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Gärtner mit Durchblick wussten schon beim Lesen des Namens Bescheid: Codiaeum variegatum heißt so, weil seine Blätter eine Vielfalt an Variationen zeigen. Für den normalen Zimmergärtner heißt er allerdings Croton, Kroton oder Wunderstrauch, wird wegen dieser bunten Blätter erworben und ist vor allem deshalb eine beliebte Zimmerpflanze, weil seine Pflege wirklich simpel ist.
Steckbrief
- gehört zu den Wolfsmilchgewächse
- stammt ursprünglich aus tropischen Regionen Süd-Ost-Asiens
- Kultivierung als Zimmerpflanze in hiesigen Gefilden
- Wuchshöhe: bis zu 2 Meter
- nur eine Kulturart, aber in vielen Zuchtsorten
- Unterschiede in Blattform, Farbe, Wuchshöhe
- unzählige Blattvariationen: breit, schmal, rund, glatt, ledrig, kraus, geädert, gefleckt, gepunktet, marmoriert
- Blattränder: eingedreht, gewellt, geschlossen, eingeschnitten
- Blattform und -farbe veränderlich
Arten und Sorten
Die Gattung Codiaeum umfasst 15 bis 17 Arten, aber nur der Codiaeum variegatum wird kultiviert. Vermutlich weil die anderen Codiaeae an so zentral gelegenen Orten wie der zu Sabah gehörenden Insel Pulau Banggi beheimatet sind.
Codiaeum variegatum macht das wett; ein Strauch, weltweit in über 100 verschiedenen Sorten gezüchtet ist wohl wahrlich ein Wunderstrauch. Hier gibt es keine 100 Sorte, sondern vor allem:
Sorte | Blattmerkmale |
---|---|
Codiaeum variegatum var. angustifolium | ellipsenförmige, grünglänzende Blätter mit gelben Flecken |
Codiaeum variegatum var. appendiculatum | extravagante Blätter, die nur durch Mittelrippe zusammengehalten werden |
Codiaeum variegatum var. pictum ‘Aucubifolium’ | glänzende Blätter mit hellgrünen Punkten |
Codiaeum variegatum var. pictum ‘Bravo’ | Blätter wie großes Eichenlaub, nur goldgelb und rosé vor dunkelgrünem Hintergrund |
Codiaeum variegatum var. pictum ‘Bruxellense’ | bronzefarbene schwertförmige Blätter, die im Alter rot werden |
Codiaeum variegatum var. pictum ‘Fascination’ | lange marmorierte Blätter in Grün, Orange, Rot |
Codiaeum variegatum var. pictum ‘Gloriosum superbum’ | grün mit gelben Adern, wellige Blätter, die sich in der Spitze umeinander winden |
Codiaeum variegatum var. pictum ‘Imperialis’ | Blätter mit gelbrotem Rand und grünen Mittelrippen |
Codiaeum variegatum var. pictum ‘Spirale’ | bunte spiralförmig eingedrehte Blätter |
Pflege-Anleitung
Für einen “Wunderstrauch” hat der Croton erfreulich wenig Ansprüche:
- Standort so hell wie möglich
- je heller, desto bunter die Blätter
- hält sogar direkte Sonneneinstrahlung aus
- Mittagssonne dennoch meiden
- z.B. einen halben vom Fenster abrücken
- Zugluft und starke Temperaturschwankungen vermeiden
- Zimmertemperaturen um 20 °C und recht hohe Luftfeuchtigkeit optimal
- Pflanze bei normalem Raumklima täglich einsprühen
- oder Kroton-Topf in Wasserschale mit Kieselsteinen halten
- durchlässiges Substrat wichtig, Wundersträucher vertragen keine Staunässe
- geeignet z. B. Palmenerde oder gewöhnliche Blumenerde mit etwas Blähton oder Perlite
Pflege
Kroton ist genau so robust wie er aussieht und im Grunde sehr unkompliziert zu pflegen:
- recht hoher Wasserbedarf: gut und viel gießen
- regelmäßig gießen, sobald Topfboden trocken
- immer leicht feucht halten, nie ganz austrocknen lassen
- Staunässe dringend vermeiden
- Düngen während Wachstumsphase von April bis August
- regelmäßig etwa alle zwei Wochen
- Flüssigdünger zusammen mit Gießwasser geben
Allerdings hat der unerschütterliche Croton seine Heimat in sehr viel freundlicheren Gebieten, selbst er reagiert deshalb auf einige typische Situationen empfindlich. Wenn die Farben verblassen oder die Blätter fallen, ist der Standort zu dunkel oder zu kalt (dann fallen die Blätter von unten beginnend ab). Wenn die Blätter schrumpfen und/oder welken, ist der Standort zu warm und/oder die Luft zu trocken.
