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Beheimatet ist die Pflanzengattung in den tropischen Gefilden Mittelamerikas. Seine verlockende Bezeichnung Köstliches Fensterblatt verdankt das Aronstabgewächs den kolbenförmigen Früchten, die nach der cremeweißen Blüte entstehen. Diese Früchte können bedenkenlos verzehrt werden und erinnern an den süßen Geschmack einer Ananas. Wer die überschaubaren Bedürfnisse der Monstera Deliciosa berücksichtigt, wird über viele Jahre hinweg mit einer prächtigen Zimmerpflanze belohnt, deren Schönheit im Alter noch weiter zunimmt. Die charakteristischen Fensterblätter mit den tiefen Einschnitten und den typischen Löchern entstehen nämlich erst im Laufe der Zeit.
Kurzer Steckbrief
- Natürliches Verbreitungsgebiet ist Mittelamerika.
- Botanischer Name Monstera Deliciosa.
- Trivialnamen Köstliches Fensterblatt, Philodendron.
- Kletterpflanze bis zu 5 Metern Höhe.
- In der Jugend geschlossene, herzförmige Blätter.
- Später große, löchrige, geschlitzte Blätter.
- Bildet Luftwurzeln als Haftorgane aus.
- Cremeweiße Hochblattblüten und Kolbenfrüchte.
- Immergrüne, nicht winterharte Zimmerpflanze.
Standort
Die umsichtige Wahl des passenden Standortes stellt einen essentiellen Bestandteil einer gelungenen Kultivierung des Philodendron dar.
- Helle Lage bis lichter Schatten.
- Junge Pflanzen vor direkter Mittagssonne schützen.
- Älteres Fensterblatt erträgt pralle Sonne klaglos.
- Temperaturen bewegen sich um die 20° Celsius.
- Auf einem kalten Fliesenboden den Kübel auf einen Untersetzer stellen.
Substrat
Angesichts der beachtlichen Ausmaße, die ein Fensterblatt annehmen kann, ist es ratsam, von Beginn an ein ausreichend großes Pflanzgefäß zu wählen, das unbedingt über ein Ablaufloch für überschüssiges Gießwasser verfügt.
- Eine Drainage anlegen aus grobem Kies oder zerschlagenen Tonscherben.
- Geeignetes Substrat besteht aus 2/3 Komposterde und 1/3 Lauberde.
- Alternativ der Komposterde Perlite oder Kokoshum untermischen.
Übrigens ist das Köstliche Fensterblatt ideal geeignet für eine Haltung in Hydro-Kultur. In diesem Fall besteht das Substrat aus den typischen Materialien, wie Blähton, Quarzkies oder Vermiculite, die in einen nicht zu kleinen Kübel eingefüllt werden.
Gießen und Düngen
Damit sich das Monstera Deliciosa so richtig heimisch fühlt, sorgt der kundige Gartenfreund für eine möglichst hohe Luftfeuchtigkeit im näheren Lebensbereich der Pflanze. Im Fachhandel und in Gartencentern steht eine riesige Auswahl an Geräten zur Auswahl, vom Ultraschall-Luftbefeuchter bis hin zu Wasserbehältern, die an den Heizkörper gehängt werden.
Eine besonders preisgünstige Methode, dem Philodendron den gewünschten, tropisch feuchten Lebensraum zu bieten, ist ein mit Tongranulat gefüllter Untersetzer. Dieser sollte mindestens doppelt so groß sein, wie der Kübel der Pflanze. Damit sich keine Staunässe von unten bildet, werden einfach mehrere stabile Untersetzer oder ein Holzblock darin platziert, worauf das Pflanzgefäß positioniert wird. Nun wird der Untersetzer alle paar Tage mit Wasser gefüllt, was sehr viel weniger arbeits- und zeitaufwändig ist, als das Fensterblatt täglich mit kalkarmem Wasser zu besprühen oder regelmäßig abzuduschen.
- Das Substrat erst dann gießen, wenn die Oberfläche angetrocknet ist.
- Die Blätter ab und zu mit einem feuchten Schwamm abwischen.
- Alle 14 Tage eine Dosis verdünnten Flüssigdünger verabreichen.
- Wahlweise Düngestäbchen für Grünpflanzen ins Substrat stecken.
Rankhilfe ist unverzichtbar
In der freien Natur Mittelamerikas klettert das Fensterblatt an Baumstämmen und Ästen empor, weshalb die Pflanze verschiedentlich auch als Baumfreund bezeichnet wird. Daher benötigt die Pflanze im Rahmen der Zimmerkultivierung eine Rankhilfe.
