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Zu den blühenden Stauden gehört die robuste Bergenia, die mit ihrer Blütenpracht ihren Besitzer das ganze Jahr verzaubern kann. Vor allem in den Monaten April und Mai entfaltet sie ihre Blüten, einige Sorten der Bergenien blühen in den Herbstmonaten dann noch einmal nach. Und die Sorten Oeschberg und Biedermeier zeigen erst im Herbst ihre wunderschönen Blüten.
Erkennungszeichen der Bergenie sind ihre herzförmigen Blätter, die von Floristen gerne in Blumengebinden genutzt werden. So kann die Bergenia, da sie den Schatten liebt, auch dort für einen bunten Garten sorgen, wo sonst keine Pflanzen wachsen.
Steckbrief
- Immergrüne Pflanze
- Stauden, die entweder im Frühjahr oder im Herbst blühen
- Kann auch an schattigen Plätzen sehr gut gedeihen
- Blüht rosa, rot oder weiß
- Herzförmige Blätter werden in Blumensträußen verwendet
- Pflegeleicht, robust und winterhart
- Auch als Kübelpflanze geeignet
Substrat, Boden und Standort
Die Pflanze fühlt sich vor allem in einem wasserdurchlässigen Boden sehr wohl. Dieser kann durchaus auch lehmig sein, sollte aber vor allem auch über genügend natürliche Nährstoffe verfügen. Auch einen trockenen Boden übersteht die Staude für eine gewisse Zeit gut.
- Bergenien mögen einen Boden, der alkalisch bis leicht sauer und kalkhaltig ist
- Beim Bepflanzen von Bachläufen oder am Rand eines Gartenteichs darf Boden nicht vom Wasser durchnässt sein
Die robuste Bergenia wächst, blüht und gedeiht auch dort, wo andere Pflanzen nicht wachsen möchten. Ihr ist es egal. ob sie an einem sonnigen Platz, im Halbschatten oder auch ganz im Schatten steht, sie eignet sich überall im Garten. Gerade Schattenplätze, in die ein wenig Licht einfällt, sollten daher für die Pflanzung von Bergenien genutzt werden, zum Beispiel in Gartenecken unter Bäumen. Denn gerade solche Ecken werden durch die auch im Schatten blühenden Stauden zum Blickfang.
Da sich Bergenien gut mit anderen Pflanzen vertragen, stehen sie auch gerne in der Nähe von Lavendel, Fetthenne oder Farn. Durch das sich somit ergebende Farbenspiel wird der Garten belebt. Als Bodendecker eignen sich die Bergenien auch an Bachläufen oder am Rand eines Gartenteiches und einen Steingarten werten sie als immergrüne Pflanze auf.
- Immergrüne Blätter, daher auch im Winter ein Blickfang überall im Garten
- Früh- und spätblühende Stauden zusammenstellen gewährleistet eine über das Jahr währende Blüte
- Beim Pflanzen auf genügend Abstand der Bergenien achten, 40 Zentimeter nach allen Seiten sind ideal
Düngen und Gießen
Die Bergenia ist genügsam. Auch was das Düngen und das Gießen betrifft. Wurden die Bergenien in den Garten gepflanzt, dann reicht hier meist schon der anfallende Regen, damit die Staude genügend Wasser erhält. Solange sie in wasserdurchlässigen Böden im Garten gesetzt wurde, schadet ihr zu viel Regen nicht, da hier das Wasser natürlich versickern kann. Nur in ganz heißen und trockenen Sommern sollte mäßig zugegossen werden.
Sind die Bergenien in nährstoffreichem Boden gepflanzt, so benötigen sie auch nicht viel Dünger. Einmal im Jahr, idealerweise im Herbst, wenn der Boden noch nicht zu fest geworden ist, erhält die Pflanze Dünger aus Kompost oder anorganischen Langzeitdünger.
- Bei in Töpfen gesetzten Pflanzen unbedingt Stauwasser, auch im Unterteller, vermeiden
- Bergenien überstehen eher eine längere Trockenperiode als zu viel Wasser
- Kübelpflanzen einmal im Jahr düngen, anstatt Dünger aus Kompost Langzeitdünger, wie zum Beispiel Blaukorn, bevorzugen
Umtopfen und Schneiden
Eine Bergenie als Topfpflanze benötigt genügend Platz. Daher wird empfohlen, die Staude spätestens alle zwei Jahre in einen größeren Topf umzusetzen. So kann sie gesund weiterwachsen. Auch die Blumenerde kann im Laufe der Jahre nicht mehr genügend wasserdurchlässig sein, so dass es sich hier anbietet, beim Umtopfen auch direkt neue, mit neuen Nährstoffen angereicherte Erde, zu nutzen.
- Die Topfpflanze durch eine Wurzelspaltung teilen
- Eine Pflanze im vorhandenen Topf belassen die zweite in einen weiteren Topf oder ins Beet umsetzen
- Die Bergenia kann bis auf die Zeit kurz vor, in oder nach der Blütezeit im April und Mai ganzjährig umgetopft werden
Schnitte an den gesunden Pflanzen werden direkt nach der Blütezeit vorgenommen. Dies kann bei Frühblühern im Frühling der Fall sein, bei den Spätblühern ist es der Herbst. Bodennah wird hierzu der Blütenstängel entfernt. Ist die Bergenie nur als Bodendecker gedacht und über den Sommer zu hoch geworden, dann kann sie insgesamt auf Bodenhöhe zurückgeschnitten werden. Dieser Schnitt sollte immer im Herbst erfolgen. Wird die Pflanze insgesamt zu hoch, soll aber nicht als Bodendecker stehen bleiben, sondern als Staude, kann sie auch auf der gewünschten Höhe mit einer scharfen Schere oder einem scharfen Messer geschnitten werden.
