Frösche gehören zur Fauna Deutschlands wie Rehe, Eulen und Hasen. Die Amphibien leben in feuchten Gebieten wie Seen, Mooren oder Flüssen und sind sofort an ihrer Form, den Sprungbeinen und der meist grünen Farbe erkennbar.
Typisch für heimische Frösche ist die Tatsache, dass diese sich gerne in Gartenteichen ansiedeln, da es sich bei diesem um ein ungestörtes Gewässer handelt. In den meisten Fällen jedenfalls. Wenn Sie interessiert sind, welche der in Deutschland heimischen Froscharten sich in Ihrem Gartenteich angesiedelt hat, werden Sie hier fündig.
Frösche und Kröten: Unterschiede
Bevor auf die einzelnen Froscharten eingegangen wird, sollten Sie den Unterschied zwischen diesen und den Kröten verstehen. Auf den ersten Blick können sich die Tiere sehr ähnlichsehen, vor allem, wenn nur die Augen aus dem Wasser schauen. Die Amphibien halten sich nämlich gerne in den gleichen Lebensräumen auf. Die Unterscheidung ist wichtig, da im Volksmund Kröten und Frösche häufig als Frösche zusammengelegt werden, doch handelt es sich um verschiedene Familien innerhalb der Ordnung der Froschlurche (Anura). Typische Unterschiede der Familien sind:
- Echte Frösche (Ranidae): schlank, sprunghaft, glatte Haut, feucht
- Kröten (Bufonidae): kräftig, gedrungen, trockene Haut, warzig
Ein weiterer großer Unterschied zwischen den zwei Familien sind die Sprungbeine. Zwar können Kröten springen, doch geschieht das nur bei äußerster Gefahr. Im Normalfall bewegen sie sich auf ihren Füßen fort und erreichen maximale Sprungweiten von etwa 20 Zentimetern. Frösche dagegen haben sehr gut ausgeprägte Sprungbeine und erreichen abhängig von ihrer Körpergröße und dem Gewicht bis zu zwei Meter mit einem einzigen Sprung. Die Amphibien springen aber nicht ausschließlich bei Gefahr, sondern sogar zur normalen Fortbewegung. Das unterscheidet sie deutlich von den Kröten.
Insgesamt finden sich fünf Krötenarten, während es sich um sieben Froscharten handelt. Aufgrund ihrer Lebensweise werden Sie höchstwahrscheinlich Fröschen begegnen, doch nisten sich Kröten ebenfalls gerne im Teich ein. Die fünf Krötenarten sind:
- Erdkröte
- Geburtshelferkröte
- Knoblauchkröte
- Wechselkröte
- Kreuzkröte
Da es sich bei beiden Familien um Lurche handelt, müssen Sie ganz genau schauen, ob es sich um eine Kröte oder einen Frosch handelt. Auf den ersten Blick sind heimische Kröten zudem dunkler in der Färbung und tendieren in einen Braunton, während Frösche deutlich farbenfroher sind.
7 heimische Froscharten
Die Vielfalt an Amphibien in der Heimat ist sehr übersichtlich und erleichtert die Zuordnung bis auf zwei Arten ungemein. Insgesamt finden sich sieben Arten, denen Sie in der Wildnis und Ihrem Gartenteich begegnen können. Dabei sind die Froscharten besonders auffällig zur oder nach der Laich- und Paarungszeit, wenn der Bestand der Tiere für eine bestimmte Zeit stark zunimmt. Das zeigt sich besonders in ihrem Garten, wenn die Tiere nicht mehr mit dem Quaken aufhören.
Vor allem die Männchen sind bekannt für ihre lauten Geräusche, mit denen sie die Weibchen auf sich aufmerksam machen wollen. In den folgenden Abschnitten erhalten Sie alle wichtigen Informationen zu den einzelnen Froscharten. Folgende Begriffe sind dabei wichtig:
- Bundesnaturschutzgesetz: BNatSchG
- Bundesartenschutzverordnung: BArtSchV
- Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG): FFH-Richtlinie
Laubfrosch
Der Laubfrosch ist eine der bekanntesten heimischen Froscharten und an der blattgrünen Farbe mit einem durchgehend schwarzen Streif an der Seite. Die Bauchseite ist hellgrün. Sie verfügen als einzige Amphibienart in Mitteleuropa über Haftscheiben an den Extremitäten und können sich aus diesem Grund in Büschen, Sträuchern und Bäumen aufhalten. Sie bevorzugen Kleingewässer, in denen sich wenig Fische und Vegetation befinden.
