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Die Geigenfeige gehört zu den Maulbeergewächsen und ist eng mit dem Gummibaum verwandt. Sie kann bei entsprechender Pflege über 150 cm hoch werden. Seine außergewöhnlich großen Blätter sind kräftig grün und glänzend. In ihrer Form ähneln sie dem Korpus einer Geige, was der Pflanze den Namen Geigenfeige eingebrachte. Stamm und Zweige sind im Vergleich zu den Blättern verhältnismäßig dünn. Während diese Pflanze Giftstoffe aus der Raumluft filtern kann, sind die komplette Pflanze und ihre unreifen Früchte für Haustiere giftig.
Steckbrief
- Wissenschaftlicher Name Ficus lyrata.
- Gehört zur Familie der Maulbeerbaumgewächse.
- Wuchshöhe weit über 150 cm.
- Großes markantes Laub.
- Blätter können eine Länge von bis zu 50 cm erreichen.
- Entwickelt im Topf fast nie Blüten.
- Geigenfeige ist frostempfindlich.
- Pflanze enthält giftigen Milchsaft.
Standort
Die Geigenfeige liebt Standorte mit viel Licht und ganz wenig Schatten. Vor direkter Sonneneinstrahlung sollte sie jedoch geschützt werden. Am besten ist Sonne am Morgen und am Abend. Die Raumtemperatur sollte idealerweise zwischen 19 und 22 Grad liegen, im Winter auch etwas kühler.
Die Luftfeuchtigkeit sollte so hoch wie möglich sein. Das regelmäßige Besprühen mit handwarmem Wasser kann das unterstützen ebenso wie mit Wasser gefüllte Behälter, die man gegebenenfalls in der Nähe der Pflanze aufstellt. Zudem ist es hilfreich, die Geigenfeige von Zeit zu Zeit abzuduschen oder mit einem feuchten Tuch abzuwischen.
Boden
- Als Substrat eignet sich jede handelsübliche Blumenerde.
- Gut ist eine Mischung aus Erde, Sand, Gartenkompost und Torf.
- Bei älteren Pflanzen gegebenenfalls Durchlässigkeit des Bodens verbessern.
- Beispielsweise mit Sand, Lehm oder sogenanntem Styromull.
- Bei Styromull handelt es sich um lose Hartschaumflocken.
Aufgrund dessen, dass diese Pflanze eine hohe Luftfeuchtigkeit benötigt, findet sie sowohl in einem Wintergarten als auch einem Gewächshaus beste Bedingungen vor.
Gießen und Düngen
Der Wasserbedarf der Geigenfeige ist mäßig. Das Substrat sollte möglichst immer leicht feucht sein ohne stehende Nässe, sie würde zum Faulen der Wurzeln führen. Vor jedem Gießen sollte das Substrat immer etwas antrocknen.
Das erste Jahr nach Kauf der Pflanze kann auf Dünger verzichtet werden, denn diese Substratmischungen sind in der Regel vorgedüngt. Später empfiehlt sich die 14-tägige Gabe eines Flüssigdüngers oder eines Langzeitdüngers in Form von Granulat, Pellets oder Stäbchen. Gedüngt wird ausschließlich während der Wachstumsphase, von April bis September.
Schneiden
Diese Pflanze muss nicht zwingend geschnitten werden. Wenn man sie jedoch in der Höhe etwas begrenzen möchte oder erreichen möchte, dass sie sich verzweigt, kann man die Triebspitze herausschneiden.
Umtopfen
- Umtopfen, wenn der Topf stark durchwurzelt ist.
- Ältere Exemplare alle 2-3 Jahre in frische Erde umzutopfen.
- Beste Zeit im Frühjahr und Sommer.
- Der neue Topf sollte nur wenig größer sein als der Alte.
- Dem Substrat etwas Sand oder Styromull untermischen.
- In den neuen Topf muss zunächst eine Drainageschicht.
- Dann kommt Substrat in den Topf.
- Dem mischt man am besten etwas Hornspäne unter.
- Darauf setzt man dann die Pflanze.
- Anschließend mit Erde auffüllen und diese gut andrücken.
- Nun noch kräftig gießen.
- Etwa 6-8 Wochen nach dem Umtopfen kann das erste Mal gedüngt werden.
In Hydrokultur kultivieren
Die Geigenfeige kann sehr gut in Hydrokultur kultiviert werden, es wird sogar empfohlen. Bei dieser Kulturform kann die Pflanze immer genauso viel Wasser nehmen, wie sie benötigt. Empfehlenswert hierbei ist die Verwendung eines Wasserstandsanzeiger, der anzeigt, wann die Pflanze wieder Wasser benötigt. Für Hydrokulturen gibt es spezielle Dünger beispielsweise in Tablettenform, die man in das Hydrogefäß gibt.
