Pflanzenlexikon

Gänsekresse, Arabis – Pflanzen und Pflege-Tipps

Alpen-Gänsekresse - Arabis alpina

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Karge Böden und eine trostlose Umgebung – für die Gänsekresse (Arabis) sind solche Bedingungen kein Problem. Das robuste und widerstandsfähige Gewächs, das vor allem im Balkan und in den Karpaten heimisch ist, gedeiht auch bei ungünstigen Verhältnissen. Dabei entfaltet die krautige Pflanze, die zur Familie der Kreuzblütler gezählt wird, im Frühling weiße oder bunte Blüten, die jeden Garten verschönern. Je länger die Gewächse in der heimischen Grünanlage stehen, umso mehr breiten sie sich aus; dabei nehmen auch die einzelnen Exemplare immer mehr an Masse zu. Die Pflege der Gänsekresse funktioniert problemlos, so dass auch jeder Anfänger in der Lage ist, die vielseitige Pflanze optimal zu kultivieren.

Aus der Gartenrat Mediathek

Steckbrief

  • krautige, ausdauernde Pflanzen
  • erreichen eine Gesamthöhe zwischen 10 und 20cm
  • bekannt sind weltweit zwischen 120 und 140 Arten
  • werden als einjährige oder zweijährige, meist jedoch als mehrjährige Pflanze kultiviert
  • präsentieren sich wintergrün
  • bilden oberirdische, belaubte Ausläufer aus, die Polster bilden
  • zeigen gefüllte oder ungefüllte Blüten unterschiedlicher Farbe
  • Blüte erscheint ab April oder Mai
  • je nach Züchtung auch geflecktes Laub möglich

Standort

Wer die Arabis in die heimische Grünanlage integrieren möchte, sollte als optimalen Standort einen sonnigen Bereich auswählen; das Gewächs gedeiht am besten, wenn stets warmen und helle Bedingungen herrschen. Allerdings ist die Kultivierung der Gänsekresse grundsätzlich auch im Halbschatten möglich.

Insbesondere Arten und Sorten, die farbige Blüten ausbilden, benötigen weniger Wärme und Helligkeit und können gut auch in Bereichen gepflanzt werden, die nur Halbschatten bieten.
Grundsätzlich wachen Arabis auch im Schatten; allerdings ist bei einer Kultivierung unter diesen Bedingungen mit einem deutlich eingeschränkten Wachstum und einer weniger üppigen Ausbildung der Blüten zu rechnen.

Gänsekresse wird in der Regel frei im Garten angebaut. Besonders harmonisch wirkt das Gewächs, wenn man es in Naturgärten oder Steingärten integriert. Auch für Einfassungen und auf Kronen von Steinmauern oder Trockenmauern eignet sich das Gewächs ideal. Da es sich um eine sehr wuchsfreudige Pflanze handelt, sollte der Hobbygärtner stets damit rechnen, dass die Gänsekresse zügig größere Flächen erobert.

Blüten der GaensekresseBesonders gute funktioniert die Vergesellschaftung der Gänsekresse mit niedrigen Frühjahrsblühern wie Krokus, Traubenhyazinthen und Zwergiris. Auch in Kombination mit niedrigen Fetthennen, Steinkraut, Blaukissen oder Enzian wirkt die Arabis dekorativ.

Alternativ zur Kultivierung innerhalb der heimischen Grünanlage kann die Gänsekresse auch in Gefäßen gepflanzt werden. Wer sich für diese Kultivierungsart entscheidet, sollte allerdings stets auf eine optimale Bewässerung der Gewächse achten, da die Gefahr der Austrocknung hier besonders hoch ist

Boden

Bei der Kultivierung der Gänsekresse sollte ein Substrat eingesetzt werden, das folgende Eigenschaften aufweist:

  • hohe Durchlässigkeit
  • möglichst locker
  • etwas kalkhaltig
  • kein zu hoher Nährstoffanteil

Darüber hinaus ist auf eine optimale Bodenfeuchte zu achten; eine frische Erde ist am besten geeignet. Das Substrat wird anschließend mit einer kleinen Menge Sand oder Kies versetzt.

Wer sich für die Gefäßkultur entscheidet, greift auf herkömmliche Erde zurück, die ebenfalls mit etwas Sand oder Kies versetzt wird. Auf diese Weise wird die Erde besonders locker.

Pflege

Weisse GaensekresseZur Pflege der Gänsekresse gehört die optimale Bewässerung. Insbesondere direkt nach dem Anpflanzen ist die ausreichende Versorgung mit Wasser von Bedeutung. Später kann zurückhaltend gewässert werden; allerdings ist stets darauf zu achten, dass der Boden nicht vollständig austrocknet. Insbesondere wenn der Boden sehr sandig ist, können Vertrocknungserscheinungen an der Pflanze auftreten. Auf der anderen Seite ist die Gänsekresse jedoch unbedingt auch vor Staunässe zu schützen.

