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Bambuspflanzen verleihen jedem Garten einen asiatischen und exotischen Charme und eignen sich bestens für die Pflanzung neben Gewässern. Werden sie richtig gepflegt und erhalten den passenden Standort, bilden sie schnell dichte Horste und spenden dann nicht nur Schatten, sondern auch Schutz vor unerwünschten Blicken.
Aufgrund ihres Wuchses und ihrer Ansprüche können sie im Freien aber auch im Kübel stehen, dabei zeigen sie sich robust und weitestgehend anspruchslos. Damit sind die Fargesia auch bestens für Anfänger geeignet. Einige Bedürfnisse müssen aber natürlich dennoch erfüllt werden, damit die Bambuspflanzen gesund gedeihen.
Steckbrief
- Stammt mehrheitlich aus China
- Die Gattung umfasst mehr als 80 Arten
- Auch als Gartenbambus bekannt
- Immergrünes Gewächs
- Keine Ausbildung von Ausläufern
- Können je nach Art 1,5 bis 7 Meter hoch werden
Standort und Substrat
Grundsätzlich sollte bei der Standortwahl für die Bambuspflanzen auf die Ansprüche der jeweiligen Art geachtet werden. Einige Vertreter der Fargesia, wie beispielsweise Fargesia robusta, kommen auch in der prallen Sonne gut zurecht. Andere, wie Fargesia nitida, bevorzugen einen schattigen Platz. Die Mehrheit der Bambuspflanzen bevorzugt jedoch einen Standort im lichten Schatten, wo sie weder Mittagssonne noch viele dunkle Stunden aushalten müssen. Von den Lichtverhältnissen abgesehen, müssen beim Pflanzplatz auch die Luftfeuchte und der vorhandene Raum berücksichtig werden.
Der Bambus mag es feucht und fühlt sich daher am wohlsten neben Gewässern oder umgeben von anderen Pflanzen, die als Verdunstungsschutz dienen. Kann ihm das nicht geboten werden, vergrößert sich der Pflegeaufwand zumindest im Sommer. Wie viel Platz für den Bambus eingeplant werden muss, richtet sich wiederum nach der Sorte. Eine kleinbleibende Art, wie Fargesia murielae, benötigt nicht viel Freiraum und passt daher auch gut in den Kübel. Die Fargesia robusta kann dagegen bis zu sieben Metern Höhe erreichen und benötigt daher entsprechend viel Fläche.
Bambuspflanzen gedeihen auf nahezu jedem Boden, bevorzugen aber ein mäßig feuchtes und nährstoffreiches Substrat, das zudem locker ist. Neigt das Substrat zu Verdichtungen oder Staunässe, erhöht sich das Risiko für Wurzelfäule an der Fargesia. Normale Gartenerde oder Kübelerde reicht also vollkommen aus, bei Bedarf sollte jedoch Sand untergemischt werden, um das Substrat aufzulockern. Auch eine Drainage kann sinnvoll sein, wenn es sich um eine sehr feuchte Ecke im Garten handelt.
Gießen und Düngen
Bambuspflanzen stehen gern feucht. Dies gilt sowohl für die Erde als auch die Luft. Staunässe verträgt die Fargesia hingegen nicht. Vor der Wassergabe muss das Substrat also darauf hin kontrolliert werden, ob es noch ausreichend feucht ist. Die Daumenprobe reicht hierfür im Garten aus. Im Kübel sollte hingegen stets schwemmend gegossen werden, bis das Wasser offensichtlich durchläuft. Weiterhin gilt es auf das Folgende zu achten:
- Zusammengerollte Blätter deuten auf zu viel Licht aber nicht in jedem Fall auf Wassermangel hin
- Durch große Blattoberfläche schnelle Verdunstung, daher an heißen Tagen mehrmals wässern
- Bei geringer Luftfeuchte Blätter mit Wasser besprühen aber niemals in der prallen Sonne
- Möglichst kalkfreies Wasser verwenden
- Auf leichtes Abtrocknen zwischen den Wassergaben achten
Fargesia wachsen schnell und verbrauchen dabei entsprechend große Mengen an Nährstoffen. Dennoch sind nur wenige Düngergaben notwendig, um ein kräftiges und gesundes Gedeihen sicherzustellen. Aufgrund seines schnellen Wachstums vor allem zu Beginn der warmen Jahreszeit, sollte die erste Düngung bereits im April erfolgen, wenn sich die ersten neuen Triebe zeigen. Eine weitere Gabe von zusätzlichen Nährstoffen ist zwei bis drei Monate später durchzuführen. Spätestens im September muss darauf jedoch verzichtet werden, damit sich die Bambuspflanzen ausreichend auf die Ruhe im Winter vorbereiten können. Als Dünger geeignet sind:
- Volldünger, idealer Weise in flüssiger Form
- Stallmist
- Hornmehl oder -späne
- Kompost
- Langzeitdünger für Grünpflanzen
Die beste Wahl sind stickstoffbetonte Mittel, die den Verbrauch im Substrat ausgleichen.
