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Die zu den Lippenblütlern (botanisch: Lamiaceae) gehörende Duftnessel (botanisch: Agastache rugosa) zieht mit ihren leuchtend blauen, rosafarbenen oder weißen Blüten unzählige Schmetterlinge, Bienen, Hummeln und andere Insekten an. Sie stammt ursprünglich aus Nordostchina, Korea und Japan, wo sie sich in Flusstälern angesiedelt hat. Die mehrjährige, krautige Pflanze ist recht pflegeleicht und sehr robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Nur Schnecken können nicht von ihr lassen. Nicht nur zur Blütezeit, sondern auch im Herbst sind die Blütenkerzen und Samenstände hübsch anzusehen.
Steckbrief
- mehrjährige, krautige und horstbildende Pflanze
- aus Korea, Japan und Nordostchina stammend
- gehört zur Familie der Lippenblütler (botanisch: Lamiaceae)
- maximale Wuchshöhe bis 150 cm
- Blütezeit von Juni bis September
- Blütenfarben von Weiß, Rosa bis Blauviolett
- Einzelblüten quirlartig an aufrecht stehenden Blütenähren sitzend
- Blätter an der Unterseite leicht behaart
- essbare Blätter und Blüten mit anis- und minzartigem Duft
- Blüten und Blätter für Tee, Salate oder Dips verwendbar
- hübsche Bienenweide und Nahrungsquelle für Schmetterlinge
Standort und Boden
Auch wenn die Agastache rugosa an den Standort keine großen Ansprüche stellt, so sollte der Boden dennoch gut durchlässig und nicht zu feucht sein. Sandige und leicht trockene Böden sind optimal. Vor allem möchte die Pflanze sonnig und warm stehen. Staunässe bekommt der Duftnessel überhaupt nicht. Deshalb ist sie für sehr schattige Bereiche oder in Feuchtwiesen eher ungeeignet.
Gießen und Düngen
Die Duftnessel muss selten gegossen werden. Jedoch in Trockenzeiten benötigt sie regelmäßige Wassergaben, um ihre Blüten voll ausbilden zu können und ihr Aroma zu entwickeln. Eine Schicht Mulch zwischen den Pflanzen verhindert das Austrocknen des Bodens.
Wer im Frühjahr seine Agastache rugosa mit einem Langzeitdünger versorgt, der hat für das gesamte Jahr vorgesorgt. Mineralische Dünger sind ebenso geeignet wie organische Dünger wie zum Beispiel Kompost oder verrotteter Stallmist. Ebenso kann kalter Schachtelhalm- und Brennnesseltee als Dünger im Gießwasser beigemischt werden.
Schneiden
Schneiden Sie die verwelkten Blütenkerzen im Sommer nach der Hauptblüte ab, so erhalten Sie häufig eine zweite Blüte – die sogenannte Nachblüte, die bis in den Herbst hinein anhält. Schneiden Sie die Pflanzen 5 bis 10 cm über dem Boden ab und düngen sie gegebenenfalls leicht, wenn Sie im Frühjahr keinen Langzeitdünger einsetzen. Manche Hobbygärtner lassen die abgeblühten Blütenkerzen im Herbst stehen, sodass sich Samenstände bilden, die abgeerntet werden können und gleichwohl für Meise, Gimpel oder andere Gartenvögel im Winter als Nahrungsquelle dienen.
Überwintern
Die Agastache rugosa ist zwar winterhart, aber in sehr rauen Lagen sollte sie dennoch bei strengen Frösten etwas Winterschutz mit Fichten- oder Tannenreisig erhalten. Duftnesseln in Trögen, Töpfen oder Kübeln sollten über die Winterzeit im Treppenhaus, in einem hellen Keller oder Wintergarten stehen. Eine Raumtemperatur zwischen 10 und 15 °C ist optimal. Achten Sie darauf, dass die Luft nicht zu trocken und warm ist. Spinnmilben scheuen sich nicht, auch die robusten und für Schädlinge kaum anfälligen Duftnesseln im Winterquartier zu “überfallen”.
Vermehren
Die koreanische Minze lässt sich sowohl aus Samen, aus Stecklingen und durch Teilung vermehren.
