Pflanzenlexikon

Gemeiner Efeu, Hedera helix – Pflege, Vermehrung und als Zimmerpflanze halten

Efeu als Zimmerpflanze

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Gemeiner Efeu ist ein Sinnbild für das Ewige. Der Kletterstrauch ist häufig an alten Gemäuern und an Hauswänden anzutreffen, lässt sich jedoch auch als immergrüner Sichtschutzzaun im Garten einsetzen. Doch selbst als Zimmerpflanze kann Hedera helix vielseitig kultiviert werden. Ob in einer Blumenampel oder als schnell wachsende Rankpflanze, kaum ein anderes Gewächs lässt sich so derartig leicht in das Wohnklima integrieren. Die Anforderungen an Standort und Substrat sind gering, sodass Sie kaum Zeit und Aufwand in die Pflege der krautigen Pflanze aufwenden müssen.

Aus der Gartenrat Mediathek

Steckbrief

  • Hedera helix stammt aus der Familie der Araliengewächse.
  • Gemeiner Efeu kann ein Alter von bis zu 500 Jahren erreichen.
  • Ausdauernd krautige, immergrüne Pflanze.
  • Die Blattformen älterer Gewächse verändern sich.
  • Verholzte Stängel können einen Durchmesser von bis zu 30 Zentimetern erreichen.
  • Efeu bildet kleine, gelbgrüne Blüten mit 5 Kelchblättern aus.
  • Die Pflanze ist seit Ende der Kreidezeit in Europa beheimatet.
  • In einigen Ländern wie Vancouver und den USA wird Efeu als invasive Pflanze bekämpft.

Standort und Substrat

EfeuDer Gemeine Efeu ist eine anspruchslose Pflanze, kommt mit sonnigen Plätzen ebenso problemlos zurecht wie mit schattigen Standorten. Eine Ausnahme bilden buntblättrige Efeu-Sorten. Um die kontrastreiche Färbung zu bewahren, benötigen diese Arten eine ausreichende Sonneneinstrahlung. Schützen Sie jedoch grünblättrige Araliengewächse vor der Mittagssonne. Junge Pflanzen können irreparable Blattschäden durch die UV-Strahlung erleiden.

Ältere Exemplare von Hedera helix legen ein rasantes Wachstum an den Tag, während jüngere Pflanzen nur wenige Zentimeter pro Jahr wachsen. Als Wurzelkletterer benötigt Efeu keine zusätzliche Rankhilfe. Mithilfe der flexiblen Haftwurzeln gelingt es dem Gewächs, sich selbst an Hauswänden emporzuwinden. Auch an das Substrat werden keine besonderen Bedürfnisse gestellt. Herkömmliche Blumenerde mit Humus angereichert reicht in der Regel vollkommen aus. Anstelle von normalem Substrat können Sie bei Efeu auch in Hydrokultur kultivieren. Ein Wasserstandspegel zeigt zuverlässig an, sobald nachgegossen werden muss.

Gießen und Düngen

EfeuWie viele andere heimischen Pflanzen reagiert auch Hedera helix überaus empfindlich auf stehende Nässe. Im Freiland können Sie diesem Effekt wirksam entgegenwirken, indem Sie regelmäßig die Erde auflockern und schweres Substrat mit Kieselsteinen auflockern. Zimmerpflanzen hingegen sind weniger der Witterung ausgesetzt. Eine Drainage am Kübelboden sorgt dafür, dass überschüssiges Gießwasser schneller abfließen kann und die Wurzeln des Efeus keine “nassen” Füße bekommen. Nachgegossen wird, sobald die oberste Substratschicht spürbar abgetrocknet ist.

Efeu im Zierbeet kommt besser mit kurzzeitigen Trockenperioden zurecht, als Zimmerpflanzen. Besonders in der heißen Jahreszeit sollten Sie regelmäßig den Feuchtigkeitsgehalt des Erdreichs prüfen und bei Bedarf sofort gießen. Als immergrüne Pflanzen muss Efeu auch in der kalten Jahreszeit mit Wasser versorgt werden. Für das Wachstum und zur Förderung der Widerstandsfähigkeit benötigen Pflanzen verschiedene Mineral- und Nährstoffe. Gemeiner Efeu ist genügsam, jedoch sollten Sie die Rankgewächse dennoch in regelmäßigen Abständen mit Flüssigdünger versorgen.

