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Häufig unterschätzt und relativ unscheinbar ist der Feld-Ahorn doch vielseitig auch in kleineren Gärten und als Heckenpflanze einsetzbar. Der zierliche Vertreter von Berg- und Spitzahorn wurde zum Baum des Jahres 2015 gewählt. Als heimischer Laubbaum trotzt der Acer campestre selbst zweistelligen und lang anhaltenden Minustemperaturen. Die Pflanze mit den herzförmigen Wurzeln kann unter idealen Bedingungen zu einem Baum heranwachsen, jedoch lässt sich Feld-Ahorn auch einige Jahre im Kübel kultivieren. Selbst Hobbygärtner können die wenigen Ansprüche der Rosskastaniengewächse erfüllen und den sommergrünen Laubbaum problemlos im eigenen Garten pflanzen.
Steckbrief
- Feld-Ahorn kann eine Höhe zwischen 10 und 15 Metern erreichen.
- Gehört zur heimischen Familie der Seifenbaumgewächse.
- Die Laubbäume sind Herzwurzler.
- Bildet eine schwarz- bis graubraune, rissige Borke aus.
- Die gelbgrünen, 6 bis 8 Millimeter großen Blüten erscheinen im Mai.
- Acer campestre trägt ab September waagrecht abstehende Flügelfrüchte.
- Das schnell wachsende Gehölz kann ein Alter von bis zu 200 Jahren erreichen.
- Der Zuwachs kann pro Jahr 45 Zentimeter in der Höhe und 35 Zentimeter in der Breite betragen.
Standort und Substrat
Der Baum mit der rundlichen Laubkrone wächst bevorzugt an sonnigen Standorten, jedoch werden auch Plätze im lichten Halbschatten toleriert. Ein zu schattiger Ort wirkt sich negativ auf das Wachstum und die Widerstandsfähigkeit des Feld-Ahorns aus. Auch großwüchsige und Schatten spendende Pflanznachbarn sollten Sie bei der Standortwahl meiden. Das Gewächs kann eine Höhe von bis zu 15 Metern erreichen, lässt sich durch die enorme Schnittverträglichkeit jedoch auch in kleineren Gärten problemlos kultivieren.
Der Boden sollte dabei tiefgründig und humusreich sein, damit die Wurzeln des Baumes Halt finden und Nährstoffe aufnehmen können. Trockenes Substrat können Sie mit Lehm aufwerten, dauerhaft lässt sich der Boden auch durch Kieselsteine auflockern.
Gießen und Düngen
Wie viele Pflanzen reagiert auch Acer campestre äußerst empfindlich auf stehende Nässe. Ein dauerhaft feuchtes Erdreich kann mit Sand und Torf durchmischt werden. Um Schäden durch Wurzelfäule zu vermeiden, dürfen junge Bäume nur mäßig, dafür aber in regelmäßigen Abständen, gegossen werden. Auch bei Pflanzen im Freiland hat sich die “Fingerprobe” bewährt: Fühlen sich die ersten 2 bis 3 Zentimeter des Substrats trocken an, wird nachgewässert. Ältere Bäume sollten nur in der heißen Sommerzeit gegossen werden. Ansonsten sind die Pflanzen durch ihr weitverzweigtes Wurzelwerk selbst dazu in der Lage, die wertvolle Feuchtigkeit aus tiefer liegenden Erdschichten herauf zu holen. Besonders in den ersten Jahren benötigt der Feld-Ahorn in der Hauptvegetationszeit viele Nährstoffe.
- Regelmäßig den Boden mulchen.
- Im Frühjahr und Spätsommer Kompost ausbringen.
- Langzeitdünger hat sich bei jungen Pflanzen bewährt.
Pflanzen
Feld-Ahorn ist eine überaus lichthungrige Pflanze und diese Anforderung sollte auch erfüllt werden. Bei der Wahl des passenden Standorts spielt auch die gewünschte Wuchsform eine wichtige Rolle. Unbeschnitten erreicht die Krone des Laubbaumes im Laufe der Jahre einen Durchmesser von über 10 Metern. Dementsprechend viel Freiraum und Mindestabstände zu Hausmauern und Strommasten sollten Sie einplanen.
