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Eine üppige feuerrote Blütenpracht mit Schatten spendender Funktion – so könnte der Flammenbaum, Delonix regia treffend beschrieben werden. Die opulente Pflanze, die zu den Johannisbrotgewächsen gezählt wird, stammt ursprünglich aus den Tropen und Subtropen und war hier vor allem in Madagaskar beheimatet.
Wer den Baum mit den prächtigen Blüten in unseren Breiten kultivieren möchte, sollte vor allem auf eine sorgfältige Standortwahl und eine ideale Überwinterung achten. Sind jedoch alle Pflegebedingungen erfüllt, wird der Hobbygärtner lange Freude an dem dekorativen Gewächs haben, das insbesondere während der Sommermonate jedem Gartenbesucher wohltuenden Schatten spendet.
Steckbrief
- erreicht in unseren Breiten eine Höhe von drei bis zehn Metern
- präsentiert einen glatten Stamm von grauer bis bräunlicher Farbe
- bei rechtzeitigem Schnitt Entwicklung einer weit ausgefächerten halbkugeligen Krone
- wechselständige Zweige mit Federblättern
- Blüten bestehen aus fünf spachtelförmigen Blütenblättern von intensiv flammenroter Farbe
- Blütezeit ab Mai bis Oktober
- Blüte erscheint erstmals nach drei bis fünf Jahren
- 40cm lange Hülsenfrüchte
Standort und Boden
Damit der Flammenbaum optimal gedeiht, ist vor allem die optimale Standortwahl von besonderer Bedeutung. Insgesamt gilt in diesem Zusammenhang zu beachten, dass die Pflanze an einem sonnigen und hellen Standort besonders gut wächst. Obwohl ausreichend Helligkeit für die Delonix regia wichtig ist, sollte das Gewächs vor insbesondere während der Keimung vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden; es besteht leicht die Gefahr, dass die üppige Blütenpracht schnell verblüht.
Bei der Wahl des Standortes ist darüber hinaus zu bedenken, dass der Baum eine Gesamthöhe von bis zu zehn Metern erreichen kann. Der Standort sollte entsprechend viel Platz bieten. Vor allem aber ist die Pflanze in einem Kübel zu kultivieren, da sie nicht winterhart ist und während der kalten Jahreszeit auf jeden Fall in ein spezielles Quartier gebracht werden muss; eine Auspflanzung zu diesem Zweck gestaltet sich nicht zuletzt aufgrund der Größe der Delonix regia dann häufig schwierig.
Für die Sommer-Standorte ergeben sich unterschiedliche Möglichkeiten; der Flammenbaum kann während dieser Zeit durchaus auf dem Balkon oder der Terrasse stehen, solange die Temperaturen auch nachts nicht unter 10°C absinken. Insbesondere starke Temperaturstürze werden von dem Gewächs nicht vertragen. Bei der Kultivierung auf dem Balkon oder der Terrasse ist unbedingt darauf zu achten, dass die Pflanze einen hellen und windgeschützten Platz erhält.
Auch kleine Pflanzen, die gerade erst anfangen zu wachsen, können durchaus hier kultiviert werden. Besonders gut gedeiht die Delonix regia auch in einem beheizten Wintergarten der in der Wohnung, wo sie sowohl im Sommer als auch im Winter gehalten werden kann. Für die Kultivierung des Flammenbaumes sollte ein hochwertiges Substrat zum Einsatz kommen, das folgende Eigenschaften aufweist:
- reich an Nährstoffen
- hohe Durchlässigkeit
- locker und luftige Eigenschaften
- hohe Wasserspeicherkapazität
Pflege und Schneiden
Insbesondere während der Wachstumsphase benötigt der Flammenbaum stets reichlich Flüssigkeit. Ist das Wachstum abgeschlossen, sollte die Bewässerung insgesamt zwar regelmäßig, aber deutlich reduziert erfolgen. Insgesamt gilt, dass die Erde bereits gut abgetrocknet sein muss, bevor man das nächste Mal gießt; auf diese Weise wird eine Überversorgung vermieden. Auch die zusätzliche Versorgung mit Nährstoffen sollte ausschließlich während der Anwachsphase erfolgen. In dieser Zeit erhält der Baum von Mai bis Oktober alle drei Wochen einen Dünger; hier eignet sich am besten ein hochwertiger Kübelpflanzendünger.
