Pflanzenlexikon

Forsythie, Forsythia – Pflege, Schneiden und Vermehren

Forsythie - Forsythia

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Die Forsythie trägt die botanische Bezeichnung Forsythia und gehört zu der Familie der Ölbaumgewächse. Die ursprüngliche Heimat des beliebten Blütenstrauches liegt in Südosteuropa und Asien, die Pflanze wird mittlerweile mit ca. dreizehn verschiedenen Arten kultiviert. Die Forsythia kann Wuchshöhen zwischen ein bis vier Meter erreichen und eignet sich ideal für die Heckenpflanzung. Mit ihren strahlend goldgelben Blüten begrüßt die Forsythie den Frühling und ist deshalb umgangssprachlich auch als Goldflieder und Goldglöckchen bekannt. Der sommergrüne Zierstrauch ist sehr anspruchslos in Bezug auf die Qualität des Bodens, die Standortbedingungen und die Pflege.

Aus der Gartenrat Mediathek

Steckbrief

  • Bezaubert mit großen und goldgelben Blüten
  • Bildet überreich blühende Zweige aus
  • Ideal für das Anlegen von blühenden Hecken
  • Recht frühe Blütezeit zum Frühlingsanfang
  • Nach der Blüte folgt ein intensiv grüner Blattaustrieb
  • Mittlere Wuchshöhe, erreicht Höhen von 1-4 Meter, Wuchsbreite liegt bei etwa 3 Metern
  • Feines und flach wachsendes Wurzelwerk
  • Verträgt sich gut mit Pflanznachbarn und alten Bäumen
  • Lässt sich für Frühlingsblumensträuße verwenden
  • Leidet unter zu viel Kalk im Boden

Standort und Pflanzsubstrat

Die Forsythie ist relativ anspruchslos, was die Bedingungen ihres Standortes betrifft. Die Pflanze gedeiht sowohl auf nahrhaften als auch auf mageren Böden. Sogar die vorherrschenden Lichtverhältnisse beeinflussen das Wachstum nur minimal, da sich der Blütenstrauch idealerweise anpassen kann und mit schattigen sowie mit sonnigen Plätzen zurechtkommt. Beim Standort und dem Pflanzsubstrat sind folgende Kriterien ausschlaggebend:

  • Forsythie - ForsythiaGenügsamer Allrounder, gedeiht bei fast allen Standortbedingungen
  • Weitgehend anspruchslos, verträgt volle Sonne bis tiefen Schatten
  • Im extremen Schatten wächst die Pflanze deutlich lockerer, dann entsteht ein geringerer Sichtschutz
  • Ideal zur Heckenpflanzung geeignet, speziell für blühende Heckenanlagen
  • Optimal ist humusreicher und nährstoffreicher Boden
  • Kommt mit mäßig sauren, neutralen und leicht kalkhaltigen pH-Werten zurecht
  • Verträgt jedoch keine extrem kalkhaltige und sehr trockene Bodenbeschaffenheit
  • Kübelhaltung möglich

Wenn der Standort besonders sonnig ist und die Pflanze tagsüber so gut wie nie Schatten hat, sollte im Frühling eine Mulchschicht in den Boden eingearbeitet werden. Auf diese Weise wird der Forsythie ein gewisser Schutz vor zu starkem Austrocknen angeboten und diese kann vollsonnige Trockenperioden besser vertragen.

Pflanzen und Pflanznachbarn

Die Forsythie ist ein wahres Allround-Talent bei der Gartengestaltung und lässt sich aufgrund ihrer genügsamen Eigenschaften in vielen Bereichen des Gartens einpflanzen. Wenn eine dicht stehende Heckenpflanzung geplant ist, welche einen guten Sichtschutz bieten soll, sind mindestens zwei Pflanzen pro laufenden Meter erforderlich.