Jedoch lässt sich der schnittverträgliche und schnell wachsende Laubbaum auch zu einer Hecke oder Laube ziehen. Für einen sommergrünen Sichtschutzzaun werden 3 Acer campestre pro laufenden Meter gepflanzt. Im Frühling und Herbst ist die ideale Zeit, um die Laubbäume an ihren endgültigen Standort im Garten umzusetzen. Vor der Pflanzung sollten Sie den Wurzeln ein mehrstündiges Wasserbad gönnen.
- Größere Steine und altes Wurzelwerk entfernen.
- Das Pflanzloch sollte mindestens 2-mal so tief und breit sein als die Wurzeln des Laubbaumes.
- Umliegendes Erdreich großzügig auflockern.
- Erdaushub mit Humus vermischen.
- Kompost in das Pflanzloch streuen.
- Grube mit Wasser einschlämmen.
- Feld-Ahorn einsetzen und Substrat zurückfüllen.
- Erdreich festdrücken und ordentlich angießen.
Der Baum sollte so ins Pflanzloch gesetzt werden, dass der oberste Wurzelhals minimal über dem restlichen Boden hinausragt. Halten Sie den Boden ausreichend feucht, bis sich die ersten neuen Triebe und Blätter an der jungen Pflanze zeigen. Ein Gießrand erleichtert Ihnen die Pflege und die Versorgung mit Wasser.
Kultivierung im Kübel
Wer nur einen größeren Balkon oder eine sonnige Terrasse sein eigen nennt, kann Feld-Ahorn auch in einem größeren Pflanzgefäß dauerhaft halten. Kübelpflanzen benötigen ganzjährig mehr Pflege als ihre Artverwandten im Freiland. Für die Kultivierung im Gefäß gilt das gleiche wie im Garten: Der Standort sollte hell und warm sein, das Substrat muss Feuchtigkeit und Nährstoffe speichern können. Ahorn-Bäume nehmen selbst kurzzeitige Trockenperioden im Sommer äußerst übel, andererseits reagieren sie äußerst empfindlich auf Staunässe. Legen Sie eine Drainage aus porösem Material am Kübelboden an. Als besonders bewährt haben sich dabei Lavasplitt oder kleine Tonscherben.
Als Substrat können Sie aufbereitete Erde aus dem Garten oder herkömmliche Blumenerde verwenden. Um den Feuchtigkeitsverlust durch Verdunstung zu minimieren, sollten Sie das Substrat mit Rindenmulch abdecken oder mit niedrig wachsenden Gewächsen bepflanzen. Gedüngt wird in der Hauptvegetationszeit einmal pro Monat mit Flüssigdünger oder mit einem herkömmlichen Langzeitdünger. Umgetopft werden sollte, sobald der Feld-Ahorn das Pflanzgefäß vollständig durchwurzelt hat. Der neue Kübel sollte etwa 3 bis 4 Zentimeter mehr Umfang aufweisen als das alte Gefäß. Wenn Sie die Wurzeln beschneiden, achten Sie auf ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Wurzelwerk und Laubkrone.
Vermehren
Um Feldahorn im eigenen Garten zu kultivieren, können Sie die Pflanze durch Samen und über Steckhölzer vermehren. Der Laubbaum gehört – wie fast alle heimischen Gewächse – zu den “Kaltkeimern”. Das bedeutet, dass die Samen zur erfolgreichen Keimung zuerst eine Kälteperiode durchlaufen müssen. Am einfachsten gelingt dies durch eine Aussaat im Garten. Drücken Sie die Samen in ein flaches Anzuchtgefäß mit magerem Substrat und belassen Sie dieses im Freiland. Im warmen Frühjahr zeigen sich die ersten grünen Triebspitzen.