- Ein wenig Dünger im Herbst gibt der Staude Kraft für den Winter.
- Verwelkte Blätter im Winter entfernen oder abschneiden
- Immer vor dem neuen Austrieb der Bergenie im April oder Mai die alten Blätter entfernen
Vermehren
Es gibt verschiedene, einfache Formen, die Bergenia zu vermehren. An den Rhizomen wird der Schnitt gesetzt und dieser Steckling wird direkt in den Boden gesteckt. Für das Einsetzen der Stecklinge in den Garten wird vor allem das Frühjahr empfohlen, hierfür ist ein warmer und heller Standort die beste Wahl. Sollen in nächster Zeit schattige Plätze mit Bergenien bepflanzt werden, bietet sich vorab eine Anzucht in Töpfen an.
Die Bergenia kann ebenso aber auch durch Wurzelteilung vermehrt werden. Dies hat den Vorteil, dass die neue Pflanze bereits Wurzeln hat und nicht erst welche bilden muss. Entgegen der Vermehrung durch Stecklinge sollte die Wurzelteilung nach der Blüte aber bis spätestens zum Herbst erfolgen. Später ist der Boden zu hart, um die Wurzel der Pflanze ohne Schaden teilen zu können.
- Anzucht von Rhizomenschnittlingen im Topf mit spezieller Anzuchterde möglich
- Töpfe mit einer durchsichtigen Plastikfolie schützen und an einen hellen und warmen Platz stellen
- Bei der Wurzelteilung Wurzel mit scharfem Messer teilen
- Mit dem Spaten die Pflanze genau in der Mitte teilen
- Nach der Teilung alle Pflanzenteile direkt wieder mit genügend Abstand in den Boden setzen
Aussaat
Die Bergenia kann auch ausgesät werden. Hierbei müssen jedoch einige Details beachtet werden. Die Samen werden nur mit ein wenig Erde abgedeckt, feucht gehalten und regelmäßig wieder angedrückt. Der Ort zur Aussaat sollte zwar hell aber nicht zu sonnig gewählt werden, auch muss hierbei darauf geachtet werden, dass ein Mindestabstand eingehalten wird. Dieser beträgt idealerweise 40 Zentimeter nach allen Seiten eines Samenkorns. Hierbei ergibt sich sodann eine spätere Pflanzendichte von ungefähr 16 Bergenien auf einem Quadratmeter.
- Optimale Zeit für eine Aussaat ist das Frühjahr zwischen März und April
- Ebenfalls optimal ist der Spätsommer zwischen August und September
- In den ersten 10 bis 28 Tagen nach der Aussaat auf eine Mindesttemperatur von 21°Celsius achten
- Bilden sich Keimlinge sollte die Temperatur nicht höher als 15°Celsius betragen
Pflegefehler, Schädlinge, Krankheiten
Zu den häufigsten Pflegefehlern bei der robusten Bergenia gehört eigentlich nur das Übergießen. Denn die Pflanze mag keine Staunässe und kann auch eine längere Trockenheit eher und gut überstehen, als wenn sie zu viel Wasser erhält. Daher sollte sie immer nur mäßig gegossen werden und in einem gut wasserdurchlässigen Boden stehen. Krankheiten sind bei der weniger anfälligen Bergenia nicht bekannt.
- Es gibt nur einen einzigen Schädling, den Dickmaulrüssler
- Nematoden im Gießwasser bekämpft ihn wirksam
- Im Frühjahr die Pflanze nicht dem Spätfrost in kalten Nächten aussetzen
- Bergenia gegebenenfalls abdecken
Überwintern
Die Bergenia übersteht die hiesigen kalten Winter in der Regel sehr gut. Doch gerade die kalten Nächte im März und April, in denen noch einmal mit Frost zu rechnen ist, können ihr zusetzen. Daher sollte in diesen Monaten, wenn Frost angekündigt wurde, der Boden rund um die Bergenia mit Reisig oder Kunststoff abgedeckt werden. Denn in dieser Zeit steht sie kurz vor der Blüte, die geringer ausfallen kann, wird die Staude nicht geschützt.
- die Bergenia “Eroica” erhält durch den Frost im Winter eine Rotfärbung ihrer Blätter
- Topfpflanzen können ebenfalls in den kalten Wintermonaten draußen verbleiben, wenn die Wurzeln stark genug sind
- Topf eventuell mit Ummantelung vor Frost schützen
Häufig gestellte Fragen
Welches ist der beste Standort?
Bergenien sind sehr robuste Stauden, denen es an sonnigen, halbschattigen sowie auch an schattigen Plätzen gut gefällt. Daher ist die Bergenie für alle Plätze im Garten geeignet, wenn sie in einen wasserdurchlässigen Boden gesetzt wird.
Kann meine Pflanze im Winter draußen bleiben?
Da die Bergenien winterfest sind, kann sie durchaus draußen bleiben. Werden sie in Töpfen gehalten, so sollte sichergestellt sein, dass sie genügend Wurzeln gebildet haben. Ansonsten können die Töpfe so abgedeckt und ummantelt werden, dass kein Frost an die Wurzeln gelangt. Aufgepasst werden muss vor allem auch in den ersten Frühlingsnächten, in denen manchmal noch Frost herrscht, denn diesen Spätfrost mag die Bergenia nicht. Dann sollte sie abgedeckt werden.
Was mache ich bei Schädlingsbefall?
Einzig und allein der Dickmaulrüssler ist ein Schädling, der der Bergenie zusetzen kann. Dem kann jedoch vorgebeugt werden, wenn das Gießwasser mit Nematoden vermischt wird.