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Exotisch, anmutig und vielseitig einsetzbar – die Zierbanane (Musa ensete) erfreut sich auch in unseren Breiten wachsender Beliebtheit. Das dekorative Gewächs, das im Sommer durchaus auch im Freiland kultiviert werden kann, besticht durch eine palmenartigen Blätter, die bei guter Pflege sehr üppig wirken. Dabei bildet die Bananenstaude – genau wie die klassischen Bananengewächse – durchaus auch Früchte aus. Aber Vorsicht! Sie sind nicht essbar.
Steckbrief
- immergrüne, ausdauernde und krautige Pflanze
- erreicht Wuchshöhen zwischen einem und drei, mitunter auch fünf Meter
- bildet Rhizome aus
- der Scheinstamm wächst konisch
- bildet große, mittelgrüne Laubblätter aus
- Blätter werden bis zu 3m lang und bilden eine rote Mittelrippe aus
- aufrechter Blütenstand mit dunkelrot gefärbten Tragblättern
- kleine, ledrige Früchte, die ungenießbar sind
Standort und Boden
Wer die Zierbanane in unseren Breiten richtig kultivieren möchte, sollte sich vor allem um einen geeigneten Standort bemühen. Insbesondere während der Sommermonate möchte die Bananenstaude möglichst viel Sonnenstrahlung genießen; auch Jungpflanzen benötigen ausreichend Wärme, allerdings sollte hier die Sonnenstrahlung insbesondere am Anfang wohldosiert erfolgen. Der Hobbygärtner muss bei der Kultivierung der Musa ensete stets im Hinterkopf behalten, dass die Pflanze grundsätzlich von einer optimalen Sonneinstrahlung profitiert, jedoch im Vorfeld stets eine geeignete Eingewöhnungsphase erfolgen sollte. In dieser Zeit wird das Gewächs zunächst an einen schattigen Platz gestellt, anschließend im lichten Schatten kultiviert und schließlich der schwächeren Morgen- und Abendsonne ausgesetzt, bevor man das Gewächs mit der prallen Mittagshitze konfrontiert.
Als Standort eignet sich beispielsweise die Fensterbank eines Südfensters, wobei auch dort eine allmähliche Gewöhnung an die Sonneneinstrahlung erfolgen muss. Insbesondere in milden Gegenden kann die Bananenstaude auch im Freien kultiviert werden; es hat sich dann bewährt, die Musa ensete in einen Kübel zu pflanzen, damit man das Gewächs problemlos transportieren kann, wenn die kalte Jahreszeit anbricht und ein Umzug in das Winterquartier notwendig wird. Alternativ lässt sich die Zierbanane jedoch auch auf dem Balkon oder der Terrasse kultivieren. Der ideale Standort präsentiert sich darüber hinaus windstill; alternativ ist der Platz rund um die Zierbanane mit einem zusätzlichen Windschutz ausgestattet.
Obwohl die Musa ensete vor starkem Wind geschützt werden sollte, hat es sich bewährt, einen Standort mit guter Belüftung zu wählen. Zusätzlich sollte man auf eine ausreichend Luftfeuchtigkeit achten, die im Idealfall mindestens 50 Prozent beträgt. Neben dem idealen Standort spielt bei der Kultivierung der Bananenstaude auch der Boden eine wichtige Rolle. Das Gewächs gedeiht zwar auf vielen Substratsorten, doch sollte bei der Wahl der Erde auf folgende Aspekte geachtet werden:
- geringe Wasserspeicherfähigkeit
- hohe Durchlässigkeit
- locker
- normale Kübelpflanzenerde eignet sich
Es kann notwendig sein, die gewählte Erde zusätzlich mit einer Drainage auszustatten. Das ideale Substrat, das für die Kultivierung der Zierbanane zum Einsatz kommen kann, ist ein Gemisch aus Humus, wenig Lehm und Kies bzw. Sand.
Gießen und Düngen
Grundsätzlich benötigt die Bananenstauden viel Wasser, da über die sehr großen Blätter viel Feuchtigkeit verdunstet. Deshalb ist der Wasserbedarf vor allem abhängig von der Anzahl der Blätter, die sich an der Zierbanane befinden. Der Hobbygärtner sollte stets im Hinterkopf behalten, dass starke Trockenheit den Wurzeln zu Krankheiten an der Wurzel führen kann. Insbesondere während der Sommermonate ist deshalb auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.