Aussaat
- Duftnesseln säen sich häufig selbst aus
- Aussaat im Sommer im Freiland möglich, aber Blüte erst im Folgejahr
- Blüte im selben Jahr der Anzucht möglich bei Aussaat im zeitigen Frühjahr im Haus
- Aussaaterde, normale Gartenerde oder handelsübliche Erde mit etwas Sand mischen
- kleine Töpfe, Schalen oder Joghurtbecher als Anzuchtgefäße optimal
- Samen nur leicht mit Erde bedecken
- Glasscheiben oder Folientüten über die Töpfe
- regelmäßiges Lüften nicht vergessen, damit kein Schimmel entsteht
- optimale Keimtemperatur 20 °C
- Keimdauer zwischen 20 und 30 Tagen
- anschließend einzeln oder in kleinen Gruppen in Töpfe pikieren
Teilung
Die Duftnessel lässt sich am besten im Frühling ausgegraben und teilen. Einfach den Wurzelballen mit einem Spaten durchtrennen. Sie können auch eine scharfe Gartenschere verwenden und die Wurzeln einzeln auseinander schneiden. Zuvor sollten Sie aber die Erde ausreichend abschütteln, damit sich der Wurzelballen gut schneiden lässt. Pflanzen Sie die Hälften getrennt voneinander wieder ein.
Stecklinge
Nehmen Sie die Stecklingsvermehrung in der Frühlingszeit vor. Dafür ist es allerdings notwendig, dass die Pflanzen, von denen Sie die Stecklinge schneiden möchten, schon einzelne Blattknospen angesetzt haben.
- 5 bis 10 cm lange Triebe unterhalb eines Blattknotens abschneiden
- Stecklinge in Anzuchterde oder normale Gartenerde stecken
- mit Folie abdecken und hin und wieder lüften
- optimale Raumtemperatur 15 bis 20 °C
- sobald neue Blätter austreiben bilden sich auch Wurzeln
- bewurzelte Stecklinge in Töpfe umsetzen
Auspflanzen
Die kleinen, zarten herangezogenen Duftnesseln werden erst ab Mai ausgepflanzt, sobald keine Nachtfröste mehr auftreten. Eine besondere Wirkung erzielen Sie, wenn Sie verschiedene Duftnesselarten in Gruppen pflanzen und sie zusätzlich noch mit anderen Agastachesorten kombinieren. 4 bis 5 Pflanzen pro Pflanzloch bei einem Abstand von ca. 40 cm von Pflanzgruppe zu Pflanzgruppe ergibt ein buntes, aber dennoch harmonisches Gesamtbild. Darüber hinaus duftet es nicht nur nach Anis und Minze, wenn Sie die Agastache rugosa auch mit fruchtig duftenden Agastachen kombinieren.
Beliebte Sorten
Agastache rugosa “Blue fortune”
- Wuchshöhe 60 bis 90 cm
- blauviolette Blüten
- Blütezeit Juli bis September
Agastache rugosa “After Eight”
- Wuchshöhe 40 cm
- Blüten erblühen purpurblau aus dunkelpurpurnen Knospen
- Blütezeit Juni bis August
Agastache rugosa “Black Adder”
- Wuchshöhe 70 bis 120 cm
- blauviolette Blüten
- dunkle Kolben
- Blütezeit Juli bis September
Agastache rugosa “Serpentine”
- Wuchshöhe 180 cm
- Blütenfarbe Blaupurpur
- Blütezeit Juli bis Oktober
Agastache rugosa “Alabaster”
- Wuchshöhe 60 bis 80 cm
- grünlich-weiße Blütenähren
- Blütezeit Juli bis Oktober
Agastache rugosa “Golden Jubilee”
- Wuchshöhe 50 bis 70 cm
- blauviolette Blüten
- goldgelb leuchtende Blätter
- in rauen Lagen Winterschutz notwendig
Agastache rugosa “Korean Zest”
- buschiger Wuchs
- kräftigeres Minzaroma als andere Riesenysopsorten
- leuchtend azurblaue Blütenrispen
Agastache rugosa im Topf oder Kübel
Möchten Sie Duftnesseln in einen Kübel oder Topf pflanzen, so sollten Sie darauf achten, dass die Pflanzgefäße Abzugslöcher besitzen. Legen Sie eine Tonscherbe oder einen Stein auf die jeweiligen Löcher, damit sie nicht mit Erde verstopfen. Überschüssiges Gießwasser muss gut ablaufen können.
Achten Sie auch beim Substrat auf eine gute Drainage. Geben Sie dazu am besten eine Schicht Kies auf den Stein oder die Scherbe auf dem Abzugsloch. Darüber folgt eine gut gemischte und durchlässige Erde, die auch aus Ihrem eigenen Garten stammen kann. Kübelpflanzenerde ist ebenso gut. Gießen Sie regelmäßig.
Die Pflanzen im Topf benötigen mehr Wasser, als die Duftnesseln im Staudenbeet. Aber achten Sie auch hier darauf, dass die Pflanzen nicht zu nass stehen. Im Winter sollten sie vor Frost geschützt werden. Am besten holen Sie die Gefäße mit den Duftnesseln ins Haus und überwintern sie bei 10 bis 15 °C.