Setzen Sie die jungen Setzlinge in humusreiches Erdreich um, sobald die Pflanzen eine Größe von etwa 5 Zentimetern erreicht haben. Die Vermehrung über Steckhölzer ist langwierig und nicht immer von Erfolg gekrönt. Wenn Sie Feld-Ahorn so selbst ziehen möchten, so erhöhen Sie die Erfolgschancen und schneiden mehrere Steckhölzer gleichzeitig. Bei dieser Art der vegetativen Vermehrung werden besonders einjährige, leicht verholzte Triebe verwendet. Die Zweige sollten Sie an frostfreien Tagen im Spätherbst von der Mutterpflanze schneiden.
- Schneiden Sie die Triebe dicht unterhalb der Augen ab.
- Die Steckhölzer gebündelt bis zum Frühjahr an einen frostfreien Ort lagern.
- Ab Februar die Triebe bis zum obersten Augenpaar in Erde einsetzen.
- Mäßig feucht halten, vor Staunässe schützen.
- Steckhölzer nicht düngen.
Ob die Wurzelbildung erfolgreich war, erkennen Sie daran, dass sich neue Blätter und Triebe an den Hölzern zeigen. Schützen Sie die jungen Pflanzen in den ersten Wochen vor der direkten Mittagssonne.
Schneiden
Ahornbäume sind äußerst anspruchslose Pflanzen, jedoch macht ein falscher Schnitt sie anfällig für Schädlinge und Krankheiten. Jeder Form- und Rückschnitt birgt das potenzielle Risiko, dass komplette Triebe absterben. Dennoch gibt es die Möglichkeit, Einfluss auf die Größe und die Form des Feld-Ahorns zu nehmen. Geschnitten wird in der Vegetationspause, bevorzugt ab September, wenn der Baum nicht mehr im vollen Saft steht. Damit reduzieren Sie die Gefahr, dass die Pflanze ausblutet.
- Gut geschärftes Werkzeug verwenden.
- Quer wachsende Triebe entfernen.
- Abgestorbene Äste stammnah wegschneiden.
- Größere Wunden mit einem speziellen Baumwachs versiegeln.
Durch eine gründliche Reinigung und Desinfizierung verwendeter Sägen und Scheren reduzieren Sie die potenzielle Übertragung von etwaigen Keimen und Pilzerregern auf andere Gartenpflanzen.
Überwintern
Acer campestre gehört zu den heimischen Laubbäumen und gilt als überaus winterhart. Selbst zweistellige Minustemperaturen können im Freiland gepflanzten, älteren Ahornbäumen keinen nennenswerten Schaden zufügen. Junge Pflanzen sollten Sie in den ersten zwei Jahren mit Rindenmulch abdecken. Das Material schützt das Erdreich vor Frost und versorgt durch seinen langsamen Verrottungsvorgang die Pflanzen gleichzeitig mit wichtigen Nähr- und Mineralstoffen.
Feld-Ahorn im Kübel muss ebenfalls vor dem ersten Frost für die kalte Jahreszeit präpariert werden. Umwickeln Sie dafür das Pflanzgefäß mit Sackleinen oder einem speziellen Vlies. Damit verhindern Sie, dass das Substrat im Kübel vollständig durchfriert und die Baumwurzeln Schaden nehmen. Das Unterbringen in einem frostgeschützten Raum ist hingegen nicht notwendig. Denn warme Temperaturen können das Wachstum der Pflanze anregen und sie dadurch erheblich schwächen.
Krankheiten und Schädlinge
Der richtige Standort und eine optimale Pflege sind beim Feld-Ahorn wichtig, um die Widerstandsfähigkeit des Baumes gegen Schädlinge und Krankheiten zu stärken.