Sie sind also typische Kandidaten in fischfreien Gartenteichen. Zudem mögen sie sonnige Lebensräume mit Stauden und Gehölzen in direkter Nähe. Meist sind die Frösche während der Dämmerung mit ihren schnell aufeinanderfolgenden Balzrufen zu hören.
- Hyla arborea
- Größe: 3 bis 5 Zentimeter
- Fortpflanzungszeit: April bis Mai
- Eier: 50 bis 100
- deutsche Verbreitung: deutschlandweit
- Balzruf: äpp
- BNatSchG: streng geschützt
- FFH-Richtlinie: geschützt europaweit
Grasfrosch
Grasfrösche treffen Sie deutlich häufiger als andere heimische Amphibien an. Die Farbe der Tiere variiert von einem gelb- über ein schwarz- bis zu einem rotbraun, wobei die Unterseite deutlich heller ist. Sie können ebenfalls gefleckt sein. Diese Flecken sind manchmal sehr groß und variieren ebenfalls in der Farbe.
Typisch ist das äußerst große und auffällige, dunkelbraune Trommelfell der Grasfrösche. Fließ- und Stehgewässer werden bewohnt, wobei Teiche, Weiher und andere Stillgewässer bevorzugt werden. Typisch ist die umfangreiche Anzahl an Laich, die mehrere Quadratmeter und so manchen Teich einnehmen kann.
- Rana temporaria
- Größe: 7 bis 11 Zentimeter
- Fortpflanzungszeit: Mitte März bis Ende März
- Eier: 700 bis 4.500
- deutsche Verbreitung: deutschlandweit (stark abhängig von Region)
- Balzruf: knurrt
- BNatSchG: streng geschützt
- BArtSchV: streng geschützt
Springfrosch
Wie der Name schon sagt, ist der Springfrosch für sein Sprungtalent bekannt. Er sieht dem Grasfrosch sehr ähnlich, verfügt aber über eine spitze Schnauze. Die Flecken auf dem Rücken sind mehr oder weniger verwaschen. Er bevorzugt ebenfalls stehende Gewässer, ist aber noch häufiger in Laubmischwäldern zu finden, die licht und gewässerreich sind. Er ist nur sehr selten anzutreffen und noch weniger im Teich.
- Rana dalmatina
- Größe: 5 bis 8 Zentimeter
- Fortpflanzungszeit: März bis Anfang April
- Eier: 450 bis 1.800
- deutsche Verbreitung: Süddeutschland, Mitteldeutschland, Rügen, Lüneburger Heide, Darß
- Balzruf: wog
- BNatSchG: streng geschützt
- FFH-Richtlinie: geschützt europaweit
Moorfrosch
Der Moorfrosch fällt im Vergleich zu den anderen Froscharten sofort durch die Bläufärbung der Männchen zur Paarungszeit auf. Damit imponieren sie den Weibchen. Ansonsten sind Moorfrösche dunkel- oder hellbraun gefärbt und verfügen über ein helleres Längsband auf dem Rücken. Dieses ist in einem dunklen Farbton gesäumt.
Im Vergleich sind sie sehr schlank und haben eine kurze, spitze Schnauze, sowie ein kleines Trommelfell. Sie halten sich hauptsächlich dort auf, wo der Grundwasserstand nicht zu niedrig ist. Besonders beliebt sind nasse Wiesen, Niedermoore und bewaldete Sumpfgebiete.
- Rana arvalis
- Größe: 4 bis 7 Zentimeter
- Fortpflanzungszeit: Mitte März bis Mitte April
- Eier: 500 bis 3.000
- deutsche Verbreitung: Ostdeutschland, Norddeutschland, im Rest Deutschlands bedroht
- Balzruf: glucksen
- BNatSchG: streng geschützt
- FFH-Richtlinie: geschützt europaweit
Seefrosch
Bei dieser Froschart handelt es sich um die größte in Mitteleuropa. Sie sind für ihren intensiven Balzruf bekannt, der an ein Lachen oder Keckern erinnert, das vor allem bei Dämmerung, während der Nacht oder bei starkem Sonnenschein zu hören ist. Die olivgrüne Färbung wird durch schwarze oder braune Flecken, sowie deutlich erkennbare Drüsenleisten durchbrochen. Die Oberschenkel sind marmoriert. Sie sind ausschließlich im und am Wasser zu finden und bevölkern gerne große Teiche. In der Natur sind Seen und Weihern mit hoher Vegetation zu finden.