Kultur im Kübel
Kleinbleibende Bambuspflanzen eignen sich gut für die Kultur im Kübel. Das gilt auch für Arten, die Frost gegenüber empfindlich reagieren. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass sich der Pflegeaufwand etwas vergrößert, vor allem, wenn es um die Bewässerung geht. Zu beachten ist bei der Kübelkultur natürlich weiterhin, dass ein ausreichend großer Container zu wählen ist. Das Volumen ist abhängig von der jeweiligen Bambuspflanze, sollte jedoch 20 Liter auch bei den kleinsten Exemplaren nicht unterschreiten. Zudem ist es von Vorteil, zusätzlich zu den Abflusslöchern auch eine Drainageschicht am Kübelboden einzubringen. Diese Maßnahme verhindert Staunässe.
Beim Gießen im Kübel ist es ratsam, wie bereits erwähnt, zu schwemmen. Es sind also so große Mengen zu verabreichen, dass das Wasser unten aus dem Topf wieder austritt. Hierdurch wird sichergestellt, dass wirklich das ganze Substrat durchfeuchtet ist und nicht nur die oberste Schicht. Gedüngt werden sollte aufgrund der geringeren Erdmenge in etwas kürzeren Abständen. Etwa von April bis August aller sechs Wochen.
Verschnitt
Fargesia benötigt gar keinen Verschnitt, verträgt ihn aber. Optimal ist es, die Triebe einzeln auf die gewünschte Höhe einzukürzen. Das ist zum einen optisch von Vorteil, da Blätter nicht hälftig durchtrennt werden. Zum anderen können die Bambuspflanzen so gezielter Verschnitten.Mit Ausnahme des Winters kann der Verschnitt das ganze Jahr über erfolgen. Günstig ist es, ihn auf das Ende des Sommers oder den Anfang des Herbsts zu legen. Zu diesem Zeitpunkt legen die Halme nicht mehr oder kaum noch an Länge zu und es muss nicht mehrmals gekürzt werden. Bei einzelnen Trieben, die aus der Reihe tanzen, darf aber natürlich auch eher zur Schere gegriffen werden.
Vermehrung
Da Fargesia keine Ausläufer bilden, muss die Vermehrung auf anderem Wege erfolgen. Möglich sind die Gewinnung von Samen nach der Blüte sowie die Teilung der Pflanze. Schnell und mit relativ wenig Aufwand verbunden ist die Teilung, die im Folgenden beschrieben wird.
- Die Bambuspflanze wird ausgehoben, wobei ein großer Erdballen abgestochen werden sollte, um möglichst viele Wurzeln zu erhalten.
- Der Wurzelballen wird vom Substrat befreit und abgespült, um Erdreste und sonstige Verschmutzungen zu entfernen.
- Mit einem scharfen und sauberen Spaten wird der Wurzelballen der Länge nach und mittig geteilt. Alternativ können hierfür auch andere Schneidewerkzeuge, wie eine kräftige Schere oder Messer, verwendet werden.
- Die Schnittflächen der Wurzeln sollte kurze Zeit abtrocknen dürfen, bevor die entstanden Teilpflanzen wieder in die Erde gesetzt werden.
Als Zeitpunkt für die Teilung ist das späte Frühjahr ideal, auch im Herbst ist diese Form der Vermehrung aber möglich. Bei großen, gesunden Pflanzen mit kräftigen Wurzeln können auch mehrere Teilstücke erzeugt werden. Wichtig ist, dass jedes Teil auch über genug Wurzelmasse verfügt.
Überwinterung
Bei der Überwinterung von Bambuspflanzen gibt es einmal mehr artenabhängige Unterschiede. Frei zu überwintern sind frostharte Arten, wie:
- Fargesia albo-cerea
- Fargesia gaolinensis
- Fargesia murielae
- Fargesia nitida
- Fargesia Jumbo
Im milden Klima ist das sogar ohne jeglichen Schutz möglich, solange die Fargesia frei ausgepflanzt wurde. In härteren Lagen oder Wintern sollte die Bambuspflanze geschützt werden, indem sie lose mit Reisig, Jute oder Gartenvlies bedeckt wird. Wichtig hierbei ist, dass das immergrüne Gewächs Kontakt zu Licht, Luft und Feuchtigkeit hat. Anderenfalls ist mit Schäden zu rechnen. Von diesen erholt sich der Bambus in der Regel zwar recht schnell, zumindest die Optik leidet aber darunter. Auch ein Eingehen ist aber möglich.