Zur Pflege des Flammenbaumes gehört darüber hinaus auch das regelmäßige Umtopfen der Pflanze, das in der Regel alle zwei bis drei Jahre erfolgt. Das Umtopfen ist insgesamt unbedingt erforderlich; wird das Gewächs nicht einen größeren Bereich umgesetzt, wird das Höhenwachstum eingestellt und der Flammenbaum bleibt eine kleine Zierpflanze. Allerdings sind dabei große Sprünge von kleinen zu sehr großen Töpfen unbedingt zu vermeiden; das neue Pflanzengefäß sollte vor allem ausreichend Platz für die Wurzeln bieten. Zu den typischen Pflegemaßnahmen des Flammenbaumes gehört außerdem der Schnitt; dieser kann aus folgenden Gründen durchgeführt werden:
- Kontrolle des Gesamtwachstums der Pflanze
- um einen starke Verzweigung und einen dichten Wuchs zu erzielen
- zur Ausbildung einer schirmförmigen Krone
Grundsätzlich gilt, dass die Pflanze bereits in jungen Jahren so oft wie möglich zurückgeschnitten werden sollte, damit sich später der Wuchs möglichst dicht entwickelt. Obwohl ein regelmäßiger Schnitt die Verzweigung durchaus fördern kann, führt diese Maßnahme bei Jungpflanzen nicht immer zum Erfolg. Die Stammhöhe beträgt in der Regel knapp zwei Meter; man schneidet die Delonix regia ab dem Zeitpunkt, wenn sie etwa eineinhalb Meter Gesamthöhe erreicht hat; die Schneidemaßnahmen werden von oben her durchgeführt. Später werden dann alle Zweige, die zu lang geworden sind, möglichst niedrig gehalten.
Überwintern
Während der kalten Jahreszeit benötigt der Flammenbaum in jedem Fall ein entsprechendes Winterquartier, da das Gewächs bereits bei Temperaturen unter 5°C Schaden nimmt. Zu den allgemeinen Bedingungen, die der winterliche Standort erfüllen sollte, gehören Temperaturen zwischen 10 und 20°C, etwas Helligkeit und ausreichend Wärme. Während der kalten Jahreszeit verliert der Flammenbaum seine Blätter. Hier gilt: Je dunkler die Überwinterung erfolgt, umso länger dauert auch die Phase des Blattabwurfs.
Für die Überwinterung eignet sich beispielsweise ein heller Flur, der gemäßigte Temperaturen bietet. Unter diesen Bedingungen wachsen die Blätter schnell wieder nach, so dass das Gewächs auch in dieser Jahreszeit dekorative Elemente entfaltet. Besonders gut lässt sich die Delonix regia jedoch auch in einem Wintergarten überwintern.
Vermehren
Die Vermehrung der Delonix regia erfolgt in der Regel mit Hilfe von Saatgut. Bevor die Anzucht der Samen erfolgen kann, müssen diese entsprechend vorbereitet werden:
- Trocknen des Saatgutes
- Übergießen der Samen mit lauwarmen Wasser
- Anschließend Quellen (einige Tage)
Der Same wird in luftdurchlässige Anzuchterde und Kokohum in einen kleinen Topf gesetzt. Als Standort sollte ein heller und warmer Bereich im Haus gewählt werden; zu Beginn eignet sich in diesem Zusammenhang auch eine Fensterbank. Aber Vorsicht: Insbesondere während der ersten sechs Wochen sollte der Keimling keinesfalls der direkten Sonne ausgesetzt sein! Damit die Keimung erfolgreich verläuft, ist auf eine gleich bleibende Temperatur von etwa 20°C zu achten; dann beginnt der Same bereits nach etwa drei Wochen zu keimen. Wird die Umgebungstemperatur niedriger gewählt kann sich die Keimzeit entsprechend verzögern.
Wer diesen Prozess etwas beschleunigen möchte, kann eine alternative Keimmethode wählen; hierbei wird der Topf mit einer durchsichtigen Folie abgedeckt. Sobald sich der Keimling zeigt, wird die Folie wieder entfernt, damit das Gewächs ausreichend Luft erhält. Insgesamt muss das Pflanzengefäß stets leicht feucht gehalten werden. Allerdings ist Staunässe in jedem Fall zu vermeiden. Sobald aus dem Samen eine kleine Pflanze entstanden ist, kann diese im Sommer ins Freie umgesiedelt werden. Insbesondere in der Anfangszeit ist darauf zu achten, dass der Flammenbaum einen sonnigen und möglichst windstillen Standort erhält.