- Pelophylax ridibundus
- Größe: 6 bis 14 Zentimeter
- Fortpflanzungszeit: April bis Juni
- Eier: bis 10.000
- deutsche Verbreitung: deutschlandweit
- Balzruf: keckernd lachend
- BNatSchG: besonders geschützt
- BArtSchV: besonders geschützt
Kleiner Wasserfrosch
Eine der kleinsten Froscharten in Deutschland, die an ihrem grasgrünen Farbton erkennbar ist. Braune und blaugrüne Varianten sind nicht selten. Sie verfügen über die gleiche Zeichnung und ausgeprägten Drüsenleisten wie die Seefrösche. Aufgrund seiner kurzen Oberschenkel kann er gut von anderen Arten unterschieden werden.
Kleine Wasserfrösche halten sich gerne in Gartenteichen auf und sind für ihre Balzrufe rund um die Uhr bekannt. Sie halten sich sogar häufig an Land auf, da sie kleine Gewässer mit wenig Nährstoffen bevorzugen und auf diese Weise nach Nahrung suchen.
- Pelophylax lessonae
- Größe: 4,5 bis 7,5 Zentimeter
- Fortpflanzungszeit: März bis Ende Juli
- Eier: 500 bis 3.000
- deutsche Verbreitung: deutschlandweit, fehlt im Südwesten, fehlt an der Küste
- Balzruf: schnurren
- BNatSchG: streng geschützt
- FFH-Richtlinie: geschützt europaweit
Teichfrosch
Der Teichfrosch ist ein Hybride aus dem Kleinen Wasserfrosch und dem Seefrosch. Aus diesem Grund können Teichfrösche die Merkmale beider Arten verbinden und die Unterscheidung sehr schwer machen. Sie halten sich gerne an Teichen und Gewässern mit viel Sonne und einer reichen Vegetation auf.
- Pelophylax kl. esculentus
- Größe: 6 bis 12 Zentimeter
- Fortpflanzungszeit: Mai bis Juni
- Eier: bis 1.000
- deutsche Verbreitung: deutschlandweit
- Balzruf: knattern
- BNatSchG: besonders geschützt
- BArtSchV: besonders geschützt
Häufig gestellte Fragen
Gibt es neben Froschlurchen weitere heimische Amphibien in Deutschland?
Ja, es finden sich neben den Froschlurchen noch vier Molch- und zwei Salamander-Arten, von denen der Feuersalamander (Salamandra salamandra) die wohl bekannteste Art ist und sogar im Aberglauben früher eine wichtige Rolle spielte. Das liegt vor allem an seiner Färbung, denn der Feuersalamander verfügt über leuchtend gelbe Flecken, was ihn ebenso auffällig wie den Bergmolch (Ichthyosaura alpestris) mit seiner intensiv blauen Rückenfärbung macht.
Wie können heimische Froscharten sanft auf dem Teich ferngehalten werden?
Wenn Sie Frösche aus Ihrem Gartenteich vertreiben wollen, sollten Sie vor allem die Ansiedlung verhindern, da die Tiere in Deutschland unter Naturschutz stehen und anschließend nicht vertrieben werden dürfen. Zäunen Sie Ihren Garten oder Teich lückenlos mit Holzbrettern (50 Zentimeter Höhe) ein, installieren Sie einen Springbrunnen oder halten Sie Goldfische, da diese Froschlaich fressen.
Welche Strafen kommen beim Fangen, Verletzen oder gar Töten der Frösche auf den Täter zu?
Wenn Sie die Tiere in Ihrem Teich fangen, deren Lebensraum zerstören, töten oder verletzen, kommen je nach Bundesland Geldstrafen von 5.000 bis 65.00 Euro auf Sie zu. In Rheinland-Pfalz das Bußgeld am niedrigsten, während Sie einem Verstoß in Brandenburg den höchsten Betrag zahlen müssen.