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Der Berg-Ahorn Acer pseudoplatanus aus der Familie der Seifenbaumgewächse ist ein sommergrüner und rundkroniger Laubbaum, deren Hauptäste aufstrebend wachsen. Die Baumkrone dieser stattlichen Gewächse ist meist sehr ausgeprägt. Neben einem enormen Alter kann dieser markante Ahorn eine Stammdicke von bis zu 2 m erreichen.
Charakteristisch für den Berg-Ahorn sind seine fünflappigen und stumpf gesägten, dunkelgrünen Blätter. Die Unterseiten der Blätter sind graugrün. Im Herbst zeigt er sich mit einer wunderschönen orange-gelben Blattfärbung. Seine Früchte sind sogenannte elliptische Spaltfrüchte, die sich zur Reife in zwei geflügelte Teilfrüchte teilen.
Steckbrief
- Gehört zur Gattung der Ahorne.
- Erreicht Wuchshöhen zwischen 20 und 30 m.
- Berg-Ahorn ist ein Tiefwurzler/Herzwurzler.
- Blütezeit ist von Mai bis Juni.
- Unauffälligen Blüten hängen in gelblich-grünen Trauben.
- Die als Flügelnuss bekannten Früchte sind Spaltfrüchte.
- Sie zerfallen zur Reife in zwei Teilfrüchte.
- Älterer Berg-Ahorn ist frosthart bis minus 24 Grad.
- Dieses Gehölz ist tiergiftig.
Pflanzen
Der ideale Pflanzzeitpunkt richtet sich danach, ob es sich um wurzelnackte Pflanzen, Ballen- oder Containerware handelt. Beste Pflanzzeit für wurzelnackte Pflanzen und Ballenware ist von Oktober bis Mai, wenn der Bergahorn blattlos ist. Kälte verkraftet der Bergahorn während der Pflanzung wesentlich besser als Hitze. Im Gegensatz dazu kann Containerware ganzjährig ausgepflanzt werden. Der Boden sollte zum Zeitpunkt der Pflanzung natürlich immer frostfrei sein. Zur Pflanzung wird zunächst ein etwa 50 cm tiefes und breites Pflanzloch ausgehoben. In der Zwischenzeit sollte der Wurzelballen nochmals gründlich gewässert werden.
Ist eine entsprechend große Pflanzgrube ausgehoben und der Boden in der Grube gut aufgelockert, wird das Bäumchen eingesetzt und mit Erdaushub aufgefüllt. Während des Auffüllens rüttelt man ein bisschen an der Pflanze, damit die Erde gut zwischen die Wurzeln gelangen kann und keine Hohlräume zurückbleiben. Nachdem die Erde aufgefüllt und festgetreten ist, wässert man den Wurzelbereich gründlich. Mit einem sogenannten Gießrand um die Pflanze herum, kann man verhindern, dass ein Großteil des Gießwassers wegläuft.
Standort und Boden
In jungen Jahren ist Berg-Ahorn sehr schattentolerant, sodass er sowohl schattige als auch halbschattige Standorte toleriert. Im Alter ist sein Bedarf an Licht deutlich größer, sodass er halbschattig bis sonnig stehen sollte. Besonders gut wächst Acer pseudoplatanus auf tiefgründigen Böden, die eine gute Wasserspeicherfähigkeit aufweisen bzw. gut mit Wasser versorgt sind wie beispielsweise grundfeuchte Lehmböden. Ansonsten sollte der Boden nährstoffreich sein. Staunasse und sehr trockene sowie wechselfeuchte Böden verträgt der Berg-Ahorn ebenso wenig wie stark saure Böden. Auch auf Bodenverdichtung reagiert dieser Baum empfindlich.
Gießen und Düngen
- Für den Berg-Ahorn ist eine gleichmäßige Wasserversorgung optimal.
- Er sollte zu keiner Zeit zu nass oder zu trockenstehen.
- Besonders im Sommer, je nach Bodenbeschaffenheit regelmäßig wässern.
- Der Wurzelballen sollte zu keiner Zeit komplett austrocknen.
- Ständiger Wassermangel und dauerhafte Nässe begünstigen Pilzerkrankungen.
- Eine spezielle Düngung des Berg-Ahorns ist nicht erforderlich.
- Am besten lässt man herunterfallendes Laub im Herbst am Boden liegen.
- Dort wird es von Kleinstlebewesen zersetzt und trägt so zur Bodenverbesserung bei.
- Das kommt wiederum dem Baum zugute.