Auf der anderen Seite schadet dem Gewächs zu viel Flüssigkeit, die zu stehende Nässe führen kann. Zierbananen werden am besten mit kalkfreiem Wasser gegossen. Weiches Wasser wird auch verwendet, um die Blätter zu besprühen; auf diese Weise wird die Luftfeuchtigkeit erhöht. Zusätzlich sorgt diese Maßnahme dafür, dass die großen Blätter der Staude nicht einstauben. In diesem Zusammenhang kann es zusätzlich sinnvoll sein, das Gewächs von Zeit zu Zeit unter die Dusche zu stellen. Allerdings ist dann darauf zu achten, dass die Zierbanane anschließend sorgfältig abtropfen kann.
Wer seine Bananenstaude auf diese Weise mit zusätzlicher Feuchtigkeit versorgt, sollte allerdings darauf achten, dass lediglich die Blätter, nicht aber die Erde nass wird. Neben der optimalen Bewässerung spielt bei der Kultivierung der Musa ensete auch eine ausgewogene Versorgung mit Nährstoffen eine bedeutende Rolle.
Zwar benötigt das Gewächs insgesamt nicht viel Dünger, dieser sollte jedoch ganzjährig ausgegeben werden. Im Frühjahr und Herbst versorgt man die Bananenstaude in wöchentlichem Abstand mit einem geeigneten Düngemittel, während in den Wintermonaten nur einmal monatlich gedüngt wird. Zum Einsatz kommt ein Flüssigdünger, der gemäß der Anleitung ausgegeben wird.
Umtopfen und Schneiden
Zu den wichtigsten Pflegemaßnahmen, die bei der Kultivierung der Bananenstaude durchgeführt werden müssen, gehört das regelmäßige Umtopfen der Pflanze. Denn das Gewächs nimmt recht schnell an Größe zu. Beim Umtopfen gilt zu beachten, dass der nächste Topf nicht zu groß sein sollte. Lieber topft man öfter um, verwendet dann jedoch ein Gefäß, das ideal passt. Zusätzlich sollte man an folgende Aspekte denken:
- nicht zu tief einpflanzen
- ausreichende Standfestigkeit des Topfes gewährleisten
- Ableger besser separat eintopfen
Zur Pflege der Musa ensete können auch diverse Schneidemaßnahmen gehören. Grundsätzlich ist ein gezielter Pflanzenschnitt bei der Bananenstaude nicht notwendig, aber diese Maßnahme ist möglich und kann zum Einsatz kommen, wenn die Pflanze zu groß geworden ist. Manchmal ist das Schneiden der Zierbanane notwendig, damit das Gewächs in das Winterquartier passt. Ein Pflanzenschnitt wird im Allgemeinen gut vertragen; lediglich optische Beeinträchtigungen können bei häufigen Schneidemaßnahmen die Folge sein.
Überwintern
Zu einer erfolgreichen Kultivierung der Zierbanane gehört das gezielte Überwintern der Pflanze. Wenn die Temperaturen allmählich absinken und dann auf einem konstant niedrigen Level bleiben, ist die Zeit für die Überwinterung gekommen. Dann wird die Pflanze an einen hellen Ort verbracht, in dem Temperaturen um 16°C herrschen. Ein warmes Wohnzimmer eignet sich nicht, da hier die Temperaturen oft zu hoch sind. Ein heller Kellerplatz kann hingegen als Winterquartier dienen, sofern dort die Temperaturen nicht unter 15°C absinken.
Generell gilt bei der Überwinterung der Bananenstaude die Faustregel: Je dunkler das Gewächs steht, umso niedriger dürfen die Temperaturen sein. Allerdings gilt auch: Die Zierbanane darf keinesfalls dem Frost ausgesetzt werden! Schon Temperaturen unter 5°C erweisen sich als problematisch, wenn die Banane diesem Zustand ständig ausgesetzt ist. Während der kalten Jahreszeit wird die Musa ensete nur mäßig gegossen und nach oben genannten Empfehlungen gedüngt.
Grundsätzlich kann die Bananenstaude auch im Freiland überwintert werden. Allerdings gilt auch hier, dass Frost unbedingt vermieden werden muss; deshalb gelingt die Überwinterung im Freien vor allem in Gegenden mit milden Wintern. Der Hobbygärtner sollte stets im Hinterkopf behalten, dass die Pflanze maximal Minus 10 Grad verträgt – und dies auch nur kurzzeitig. Um die Bananenstaude optimal auf die Überwinterung im Freiland vorzubereiten, hat es sich bewährt, die Triebe auf 50 bis 80cm einzukürzen.
Zusätzlich sollte man das Gewächs mit 1m hohem Kaninchendraht umgeben; der zylindrische Hohlraum, der auf diese Weise um die Pflanze herum entsteht, wird anschließend sorgfältig mit trockenem Herbstlaub gefüllt. Auf diese Weise ist das Gewächs optimal vor niedrigen Temperaturen geschützt. Außerdem deckt man die Zierbanane mit Bastmatten ab, damit das Wasser optimal abgeleitet wird. Allerdings muss man die Seiten offen lassen; so sind Durchlüftung und optimale Abtrocknung gewährleistet.
