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Dreimasterblumen, zum Beispiel die Sorte Tradescantia ohiensis, verschönern mit ihren schlanken, schilfähnlichen Blättern und ihren grazilen, blau bis violetten Blüten, das Ufer von Gartenteichen. Andere Sorten, ebenfalls winterhart, mit kurzen, festen Blättern, breiten sich mühelos im Beet oder großen Kübeln aus. Als Zimmerpflanzen kommen Sorten wie die Tradescantia fluminensis, mit ihrem eindruckvollen, üppigen Blattwerk, besonders gut in Hängeampeln zur Geltung. Die Gattung der Tradescantia bietet eine große Auswahl und erfordert keinen speziell ausgebildeten, grünen Daumen. Wenn der Stadtort stimmt und sie nicht verdursten muss, wuchert sie gnadenlos vor sich hin.
Steckbrief
- Botanischer Name: Tradescantia
- Familie: Commelinagewächse (Commelinaceae)
- Weitere Bezeichnungen: Dreimasterblume, Gottesauge, Tradeskantie, Wasserranke, Wilder Heinrich
- Anzahl der Arten: weltweit ca. 65
- Mehrjährige Staude, Gruppenpflanze, Ampelpflanze
- Ursprüngliche Heimat: Süd- und Mittelamerika
- Die Blüten sind meistens blau, violett, rosarot oder weiß
- Verschiedene Arten: als Gartenpflanzen und Zimmerpflanzen
- Winterharte Arten für draußen, wärmeliebende Arten für die Wohnung
- Blütezeit: Mai bis September
Standort, Temperatur
Allgemein lässt sich für die Gartenstauden der Dreimasterblumen sagen, dass sie am Ufer eines Gartenteiches einen optimalen Standort haben. Eine halbschattige Stelle wäre es für die meisten Sorten perfekt. Hier passt sie, nicht nur optisch, wunderbar mit dem Blutweiderich, der Iris oder der Trollblume zusammen. Im Staudenbeet kommen sie neben dem Sonnenhut und dem Phlox gut zur Geltung.
Solange die Sonne nicht den ganzen Tag gnadenlos auf ihre Blätter herunter prallt und sie kein ausgesprochenes Schattendasein befürchten muss, sind der Gartendreimasterblume die Temperaturen praktisch egal. Im Herbst wirft sie die Blätter ab. Der Wurzelstock bildet nach der Winterruhe im Frühjahr wieder neue Blätter aus. Junge Stecklinge und Pflanzen aus Samen sollte man jedoch erst nach den Eisheiligen heraussetzen.
Für die Tradescantia Zimmerpflanzen sind helle Standorte, mit einigen Stunden Sonne perfekt. Stehen sie zu dunkel, bemerkt man es unter anderem daran, dass sie lange, freud- und blattlose Stiele ausbilden (vergeilen) und die Blätter blass werden.
- Helle Standorte für die Zimmerpflanze
- Im Garten: Halbschatten
- Temperaturen zwischen 21°C und 25° Grad benötigen die Zimmer-Tradescantia Sorten
- Im Winter überstehen die Garten- Sorten Temperaturen bis zu -20°C
Gießen und Düngen
Staunässe gilt es für alle Tradescantia-Sorten zu vermeiden. Bei den Topfpflanzen kann man einfach fühlen, ob die Erde trocken ist und erst dann gießen. Ein loser, humoser Boden im Garten schützt vor Staunässe. Bei langen Trockenperioden im Sommer brauchen die Stauden hin und wieder einen ordentlichen Guss aus der Kanne oder dem Schlauch. Je dickfleischiger die Blätter, desto besser übersteht die Dreimasterblume Trockenzeiten.
Auch was das Düngen betrifft, geht es eher anspruchslos bei der Tradescantia zu. Kurz bevor es losgeht, im Frühjahr, kann im Garten ein Volldünger eingebracht werden. Das reicht dann fürs ganze Jahr. Für die Zimmerpflanze reicht ebenfalls ein Volldünger, der in niedriger Dosierung alle vierzehn Tage einmal ins Gießwasser gemischt wird.
