Zeigen sich angefressene Blätter mit Löchern in den Blättern oder am Rand, dann kann von einem Fraßschaden ausgegangen werden. Doch welches Tier oder welcher Schädling hat sich an die Pflanzen herangemacht?
Am Rand angefressene Blätter
Viele Tiere und Schädlinge fressen den Rand von Blättern einer Pflanze. Wird dies an einer Pflanze entdeckt, kann es sich um die folgenden Schädlinge, aber auch Tiere handeln:
Berberitzenblattwespe (Arge berberidis)
- sehen wie kleine schwarze Fliegen aus
- befällt Berberitzen (Berberis)
- Larven täglich absammeln
- Niempresskuchen aus dem Handel nutzen
- rund um die Pflanzen im Boden einarbeiten
Blattrandkäfer (Sitona lineatus)
- braun-grauer Käfer
- etwa 5 mm lang
- drei helle Bänder am Hals
- milchig- weiße Larven
- Eier im Boden
- vermehrt auf Feldern zu finden
- Larven und Käfer erzeugen das Schadbild
Dickmaulrüssler (Otiorhynchus)
- 3 bis 14 mm lang und schwarz
- besitzen kräftigen Rüssel
- gelblich weiße Larven, so groß wie der Käfer
- adulte Käfer fressen die Blätter
- die Larven im Boden vernichten die Pflanze durch Wurzelfraß
- zur Bekämpfung Nematoden in Boden geben
- Käfer am Abend von Pflanzen absammeln
Fliederblattrüssler (Otiorhynchus rotundatus)
- befällt Flieder
- adulte Käfer fressen Blätter
- bis 6 mm lang und rotbraun
- frisst nachts
- daher im Dunkeln absammeln
- Larven leben im Boden und schädigen Wurzeln
- Nematoden im Boden einsetzen
Gelbe Rosenbürstenhornwespe (Arge ochropus)
- etwa einen Zentimeter lang
- Kopf, Brust schwarz, Hinterleib gelb
- Eier an Rosentrieben
- Larven fressen die Blätter vom Blattrand nach Innen
- Larven gelb mit schwarzen Warzen, Bauch blaugrün
- meist nur geringe Schäden
- Larven absammeln
- Triebe mit Eiern insgesamt entfernen
Goldfarbener Rübenaaskäfer (Aclypea opaca)
- 9 bis 12 mm lang
- fein golden behaart auf schwarzem Körper
- überwiegend an Rüben
- Eier im Boden
- schwarz-gelbe Larven
- beide, Käfer und Larven hinterlassen angefressene Blätter
- Fressfeinde einsetzen, z.B. Rebhuhn, Jagdfasan und Laufkäfer
Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata)
- schwarz-gelb gestreift
- zwischen 7-15 mm lang
- Larven rotbraun bis gelb mit schwarzen Punkten
- gelbe Eier an Unterseite von Kartoffelblättern
- sowohl Käfer als auch Larven fressen Blätter
- vom Blattrand nach Innen
- auch andere Nachtschattengewächse betroffen
- mit Netzen abdecken und Blätter untersuchen
Maikäfer (Melolontha)
- schwerfällige schwarz bis rotbraune Käfer
- 22 bis 36 mm groß
- Käfer verantwortlich für angefressene Blätter
- Larven fressen im Boden die Wurzeln der Pflanzen
- bleiben hier bis zu vier Jahre
- braune dicke Engerlinge (Larven)
- Nematoden mit Gießwasser in den Boden geben
Schnecken (Gastropoden)
- Nacktschnecken verantwortlich für Schadbild
- rund um Beet Sperre einrichten
- beispielsweise durch Mulchmaterial wie Holzspäne oder Stroh
- Hochbeete anlegen oder Schneckenzäune errichten
- Schnecken sind nachts aktiv
- am Abend im Dunkeln aufsammeln
Vögel
- Tauben und Spatzen
- fressen junge Gemüsepflanzen an
- bevorzugt Salat
- keine Bekämpfung möglich
- betroffene Pflanzen mit Netzen schützen
Wild-Kaninchen (Oryctolagus cuniculus)
- fressen Gemüse und Salat
- oftmals ganze Blätter
- Kaninchensperre um Gemüsebeet anlegen
- oder mit Netz abdecken
Kahlfraß
Bis auf die Blattrippen kahlgefressene Blätter sind sehr ärgerlich. Auch hier heißt es, den Schädling zu erkennen und zu bekämpfen. Damit die richtigen Mittel eingesetzt werden können, muss bekannt sein, welche Insekten einen Kahlfraß anrichten:
Frostspanner (Operophtera brumata)
- Schmetterlingsart
- Baumobst, Beerenobst und Laubziergehölze betroffen
- rote Eier rund um Knospen
- gefräßige Raupen
- Weibchen können nicht fliegen
- klettern am Stamm hoch
- Leimring zur Bekämpfung
- natürliche Feinde Kohlmeisen
Ringelspinner (Malacosoma neustria)
- gehört zu den Nachtfaltern
- auffallend bunte Raupen mit langen weichen Haaren
- viele Pflanzen vom Schädling betroffen
- Gespinste erkennen und entfernen
- keine große Population mehr in hiesigen Breitengraden
Schwammspinner (Lymantria dispar)
- Nachtfalter
- frisst alles, was grün ist
- Blätter fallen danach ab
- Eier in Gespinsten
- in Eimer abbürsten
- idealerweise verbrennen
Löcher in den Blättern
Vermehrt kann es an Gemüsepflanzen aber auch vielen Blumen und Bäumen zu Löchern in den Blättern kommen. Zeigt sich ein solches Schadbild, sollte vor allem an verschiedene Raupen von Insekten gedacht werden:
Blattwanzen
- befallen überwiegend Stauden
- kleine Löcher in Blättern
- Schädlinge lassen sich von Pflanzen fallen
- schon kleinste Berührungen ausreichend
- daher meist nicht erkannt
- Trieb und Blatt wachsen weiter
- sehen danach wie großer Blattfraß aus
- keine geeigneten Behandlungsmethoden
Erdfloh
- etwa 2 bis 4 mm groß
- Käfer mit bläulicher Färbung
- erkennbar am gelben Streifen
- bei anhaltender Trockenheit Massenauftreten
- Radieschen, Rettich, Kohlgewächse und Salat sehr beliebt
- durch Bodenauflockerung bekämpfen
- hier werden die Eier abgelegt
Kohleule (Mamestra brassicae)
- graubrauner Nachtfalter
- Schädling im Gemüsegarten
- Larve ist der Schädling
- fressen von außen nach innen
- erkennbar an schwarz-grünen Kotspuren
- fressen auch anderes Gemüse
- auf Eier an den Blattunterseiten untersuchen und entfernen
Kohlweißling (Pieris)
- großer (Pieris brassicae) und kleiner (Pieris rapae) Kohlweißling
- gelb-weiße Tagfalter
- schwarze Spitzen an den Flügeln
- Raupen bis 4 cm lang und schwarz-gelbgrün
- Eier an Blattunterseiten
- regelmäßig kontrollieren
- erhebliche Löcher in Blättern und Kotverschmutzung
- Mischkultur mit Sellerie und Tomaten beugt vor
- Schutznetz über Gartenbeet
Schneeballblattkäfer (Pyrrhalta viburni)
- befällt überwiegend Schneeballstrauch (Viburnum opulus)
- sehr kleine Käfer verursachen das Schadbild
- bohren Löcher in die Triebe für die Eiablage
- fressen bis späten Herbst an Blättern
- Larven fressen junge Blätter im Frühjahr
- 6 bis 9 mm lange gelbgrüne Larven mit schwarzen Flecken
- meist auf Unterseite der Blätter
- Larven absammeln oder abklopfen
Schabefraß
Bei einem Schabefraß werden entweder die Blattoberhaut und die oberen Blattrippen schabend abgefressen oder aber die Blattunterhaut und die unteren Blattrippen. Die Blätter werden sozusagen durchsichtig. Am Ende kann es zudem zum absoluten Kahlfraß kommen. Viele Schädlinge können für ein solches Schadbild verantwortlich sein:
Kohlrübenblattwespe (Athalia rosae)
- rotgelber etwa 8 mm langer Körper
- grüne Larven, später schwarz
- junge Larven hinterlassen angefressene Blätter
- alte Larven fressen bis zum Blattskelett
- im Garten kann ein Kontaktnervengift gesprüht werden
Rosenblattwespe (Allantus cinctus)
- nicht mit anderen Rosenwespen verwechseln
- etwa 5 mm lang und schwarz mit blauen Flügeln
- Larven schaben die Löcher in die Blätter
- zu erkennen an gelbbraunem Kopf
- erinnern entfernt an kleine Nacktschnecken
- auf Blattoberseite zu finden
- Larven durch absammeln und vernichten bekämpfen
- vorbeugend einjährige Triebe zurückschneiden
- hier werden die Eier abgelegt
Schwarze Kirschblattwespe (Caliroa cerasi)
- befällt auch anderes Steinobst
- 5 mm groß und schwarz
- Larven mit schwarzer Schleimschicht überzogen
- Blattoberseite wird abgeschabt
- in Massen können ganze Äste kahlgefressen werden
- Blattlausbekämpfungsmittel wirken auch gegen die Larven
Stachelbeerblattwespe (Nematus ribesii)
- zu erkennen am gelben Körper
- Larven beginnen im inneren der Büsche mit dem Fraß
- Schadbild nicht sofort zu erkennen
- grüngelbe Larven mit schwarzen Punkten
- nicht nur Stachel- auch andere Beeren vom Schädling betroffen
- nur Insektizide helfen sinnvoll gegen angefressene Blätter
Häufig gestellte Fragen
Meist handelt es sich um die Larven und Raupen der fliegenden Insekten wie Käfer, Schmetterlinge oder Falter, aber auch um adulte Tiere, wie Schnecken, die einen großen Schaden an den Pflanzen anrichten können. Zudem sind bei manchen Schädlingen sowohl die Larven als auch die adulten Insekten verantwortlich.
Bewährt hat sich eine Mischkultur mit verschiedenen Duftkräutern, die zwischen die Salat- und Gemüsepflanzen gesetzt werden. So halten Salbei, Lavendel oder Basilikum aufgrund ihres Duftes viele Schädlinge davon ab, ihre Eier abzulegen. Auch Knoblauch hat sich hierbei bewährt. Natürlich können Sie die Kräuter auch zwischen Ihre Blumen oder unter Bäume setzen.
Nematoden sind im gut sortierten Fachhandel erhältlich. Es handelt sich hierbei um Fadenwürmer. Doch keine Angst, Sie holen sich hiermit keine weiteren Schädlinge in den Garten. Denn die Fadenwürmer ernähren sich bevorzugt von Larven, die im Boden leben. Sind diese alle bekämpft, sterben auch die Nematoden aufgrund von Nahrungsmangel ab.