Schneiden
Kroton braucht zwar keinen regelmäßigen Beschnitt wie ein Obstbaum, aber ab und zu ein wenig Schnittpflege:
- welke Blätter und verblühte Blütenstände regelmäßig entfernen
- einzelne Triebe “auf Abwegen” durch Kürzen zur Räson bringen
- falls er zu groß für seinen Standort wird oder von innen verkahlt, Radikalschnitt möglich
- zeitiges Frühjahr beste Zeit für größere Schnitte
- üppiges Wachstum für einige Zeit nach Rückschnitt
Pflanzen und umtopfen
Gewöhnlich sind Verkaufstöpfe Verkaufstöpfchen, aus denen die Pflanzen mehr oder weniger schnell in ein “wirkliches Heim” umziehen sollten, womit ein ausreichend großer Topf gemeint ist. Einen derart ausreichend großen Topf, dass die Pflanze frei wachsen kann, werden Sie in der Regel in der Wohnung nicht unterbekommen – laut den Forschern, die sich mit der Topfgröße beschäftigt haben, wären das 1 Liter Volumen pro Gramm Bio-Trockenmasse, für den durchschnittlichen Kroton eine halbe Badewanne.
Darunter liegt es an Ihnen, je größer der Topf, desto mehr Kraft wird der Croton zunächst in die Wurzelentwicklung stecken, desto größer wird er aber insgesamt werden (bis zu 1 m). Die Topfgröße kann aber auch nach und nach angepasst werden, wichtig ist erst einmal, dass der Kroton aus einem winzigen Verkaufstopf in eine vernünftige Topfgröße umgesetzt wird.
Ausreichend und vernünftig heißt, groß genug, um den vorhandenen Wurzeln Stabilität und Platz zum Ausbreiten zu geben, Wurzeldurchmesser + ein paar Zentimeter. Als Substrat eignen sich mit Tonkügelchen oder Perlite aufgelockerte Blumenerde oder bereits locker eingestellte Erde für Palmen. Der Topf sollte Ablauflöcher haben, um Staunässe zu vermeiden.
Später wird im Frühjahr umgetopft, immer wenn das Pflanzgefäß komplett durchwurzelt ist. Altes Substrat vorsichtig von den Wurzeln schütteln und Kroton ins nächst größere Gefäß setzen, mit neuem Substrat auffüllen.
Überwintern
Von September bis März geht der Croton in die Vegetationsruhe. Dazu wird der Wunderstrauch möglichst etwas kälter gestellt (hier aber nicht zwingend) und nur so viel gegossen, dass der Wurzelballen nicht völlig austrocknet. Dünger gibt es überhaupt keinen. Ansonsten sollte das Winterquartier eine recht hohe Luftfeuchtigkeit aufweisen und nie kälter als 13 bis 15 °C werden.
Vermehrung
Der Wunderstrauch lässt sich gut durch Kopfstecklinge vermehren, am besten in der Zeit von Januar bis März:
- Kopfstecklinge von 10 bis 15 cm schneiden
- Milchsaft im Wasser ausbluten lassen
- Kopfsteckling in Anzuchtgefäß mit leichter Anzuchterde stecken
- Gefäß mit transparenter Folie abdecken
- an hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung stellen
- Substrat durchgehend ganz leicht feucht halten
- optimale Umgebungstemperatur ungefähr 25°C
- z.B. am Fensterplatz in Heizungsnähe
- nach 4 bis 6 Wochen Wurzelbildung möglich
- oben erscheinen neue Triebe
- Folie entfernen und junge Pflanze wie ausgewachsenen Croton weiter kultivieren
Häufig gestellte Fragen
Besonders schnell stauben die Blätter des Krotons wahrscheinlich nicht an, aber auf einem Kroton mit glatten Blattoberflächen sieht man den Staub dafür besonders gut. Putzen ist durchaus eine gute Idee, regelmäßig abstauben und mit einem feuchten Tuch wischen. Von März bis August am besten regelmäßig mit der Sprühflasche mit kalkarmem Wasser “putzen”, das hilft dem Croton bei der Sauerstoffaufnahme und erhöht die Luftfeuchtigkeit.
Gegenüber den üblichen Krankheiten soll der Wunderstrauch erfreulich resistent sein. Schädlinge können vorkommen, vor allem wenn der Kroton zu trocken steht; Rote Spinnen, Schmierläuse, Thripse, Wollläuse. Diese in unserer Umwelt mehr oder weniger normalen Tierchen müssen Sie nur bekämpfen, wenn sie in Massen auftreten. Wenn Sie sie zeitig genug erkennen, reicht häufig Abstellen der Pflegefehler (für höhere Luftfeuchtigkeit sorgen) kombiniert mit mechanischer Entfernung z. B. mit Spiritus-Seifen-Lösung.