- Drinnen: gießen nach Bedarf, Fingerprobe
- Draußen: in Trockenperioden gießen
- Drinnen: alle 14 Tage etwas Volldünger ins Gießwasser
- Draußen: nur einmal im Frühjahr düngen
Junge Pflanzen haben noch einen höheren Wasserbedarf als ältere Pflanzen.
Schnitt
Im Garten kann man die Dreimasterblume nach der Blüte zurückschneiden. Das hat einmal den Vorteil, dass sie im Spätsommer noch einmal blüht. Zudem kann man damit auch verhindern, dass sie sich aussät und die Staude verwildert. Im Herbst, wenn die Blätter verwelken, kann die Pflanze bis zu einer Hand breit über den Boden heruntergeschnitten werden.
Die Zimmer Tradescantia braucht nicht, kann aber das ganze Jahr über beschnitten werden. So schneidet man zum Beispiel, aus ästhetischen Gründen, die Triebe alle auf die gleiche Länge oder die Spitzen für weitere Verzweigungen. Allerdings sollte sie nicht radikal heruntergeschnitten werden, mindestens ein Drittel der Pflanze muss stehen, bzw. hängen bleiben.
Vermehrung
Im Garten erobert die Dreimasterblume von ganz allein immer mehr Raum. Wer sie verteilen oder verschenken möchte, kann im Frühjahr oder Herbst einfach einen Teil abstechen. Die Vermehrung durch Wurzelteilung ist sehr einfach. Die Tradescantia sät sich auch selbst aus. Mit der Kultur einer Dreimasterblume im Garten zu beginnen, ist ganz einfach. Ein schwungvoller Auswurf der Samen, an einen hellen Standort im Garten und schon kann es losgehen.
Einige Bodendeckerarten verbreiten sich durch Selbstaussaat fast schon unkrautartig. Bei der Aussaat kommt es häufig vor, dass die Blüten der zweiten Generation gescheckt oder einfach nur noch weiß sind. Achtung, wer selber kompostiert und vermeiden möchte, der Dreimasterblume an jedem Ort im Garten wiederzubegegnen, der sollte den Schnittabfall nach der Blüte nicht auf den Kompost geben.
Auch die Tradescantia Zimmerpflanzen Sorten sind einfach zu vermehren. Man kann 3-6 Stecklinge in einen Topf mit Anzuchterde stecken. Schon nach 2-3 Wochen haben sich Wurzeln gebildet und die kleinen Pflänzchen können in ihr Gefäß umgetopft werden. Die abgetrennten Stecklinge wurzeln auch in einem Wasserglas. Dies sollte dann recht hell stehen. Sobald sich 3-4 cm lange Würzelchen gebildet haben, können sie eingepflanzt werden.
Nach paar Jahren, werden Zimmer-Tradescantia-Sorten alt und sehen dann meistens nicht mehr besonders hübsch aus. Also am besten immer früh genug für Nachwuchs durch kleine Stecklinge sorgen.
Sorten
Die Tradescantia Sorten für den Garten sind allesamt winterhart, die meisten sogar bis zu -20°C. Die Stauden sind mehrjährig. Im Winter verlieren sie ihre Blätter und treiben im nächsten Frühjahr mit voller Kraft wieder aus.
- Die Tradescantia virginiana blüht in allen drei Farben, die man bei den Dreimasterblumen vorfindet, in weißen, blauen und rosa Farbtönen. Die Blüten halten nur einen Tag lang, dafür blühen die virginia Dreimasterblumen unermüdlich, den ganzen Sommer über.
- Die Tradescantia subaspera mag es am liebsten halbschattig. Eine lange Blütesaison bringt unermüdlich zarte, blaue Blüten hervor.
- Die Tradescantia pilosa ähnelt der Tradescantia subaspera, alle ihre Blätter sind jedoch, wie der Name “pilosa” verrät, leicht behaart.
- Allein aus den oben erwähnten Sorten wurden mittlerweile zahlreiche, reizvolle Hybriden für den Garten gezüchtet.
Noch zahlreicher jedoch sind die Tradescantia Sorten für den Innenbereich. Die vielen unterschiedlichen Blätter und auch Blüten lassen manchmal kaum erahnen, dass es sich um dieselbe Gattung handelt.
