Der Buchsbaumzünsler gilt als einer der häufigsten Schädlinge des Buxus und breitet sich in Europa immer stärker aus. Ein Befall führt in den meisten Fällen zum Absterben der gesamten Pflanze. Sowohl in öffentlichen Parkanlagen als auch in Privatgärten sorgt das für große Verzweiflung. Eine Meldepflicht könnte die Ausbreitung ein wenig eindämmen. Aber ist der Gärtner verpflichtet, von einem Befall zu berichten? In diesem Ratgeber erfährt er, wann ein Pflanzenschädling meldepflichtig ist.
Der Buchsbaumzünsler
Der Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) ist ein aus Ostasien stammender Pflanzenschädling. Sowohl in öffentlichen Parkanalgen als auch in privaten Gärten sorgt er für große Verzweiflung, da sein Auftreten in der Regel zum Absterben des gesamten Buxus führt. Seine verheerende Wirkung ist besonders ärgerlich, da der Buchsbaum zu den beliebtesten Ziersträuchern und Heckenpflanzen in Deutschland gehört. Noch vor wenigen Jahren bereitet seine gelegentliche Erscheinung kaum Sorge. In letzter Zeit breitet sich der Schädling jedoch zunehmend aus.
Schadbild
- befällt zunächst den unteren Teil der Pflanze
- krümelige Ausscheidungen auf den Blättern
- spinnwebartige Fäden an den Zweigen
- Kahlfraß (innen beginnend)
- Absterben des Buchsbaums
Aussehen des Schädlings
Eier
- linsenförmig
- blassgelbe Farbe
Larven
- kleine, dünne Raupen
- Körperlänge: 5 cm
- dunkelgrüne oder dunkelgelbe Körper mit weißen oder schwarzen Flecken
- schwarzer Kopf
Adulte Tiere
- schwarz-weiße Falter
- weiße Flügel mit brauner Umrandung
- Flügelspannweite bis zu 45 mm
- halten sich an den Blattunterseiten auf
Besteht Meldepflicht?
Wenn der Schädling auch große Schäden in Gärten und Parks anrichtet, ist sein Auftreten nicht meldepflichtig. Eine Meldepflicht besteht nur, wenn eine Krankheit gefährlich für Menschen oder Tiere ist. Cydalima perspectalis schadet jedoch nur der Pflanze. Optisch ist das für viele Gärtner ein Ärgernis, gesundheitlich besteht aber keine Gefahr.
Hat sich der Falter erst einmal auf einer Pflanze niedergelassen, vermehrt er sich explosionsartig und wandert auch auf benachbarte Büsche über. Um den eigenen Bestand und auch die Buchsbäume der umliegenden Umgebung zu schützen, ist es auch ohne Meldepflicht empfehlenswert, einen Fachmann zu kontaktieren. Je nach Intensität des Befalls entscheidet dieser, welche Behandlung am sinnvollsten ist. Fungizide vernichten nicht nur die Raupen, sondern sind auch für die Umwelt gefährlich. Daher ist der eigene Entschluss zur Verwendung unzulässig. Zu chemischen Bekämpfungsmitteln sollte der Gärtner nur mit Zustimmung eines Experten greifen.
Buchsbaumzünsler bekämpfen
Wer sich gegen professionelle Hilfe entscheidet, kann versuchen, den Buchsbaum mit Hausmitteln zu behandeln. Da keine Meldepflicht besteht, ist gegen biologische Maßnahmen nichts einzuwenden.
Geringer Befall
- Buchsbaum täglich kontrollieren (am besten in den Morgenstunden)
- Ende April Pheromonfallen zur Früherkennung nutzen
- einzelne Raupen manuell entfernen
- alternativ einen Hochdruckreiniger einsetzen
- befallene Äste großzügig abschneiden
- Pflanzenschutznetze über den Buchsbaum spannen
Biologische Mittel
Auch der Einsatz von biologischen Mitteln hat nur bei einem geringen Befall Erfolg. Ein Versuch lohnt sich trotzdem.
- Quassia Brühe – der bittere Geschmack hält die Schädlinge vom Fressen ab
- Neemöl
- Bacillus thuringiensis
- Azadirachtin
Häufig gestellte Fragen
Besteht eine Gefahr für Kinder oder Haustiere?
Für den Menschen ist der Buchsbaumzünsler nicht giftig. Daher ist sein Auftreten auch nicht meldepflichtig. Tiere reagieren hingegen empfindlicher. Zwar besteht auch bei Haustieren kein Todesrisiko, die toxische Eigenschaft erschwert jedoch die biologische Bekämpfung. Der Schädling besitzt keine natürlichen Fressfeinde. Bei der Buchsbaumpflege sollte der Gärtner allerdings beachten, dass Buxus allgemein leicht giftig ist. Handschuhe sind daher immer empfehlenswert. Bei direktem Kontakt mit der Haut können Irritationen entstehen.
Wann ist der Buchsbaumzünsler aktiv?
Die Falter lassen sich von Frühjahr bis Spätsommer auf dem Buchsbaum nieder. Während ihrer neuntägigen Lebensdauer legen sie rund 100 bis 150 Eier auf den Blättern ab. Die nach drei Tagen schlüpfenden Larven ernähren sich von den Pflanzenbestandteilen und verpuppen sich anschließend. Im sicheren Kokon überleben sie den Winter und treten auch im Folgejahr in Erscheinung. Je wärmer die Außentemperatur, umso schneller entwickelt sich die Brut.