Bei der Pflanzung genügt es, die Blumenerde mit Humus zu vermischen. Ab dem 2. Jahr dann aber alle 4 bis 6 Wochen nachdüngen. Anstelle von Flüssigdünger hat sich auch Langzeitdünger in Form von Stäbchen bewährt. Spätestens ab September die Versorgung mit Nährstoffen einstellen. Ab etwa diesem Zeitpunkt beginnt die Vegetationspause und die Pflanze nimmt keine Mineralstoffe mehr auf.

Gelbe oder braune Verfärbungen auf der Blattoberfläche sind oftmals auf eine Über- oder Unterversorgung von Dünger zurückzuführen.

Vermehren

Der winterharte Efeu lässt sich leicht durch Ableger ziehen. Dabei können Sie beispielsweise auch Triebe verwenden, welche bei einem Rückschnitt der Pflanze übrig geblieben sind. Der beste Zeitpunkt für die Vermehrung liegt im Frühjahr, ehe die Pflanzensäfte schießen und die Ausbildung der Triebe und Blätter beginnt. Bevorzugt sollten Sie auf Triebe zurückgreifen, welche nur leicht verholzt sind und kaum Haftwurzeln aufweisen. Je jünger die Ableger, desto einfacher und schneller bilden sich Wurzeln. Gehen Sie folgendermaßen vor:

  • EfeuSchneiden Sie mehrere junge Triebe mit einem scharfen Messer ab.
  • Kürzen Sie die Ableger auf 10 bis 15 Zentimeter ein.
  • Bis auf 2 oder 3 Blattpaare an der Spitze den Trieb entlauben.
  • In ein Gefäß mit Wasser stellen oder direkt in frisches Substrat einsetzen.

Wenn Sie die vorbereiteten und frisch geschnittenen Triebe direkt in ein Gefäß mit Erde stecken möchten, so halten Sie das Substrat stets ausreichend feucht. Der Standort sollte bei beiden Varianten hell gewählt werden, darf jedoch nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt sein. Nach etwa 2 bis 3 Wochen zeigen sich die ersten Wurzelspitzen. Mit einem speziellen Wurzelpulver können Sie die Ausbildung der feinen Wurzeln im Substrat zuverlässig beschleunigen.

Alle Pflanzenteile von Efeu sind giftig. Empfindliche Menschen sollten bei der direkten Pflege von Hedera helix Handschuhe tragen. Damit beugen Sie einer allergischen Reaktion der Haut vor.

Absenken ist eine alternative Methode für die Vermehrung von Efeu. Hierbei verbleiben die Efeuranken an der Mutterpflanze. Biegen Sie einen Trieb zum Boden hinab und ritzen Sie eine Stelle leicht an. Diese mit Substrat bedecken und ständig feucht halten. Sobald sich nach einigen Wochen neue Wurzeln gebildet haben, können Sie den Absenker abtrennen und am gewünschten Standort einpflanzen.

Pflanzen

Seine Wuchsfreudigkeit und Robustheit machen Hedera helix zu einer vielseitig einsetzbaren Pflanze. An der richtigen Stelle gesetzt, können Sie einen winterharten Sichtschutz mit Efeu schaffen oder dekorativ Hauswände, Gartenzäune und Pavillons begrünen. Rankhilfen in Form von Stäben oder Drähten werden nicht benötigt.

Gemeiner Efeu lässt sich jedoch auch ohne größeren Aufwand als Zimmerpflanze kultivieren. Die Gestaltungsmöglichkeiten mit dieser Pflanze sind auch in den eigenen vier Wänden enorm. Lassen Sie Efeu als aparten Blickfang aus der Blumenampel ragen, sich am Treppengeländer hochwinden oder direkt eine Zimmerwand erklimmen. Folgende Schritte sind notwendig, um Gemeinen Efeu als Zimmerpflanze zu halten:

  • Wählen Sie ein stabiles Pflanzgefäß aus.
  • Eine Drainage am Kübelboden aus porösem Material anlegen.
  • Blumenerde mit Humus vermischen.
  • Pflanzen mit komplettem Wurzelwerk in das Substrat einsetzen.
  • Vorsichtig andrücken und fest angießen.
  • An den richtigen Standort umsetzen.

EfeuUm ein buschiges Gesamtbild zu erhalten, sollten Sie mehrere Efeupflanzen zusammen in ein ausreichend großes Pflanzgefäß setzen. Diese Maßnahme bietet sich beispielsweise bei Blumenampeln an. Eine weitere Möglichkeit: Verwenden Sie einen stabilen Kübel und umwickeln Sie mit den langen Efeuranken einen in der Mitte platzierten Moosstab. Auf diese Weise können Sie zu lang gewordene Triebe immer wieder aufs Neue befestigen, anstatt sofort zur Schere greifen zu müssen.