Für eine freiwachsende Blütenhecke, die sich wild entfalten kann, sollte etwas mehr Platz zwischen den Sträuchern eingeplant werden. Da die Forsythia ein bescheidener Flachwurzler ist, verträgt sie sich gut mit anderen Pflanzen und kann in deren Nähe kultiviert werden. Folgende Kriterien sind beim Pflanzen und den Pflanznachbarn zu beachten:

  • Einpflanzen kann sowohl im Frühjahr als auch im Herbst erfolgen
  • Am gewünschten Standort Pflanzloch ausheben, ca. doppelt so groß wie der Wurzelballen
  • Bei Gefahr von Staunässe eine Drainage anlegen
  • Idealer Pflanzabstand bei einer Hecke: 50 cm, also 2 Pflanzen pro Meter für die Schnitthecke
  • Für freiwachsende Blütenhecke ist ein Pflanzabstand von mindestens einem Meter optimal
  • Eignet sich für das Unterpflanzen mit gleichzeitig in der Blüte stehenden Frühlingsblumen, idealerweise mit farblichem Kontrast
  • Blauer Farbkontrast mit Blausternen, Lungenkraut und Kleinem Immergrün
  • Schöne Kombinationen mit roter Blutjohannisbeere und Kupferfelsenbirne
  • Hervorragende Begleitpflanzen sind immergrüne Bäume und Sträucher wie der Buchsbaum und die Eibe, so leuchten die Forsythienblüten noch stärker

Wenn die Forsythie in die Nachbarschaft von Hornveilchen, Narzissen, Tulpen, Traubenhyazinthen und Schneeglöckchen gepflanzt wird, bildet sich direkt zum Frühlingsbeginn ein überwältigendes und farbenfrohes Blumenmeer im Garten.

Gießen und Düngen

Die Forsythie ist keine pflegeintensive Pflanze, wenn es regelmäßig regnet, braucht diese in der Regel keine zusätzlichen Wassergaben. Wenn jedoch langanhaltende Trockenperioden vorherrschen, lässt der Strauch schnell seine Blätter schlapp herabhängen und ist in dem Fall auf ausgiebiges Gießen angewiesen. Die nachfolgenden Aspekte haben sich beim Gießen und Düngen bewährt:

  • Forsythie - ForsythiaSehr anspruchslos, regelt den Wasserhaushalt normalerweise über die Regengüsse
  • In den Sommermonaten gelegentlich Wässern
  • Stets leicht feucht halten
  • Leidet bei zu großer und langanhaltender Trockenheit
  • Mulchen im Frühjahr unterstützt die Regulation des Wasserbedarfs, schützt außerdem vor zu starkem Austrocknen der Wurzeln
  • Reagiert empfindlich auf Staunässe, deshalb auf adäquaten Wasserabzug achten
  • Zusätzliche Düngergaben sind in der Regel nicht erforderlich

Blüte, Blätter und Wuchs

Die Forsythie ist ein beliebter Blütenstrauch und wird auch als Goldglöckchen oder Goldflieder bezeichnet, da sie zum Frühlingsbeginn den Garten mit goldenen Blüten schmückt. Im Anschluss wachsen die sommergrünen Blätter, die ebenfalls sehr ansehnlich sind und einen guten Sichtschutz in einer Hecke bieten. Die folgenden Kriterien sind bei der Blüte, den Blättern und dem Wuchs zu beachten:

  • Frühlingsblüher, Blütezeit ab März bis in den Mai hinein
  • Zahlreiche, goldgelbe, glockenartige und vierzählige Blüten, Größe etwa 4 cm
  • Blüten zeigen sich bereits vor dem Blattaustrieb, an den Blattachseln der Zweige vom letzten Jahr
  • Nach der Blüte bilden sich strahlend grüne Blätter aus
  • Blätter sind gegenständig angeordnet und ca. 6 cm lang
  • Schnellwüchsiger Blütenstrauch, Jahreszuwachs liegt bei etwa 30-50 cm
  • Erreicht Wuchshöhen von bis zu 4 Metern, Wuchsbreite kann sich bis zu 3 Metern ausdehnen
  • Genügend Platz beim Einpflanzen einplanen, damit sich die Pflanze ungestört ausdehnen kann
  • Tatsächlicher Jahrestrieb und Wuchskraft hängen stark vom Standort und der Pflege ab
  • Gedeiht besser mit beständig ausreichender Feuchtigkeit im Erdboden
  • Bei Heckenpflanzung ca. 3-4 Jahre einplanen, bis ausreichender Sichtschutz gewachsen ist
  • Anspruchsloser Flachwurzler, benötigt im Erdboden nicht viel Platz

Die Zweige lassen sich für Frühlingsblumensträuße verwenden und vor allem mit grünen Pflanzen kombinieren. Traditionsgemäß werden zum Barbara-Tag am 4. Dezember einige Zweige vom Baum geschnitten, welcher sich in der Winterruhe befindet. Diese Zweige stehen dann zur Weihnachtszeit in voller und prächtiger Blüte.