Krankheiten und Schädlinge
Vor allem im Winter kann die Delonix regia von Schildläusen befallen werden. Dann zeigt sich ein charakteristisches Schadbild:
- kleine napfförmige oder deckelförmige Schilde auf den Zweigen oder Blättern, oft in Triebachseln
- Schädlinge sitzen dich an dicht meist in krustigen Belägen
- klebrige Honigtauausscheidungen
- Verkrüppelungen und Wachstumshemmungen
Um das Risiko eines Befalls mit Schildläusen bereits im Vorfeld zu minimieren, hat es sich als sinnvoll erwiesen, natürliche Feinde einzusetzen. Hierzu gehören beispielsweise Marienkäfer oder Schlupfwespen. Ist der Flammenbaum akut von dem Schädling befallen, sollte dieser mit Hilfe einer Drahtbürste von den Pflanzenteilen entfernt werden. Zusätzlich helfen auch ölhaltige Präparate, zum Beispiel Spritzungen mit Rapsöl oder Paraffinöl, denn die Läuse ersticken unter dem Film, den das Produkt bildet.
Ansonsten können auch Weiße Fliegen zu einem Problem werden. Der Befall ist an den fleckigen und vergilbten Blättern zu erkennen; diese trocknen bei starkem Befall aus und fallen ab. Auf den Blattoberseiten finden sich häufig zusätzlich Honigtauausscheidungen, die oft von Rußtaupilzen besiedelt werden. Die kleinen weißen Insekten fliegen bei Berührung der Blätter meist zahlreich auf. Vorbeugend helfen wiederum Schlupfwespen als natürliche Gegenspieler der Schädlinge; auch Gelbtafeln können helfen, den Schädlingsbefall einzudämmen. Notfalls muss der Einsatz von nützlingsschonenden Präparaten erfolgen, die mehrmals in kurzen Abständen gespritzt werden.
Insbesondere ein regennasser Sommer kann sich negativ auf die Pflanze auswirken; die Feuchtigkeit kann dann schnell zu Schimmel, aber auch Rost und Mehltau führen. Aus diesem Grund hat es sich als sinnvoll erwiesen, das Pflanzengefäß stets gut vor solchen Witterungseinflüssen zu schützen. Einen präventiven Effekt entfalten darüber hinaus auch ein warmer und heller Standort. Auch Wurzelschäden können beim Flammenbaum auftreten; diese zeigen sich insbesondere wenn der Baum zu kalt steht, weshalb stets auf eine ideale Umgebungstemperatur zu achten ist.
Verwendung und Einsatz
Insbesondere der schnellwachsende Flammenbaum findet in seiner Heimat, den Tropen und Subtropen, Verwendung als Ziergehölz. Dort wächst er vor allem als hervorragender Schattenbaum in Parks, Gärten, aber auch in Alleen. Der Baum bietet darüber hinaus ein besonders leichtes, weiches und gleichzeitig hoch elastisches Holz, das spezielle Holzfasern präsentiert. Aus diesem Grund wird Flammenbaumholz gerne auch handwerklich verwendet.Nicht zuletzt finden die Pflanzenteile der Delonix regia auch in der Volksheilkunde Beachtung. Traditionell wurden diese beispielsweise gegen Fieber und Blutarmut eingesetzt. Aber auch gegen Malaria soll der Flammenbaum ursprünglich geholfen haben.
Häufig gestellte Fragen
Darf der Flammenbaum auch nach Abschluss der Wachstumsphase gedüngt werden?
Eine Düngung ist dann nur während der Blühphase erlaubt, weil mit dieser Maßnahme die Blühdauer verlängert werden kann. Von einer Düngung ist ansonsten abzusehen, da in der Regel das Größenwachstum der Pflanze eingedämmt werden soll.
Nach der Überwinterung hat der Flammenbaum im Folgejahr sehr spät Blätter ausgebildet. Welche Ursache liegt diesem Phänomen zugrunde?
Vermutlich hat das Gewächs im Winterquartier zu wenige Licht erhalten; wer eine möglichst frühe und reiche Blätterbildung wünscht, sollte deshalb beim Umzug in das Winterquartier auf ausreichend Helligkeit achten.