Auch bei der Pflanzung im Freiland müssen Sie nur wenig beachten. Die immergrünen Gewächse werden bevorzugt im Frühjahr oder zeitigen Herbst mit Wurzel ausgepflanzt. Lockern Sie das Erdreich ausreichend auf und befreien Sie es von Pflanzenresten und Steinen. Zusätzlich sollten Sie auch hier Humus unter das Substrat mischen. Werden mehrere Pflanzen nebeneinandergesetzt, so halten Sie einen Mindestabstand von etwa 25 Zentimetern ein. Als Schutz vor vorzeitigem Frost können Sie die noch empfindlichen Pflanzen am Boden mit Rindenmulch oder Reisig schützen.

Soll Efeu als Sichtschutz dienen, so ist ein Festbinden der Triebe nicht notwendig. Geben Sie lediglich die Wuchsrichtung vor, indem Sie die Ranken an der Wand oder dem Zaun anlegen. Die Haftwurzeln von Efeu sind flexibel und widerstandsfähig. Selbst kleinste Ritzen und Vorsprünge werden von der Pflanze überwuchert. Einmal angewurzelt und fest mit Wänden verankert, lässt sich Hedera helix nur schwer und mit viel Aufwand beseitigen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Hausmauern nach entfernen der Rankpflanze vollständig saniert werden müssen. Ein weiterer Nachteil, wenn Sie Efeu viel Platz zum Ranken an Ihrer Immobilie gönnen: Über die Haftwurzeln kann Feuchtigkeit ins Mauerwerk gelangen und dieses nachhaltig schädigen.

Überwintern

Gemeiner Efeu trotzt im Freiland zweistelligen Minustemperaturen problemlos. Auch bei der Haltung als Kübelpflanze auf dem Balkon oder der Terrasse sind selbst ohne Schutzmaßnahmen keine nennenswerten Ausfälle durch Frost bekannt. Vorsichtshalber können Sie jedoch das Gefäß mit Sackleinen umwickeln. Zimmerpflanzen können an ihrem gewohnten Standort verbleiben. Sobald die Gewächse in den Wintermonaten eine Vegetationspause einlegen, sollten Sie allerdings einige wichtige Punkte beachten:

  • Keinesfalls Düngen
  • Direkte Nähe zu aktiven Heizkörpern meiden.
  • Regelmäßig gießen.

Für Efeu im Garten und im Haus gilt: Auch in der kalten Jahreszeit muss gegossen werden. Diese Pflegemaßnahme wird häufig vernachlässigt und die immergrünen Pflanzen vertrocknen.

Schneiden

Die immergrüne Pflanze ist äußerst genügsam, was ihre Bedürfnisse an Substrat und Standort anbelangt. Doch beim Thema “Rückschnitt” darf es etwas extravagant sein. In den ersten zwei bis drei Jahren nach der Pflanzung wächst Efeu nur zögerlich. In dieser Zeit sollten Sie Vorsicht walten lassen. Nehmen Sie lediglich einen Formschnitt vor, um den jungen Pflanzen die Wachstumsrichtung und -Form grob vorzugeben. Dieser Schritt kann im Frühjahr oder Spätsommer erfolgen. Schneiden Sie von den Triebspitzen nur wenige Zentimeter ab.

Ältere Pflanzen hingegen reagieren weniger empfindlich und können sich selbst von einem radikalen Rückschnitt innerhalb kürzester Zeit erholen. Sobald die Triebe über 5 Jahre alt sind, klettern und wachsen nicht mehr. Jedoch bilden sich an ihnen in den Sommermonaten die Blüten und Früchte aus. Schneiden Sie deswegen diese Pflanzenteile nicht zurück. Im Freiland sollten Sie für den Rück- und Formschnitt eine manuelle Heckenschere verwenden, bei Zimmerpflanzen genügt eine gut geschärfte Schere. Längere und unverholzte Triebe, die beim Schneiden anfallen, können Sie als Stecklinge weiterverwenden.

Krankheiten und Schädlinge

EfeuAuch Zimmerpflanzen sind keineswegs vor schadhaften Insekten und Krankheiten sicher. Beim Efeu lassen Verfärbungen auf den Blättern beispielsweise nicht unbedingt auf einen Pflegefehler schließen.