Schneiden

Die Forsythien sind nicht nur sehr schnellwüchsig, sondern auch außerordentlich schnittverträglich. Mit dem Schnitt sollte allerdings nicht zu lange gewartet werden, damit die Pflanze im Anschluss neue Knospen für die nächste Gartensaison ausbilden kann. Alte und sperrig wachsende Forsythiensträucher verkahlen mit der Zeit im Pflanzeninneren und können nur noch außen Blüten ausbilden. Die Zweige hängen dann stark über, der Strauch wirkt kränklich und nicht mehr so ästhetisch.

In diesem Fall ist ein Radikalschnitt anzuraten, welcher bis in das alte Holz durchgeführt wird. Allerdings wird die Forsythia nach diesem radikalen Rückschnitt erst im übernächsten Jahr erneut aufblühen. Spezielle Vorsichtsmaßnahmen sind beim Rückschnitt nicht zu ergreifen, sodass auch ein ungeübter Anfänger praktisch keine Fehler beim Beschneiden machen kann. Folgende Vorgehensweise hat sich beim Rückschnitt bewährt:

  • GartenschereJährlich direkt nach der Blüte den Strauch in Form schneiden
  • Ohne Rückschnitt kann der Strauch blühfaul werden, da ältere Zweige weniger oder gar nicht mehr blühen
  • Bei dicht wachsenden Hecken von März bis September nur den herausragenden Neutrieb zurückschneiden, um nistende Vögel nicht beim Brüten zu stören
  • Großen Rückschnitt nach dem Ende der Brutzeit ansetzen
  • Für kompakte Wuchsform alle Zweige und Äste ringsherum um etwa 1/3 der Länge beschneiden
  • Ideal für das Zurückstutzen und den Heckenschnitt ist eine scharfe und saubere Heckenschere
  • Formschnitt möglich, zum Beispiel große Kugel oder Pyramide
  • Freiwachsende Forsythie als Solitärpflanze nur auslichten, um einen natürlichen und überhängenden Wuchs zu erreichen
  • Verträgt radikalen Rückschnitt für Verjüngung bei verkahlten Pflanzenteilen und beim Platzmangel, wenn Strauch zu groß geworden ist
  • Beim Radikalschnitt zum Verjüngen bis auf den Stock runter schneiden, danach treibt der Strauch erneut einheitlich und buschig aus

Giftigkeit

So schön die Forsythie auch blüht, die ganze Pflanze ist gering giftig. Deshalb sollten Kinder vor dem Blütenstrauch gewarnt werden und ganz kleine Kinder nicht ohne Aufsicht in der Nähe spielen. Damit allergische Hautreaktionen vermieden werden können, sind spezielle Schutzmaßnahmen zu ergreifen:

  • Bei Kindern vermeiden, dass diese Pflanzenteile in den Mund nehmen
  • Händewaschen nach dem Berühren der Forsythie ist zu empfehlen
  • Bei der Gartenarbeit besser Handschuhe tragen

Überwintern

Die Forsythie ist winterfest und verträgt auch tiefe Minuswerte ohne Probleme. Selbst bei exponierten Lagen und hoch gelegenen Standorten, übersteht der Zierstrauch den Winter ohne Einbußen. Lediglich bei der Kübelhaltung sollte ein Winterschutz eingesetzt werden:

  • Forsythie - ForsythiaKübel zum Winteranfang mit wärmender Folie umwickeln
  • Gefäß nicht direkt auf den gefrorenen Boden setzen, schützenden Untersetzer nutzen
  • Bei extremen Höhenlagen des Standortes in ein passendes Winterquartier umziehen
  • Winterquartier sollte frostfrei und hell sein

Vermehren

Die Vermehrung der Forsythie ist relativ einfach und lässt sich durch Stecklinge und Absenker bewerkstelligen. Bei der Aussaat von Hybriden ist zu beachten, dass die Sämlinge häufig verschiedene und oft auch ganz andere Eigenschaften als die Mutterpflanze haben. Folgende Vorgehensweise hat sich beim Vermehren bewährt:

  • In den Sommermonaten Juli bis August schlagen halbreife Stecklinge leicht und schnell Wurzeln, meist in nur wenigen Wochen
  • Verholztes Stück mit Länge von ca. 20 cm nach der Blüte abschneiden, vom Laub befreien und in den Boden stecken
  • Nach der Wurzelausbildung ist der Jungstrauch bereits im darauf folgenden Herbst umzusetzen
  • Forsythienzweige bewurzeln sich selbst, wenn diese mit dem Erdboden in Berührung kommen
  • Selbstbewurzelung erfolgt auch am Teichrand bei Kontakt mit Wasser
  • Neu wachsende Triebe abteilen und an einem anderen Standort einpflanzen
  • Aussaat im Kalten Kasten

Krankheiten und Schädlinge

Die Forsythia ist relativ robust und widerstandsfähig, deshalb ist der Strauch gegenüber den üblichen Krankheiten und Schädlingen weitestgehend resistent.

Sortenvielfalt

Neben der klassischen Garten-Forsythie gibt es auch exotischere Sorten im Fachhandel zu erwerben, die meisten Forsythien sind in der Regel winterfest. Es ist aber ratsam, sich beim Kauf beraten zu lassen, um spätere Empfindlichkeiten im Winter im Vorfeld zu vermeiden:

  • Forsythie x Intermedia - GoldglöckchenEuropäische Forsythie
  • Giralds Forsythie
  • Frühe Forsythie oder auch Korea-Forsythie
  • Hänge-Forsythie
  • Zuchtsorten: Goldrausch, Lynwood, Mikador, Minigold, Spectabilis, Weekend
  • Schneeforsythie (braucht Winterschutz)

Häufig gestellte Fragen

Was ist bei den Standortbedingungen für die Forsythie zu beachten?
Die Forsythie ist eine extrem anspruchslose Pflanze und gedeiht sowohl in der Sonne als auch im Schatten. Auch bei der Bodenqualität stellt der Blütenstrauch keine hohen Ansprüche, allerdings wird zu viel Kalk und zu starke Trockenheit nicht besonders gut vertragen. In diesem Fall ist der Boden aufzubereiten, ideal ist eine schützende und nährstoffreiche Mulchschicht, welche im Frühjahr ausgebracht wird.

Welche konkreten Standorte sind ideal für die Forsythia?
Die prächtig blühende Forsythia eignet sich hervorragend als Solitärpflanze in einer exponierten Stellung im Garten, zum Beispiel im Eingangsbereich oder in der Nähe des Hauses. Darüber hinaus lässt sich der Strauch für die Heckenpflanzung nutzen und bildet mit den Jahren einen adäquaten Sichtschutz zum Nachbargrundstück oder zur Straße aus.

Was ist zu tun wenn die Blüte abnimmt?
Nach der Blüte bilden die austreibenden Zweige im Folgejahr neue Blüten aus, wird aber zu viel von der bereits vorhandenen Substanz am Strauch belassen, besteht stets die Gefahr, dass die Forsythie von innen her kahl wird und dann verholzt. In diesem Fall bleibt dann Blüte aus oder sprießt nur sehr spärlich. Deshalb ist ein Rückschnitt zum Ende der Blütezeit unumgänglich.

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Tipps für Schnellleser

- Prächtiger und genügsamer Blütenstrauch
- Mittlere Wuchshöhe: 3-4 Meter hoch und 2-3 Meter breit
- Frühblüher mit leuchtend goldgelben Blüten, ab März bis Mai
- Keine hohen Ansprüche an den Standort, gedeiht in der Sonne, im Halbschatten und Schatten
- Im beginnenden Frühjahr einpflanzen, nach den letzen Bodenfrösten
- Kommt mit fast allen Bodenqualitäten und pH-Werten zurecht
- Verträgt aber keinen übermäßigen Kalk und Trockenheit im Boden
- Ideal als Solitärpflanze geeignet, mit Pflanzabstand von 1 Meter
- In der Heckenpflanzung 2 Pflanzen pro Meter einplanen
- In den Sommermonaten bei langanhaltender Trockenheit zusätzlich gießen
- Bei Kübelhaltung regelmäßig wässern
- In der Winterzeit den Kübel mit wärmender Folie vor Frost schützen
- Mulchschicht im Frühjahr einarbeiten, als Schutz vor trockenen Perioden
- Widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge
- Jährlicher Rückschnitt nach der Blüte
- Vermehrung mit Stecklingen und Absenkern, Aussaat eher problematisch