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten und Schädlinge kennt die Duftnessel eigentlich nicht. Nur Nacktschnecken haben diese Pflanzen zum Fressen gern. Doch da die Schnecken sehr wählerische Gourmets sind, können Sie mit verschiedenen Pflanzen, die von den Nacktschnecken nicht gemocht werden, Ihre Duftnesseln schützen und den Appetit der Schnecken eindämmen. Diese Methode wird vor allem in Bauerngärten angewendet.
Pflanzen Sie einfach eine Reihe dieser Pflanzen um die Agastachen oder zwischen ihnen:
- Thymian
- Kapuzinerkresse
- Salbei
- Dill
- Akelei
- Ysop
- Bartblume
- Pfefferminze
Falscher Mehltau
Stehen die Pflanzen zu nass, dann haben sie auch gegen den falschen Mehltau keine Chance. Der falsche Mehltau ist ein Pilz. Er ist an den rötlich-violetten Flecken an der Oberseite der Blätter erkennbar. Manche falschen Mehltauarten bilden auch braune oder gelbliche Flecken auf den Blättern aus, die durch Blattadern begrenzt sind. Auf der Unterseite der Blätter bildet sich ein grauer, schmutzig ausschauender, sogenannter Pilzrasen. Die Verbreitung sowie das Wachstum dieses Pilzes werden durch einen zu nassen und stickstoffhaltigen Standort sowie durch kühles, feuchtes Wetter begünstigt.
Maßnahmen gegen falschen Mehltau
Gegen falschen Mehltau hilft eine Mischung aus Milch und Wasser. Ebenso gegen den echten Mehltau. Dafür mischen Sie einfach 1 Teil Frischmilch mit 9 Teilen Wasser und rühren gut um. Besprühen Sie anschließend die Duftnesseln regelmäßig zwei bis dreimal pro Woche mit dieser Mischung. Das Natriumphosphat der Milch stärkt die Abwehr der Pflanze, während das enthaltene Lecithin den Mehltaupilz bekämpft.
Befallene Pflanzenteile entfernen
Entfernen Sie generell alle befallenen Pflanzenteile und entsorgen diese im Restmüll, damit sich der Pilz nicht über den Kompostweg ausbreiten kann. Besprühen Sie auch bodennahe noch nicht befallene Pflanzenteile und gegebenenfalls den Gartenboden. Denn der Pilz überwintert in der Erde, an Gartengeräten und organischem Material wie Sichtschutzzäunen und Holzpfosten. Reinigen Sie deshalb benutzte Geräte besonders gründlich mit einem antiseptischen Mittel wie zum Beispiel Alkohol.
Häufig gestellte Fragen
Mit welchen Pflanzen kann ich Riesenysop kombinieren?
Die Duftnesseln, auch gern Riesenysop genannt, wirken am schönsten in Pflanzgruppen verschiedener Duftnesselsorten mit unterschiedlicher Wuchshöhe, Blütenfarbe und Form, aber lassen sich auch hervorragend mit anderen Pflanzen kombinieren:
- Anis-Goldrute (Solidago odora)
- europäische Goldrute (Solidago virgaurea)
- gemeine Nachtkerze (Oenothera biennis)
- Prachtkerze (Gaura lindheimerii)
- Agastache aurantiaca ‘Apricot Sprite’
- Agastache Hybride ‘Summer Glow’
- Limonenysop (Agastache mexicana ‘Sangria’)
- Agastache hybrid ‘Astello Indigo’
- Agastache mexicana var. – ‘Toronjil Morado’
- Achillea filipendulina ‘Credo’
- Anthemis tinctoria ‘Kelwayi’
- Anemone hupehensis ‘Ouvertüre’
- Echinacea purpurea ‘Leuchtstern’
- Helichrysum thianshanicum ‘Goldkind’
- Scabiosa caucasica ‘Perfecta’
Ich werde die Schneckenplage an den Duftnesseln in meinem Garten nicht los. Kann ich Tiere gegen die Schnecken einsetzen? Und wenn ja, welche?
Ja, Tiere wie Kröten, Spitzmäuse, Igel, Blindschleichen, Salamander, Drosseln, Elstern, Stare, Spechtmeisen und vor allem Amseln fressen gern Nacktschnecken. Damit die Tiere sich in Ihrem Garten ansiedeln können, benötigen sie einen Unterschlupf sowie Brutmöglichkeiten. Das können zum Beispiel eine dichte Vogelschutzhecke, verschiedene Stein-, Holz- und Laubhaufen, kleine Tümpel und feuchte Höhlen sein.