Efeukrebs
Scharfe, stark abgegrenzte schwarze Flecken mit einem rötlich-braunen Rand sind auf eine bakterielle Infektion zurückzuführen. Befallenes Gewebe wird dunkel und stirbt langsam ab. Xanthomonas campestris bevorzugt feuchte Bedingungen, werden häufig durch infiziertes Gartenwerkzeug oder Spritzwasser übertragen. Wirksame Mittel gegen die Krankheit selbst gibt es nicht, Sie können nur vorbeugende Maßnahmen ergreifen.

  • Gießen Sie nicht direkt über die Efeu-Blätter.
  • Scheren nach Gebrauch reinigen und desinfizieren.
  • Infizierte Pflanzenteile über den Hausmüll sofort entsorgen.
  • Vor dem Rückschnitt den Efeu nicht wässern.

Spinnmilben
Besonders Zimmerpflanzen oder Gewächse im Winterquartier werden von den millimetergroßen Schädlingen heimgesucht. Wärme und auch trockene Raumluft fördern den Befall. Die Insekten ernähren sich vom Zellsaft des Efeus und schwächen mit steigender Population die Wirtspflanze.

Braune und silbrig glänzende Sprengel auf dem Laub sind das erste Anzeichen für Spinnmilben. In einem späteren Stadium des Befalls rollen sich Triebspitzen zusammen und Blätter sterben ab. Die schadhaften Tiere können Sie leicht selbst entfernen, indem Sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Dieser Effekt lässt sich dadurch erzielen, indem Sie die befallene Pflanze vollständig mit einer durchsichtigen Folie umwickeln und vorher kräftig angießen. Nach etwa 2 bis 3 Tagen sollten alle erwachsenen Tiere vollständig abgestorben sein. Bei Bedarf diesen Vorgang mehrmals hintereinander wiederholen. Zusätzlich können Sie die Insekten gezielt mit Seifenwasser besprühen.

Häufig gestellte Fragen

Wie kann ich Efeu von meiner Hauswand wieder entfernen?
Mit Efeu überzogene Hauswände besitzen einen ganz eigenen Charme, dämmen das Haus von außen und bieten gleichzeitig Vögeln und Insekten einen idealen Lebensraum. Es mag jedoch vielfältige Gründe dafür geben, warum die immergrünen Pflanzen weichen müssen. Und diese Maßnahme ist alles andere als einfach. Der erste Schritt beginnt mit dem vollständigen Ausgraben der Wurzeln. Bodennahes Abschneiden alleine reicht nicht aus, um den Efeu dauerhaft zu beseitigen. Die einfachste Möglichkeit, um die langen Triebe von den Mauerwänden wegzubekommen: Warten Sie, bis die Ranken und Blätter vollständig vertrocknet sind. Haftwurzeln lassen sich allerdings nur mit viel Aufwand beseitigen. Neben Abflammen können Sie auch einen Hochdruckreiniger zu Hilfe nehmen. Diese Arbeitsschritte bergen jedoch immer die Gefahr einer Schädigung der Hauswand.

Lässt sich Gemeiner Efeu problemlos in Hydrokultur umsetzen?
Das Umstellen von “Erdpflanzen” auf Hydrokultur ist schwierig, häufig überleben es die Gewächse nicht. Denn das Substrat muss restlos aus dem Wurzelwerk entfernt werden, um Fäulnisbildung in der Hydrokultur zu verhindern. Für eine erfolgreiche Kultivierung in “Hydro”, sollten Sie Efeu-Stecklinge im Wasserglas anwurzeln lassen und danach sofort in Blähton einsetzen.

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Tipps für Schnellleser

- Buntblättriger Hedera helix verträgt problemlos direkte Mittagssonne.
- An den Boden werden keine besonderen Anforderungen gestellt.
- Efeu reagiert empfindlich auf Staunässe.
- Mäßig aber dafür regelmäßig gießen.
- Immergrüne Pflanzen müssen auch im Winter gegossen werden.
- Gedüngt wird mit Humus oder Flüssigdünger.
- Die Vermehrung erfolgt durch Ableger oder Absenker.
- Das immergrüne Gewächs eignet sich zur Begrünung von Balkongeländern.
- Ideal für die Bepflanzung einer Blumenampel geeignet.
- Die Haftwurzeln hinterlassen Spuren an Hauswänden und Gartenzäunen.
- Der Rückschnitt sollte in den ersten Jahren nur mäßig erfolgen.
- Alle Pflanzenteile sind giftig.
- Im Frühling und Spätsommer können ältere Pflanzen zurückgeschnitten werden.
- Gemeiner Efeu ist winterhart.
- Anfällig für Schädlinge und bakterielle Erkrankungen.