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Ballonartige, aufgebläht wirkende Blütenknospen sind das einzigartige Merkmal dieser asiatischen Stauden. Nicht von ungefähr wurde den Pflanzen deswegen der Name “Ballonblume” verliehen. Die großen Blüten der Platycodon erreichen einen Durchmesser von bis zu 10 Zentimetern und sind in verschiedenen Farbtönen im Fachhandel erhältlich. Das winterharte Gewächs kommt in naturnahen Gärten wie auch in gemischten Rabatten gleichermaßen gut zur Geltung. Um die mehrjährigen Stauden jährlich zum Austrieb der Blüte zu animieren, müssen Sie jedoch einige spezielle Punkte in der Pflege berücksichtigen.
Steckbrief
- Ballonblumen gehören zur Familie der Glockenblumengewächse.
- Häufig auch unter dem Begriff “Chinesische Glockenblume” im Fachhandel anzutreffen.
- Die krautige Staude erreicht eine Wuchshöhe zwischen 20 und 70 Zentimetern.
- Durch die aufblähenden Blütenknospen erhielt das Ziergewächs seinen Namen.
- Ursprünglich stammt die Platycodon aus Asien.
- Die kurze Blütezeit beginnt im Juni und endet bereits im August.
- Einige spezielle Sorten blühen von Mai bis September.
- In der chinesischen Medizin und der asiatischen Küche finden die Pfahlwurzeln und Blätter der Pflanze Verwendung.
- Alle Teile der Ballonblume gelten im Rohzustand als giftig.
- Verschiedene Sorten mit unterschiedlichen Blütengrößen und -Variationen erhältlich.
Standort und Boden
Ballonblumen sind ihrem Pflanzort äußerst treu verbunden. Ein übermäßiges Umsetzen schadet der Staude, weswegen Sie bereits vor der Pflanzung in den Garten einen geeigneten und dauerhaften Platz für sie auswählen sollten. Ob der Standort dabei Vollsonne oder aber einen hellen Halbschatten aufweisen soll, hängt von der Blütenfarbe der Platycodon ab. Während Ballonblumen mit blauen Blüten einen vollsonnigen Pflanzort benötigen, sollten Vertreter dieser Gewächsart mit einer weißen und rosafarbigen Blütenpracht im hellen Halbschatten kultiviert werden.
Substrat
Beim Substrat ist das Ziergewächs mit den faszinierenden Blütenknospen äußerst tolerant:
- Ein Substrat mit einem hohen Sand-Lehmanteil wird bevorzugt.
- Das Erdreich sollte humusreich sein.
- Böden in Steingärten werden toleriert.
- Kübelpflanzen in normaler Blumenerde kultivieren.
Bereits bei der Aussaat oder der Pflanzung ins Freiland sollten Sie den Gartenboden mit größeren Mengen Kompost und feinen Kieselsteinen aufwerten. Um die Feuchtigkeit besser speichern zu können, wird ein zu sandhaltiges Erdreich zudem mit Lehm versetzt. Damit verhindern Sie ein zu schnelles Austrocknen der Wurzeln.
Hinweis: Bekommen weiß blühende Arten der Ballonblume zu viel direkte Sonneneinstrahlung ab, verfärben sich die Blüten.
Gießen und Düngen
Frisch gepflanzte Ziergewächse müssen in den ersten Wochen regelmäßig und ausreichend gewässert werden. Damit erleichtern Sie der Platycodon das Anwurzeln am neuen Standort. Gleiches gilt auch während einer lang anhaltenden Trockenperiode im Sommer: Gießen Sie die Pflanzen mit kalkfreiem Wasser, sobald die oberste Substratschicht spürbar abgetrocknet ist. Mit einer “Fingerprobe” können Sie vorhandene Feuchtigkeit im Boden rasch ausfindig machen.
Bei der Versorgung mit Nährstoffen ist die “Chinesische Glockenblume” äußerst genügsam. Gedüngt wird im zeitigen Frühjahr und Spätsommer, wahlweise mit Kompost oder Hornspänen. Ist das Substrat im Garten zu mager und ausgezehrt, sollten Sie zusätzlich einmal pro Monat Flüssigdünger verabreichen. Gleiches gilt auch bei Ballonblumen auf dem Balkon: In der Hauptvegetationszeit, etwa von März bis August, wird regelmäßig mit einem Dünger aus dem Fachhandel gedüngt.
Vermehrung
Die Platycodon lässt sich durch Aussaat und Wurzelteilung erfolgreich vermehren.
Gehen Sie bei der Aussaat folgendermaßen vor:
- Die Samen aus den geöffneten Kapseln sammeln und trocken aufbewahren.
- Ab Ende Februar in magerem Substrat auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorziehen.
- Das Gefäß sollte trocken und warm stehen, vor direkter Sonneneinstrahlung schützen.