Eine zusätzliche Gabe von Nährstoffen benötigt die Arabis in der Regel nicht; eher kann sich eine gezielte Düngung schädlich auf die Pflanze auswirken. Es hat sich allerdings bewährt, dem Gewächs im Frühjahr eine Portion Kompost zuzuführen. Der Kompost fungiert als Initialdüngung und reicht für die komplette Saison aus.

Es hat sich bewährt, die Gänsekresse nach der Blüte etwas zurückzuschneiden. Dabei werden folgende Aspekte beachtet:

  • verwelkte Blüten von der Pflanze abtrennen (Förderung der Ausbildung eines weiteren Blütenflors)
  • Rückschnitt dient auch zur Ausbildung von polstern
  • Pflanze wird auf 10cm herunter geschnitten

Nicht jede Art und Sorte muss geschnitten werden. Buntlaubige Sorten benötigen beispielsweise keinen Schnitt.  Am besten informiert man sich vorher genau über die Pflegemaßnahmen der jeweiligen Sorte!

Überwintern

Die meisten Arten der Gänsekresse präsentieren sich durchaus winterhart und vertragen Temperaturen bis minus 25 °C. Sollte es jedoch zeitweise extrem kalt werden, hat es sich als sinnvoll erwiesen, die Arabis kurzfristig abzudecken. Dieser Schutz ist auch notwendig bei bestimmten Arten, die ursprünglich aus warmen Ländern stammen und die an sehr niedrige Temperaturen nicht gewähnt sind. Hierzu gehört beispielsweise die Arabis blepharophylla. Eine längerfristige Abdeckung ist hingegen nicht empfehlenswert; unter einer Schicht aus Reisig oder Laub neigt die Gänsekresse zum Faulen. Die Abdeckung erfolgt daher grundsätzlich nur in wirklich sehr kalten Frostperioden; anschließend müssen die Arabis unbedingt wieder abgedeckt werden.

Pflanzen und Vermehren

Weisse Blüten der GaensekresseDie Pflanzung der Gänsekresse erfolgt am besten zwischen Frühjahr und Herbst. Besonders gut wirken die Gewächse als Beetbegrenzung und im Vordergrund von Rabatten, weil sie nicht besonders hoch wachsen.

Es ist darauf zu achten, Pflanzennachbarn zu wählen, die ebenfalls niedrig wachsen, damit die Arabis nicht im Schatten steht. Beim Pflanzen sind folgende Aspekte zu beachten:

  • Abstand zwischen den einzelnen Exemplaren: 20cm
  • bei einer Kantenbepflanzung sollten 5 Pflanzen pro Meter eingeplant werden
  • Nach dem Pflanzen ist eine kräftige Bewässerung wichtig

Der Abstand, der zwischen den einzelnen Pflanzen eingehakten werden sollte, variiert je nach Einsatzwunsch. Soll die Gänsekresse als Beeteinfassung dienen, wird der Hobbygärtner den Abstand möglichst groß wählen. Fungiert die Arabis hingegen als Bodendecker, kann sie dichter gepflanzt werden.

Die Vermehrung der Gartenkresse kann mit Hilfe unterschiedlicher Methoden erfolgen. Besonders einfach gelingt die Vervielfältigung des Gewächses durch gezielte Aussaat. Die Samen werden am besten nach der Reife ausgestreut; dabei ist der jeweils geltende Abstand zwischen den einzelnen Exemplaren einzuhalten. Darüber hinaus können auch Stecklinge eingesetzt werden, um die Arabis zu vermehren, Zu diesem Zweck nutzt man oberirdische Ausläufer, die im Sommer geschnitten und anschließend etwa 5cm tief in die Erde eingesteckt werden. Nicht zuletzt kann man die Gänsekresse auch durch gezielte Teilung vermehren. Das Gewächs bildet schnell Polster aus, die besonders gut geteilt werden können. Der Spätsommer ist der beste Zeitpunkt für diese Maßnahme. Nach der Teilung wird dann das Teilstück an den gewohnten Standort verbracht und dort eingepflanzt.

Krankheiten und Schädlinge

Gänsekresse ist sehr robust und gesund; diverse Krankheiten können trotzdem auftreten. Hierzu gehört beispielsweise der Falsche Mehltau, der sich durch folgende Symptomatik bemerkbar macht:

  • auf den Blattunterseiten weißlich grauer bis bräunlicher, samtiger Überzug
  • blattoberseits braune oder gelbe Flecken
  • Flecken befallen teilweise auch Stängel und Blüten
  • befallene Pflanzenteile sterben ab

Um einem Befall mit Falschem Mehltau vorzubeugen, hat es sich bewährt, insbesondere bei Temperaturschwankungen oder bei Hochdruckwetter diverse Pflanzenstärkungsmittel auszubringen, zum Beispiel Knoblauchbrühe. Außerdem sollte die Gänsekresse nicht zu eng gepflanzt werden. Bei einem akuten Befall ist notfalls der Einsatz  spezieller Fungizide notwendig; dabei sind die Unterseiten der Blätter besonders sorgfältig zu behandeln.