Im Kübel ist in jedem Fall Schutz oder ein frostfreies Winterquartier von Nöten, das gilt natürlich ebenfalls für Arten, die nicht winterhart sind. Zumindest ein dickes Umwickeln des Kübels mit Decken, Gartenvlies oder isolierender Folie sollte erfolgen. Auch die Blätter sollten aber lichtdurchlässig geschützt werden. Bei ausreichend Platz im Haus ist es oft einfacher, die Bambuspflanze nach drinnen zu verbringen. Hier sollte sie hell und kühl stehen. Vollkommen austrocknen darf das Substrat auch im Winter nicht. Sparsames Gießen an frostfreien Tagen sollte also erfolgen.
Umsetzen und Umtopfen
Im Kübel kann es unter optimalen Bedingungen recht schnell notwendig werden, die Bambuspflanze umzutopfen. Aus dem Topf wachsende Wurzeln, Verlust der Standsicherheit oder ein zu enges Gefäß sind sichere Anzeichen. Beachtet werden muss hierbei nichts. Auch wenn es keine Veranlassung für einen größeren Container gibt, sollte aller zwei bis drei Jahre ein Wechsel des Substrats erfolgen. Dies ist notwendig, da sich die Erde durch häufiges Wässern schnell auswäscht und trotz Düngung verbraucht.
Wird es notwendig, die Fargesia umzusetzen, gilt es möglichst viel Wurzelmasse zu erhalten. Es sollte also ein großer Erdballen ausgestochen und ausgehoben werden. Nachdem dem Einsetzen am neuen Standort, sollte bis zum Anwachsen reichlich gegossen werden. Das Gewächs zeigt ein erfolgreiches Anwachsen an, indem neue Triebe sichtbar werden. Optimale Zeitpunkte für das Umsetzen und Umtopfen sind der April und September.
Typische Pflegefehler, Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten und Schädlinge treten bei den Bambuspflanzen nur ausgesprochen selten auf. Lediglich Getreiderost und Blattläuse kommen gelegentlich vor. Radikale Maßnahmen sind bei Beidem nicht notwendig, oft reicht es bereits aus, die betroffenen Pflanzenteile zu entfernen. Gegen Blattläuse können zudem deren natürliche Fressfeinde eingesetzt werden. Zu ihnen gehören Marienkäfer, Schlupfwespen und Florfliegen.
Auch ein Abspülen oder Abbürsten der Blätter ist empfehlenswert. Deutlich häufiger treten Pflegefehler und Schäden durch Sonne oder Frost auf. Vor allem beim Bewässern der Bambuspflanzen kann einiges schief laufen. Oftmals werden Fargesia überversorgt oder vertrocknen nahezu unbemerkt. Ein Gleichgewicht zu finden ist daher von besonderer Bedeutung.
Bei anhaltender Nässe kommt es fast automatisch zu Wurzelfäule, durch die sich die Blätter gelblich verfärben. Das Gewächs kann dann noch gerettet werden, wenn der Boden umgehend trocken gelegt wird. Vorbeugend wirken das angepasste Gießen, eine Drainageschicht und lockeres Substrat. Wurde der Standort zu hell gewählt, können weiterhin Verbrennungen auftreten. Oftmals rollen sich die Blätter auch ein. Hier ist nur die ausreichend Beschattung oder ein Wechsel des Standorts hilfreich.
Im Winter kann es weiterhin zu Frostschäden an den Blättern kommen, wenn diese nicht ausreichend geschützt wurden oder der prallen Wintersonne ausgesetzt sind. In der Regel ist kein Eingreifen notwendig, die Bambuspflanze erholt sich von allein. Die beschädigten Teile dürfen im Frühjahr aber entfernt werden. Vorbeugend wirkt eine lichte Abdeckung und Beschattung oder die Überwinterung im Haus.
Häufige Fragen
Sind Bambuspflanzen giftig?
In den rohen Trieben der Fargesia sind durchaus giftige Stoffe enthalten, diese werden aber erst bei Verzehr problematisch für die Gesundheit. Bei kleinen Kindern und Tieren, die gelegentlich mal an Pflanzen ‘naschen’ ist also vorsichtig geboten. Zudem können die Blätter recht spitz und scharfkantig sein, also auch potenzielle Verletzungsgefahren darstellen.
Eignen sich Fargesia als Hecke?
Regelmäßig verschnitten und richtig gepflanzt, können Bambuspflanzen sehr dichte und schöne Hecken abgeben. Für diese Verwendung sollten möglichst frostharte Arten gewählt werden, die im Winter ohne umfassenden Schutz auskommen. Bei größeren Hecken muss anderenfalls sehr viel Aufwand betrieben werden, um sie vor Minustemperaturen zu schützen.