Fische im Gartenteich sind wie alle Lebewesen auf Sauerstoff angewiesen. Über die Kiemen nehmen die Tiere das lebensnotwendigen Stoff auf und können dadurch ihre Körperfunktionen unterstützen. Ein großer Schreck für Teichbesitzer ist es, wenn sich die Teichfische plötzlich unter der Wasseroberfläche versammeln und mit ihrem Mund schnappen.
Das ist der Hinweis auf einen Sauerstoffmangel, den Sie unbedingt beheben müssen, damit die Teichbewohner nicht qualvoll verwenden. Diese kommen nämlich so nah wie möglich an die Oberfläche, um an frische Luft zu gelangen. Verschiedene Ursachen können der Grund für den Sauerstoffmangel sein.
Symptome
Ein Sauerstoffmangel ist deutlich am Schnappen der Fische nach Luft erkennbar. Wenn sich einer oder mehrere der Tiere unter die Wasseroberfläche begeben und anfangen, ihren Mund schnell zu öffnen und zu schließen, sollten Sie unbedingt nach weiteren Symptomen schauen. Dadurch können Sie sich ganz sicher sein, dass es sich um einen Mangel an O2 handelt:
- Tiere schnappen über einen längeren Zeitraum nach Luft
- schwimmen mit dem Kopf nach oben
- gekrümmter Körper
- Tiere sind träge
- schwimmen überhaupt nicht mehr
- verfärbter Bauch
Im Extremfall schwimmen manche der Fische schon mit dem Bauch nach oben, während andere verzweifelt versuchen, an Sauerstoff zu gelangen. Die genaue Beobachtung der Tiere kann Ihnen dabei helfen, die einzelnen Symptome noch einmal genauer zu erkennen.
Falls Sie sich nicht sicher sind, ob die Teichbewohner wirklich unter einem Sauerstoffmangel leiden, überprüfen Sie das Wasser öfters am Tag über einen längeren Zeitraum. Sobald sich mehr und mehr der Tiere sammeln oder immer wieder das gleiche Exemplar oben schwimmt und nach Sauerstoff schnappt, müssen Sie etwas unternehmen.
8 Ursachen
Da es sich beim Teich um ein eigenes, kleines Ökosystem handelt, kann es aufgrund kleinster Störungen oder Unachtsamkeiten zu großen Problemen kommen. So kann ein Sauerstoffmangel aufgrund zahlreicher Ursachen entstehen:
- Hohe Temperaturen: Bei langen Hitzeperioden kann es dazu kommen, dass das Teichwasser so stark erwärmt, das kaum mehr Sauerstoff in diesem übrig bleibt. Schatten kann hier eine große Hilfe sein, ebenso wie das gelegentliche Nachfüllen von Wasser, denn dadurch bleibt das Wasser kühler.
- Hoher Sauerstoffverbrauch: Falls Sie zu viele Teichfische haben, können diese schnell den Vorrat an Luft aufbrauchen und somit zu einem Mangel führen. Bedenken Sie: Balance zwischen Pflanzen und Fischen muss sein.
- Geringe Sauerstoffproduktion: Wenn Sie zu wenig Pflanzen oder dauerhaft stehendes Teichwasser haben, kann weder Sauerstoff produziert, noch ins Wasser geleitet werden. Dieses Problem findet sich häufig in Teichen, die sehr klar und ohne ausreichend Grün umgesetzt werden.
- Fäulnisprozesse: Aufgrund von Fäulnisprozessen kann ein Großteil des verfügbaren Sauerstoffs aufgebraucht werden, der sich im Wasser befindet. Diese Prozesse finden vor allem im Boden statt und können sich bis in den Teichfilter ausbreiten. Verbrauchtes Wasser verschlimmert diesen Zustand.
- Kiemenwürmer: Kiemenwürmer sind parasitäre Organismen, die sich in den Kiemen festsetzen und dadurch die Atmung des Fisches negativ beeinträchtigen. Sie erkennen die Kiemenwürmer mit Glück schon von außen.
- Krankheiten: Die Fische können an verschiedenen Krankheiten leiden, die sich alle im Schnappen nach Sauerstoff äußern. Dazu gehören die Ichthyophthiriose (Weißpünktchenkrankheit), Samtkrankheit und Epitheliocystis. Falls sich nur ein einzelner oder sehr wenige Exemplare verzweifelt nach Sauerstoff unter die Wasseroberfläche begeben, deutet das neben Parasiten auf eine der Krankheiten hin.