Vermehren
Aussaat
Die Geigenfeige kann auch ausgesät werden, wird aber nur selten gemacht. Die Samen sind Lichtkeimer und werden deshalb nur auf dem Aussaatsubstrat verteilt und leicht angedrückt. Das Substrat wird angefeuchtet und das Ganze mit einer Folie abgedeckt. Nun stellt man das Aussaatgefäß bis zur Keimung an einen hellen und warmen Platz. Sind die Sämlinge zu sehen, wird die Folie entfernt.
Kopfstecklinge
Für die Stecklingsvermehrung schneidet man im Frühjahr eine etwa 10 cm lange, weiche Triebspitze ab. Dabei tritt ein milchiger Saft aus der Schnittstelle aus, den man stoppen kann, wenn man den Steckling kurz in ein Glas Wasser stellt. Anschließend lässt man die Schnittstelle etwas antrocknen. Die am Steckling befindlichen Blätter kürzt man, um etwa ein Drittel ein um die Verdunstung so gering wie möglich zu halten.
Nun steckt man ihn in ein Anzuchtsubstrat, beispielsweise ein Gemisch aus Erde und Sand im Verhältnis 1:3. Darüber stülpt man eine Folie oder lichtdurchlässige Plastiktüte. Für die Wurzelbildung ist jetzt eine hohe Bodentemperatur besonders wichtig, optimal sind 30 Grad. Ist der erste Neuaustrieb zu sehen, kann die Folie entfernt werden.
Blattstecklinge
Eine weitere Form der Vermehrung ist über Blattstecklinge. Dazu wird von der Mutterpflanze ein gut entwickeltes, gesundes Blatt mit oder ohne Stiel abgeschnitten. Das Blatt steckt man dann maximal 2 cm tief in ein feuchtes aber nicht zu nasses Vermehrungssubstrat. Über den Steckling stülpt man Folie und stellt das Ganze an einen hellen und warmen Ort mit Temperaturen um die 25 Grad.
Auch hier sollte auf eine relativ hohe Bodentemperatur geachtet werden. Das Substrat darf weder austrocknen noch zu feucht sein, denn dann würde der Blattsteckling recht schnell vertrocknen oder faulen. An der Basis des Stecklings bilden sich nach etwa 5-8 Wochen Wurzeln und neue Triebe. Es entwickelt sich eine neue Pflanze und das ursprüngliche Blatt stirbt nach und nach ab.
Abmoosen
Zum Abmoosen schneidet man zunächst an der gewünschten Stelle einen Spalt in den Stamm der Pflanze. Man schneidet schräg von links unten nach rechts oben, aber nicht tiefer als bis zur Mitte des Stammdurchmessers. Um zu verhindern, dass sich der Schnitt wieder schließt, steckt man z.B. einen kleinen Stein dazwischen.
Nun nimmt man etwa eine Handvoll Torfmoos (Sphagnum), taucht es kurz in Wasser und wickelt es um die Schnittstelle. Über dieses Moos wickelt man eine Folie, damit das Ganze gleichmäßig feucht bleibt. Diese wird oben und unten verschlossen. Nach etwa 4-5 Wochen sollte das Torfmoos gut durchwurzelt sein, sodass man es entfernen kann und die Pflanze ein Stück unter dem Schnitt abschneiden und einpflanzen kann.
Überwintern
Die Geigenfeige kann in der Regel ganzjährig hell, bei Zimmertemperatur gehalten werden. Im Winter kann es mit 15-17 Grad etwas kühler sein. Unter 15 Grad sollten die Temperaturen jedoch nicht fallen. Was diese Pflanze überhaupt nicht verträgt, sind Zugluft und kalte Füße, vor allem im Winter.
Falls sie auf einem Stein- oder Fliesenfußboden steht, sollte man am besten eine Styroporplatte, eine Teppichfliese oder Ähnliches unter das Pflanzgefäß legen. Auch auf der Fensterbank leiden sie recht schnell unter kalten Füßen, das verstärkt sich speziell bei Hydrokultur noch mal, wenn der Stand der Nährlösung relativ hoch ist.
Sogar wenn die Blätter im Winter an der kalten Fensterscheibe anliegen und von unten die warme Heizungsluft aufsteigt, ist das Stress für die Pflanze.