Schnitt
Nach Möglichkeit sollte der Berg-Ahorn nicht verschnitten werden, denn das könnte mehr schaden als nutzen. So steigt die Anfälligkeit für Mehltau und andere Pilzerkrankungen. Im schlimmsten Fall besteht die Gefahr, dass der Baum eingeht. Aufgrund dessen sollte man nur einen Rückschnitt vornehmen, wenn er unvermeidbar ist. Am besten pflanzt man den Ahorn gleich an einen Standort, an dem er ungehindert in die Höhe und Breite wachsen kann. Das ist aus deshalb sinnvoll, weil dieses Gehölz nicht versetzt bzw. umgepflanzt werden möchte. Ganz gleich, wann man dieses Gehölz verschneiden möchte, man sollte immer nur so viel wie nötig und so wenig wie möglich entfernen.
Im Spätsommer, wenn der Saftstrom nicht mehr so stark ist, ist der beste Zeitpunkt notwendige Schnittmaßnahmen vorzunehmen. Sollen stärkere Äste entfernt werden, geht man am besten in mehreren Schritten vor, um zusätzliche Schäden durch Ausreißen der Äste zu vermeiden. Zunächst schneidet man ca. 20 cm vom Stamm entfernt, von unten nach oben etwa bis zur Hälfte ins Holz. Den nächsten Schnitt setzt man noch einige Zentimeter weiter entfernt vom Stamm und sägt den Ast von oben nach unten ab.
Durch diese Vorgehensweise wird ein Ausreißen des Astes am Stamm vermieden. Nun wird nur noch der Aststummel abgesägt, sodass der Astkragen stehen bleibt. Anschließend sollte die Schnittwunde mit einem Wundverschlussmittel bzw. Baumwachs verschlossen werden, um Infektionen zu verhindern. Auch wenn der Berg-Ahorn nicht besonders schnittverträglich ist, ist es trotz allem sinnvoll, totes Holz in der Baumkrone zu entfernen, sodass an die verbleibenden Äste und Zweige wieder ausreichend Licht und Luft gelangen können. Ein Rückschnitt des Berg-Ahorns sollte immer nur in Ausnahmefällen erfolgen, auch wenn kleinere Schnittmaßnahmen unvermeidbar erscheinen.
Überwintern
Auch die Überwinterung des Berg-Ahorn Acer pseudoplatanus ist unproblematisch, da vor allem ältere Exemplare eine sehr gute Winterhärte besitzen. Junge Berg-Ahorne reagieren allerdings sehr empfindlich auf Spätfröste und sollten dementsprechend geschützt werden. Auch die jungen Keimlinge vertragen keinen Frost. Da diese aber in der Regel im Haus vorgezogen werden, ist auch das kein Problem.
Vermehren
Aussaat
Bei dieser Vermehrungsform ist die Qualität des Saatgutes ausschlaggebend für eine erfolgreiche Aussaat. Im September ist der frühestmögliche Zeitpunkt, Samen für die Aussaat zu ernten. Ende Oktober geerntete Samen gelten als Späternte. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Samen vom Baum gepflückt oder vom Boden aufgelesen werden. Viele Samen sind jedoch innen hohl und somit nicht keimfähig.
Deshalb ist es sinnvoll, immer mehrere Samen auszusäen. Im September geerntete Samen sollten möglichst sofort ausgesät werden, bevor sich die Keimhemmung aufbaut. Spät geerntetes Saatgut kann an einem kalten, luftigen und trockenen Ort bis zur Aussaat im Frühjahr gelagert werden. Um die Samen während dieser Zeit vor Mäusefraß zu schützen, kann man sie beispielsweise in eine Papiertüte oder ein kleines Leinensäckchen legen und an einem sicheren Platz aufhängen. Das kann in einem Keller, einer Garage oder auf dem Dachboden sein.
Im zeitigen Frühjahr zwischen Ende Februar und Anfang März kann dann ausgesät werden. Zuvor müssen die Samen jedoch stratifiziert, d.h., einer Kältebehandlung unterzogen werden, um die Keimhemmung aufzuheben. Hierfür weicht man sie zunächst einen Tag lang in warmem Wasser ein. Danach legt man sie mit etwas Torf oder feuchtem Sand in einen Plastikbeutel, verschließt diesen und bewahrt das Ganze bei Temperaturen zwischen + 4 und – 4 Grad für 6-8 Wochen im Kühlschrank auf.
Nach dieser Kältebehandlung werden die Samen maximal doppelt so tief wie der Durchmesser der Samen, flach in ein Aussaatgefäß in ein Gemisch aus Torf und scharfem Sand gelegt. Das Ganze sollte jetzt auf keinen Fall zu warm stehen, sondern an einen Platz mit Temperaturen zwischen 5 und 12 Grad gestellt werden auch dann, wenn die Samen bereits keimen. Die Keimlinge des Berg-Ahorns sind sehr frostempfindlich. Sobald sich die ersten Blätter zeigen, können die Sämlinge vereinzelt werden.