Bevor man sich überlegt, die Bananenstaude im Freien zu überwintern, sollte man daran denken, dass diese Maßnahme recht aufwändig ist und dass viel Schutzmaterial benötigt wird. Steht die Musa ensete in einem Pflanzenkübel, ist eine Überwinterung im Freien besonders leicht möglich. Dann sollte der Hobbygärtner folgende Punkte beachten:
- Kübel sollte vor Wind geschützt stehe
- am besten eignet sich ein Standort nah an einer Hauswand
- Blätter sollten vor der starken Wintersonne geschützt werden
- Kübel darf nicht direkt auf dem kalten Boden stehen
Um eine Bananenstaude, die in einem Kübel kultiviert wird, optimal im Freien überwintern zu könne, ist es notwendig, das Gefäß auf zwei Styroporplatten zu stellen. Styropor und dickes Vlies schützt auch die Außenflächen des Pflanzengefäßes. Alternativ kann auch Maschendraht zum Einsatz kommen, der innen mit vielen Blättern ausgestopft wird; auf diese Weise wird ein Einfrieren von Erde und Wurzeln vermieden.
Besondere Sorgfalt sollte der Hobbygärtner auch nach der Überwinterung für die Pflanze aufbringen. Ist die kalte Jahreszeit vorüber, muss die Bananenstaude ganz allmählich an die Sonne gewöhnt werden. Keinesfalls darf man das Gewächs sofort der prallen Sonne aussetzen!
Pflanzen und Vermehren
Die Vermehrung der Bananenstaude erfolgt durch Tochterpflanzen oder Kindl; diese sind recht einfach von der Mutterpflanze abzutrennen. Nach Möglichkeit muss auch etwas von dem Rhizom der Mutterpflanze mit entfernt werden, da das Material bei der Bewurzelung hilft.
Die jungen Bananen wachsen unter günstigen Kultivierungsbedingungen schnell heran und müssen deshalb immer wieder umgetopft werden, bis sie eine Größe von etwa einem Meter erreicht haben. Erst dann dürfen die Bananenstauden ins Freiland gesetzt werden. Das Auspflanzen selbst sollte spätestens bis August erfolgt sein. Zur Vorbereitung lockert man den Boden zunächst gut auf; anschließend setzt man die jungen Pflanzen in die Erde ein, wobei darauf zu achten ist, dass sie nicht zu tief ins Erdreich eindringen. Pflanzt man die Zierbanane in einem Topf, wird dieser schließlich mit Frischhaltefolie abgedeckt. Die Erde ist leicht feucht zu halten. Bei Temperaturen von über 25°C wächst die Zierbanane schließlich heran.
Krankheiten und Schädlinge
Grundsätzlich präsentiert sich die Bananenstaude nicht besonders anfällig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Allerdings können Pflegefehler zu Problemen führen, insbesondere während der kalten Jahreszeit. Dann sind regelmäßige Kontrollen besonders wichtig. Der Hobbygärtner sollte jedoch bedenken, dass mäßiger Blattverlust oder das gelegentliche Verfärben der Blätter durchaus normal sein kann. Zeigt die Bananenstaude hingegen drastische Auffälligkeiten, hilft oft ein starker Rückschnitt. Die Wundflächen bestreut man anschließend mit Asche.
Nach dieser Behandlung ist ein Umtopfen wichtig, damit die Pflanze in der neuen Erde gesund weiterwachsen kann. Dann treibt sie meist recht zügig wieder aus. Zu den häufigsten Schädlingen, von denen die Musa ensete befallen wird, gehören Wollläuse oder Spinnmilben. Hier helfen beispielsweise Ölpräparate, die zum Ersticken der Schädlinge führen. Meist treten diese Schädlinge auf, wenn die Bananenstaude zu kühl und zu trocken steht.
Interessante Fragen
Was passiert, wenn man die Zierbanane kühl überwintert?
In diesem Fall wächst die Pflanze nicht mehr weiter. Dann ist keine Düngung erforderlich. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass auch bei einer kühlen Überwinterung die Mindesttemperatur nicht unterschritten werden darf, um die Pflanze gut durch die kalte Jahreszeit zu bringen.
Die Zierbanane zeigt braune und trockene Blattränder. Welche Ursache liegt diesem Phänomen zugrunde?
In diesem Fall liegt häufig ein Mangel an Wasser vor. Auch eine niedrige Luftfeuchtigkeit kann für diese Blattveränderung verantwortlich sein.