- Bambusstab
- Moosstab
- Teleskopstange
- Bambusgitter
- Kunststoffgitter mit Kokosfüllung
- Edelstahl-Rankgerüst
- langer Baumast
Die Luftwurzeln, die das Fensterblatt im Verlauf des Wachstums ausbildet, dienen gleichzeitig als Haftorgane, mit deren Hilfe sich die Pflanze an der Rankhilfe hochzieht. Je rauer das Material, desto besser findet das Monstera Deliciosa von selbst den nötigen Halt. Wer sich für eine Edelstahl-Rankhilfe entschieden hat, gibt der Kletterpflanze ein wenig Starthilfe, indem die Triebe festgebunden werden. Übrigens spricht auch nichts dagegen, das Fensterblatt als Hängepflanze zu kultivieren. In diesem Fall ist eine Rankhilfe natürlich überflüssig.
Behandlung der Luftwurzeln
Je älter das Fensterblatt wird, desto mehr Luftwurzeln treten hervor. Dabei handelt es sich keinesfalls um unerwünschte, unnatürliche Wucherungen, sondern um lebenswichtige Pflanzenteile.
- Luftwurzeln unterstützen die Kletterfähigkeit.
- Sie versorgen die Pflanze mit Nährstoffen und Wasser aus der Luft.
- Wachsen sie in ein Aquarium hinein, entgiften sie das Wasser.
- Vorsichtig behandeln, denn sie brechen leicht.
- Unerwünschte Luftwurzeln behutsam in die Pflanzerde stecken.
Schneiden
Das Fensterblatt ist eine erfreulich schnittverträgliche Pflanze. Daher nimmt sie es nicht übel, wenn der Hobbygärtner sie mithilfe eines scharfen Messers hin und wieder in die gewünschte Form schneidet. Vor allem, wenn sie Dimensionen erreicht, die den zur Verfügung stehenden Raum sprengen, spricht nichts dagegen, den Haupttrieb zu kürzen. Darüber hinaus können auch Blätter, die das Monstera Deliciosa zu sehr in die Breite wachsen lassen, abgeschnitten werden. Selbst einen radikalen Rückschnitt verträgt die exotische Kletterpflanze problemlos. Bei dem Philodendron handelt es sich zwar nicht um einen Sukkulenten, trotzdem ist es ratsam, die entstehenden Schnittwunden mit reiner Holzkohleasche oder einem handelsüblichen Wundverschlussmittel zu behandeln.
Selbst die Luftwurzeln dürfen ausnahmsweise zurückgeschnitten werden, sollten sie sich daran machen, das Wohnzimmer zu erobern. Wird auch in diesem Fall die Schnittwunde sogleich behandelt, kann unliebsamen Wucherungen Einhalt geboten werden. Diese Maßnahme sollte nichtsdestotrotz eher die Ausnahme bleiben und nur dann angewendet werden, wenn die übrigen dargestellten Maßnahmen keinen Erfolg zeigen.
Vermehren
Das Schneiden des Fensterblatts liefert in einem Atemzug reichlich Material für die Vermehrung.
- Trieb mit 2 Blättern und Luftwurzeln in Anzuchttopf stecken.
- Alternativ in einem Gefäß mit Wasser bewurzeln lassen.
- Am hellen Standort ohne pralle Sonne platzieren.
- Übergestülpte Klarsichttüte fördert tropisches Mikroklima.
- Steckling und Substrat leicht feucht halten.
- Abdeckung alle 2 bis 3 Tage lüften.
Wichtig zu beachten ist, dass der Ableger über mindestens zwei Blätter verfügt, damit er Photosynthese betreiben kann als wesentliche Voraussetzung für die Bewurzelung. Da diese Blätter mitunter recht groß sein können, verdunsten sie entsprechend viel Feuchtigkeit, sodass etwas häufigeres Gießen erforderlich sein kann, als es bei der Vermehrung anderer Zimmerpflanzen üblich ist.
Hat der Steckling ein eigenes, kräftiges Wurzelsystem gebildet, wird er in einen eigenen, nicht zu kleinen Kübel in normales Substrat gepflanzt und ab dann wie ein erwachsenes Fensterblatt gepflegt. Idealerweise kommt von Beginn an ein Moosstab als Rankhilfe dazu, damit die junge Pflanze erst gar nicht auf die Idee kommt, schief zu wachsen.
Wer seinen Philodendron nicht schneiden möchte, trotzdem weitere Exemplare heranzüchten möchte, wählt die Vermehrung durch Aussaat. Da die Samen winzig klein sind, ist es nicht erforderlich, sie einzuweichen.
- Eine Saatschale oder einen Topf mit Anzuchterde füllen.
- Das Substrat leicht anfeuchten und die Samen darauf verteilen.
