Ratten gelten nicht umsonst als Ungeziefer, sie sind Vorratsschädlinge und Krankheitsüberträger. Wegen ihrer Intelligenz ist es schwer, sie zu fangen. Einige geeignete Rattenköder sind hier aufgeführt.
Natürliche Ernährung der Ratte
Ratten sind Allesfresser, die kaum besondere Vorlieben entwickeln. Sie ernähren sich von
- Pflanzenteilen,
- Samen,
- Nüssen,
- Getreide und
- Wurzeln,
aber auch von tierischer Nahrung, wie etwa
- kleinen Wirbeltiere,
- Eiern und
- Insekten.
Gerade weil die Nagetiere alles fressen, ist es so schwierig, etwas zu finden, dem sie nicht widerstehen können. Außerdem sorgt die wenig wählerische Verhaltensweise dafür, dass die Schädlinge schnell ein neues Zuhause finden. Ein Komposthaufen, auf dem Essensreste entsorgt werden, kann schon ausreichen, um eine Rattenpopulation anzuziehen.
Lebensmittel als Rattenköder
Die folgenden Lebensmittel haben sich als hervorragende Köder zum Anlocken der Nagetiere erwiesen:
Fleisch
Noch mehr als Mäuse lässt sich eine Ratte durch Fleisch anlocken. Sie mögen ganz klassisch Speck, aber auch rohes Fleisch inklusive Innereien. Wenn Fleisch eine Weile ohne Kühlung stehen bleibt, entwickelt es einen intensiven Geruch, der die Nagetiere anzieht. Allerdings ist gänzlich verdorbenes Fleisch kein Leckerbissen für sie. Soll Fleisch in einer Falle angebracht werden, wird es in kleine Stücke geschnitten, die leicht aufgespießt werden können. Andernfalls reicht es, das Fleisch auf einem Teller anzubieten. Auch Wurstreste werden gern gefressen.
Käse
Käse ist der Klassiker, wenn es um das Fangen von Mäusen geht. Aber auch die größeren Nagetiere lassen sich davon anlocken und gehen mit etwas Glück in die Falle. Gut geeignet ist herzhafter Käse mit einem gut wahrnehmbaren Geruch. Damit erspürt eine Ratte ihr Futter zuerst. Schnittkäse hat den Vorteil, dass er leicht in unterschiedlichen Fallen angebracht werden kann und nicht allzu schnell verdirbt.
Speisereste
Besonders gekochte Speisereste sind bei den Nagetieren beliebt, darunter Fleisch, Kartoffeln oder auch Nudeln. Allerdings ist es weit schwieriger damit eine Ratte in die Falle zu locken. Speisereste lassen sich schlecht anbringen und verderben rasch. Wichtig ist, dass bei dem Verdacht auf einen Mäuse- oder Rattenbefall in der Küche keine Speisereste offen herumliegen.
Brot oder andere Getreideprodukte
Brot, Haferflocken und Müsli eignen sich ebenfalls, um Ratten anzulocken. Sie sind jedoch nicht ganz so beliebt wie herzhaftere oder geschmacksintensivere Lebensmittel. Bei Brot lässt sich dieser Nachteil dadurch beheben, dass man es mit Schoko-Creme, Wurst oder Schmelzkäse bestreichen kann.
Süßigkeiten
Nicht nur der Schoko-Aufstrich auf einem Stück Brot ist verlockend. Genauso gut lässt sich eine Ratte von einem Stück Schokolade anlocken. Auch Kuchenreste sind beliebt, ebenso Kekse oder andere Backwaren. Hilfreich sind ein intensiver Geschmack und ein Geruch, der sich rasch verbreitet.
Tierische Nahrung als Rattenköder
Auch bei tierischer Nahrung stehen die Erfolgschancen gut, Ratten anzulocken. Diese Köder sind dabei besonders gut geeignet:
Getreidekörner
Nagetiere lieben Getreide, nicht umsonst fallen sie negativ als Vorratsschädlinge auf. Zum einen bedeutet das, dass Getreidevorräte gut gesichert sein müssen, zum anderen, dass eine Ratte sich gut damit anlocken lässt. Getreide ist in Fallen schwierig unterzubringen, kann aber gut genutzt werden um «Wege» für die Ratte zu markieren.
Vogelfutter
Wer Wildvögel füttert, hat am Futterplatz vielleicht schon mal eine Ratte beobachtet, die nach Resten sucht. Dabei geht es dem Nager nicht nur um die Körner, auch Talg, Sonnenblumenkerne, Nüsse oder Rosinen werden gern genommen. Als Köder eignen sich deshalb auch Stücke von Meisenknödeln gut.
Nagerfutter
Da eine Ratte auch als Haustier gehalten werden kann, gibt es im Zoofachhandel spezielles Nagerfutter. Damit können jedoch auch wilde Exemplare angelockt werden, die sich einquartiert haben, ohne dass es gewollt ist. Nagerfutter hat je nach Hersteller eine etwas andere Zusammensetzung. Was genau eine Ratte mag, kann nur durch ausprobieren festgestellt werden.
Spezielle Rattenköder
Im Fachhandel gibt es Köder zu kaufen, die teilweise nicht einmal entfernt an Nahrungsmittel erinnern. Dennoch können damit die Nagetiere angelockt werden. Es kommt auf die Zusammensetzung und den jeweiligen Lockstoff an. Trotz teilweise anders lautender Werbung sind solche Rattenköder jedoch keine Garantie für den Erfolg.
Erfolgreiches Anlocken
Grundsätzlich muss ein Köder folgende Eigenschaften aufweisen, um für eine Ratte interessant zu sein:
- einfach zu erreichen
- intensiver, weithin wahrnehmbarer Geruch
- ungiftig (andere Mitglieder der Rattenfamilie werden sonst misstrauisch)
- schmackhaft, vor allem herzhaft oder süß werden bevorzugt
Damit eine Ratte keinen Verdacht schöpft, darf die Nahrungsaufnahme nicht mit einer Gefahr verbunden sein. Sinnvoller ist es, wenn man die Tiere am Anfang tatsächlich einige Zeit lediglich anfüttert. Es wird also Futter ohne Falle (oder im Extremfall Gift) hingestellt. Wenn sicher ist, dass die Tiere das Futter immer fressen, kann ein Schritt weiter gegangen werden. Das Lockmittel wird in die Falle gelegt (oder mit Gift gemischt).
Häufig gestellte Fragen
Überall dort, wo sich eine Rattenpopulation über längere Zeit halten und erfolgreich vermehren kann. Das kann die Kanalisation einer Großstadt sein, aber auch ein Stallgebäude in einem Dorf, wo Tierfutter offen herumliegt.
Es gibt sowohl Lebend- als auch Todschlagfallen. Da Ratten sehr intelligente Tiere sind, ist es grundsätzlich schwer, sie einzufangen. Lebendfallen sind zwar tierschonender, haben aber den Nachteil das die Frage bleibt, was mit dem Tier geschehen soll.
Die Nagetiere suchen nicht nur alles Essbare und fressen es an, sie zerstören durchaus auch Einrichtungsgegenstände oder können Holz annagen. Außerdem gelten die Nagetiere als Krankheitsüberträger.
Spätestens dann, wenn die Rattenpopulation außer Kontrolle gerät und die Fallen nutzlos bleiben, muss ein Kammerjäger die Arbeit übernehmen. Kammerjäger verfügen nicht nur über mehr Erfahrung, sie haben auch die effektiveren Fallen oder Gifte.