- Tradescantia fluminensis, die Rio-Dreimasterblume oder im Handel auch als Tradescantia albiflora und Tradescantia viridis angeboten, ist eine der häufigsten Sorten. Sie erscheint mit einfach grünem Blattwerk und ist in dieser Form in ihrer Anspruchslosigkeit und Wuchsfreudigkeit kaum zu übertreffen. Etwas mehr Licht und Aufmerksamkeit benötigen die Arten mit gelben oder rot gestreiftem Blattwerk. Allein von der Tadescantia albiflora gibt es eine Vielzahl attraktiver Arten. Zum Beispiel die Tradescantia albiflora “Alba vittata”, “Aurea”, “Aurea vittata” und die “Tricolor”.
- Tradescantia sillamontana mag es warm und sonnig. Dafür zeigt sie saftig grüne, leicht behaarte Blätter und Blüten von rosarot bis pink. Mit ihren etwas dickfleischigeren Blättern kann sie auch größere Trockenperioden ganz gut überstehen.
- Tradescantia blossfeldiana bietet ein attraktives, zweifarbiges Blattwerk: oben grün und an der Unterseite rot. Die Blüten sind oben rosarot und unten weiß.
- Tradescantia fluminensis ist in ihrer Wuchsform der Tradescantia albiflora recht ähnlich. Die etwa 5 cm langen Blätter haben jedoch eine dunkle, purpurrote Unterseite.
- Die Tradescantia navicularis kommt ebenfalls farbenfroh daher: Mit knallig, hellgrünen Blättern, die an der Unterseite purpur sind, dazu zarte rosafarbene Blüten ist sie ein echter Hingucker.
- Die Tradescantia zebrina, das Zebra-Ampelkraut, gibt es noch gar nicht so lange, hat sich aber bereits stark verbreitet. Wie der Name vermuten lässt, sind die Blätter grün und cremfarben gestreift.
- Die Tradescantia pallida, das Rotblatt, ist jedenfalls jung und schon wohlbekannt. Das Rotblatt besitzt rote bis auberginfarbene, samtige Blätter. Sie mag die Sonne, ist es ihr zu schattig, werden die Blätter grün.
Krankheiten und Schädlinge
Pflegeleicht und anspruchslos, dazu gesellt sich eine weitere angenehme Eigenschaft, robust. Alle Tradescantia Sorten sind recht unempfindlich, was Schädlingsbefall und Krankheiten betrifft. Die Zimmer-Dreimasterblumen können, durch zu üppiges Gießen verursacht, Fäule entwickeln. Schneidet man jedoch die schadhaften Stellen ab und verringert die Wassergaben, ist die Welt wieder in Ordnung.
Ab und zu können Blattläuse auftauchen. Aber auch das ist nicht weiter schlimm. Im Anfangsstadium lassen sie sich gut mechanisch durch Abduschen entfernen. Manchmal kann sich im Winter, wenn die Dreimasterblumen nicht genügend Licht bekommen und zudem noch zu üppig gegossen werden, Grauschimmel ausbilden. Bemerkt man diesen grauen Belag auf den Blättern rechtzeitig, reicht es aus, die befallenen Stellen zu entfernen.
Häufig gestellte Fragen
Kann ich die Zimmer-Tradescantia auch nach draußen stellen?
Im Sommer auf jeden Fall. Sie kann als Ampelpflanze ein hübscher Blickfang auf der Terrasse sein. Auch tut es ihr gut, einmal vorsichtig abgeduscht zu werden und an der frischen Luft zu stehen. Hier bilden sie meistens sogar noch stärkere und schönere Blätter aus. Doch unbedingt auf die Nachttemperaturen achten. Die ideale Temperatur liegt zwischen 20 und 24°C. Gegebenenfalls nur tagsüber, bei sonnigem Wetter, nach draußen stellen und abends wieder in die Wohnung oder den Wintergarten holen.
Warum verlieren die Blätter ihre schönen Muster?
Verschwindet mit der Zeit das Muster oder die schöne Färbung der Blätter, dann liegt das meistens am falschen Standort. Die Tradescantien stehen dann zu dunkel. Einige Stunden Sonne, hauptsächlich morgens oder abends, kann sie gut vertragen.