- Fensterblatt-Samen sind Bedecktsamer und kommen etwa 1 cm tief in die Erde.
- Eine durchsichtige Plastiktüte überstülpen und befestigen.
- An einem warmen Ort bei 20° bis 23° Celsius aufbewahren.
- Die Keimdauer beträgt zwischen 2 und 6 Wochen.
- Während dieser Zeit Erde und Samen leicht feucht halten.
- Sind die Keimlinge etwa 10 cm groß, werden sie in Einzeltöpfe umgepflanzt.
- Eine Abdeckung ist jetzt nicht mehr erforderlich.
- Das Substrat entspricht der Qualität für ausgewachsene Fensterblätter.
Überwintern
So ungern ein ausgewachsenes Fensterblatt seinen gewohnten Standort verlässt, freut es sich trotzdem über einige Zeit an der frischen Luft während des Sommers. Eine junge Pflanze sollte dabei einen etwas geschützteren Platz erhalten, denn sie verträgt die direkte Sommersonne noch nicht so problemlos, wie ein erwachsenes Exemplar.
Abhängig von den herrschenden Temperaturen, ist in dieser Phase eine etwas großzügigere Gabe von Wasser erforderlich, als im Zimmer. Spätestens dann, wenn die Temperaturen dauerhaft bei 15° Celsius liegen, ist es an der Zeit, das Monstera Deliciosa wieder ins Innere des Hauses zu tragen. Während der kalten Jahreszeit kommt die Pflanze mit etwas kühleren Temperaturen um die 18° Celsius zurecht, benötigt entsprechend weniger Wasser und wird nicht gedüngt.
Krankheiten und Schädlinge
Im Allgemeinen ist das Fensterblatt bei guter Pflege eine robuste und widerstandsfähige Zimmerpflanze. Insbesondere während der Heizperiode ist sie jedoch anfällig für den Befall durch Schildläuse und Spinnmilben. Daher ist es ratsam, die Monstera Deliciosa regelmäßig auf klebrige Flecken und weiße Gespinste hin zu untersuchen. Bei einem Schädlingsbefall haben sich folgende Bekämpfungsmittel bewährt:
- Im frühen Stadium die Pflanze gründlich abduschen.
- Schildläuse mit einem Messer abkratzen.
- Präparate mit Niemöl versprühen.
- Florfliegenlarven kaufen und auf der Pflanze verteilen.
- Schlupfwespen sind natürliche Freßfeinde der Schildläuse.
- Systemische wirkende Stäbchen in das Substrat drücken.
- Spinnmilben werden durch regelmäßiges Einsprühen mit Wasser vertrieben.
Um eine weitere Ausbreitung der Schädlinge zu verhindern, ist es wichtig, das befallene Fensterblatt von anderen Zimmerpflanzen zu isolieren. Auch wenn ein Standortwechsel der Monstera Deliciosa nicht gefällt, ist die Maßnahme in diesem Fall das kleinere Übel.
Häufig gestellte Fragen
Die Blätter meines Philodendrons werden immer blasser. Woran kann das liegen?
Werden die von Natur aus sattgrünen Blätter zunehmend heller und blasser, ist dies ein Hinweis darauf, dass die Pflanze zu wenig Nährstoffe erhält. Die Dosierung des Düngers sollte erhöht werden und für einige Zeit jede Woche verabreicht werden. Stellt sich nicht der gewünschte Erfolg ein, wird das Fensterblatt in frisches Substrat umgepflanzt.
Auf den Blättern zeigen sich unschöne braune Flecken. Gibt es eine Behandlungsmethode dagegen?
Braune bis rötlich braune Flecken deuten auf einen Sonnenbrand hin. Vor allem junge Pflanzen reagieren so auf direkte Sonneneinstrahlung. An einem halbschattigen Platz erholt sich das Fensterblatt schnell wieder. Sollten die Flecken weich und schwammig auftreten, signalisiert der Philodendron, dass er zu viel Wasser erhält. Entweder wird das Gießen reduziert oder das Monstera Deliciosa in frisches, trockenes Substrat umgepflanzt, wobei vorher die verfaulten Wurzeln abgeschnitten werden.
Ist das Fensterblatt giftig?
Ja, es stimmt. Vor allem die großen Blätter des Philodendron enthalten Giftstoffe, die unangenehme Hautreizungen verursachen können. Kleine Kinder oder Haustiere, die an den Blättern knabbern erleiden Krämpfe und starke Übelkeit. Die Kolbenfrüchte dagegen sind in vollreifem Zustand genießbar und werden vor allem im Mittelmeerraum unter der Bezeichnung Ananasbanane verkauft.