Während der kalten Jahreszeit sollte wesentlich weniger gegossen werden. Allerdings darf das Substrat nicht komplett austrocknen. Je kühler die Raumtemperaturen sind, desto weniger muss gegossen werden. Gedüngt wird im Winter nicht.
Krankheiten und Schädlingen
Schildläuse
Schildläuse erkennt man an den kleinen schwarz-braunen Schildchen an Stamm, den Verzweigungen und Blattadern. Bei einem fortgeschrittenen Befall kommt es zu Verfärbungen und Verkrüppelungen und schließlich zum Blattfall.
Zunächst sollte man befallene Pflanzen von gesunden isolieren. Dann setzt man am besten ein systemisch wirkendes Mittel ein. Diese haben den Vorteil, dass sie von der Pflanze aufgenommen werden und sich über die Pflanzensäfte in der kompletten Pflanze verteilen, sodass sie auch dort wirken können, wo andere Mittel, beispielsweise Kontaktinsektizide nicht hinkommen.
Schmier- oder Wollläuse
Auf den Blättern befallener Pflanzen zeigen sich kleine weiße, Wattebausch ähnliche Gespinste. Zudem sind sie stellenweise mit einem klebrigen Film überzogen, den Absonderungen dieser Schädlinge, dem sogenannten Honigtau.
Auch hier müssen befallene Pflanzen schnellstens isoliert werden. Zur Bekämpfung sind auch hier systemisch wirkende Mittel am wirkungsvollsten. Diese gibt es in Form von Stäbchen oder Granulat. Kontaktgifte wirken zwar schneller, dafür aber nicht anhaltend. Zudem erreicht man damit nicht alle Schädlinge.
Rote Spinne
Einen Befall durch die Rote Spinne erkennt man meist erst, wenn sich Blüten und Blätter öffnen, wobei sie zuerst immer die Blattunterseiten befallen, wo sie ihre Eier ablegen. Sie befallen auch sehr gern die jungen Triebspitzen.
Stellt man einen Befall fest, duscht man die Pflanze zunächst mit handwarmem Wasser gründlich ab. Dabei sollte man vor allem die Blattunterseiten nicht vergessen. So lässt sich das Schädlingsaufkommen schon minimieren. Da das aber nicht ausreicht, kann man geeignete Pflanzenschutzsprays oder besser systemisch wirkende Mittel einsetzen. Gegen die Rote Spinne haben sich sogenannte Akarizide aber auch verschiedene Niemprodukte als besonders wirksam erwiesen.
Thripse
Thripse halten sich gerne an den Blattunterseiten aber auch in Blattvertiefungen auf. Ein Befall wird meist erst bemerkt, wenn es bereits zu Blattschäden wie silbrigen Verfärbungen oder gelben Blättern kommt. Da die Thripse enorme Schäden anrichten können, sollte schnell gehandelt werden.
Auch hier kann ein gründliches Abbrausen mit einem harten Wasserstrahl den Befall reduzieren. Das Substrat deckt man dabei mit Folie ab, um Nässeschäden zu vermeiden. Danach kann mit einem Mittel gegen saugende Insekten gespritzt oder ein systemisches Mittel verabreicht werden, was auch bei Thripse am wirkungsvollsten ist. In der Regel muss die Behandlung mindestens noch ein weiteres Mal wiederholt werden.
Häufig gestellte Fragen
Woran kann es liegen, wenn die Geigenfeige die Blätter verliert?
Wenn diese Pflanze Blätter verliert, kann das zum einen an einem zu nassen Substrat bzw. stauender Nässe oder an einem zugigen Standort liegen. Dementsprechend sollte man das Substrat gut abtrocknen lassen, immer nur mäßig gießen und immer erst dann gießen, wenn die oberste Schicht angetrocknet ist. Zum Schutz vor Zugluft muss man gegebenenfalls den Standort wechseln.
Was tun, wenn die Erde um den Steckling herum schimmelt?
Schimmel hat immer zu viel Feuchtigkeit als Ursache. Am besten das Substrat erst einmal abtrocknen lassen oder den Steckling in frisches Substrat setzen. Zusätzlich kann man auf dem Substrat eine Schicht Sand verteilen, die schützt vor Schimmel und hält zugleich lästige Trauermücken ab.
Hilfreich ist auch im Handel erhältlicher Lebermoosextrakt, mit dem man sowohl den Steckling als auch das Substrat besprüht. Das stärkt die Pflänzchen und schützt vor bakteriellen und pilzlichen Schaderregern. Wenn man Stecklinge gleich in Hydrokultur zieht, hat man bei richtiger Handhabung mit Schimmel in der Regel kein Problem.