Gallmilben
Knoten- und hornförmige Deformationen mit einer roten Färbung sind ein deutlicher Hinweis auf Gallmilben. Die zu den Spinnentieren gehörenden Insekten können gesunden Pflanzen keinen nennenswerten Schaden zufügen. Um die potenzielle Weiterverbreitung auf beerentragende Sträucher jedoch zu verhindern, sollten Sie die Schädlinge dennoch bekämpfen. Entfernen Sie betroffene Pflanzenteile radikal und sprühen Sie den Baum mit einem verdünnten Sud aus Rainfarn großzügig ab. Diese Vorgänge müssen regelmäßig wiederholt werden.
Blattläuse
Eine klebrige Pflanzenoberfläche und übermäßig viele Ameisen direkt auf den Blättern und Trieben deuten auf Blattläuse hin. Der Honigtau lockt andere Insekten an und dient gleichzeitig dem Pilzerreger “Rußtau” als idealer Nährboden. Die Zellsaft saugenden Schädlinge können Sie durch das regelmäßige Ausbringen einer Brennnessel- oder Ackerschachtelhalmbrühe vertreiben. Zusätzlich können Sie natürliche Fressfeinde, wie Marienkäfer und Schlupfwespen, einsetzen.
Rotpustelkrankheit
Pustelartige Gebilde an den Zweigen und eine rötlich verfärbte Rinde sind ein deutlicher Hinweis auf den Pilzerreger “Nectria cinnabarina”. Nicht nur Zierbäume können von dem Schwächepilz befallen werden, auch Obstgehölze sind davon betroffen. Beseitigen Sie infiziertes Schnittgut und sorgen Sie für eine ausgewogene Versorgung mit Nährstoffen. Chemische Produkte gegen den Pilzerreger gibt es nicht.
Blattflecken
Verfärbungen auf den Ahornblättern können auf Mangelerscheinungen hindeuten, jedoch auch ein Anzeichen von Pilzerregern sein. Bevor Sie wirksame Gegenmaßnahmen ergreifen, bringen Sie zuerst den Grund für die Welke bzw. Verfärbung der Blätter in Erfahrung.
Welkekrankheit
Die durch die Pilzerreger “Verticillium” hervorgerufene Krankheit ist ernst zu nehmen und sollte umgehend bekämpft werden. Die Pilze dringen über das Substrat in den Baum ein und verstopfen dort alle Zellbahnen. Vorbeugung ist in diesem Fall auch wirksamer, als Gegenmaßnahmen ergreifen zu müssen. Vor alledem, da es gegen die Krankheit keine wirksamen Fungizide gibt.
Vermeiden Sie beispielsweise Staunässe und verschließen Sie größere Wunden am Ahornbaum sofort großflächig mit einem speziellen Wachs. Befallene Pflanzenteile umgehend entfernen und das welke Laub über den Hausmüll entsorgen. Die Verticillium-Erreger können bis zu 10 Jahren ohne Wirt im Boden überdauern. Greifen Sie beim Kauf bevorzugt auf resistente Pflanzen zurück, um einen Befall bereits im Vorfeld auszuschließen.
Häufig gestellte Fragen
Woran erkenne ich, ob die Ahornsamen keimfähig sind?
Machen Sie die Schnittprobe. Zerteilen Sie mit einem scharfen Messer vorsichtig ein Samenkorn. Ist das Innere hohl, können Sie das Saatgut über den Kompost entsorgen, denn es ist nicht keimfähig.
Mein Ahorn weist eine klebrige Pflanzenoberfläche auf, woran liegt das?
Zellsaft saugende Insekten, wie beispielsweise Spinnmilben und Blattläuse, hinterlassen durch ihre Hinterlassenschaften einen klebrigen Film auf der befallenen Wirtspflanze. Dieser Honigtau lockt Ameisen an und bietet auch einen idealen Nährboden für Pilzerreger. Die Schädlinge können Sie mit einfachen Mitteln, wie etwa Brennnessel-Sud und Seifenlauge, problemlos bekämpfen. Ist der Befall zu weit fortgeschritten, können jedoch auch chemische Produkte zum Einsatz kommen.