicht behaart. Sie werden bis zu 35 cm hoch und bringen kreisrunde, einfach und gefüllte Blüten hervor.
Efeugeranien ‘Pelargonium Peltatum’
Hängegeranien findet man vor allem in Balkonkästen oder Blumenampeln. Sie werden bis zu 150 cm lang. Die Besonderheit einiger dieser Arten besteht darin, dass sie ‘selbstreinigend’ sind, d.h., dass abgeblühte Blüten ganz von allein abfallen und nicht von Hand entfernt werden müssen.
Blattschmuckgeranien ‘Pelgardini’
Blattschmuckgeranien bestechen vor allem durch ihre auffälligen weißen, gelben, grünen oder weißen Blattzeichnungen. Sie erreichen Wuchshöhen zwischen 20 und 30 cm und bleiben dementsprechend relativ klein. Auch die Blüten sind nicht so üppig wie bei anderen aufrecht wachsenden Arten.
Duftgeranien
Duftgeranien verströmen je nach Art einen angenehmen Duft nach Zitrone, Rose oder Minze, mit dem sie beispielsweise Mücken und Wespen gut vertreiben können. Sie werden bis zu 40 cm hoch. Ihre Blüten sind ein-oder zweifarbig, dafür aber relativ klein und weniger auffällig.
Schmetterlingsgeranien ‘Pelargonium Crispum’
Diese Geranienarten besitzen nur kleine Blätter, dafür aber eine überdurchschnittliche zweifarbige Blütenpracht. Sie werden zwischen 20 und 30 cm hoch, können aber nicht überwintert werden.
Edelgeranien ‘Pelargonium Grandiflorum’
Edelpelargonien werden in der Regel als Zimmerpflanzen kultiviert. Sie benötigen das ganze Jahr über einen hellen Standort mit Temperaturen um die 20 Grad. Ihre Blätter sind saftig grün und sie bilden besonders große Blüten mit intensiven Farben und häufig auch einer dunkleren Blütenmitte.
Häufig gestellte Fragen
Können Geranien in Hydrokultur kultiviert werden?
Eine Haltung in Hydrokultur ist nicht möglich, da die Pflanzen sehr empfindlich auf stauende Nässe reagieren und bei einer Hydrokultur ist ständig eine gewisse Umgebungsnässe vorhanden.
Warum wächst oder blüht die Geranie nicht?
Ursache für beide Probleme können z.B. zu viel Nässe, zu wenig oder zu viel Dünger, aber auch zu kalte Temperaturen sein. Gelegentlich sind Fehler beim Rückschnitt dafür verantwortlich sowie ein Krankheits- oder Schädlingsbefall.
Was, wenn die Pflanzen bereits im Dezember austreiben?
Treiben die Pflanzen zu früh aus, stehen sie vermutlich zu hell. Triebe, die sich im Winter bilden, sogenannte Geiltriebe müssen unbedingt entfernt werden, da sie der Pflanze nur unnötig Kraft kosten bzw. ihr das Wasser entziehen, sodass sie schlimmstenfalls vertrocknet.