- pH-Wert: Der pH-Wert im Gartenteich sollte im Idealfall zwischen 6,5 und 6,9 liegen. Ab 7,0 und höher kann es zu einem Verlust an Sauerstoff und der Bildung von Ammoniak kommen, was die Tiere zusätzlich vergiftet. Aus diesem Grund sollten Sie in regelmäßigen Abständen den pH-Wert Ihres Teichs messen und entsprechende Maßnahmen ergreifen.
- Kupfer: Falls Sie Kupferleitungen in direkter Nähe zum Gewässer haben, kann dies den Sauerstoffgehalt deutlich verschlechtern. Leider ist in diesem Fall nur der Austausch der Leitungen möglich, um den O2-Mangel auszugleichen.
Überprüfen Sie, ob einzelne Exemplare oder der Großteil der Teichfische nach Luft schnappt. Die Krankheiten und Parasiten befallen hauptsächlich einzelne Tiere, wodurch Sie direkt erkennen, ob es ein Problem mit dem Gartenteich oder den Fischen selbst gibt.
Maßnahmen zur Behandlung
Abgesehen von den oben genannten Krankheiten und Parasiten lassen sich die anderen Ursachen problemlos ohne den Einsatz spezieller Medikamente beheben. Da diese in den meisten Fällen durch eine schlechte Verteilung der ausgewählten Pflanzen und Fische im Teich, sowie ungenügender Pflege, entstehen, können Sie sofort etwas dagegen tun.
Neben einer Reinigung des Gartenteichs ist es wichtig, erkrankte Exemplare so schnell wie möglich in ein separates Becken umzusetzen, um die Ausbreitung der Krankheit oder Parasiten einzudämmen. In diesen Becken können Sie zudem Medikamente oder andere Heilmittel anwenden und die Fische sich erholen.
Wasser bewegen
Es kann schon helfen, wenn Sie das Teichwasser mit Ihrer Hand oder einem Stock bewegen. Das ist zum Beispiel zu empfehlen, wenn Sie einen Naturteich haben, der komplett ohne eine Pumpe auskommt und vor allem im Winter stark erhitzt und viel Sauerstoff verbraucht. Sie müssen das Wasser nicht einmal über einen langen Zeitraum bewegen, um das Stillgewässer mit ausreichend Sauerstoff anzureichern. Vor allem über Trockenzeiten sollten Sie diese Maßnahme häufiger durchführen.
Wasseraustausch
Ein Wasseraustausch ist zu empfehlen, wenn sich die Fische selbst gut zirkulierendem Wasser noch nach Sauerstoff schnappen. In den meisten Fällen reicht es, wenn Sie 40 Prozent des vorhandenen Wassers abpumpen und ersetzen. Dadurch wird innerhalb kurzer Zeit eine große Menge an Sauerstoff in den Teich geleitet, wodurch die Fische wieder aufatmen können. Wenn Sie beim Abpumpen die Tiere in externe Behälter setzen, müssten sich diese schon im frischen Wasser etwas erholen.
pH-Wert senken
Wie oben beschrieben muss der pH-Wert im Teich unter 7,0 liegen. Hier hilft ebenfalls frisches Wasser und zusätzlich können Sie ein Säckchen Torf in den Teich hängen. Dadurch wird pH-Wert reguliert. Wenn Sie Probleme mit dem pH-Wert haben, sollten Sie diesen regelmäßig messen, um bei einer Erhöhung schnell zu handeln.
Häufig gestellte Fragen
Welche Pflanzen eignen sich zur Verbesserung der Sauerstoffversorgung im Gartenteich?
Es finden sich zahlreiche Sauerstoffpflanzen, die Sie in das Stillgewässer pflanzen können, um die Sauerstoffversorgung dauerhaft zu verbessern. Dazu gehören Wasser-Hahnenfuß (bot. Ranunculus aquatilis), Tannenwedel (bot. Hippuris vulgaris), Hornblatt (bot. Ceratophyllum demersum), Wasserfeder (bot. Hottonia palustris), Laichkräuter (bot. Potamogeton) oder Wasserpest (bot. Elodea).
Wie können Sauerstoffpumpen funktionstüchtig gehalten werden?
Damit Ihre Sauerstoffpumpe über einen langen Zeitraum genutzt werden kann, sollten Sie diese in regelmäßigen Abständen auf Schäden überprüfen und reinigen. Dazu gehört ebenfalls das Stromkabel, das immer angeschlossen und unbeschädigt sein muss.
Lohnt sich der Einsatz eines Luftsteins?
Luftsteine sind vor allem zu empfehlen, wenn Sie wenig bis keine Pflanzen im Teich haben oder dieser über lange Zeiträume stillsteht. Sie erzeugen Wasserbewegungen, leiten CO2 aus dem Gartenteich und sorgen somit für eine effektive Versorgung mit Sauerstoff.