Als häufiger Schädling, der sich an der Gänsekresse vergreift, ist vor allem die Blattlaus bekannt. Als typisches Schadbild zeigen sich stark eingerollte, gekräuselte und teilweise blasig aufgetriebene Blätter mit klebrigen Pflanzenteilen. Häufig sind die Blätter zusätzlich mit einem schwarzen Pilzbelag bedeckt. Die Schädlinge selbst finden sich dann an den Unterseiten der Blätter, wo sie sich dicht aneinander drängen. Mit der Zeit beginnen die Triebe und Blütenstände zu kümmern. Als vorbeugende Maßnahme lohnt sich vor allem die Förderung natürlicher Blattlausfeinde. Hierzu gehören beispielsweise Florfliegen. Ist das Gewächs bereits von dem Schädling befallen, hilft ein kräftiger Wasserstrahl die Gänsekresse zu befreien. Gefäßpflanzen können hierzu auch unter die Dusche gestellt werden. Darüber hinaus kann das Gewächs auch mit diversen Spritzungen behandelt werden, zum Beispiel Seifenlösung oder Rainfarntee.

Schließlich wird die Arabis auch von Gallmücken befallen. Dann zeigen sich an den Blättern gallenartige Wucherungen. Die Blätter zeigen sich darüber hinaus teils verformt und eingerollt. Auch die Larven sind häufig sichtbar. Man erkennt den Befall mit Gallmücken auch anhand des Anschwellens der Knospen. Um einen Befall mit den Schädlingen bereits im Vorfeld auszuschließen, kann es wiederum sinnvoll sein, Fressfeinde zu fördern, zum Beispiel Vögel und Spinnen. Ist die Gänsekresse befallen, müssen die betroffenen Pflanzenteile entfernt werden. Am besten bricht man auch die angeschwollenen Knospen gezielt aus, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Arten und Sorten

Blütenmeer aus GaensekresseDie Gänsekresse beeindruckt durch zahlreiche unterschiedliche Arten und Sorten. Zu den weißen Variationen gehört die Raue Gänsekresse, die bis zu 60cm hoch wird und besonders lange Blütenstängel ausbildet. Die Blüten sind weiß und sehr anmutig, während das Laub keine eigenen dekorativen Elemente entfaltet. Wer diese Sorte wählt, sollte für das Gewächs einen möglichst trockenen Boden bereithalten. Mit Trockenheit kommt auch die weiße Sorte Arabis caucasica ‘Compacta Schneeball’ gut zurecht, die ihrem Namen alle Ehre macht: das Gewächs bildet zahlreiche Blüten in Weiß aus und präsentiert darüber hinaus graubehaarte Blätter. Diese Sorte wird nur etwa 20cm hoch und gedeiht besonders gut an sonnigen Standorten. Ausschließlich für feuchte Standorte ist hingegen die Alpen-Gänsekresse geeignet, die zwischen 10 und 30cm groß wird und ihre weißen Blüten erst im Juli oder August ausbildet. Besonders wohl fühlt sich das Gewächs am Gewässerrand.

Zu den farbigen Sorten gehören folgende Varianten:

  • Arabis blepharophylla ‘Frühlingszauber’: karminrosa bis purpurrote Blüten, gedeiht in Steinlagen
  • Arabis arendsii Hedi: leuchtend pinkfarbene Blüten, bevorzugt sonnige Standorte
  • Arabis caerulea: hell blaulila bis weißliche Blüten, blüht in Geröll und Gestein auf mageren Böden
  • Arabis arendsii ‘Compinkie’: sehr viele Blüten in Rosa, anfänglich dichte Polster, später flach wachsend

Häufig gestellte Fragen

Ist es notwendig, bei der Pflanzung eine zusätzliche Drainage einzubauen?
Diese Maßnahme hat sich insbesondere bei der Gefäßkultur bewährt, damit überschüssiges Gießwasser besser ablaufen kann.

Welche Teile der Gänsekresse sind essbar?
Vor allem die Blüten werden zur essbaren Dekoration verwendet. Allerdings sollte man nicht zu viele davon verzehren.

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Tipps für Schnellleser

- Standort: warm, sonnig, hell; gedeiht auch im Halbschatten
- Vergesellschaftung: Enzian, Blaukissen, Frühjahrsblüher, Krokus
- Boden: frisch, nicht zu nährstoffreich, durchlässig, locker
- Gießen: nach der Pflanzung gründlich wässern; danach sowohl Staunässe als auch Trockenheit meiden
- Düngen: Einsatz von Dünger ist nicht nötig; einmalige Kompostgabe im Frühjahr reicht aus
- Schneiden: nach der Blüte; sortenabhängig; kann zur Ausbildung eines zweiten Flors beitragen
- Überwintern: gelingt meist ohne zusätzlichen Schutz
- Pflanzen: im Frühjahr oder Herbst; Pflanzenabstand beachten; gründlich wässern
- Vermehren: durch gezielte Aussaat, mit Hilfe von Stecklingen und durch Teilung
- Krankheiten: Falscher Mehltau
- Schädlinge: Gallmücken, Blattläuse