Stecklinge
- Für eine Stecklingsvermehrung eignen sich halb verholzte und verholzte Stecklinge.
- Halb verholzte Stecklinge zu Sommerende von ausgehärteten Frühjahrstrieben schneiden.
- Verholzte Stecklinge Ende Januar schneiden.
- Vermehrung mit verholzten Stecklingen ist meist erfolgversprechender.
- Die Stecklinge nach dem Schnitt in ein Bewurzelungspulver stecken.
- Bewurzelungspulver unterstützt und beschleunigt die Wurzelbildung.
- Danach Stecklinge in kleine Töpfe in ein gut drainiertes Anzuchtsubstrat stecken.
- Substrat anschließend anfeuchten.
Krankheiten und Schädlinge
Teerfleckenkrankheit
Die Teerfleckenkrankheit äußert sich zunächst in gelben, rundlichen Flecken auf den Blättern, die sich im Sommer schwarz verfärben. Hervorgerufen werden sie durch einen Pilz, der auf dem abgestorbenen Laub überwintert und im darauf folgenden Frühjahr die jungen Blätter erneut befällt. Diese dunklen Flecken sind zwar optisch eine Beeinträchtigung, schädigen den Baum aber in der Regel nicht. Eine direkte Bekämpfung ist demzufolge auch nicht erforderlich. Um eine erneute Ansteckung zu vermeiden oder zumindest zu minimieren, sollte man aber herabgefallenes Laub im Herbst gründlich entfernen.
Weißfleckigkeit
Die sogenannte Weißfleckigkeit beim Berg-Ahorn wird ebenfalls durch einen Pilz verursacht und zeigt sich an kleinen, rundlichen, weiß-grauen Flecken auf den Blättern. Sie tritt vor allem in regenreichen Frühjahren und Frühsommern aufgrund der erhöhten Luftfeuchtigkeit auf. Junge Sämlinge sind besonders häufig betroffen. Eine Bekämpfung bzw. Behandlung ist auch hier nicht notwendig.
Mehltau
Ist der Berg-Ahorn mit Mehltau befallen, bildet sich ein mehlig weißer Belag sowohl auf den Blättern als auch den Trieben. Meist verkraften die Bäume einen Befall relativ gut. Ist er jedoch besonders stark, kann man ihn mit speziellen Pflanzenschutzmitteln aus dem Fachhandel bekämpfen. Um die Gefahr eines wiederholten Befalls zu minimieren, sollte auch hier herabgefallenes Laub immer sofort entfernt werden.
Verticillium-Welke
Die Verticillium-Welke wird durch einen Pilz verursacht, der im Boden lebt und über die Wurzeln in die Pflanze eindringt. Infolgedessen welken die Blätter. Es kann der ganze Baum oder auch nur Teile betroffen sein. Zur genauen Beurteilung ist es ratsam, einen Fachmann zurate zu ziehen, um dann gegebenenfalls geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen zu können.
Häufig gestellte Fragen
Verträgt der Berg-Ahorn einen radikalen Rückschnitt?
Der Bergahorn sollte nach Möglichkeit gar nicht zurückgeschnitten werden, denn er reagiert darauf sehr empfindlich. Nach einem Schnitt kann es passieren, dass ganze Äste einfach absterben oder die Anfälligkeit für Pilzkrankheiten zunimmt. Wenn ein Rückschnitt jedoch unbedingt notwendig ist, sollte der auf keinen Fall im Frühjahr erfolgen, denn da steht der Baum voll im Saft bzw. der Saftstrom ist dann am stärksten, sodass er ausbluten würde. Ansonsten sollte immer nur so viel wie unbedingt nötig und so wenig wie möglich zurückgeschnitten werden. Auf einen radikalen Rückschnitt sollte komplett verzichtet werden. Wichtig nach dem Schnitt ist die Versorgung der Schnittflächen mit einem entsprechenden Wundverschlussmittel.
Ist der Berg-Ahorn für alle Tiere giftig?
Giftig soll der Berg-Ahorn bzw. dessen Samen besonders für Pferde sein. Dieses Gift ruft die sogenannte atypische Weidemyopathie hervor, eine lebensbedrohliche Muskelerkrankung, die häufig zum Tod des Tieres führt. In letzter Zeit sollen zahlreiche Pferde an eben dieser Erkrankung verstorben sein. Im Herbst, wenn das Wetter sehr feucht ist und die Temperaturen unter 8 Grad fallen, tritt diese Pferdekrankheit am häufigsten auf. Ob der Berg-Ahorn auch für andere Tiere giftig ist, dazu gibt es keine verbindlichen Aussagen, es wird jedoch nicht ausgeschlossen.