- Die Samen werden als Lichtkeimer nur leicht in das Erdreich gedrückt.
- Mit einem Wasserzerstäuber die Oberfläche des Pflanzgefäßes mäßig feucht halten.
- Die jungen Pflanzen erst langsam an das direkte Sonnenlicht gewöhnen, um Blattschäden zu vermeiden.
Auch die Wurzelteilung gestaltet sich verhältnismäßig einfach:
- Nur die Wurzel älterer Pflanzen sollte geteilt werden.
- Im Frühjahr die Ballonblume mit einer Grabgabel aus dem Erdreich heben.
- Mit einem scharfen Spaten oder einer Axt das Gewächs in gleich große Stücke durchtrennen.
- Alle Pflanzenteile wie gewohnt kultivieren.
Der beste Zeitpunkt für die Wurzelteilung der Ballonblumen liegt zwischen Anfang März und Anfang April. Jungpflanzen sind für diesen Weg der Vermehrung ungeeignet, da ihr Wurzelgeflecht noch nicht ausgeprägt ist und das Ziergewächs dadurch erheblichen Schaden erleiden kann. Erst ab dem 4. Jahr können Sie die Wurzeln der asiatischen Staude problemlos durchtrennen. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um das Substrat und auch das Pflanzloch zu mulchen und mit frischem Kompost anzureichern.
Pflanzung
Ballonblumen gelten als bedingt winterhart und unter optimalen Voraussetzungen steht einer dauerhaften Kultivierung im Freiland nichts im Wege. Wichtiger als die Konsistenz und die Zusammensetzung des Bodens ist jedoch die Wahl des richtigen Standortes. Die Wurzeln des langsam wachsenden, asiatischen Ziergewächses verfügen über einen enormen Platzbedarf. Um die Platycodon nicht jährlich umsetzen zu müssen, sollten Sie die Pflanze nicht unmittelbar am Beetrand einsetzen. Wenn Sie mehrere Ballonblumen nebeneinander pflanzen möchten, achten Sie auf einen Mindestabstand von etwa 35 Zentimetern.
- Gepflanzt wird im Frühjahr, noch bevor das Gewächs austreibt.
- Ein ausreichend großes Pflanzloch ausheben, indem die Wurzeln der Pflanze genügend Platz haben.
- Das Substrat mit Kompost und bei Bedarf mit Lehm anreichern.
- Mit feinen Kieselsteinen können Sie einer Verdichtung des Bodens vorbeugen.
- Die Pflanze bis zum Wurzelhals in das vorbereitete Loch einsetzen und den Erdaushub behutsam zurückfüllen.
- Drücken Sie das Substrat vorsichtig an und wässern Sie die Ballonblume ausgiebig.
Kleinere bis mittelhohe Sorten der Ballonblumen erreichen lediglich eine Wuchshöhe zwischen 20 und 50 Zentimetern. Somit sind diese Pflanzen optimal für kleine Balkone und auch Terrassen geeignet. Bei einer Kultivierung im Pflanzgefäß müssen Sie nur wenige wichtige Pflegepunkte beachten:
- Das Pflanzgefäß sollte etwa drei Zentimeter mehr Umfang als der Wurzelballen der Pflanze aufweisen.
- Legen Sie am Topfboden eine Drainageschicht aus porösem Material an.
- Herkömmliche Blumenerde ist ausreichend für die Ballonblumen.
- Einen hellen, windgeschützten Standort auswählen.
- Umgetopft wird etwa alle drei Jahre, bei dieser Maßnahme können Sie gleichzeitig eine Wurzelteilung vornehmen.
Chinesische Glockenblumen in Kübeln können auch direkt nach der Blüte ins Freiland umgesiedelt werden. Verzichten Sie darauf, das asiatische Ziergewächs als reine Zimmerpflanze zu kultivieren. Dafür ist die Pflanze ungeeignet und der vorzeitige Tod der Ballonblume droht.
Schneiden
Über den richtigen Schnitt und den dafür idealen Zeitpunkt müssen sich passionierte Gärtner bei der Platycodon keine Gedanken machen. Obwohl das Gewächs mehrjährig ist, so stirbt der oberirdische Teil im Winter jedoch ab. Schneiden Sie die welken Blätter so spät wie möglich ab, bevorzugt im zeitigen Frühjahr. Denn über diese absterbenden Pflanzenteile sammelt die Ballonblume Kraft für einen neuen Austrieb im Frühling.
- Schneiden Sie verwelkte Blütenstände unmittelbar ab, ehe sich die Samenkapseln bilden können.
- Kranke und welke Triebe und Blätter können auch in der Hauptvegetationszeit entfernt werden.
- Im Frühjahr die abgestorbenen Teile bodennah abschneiden, ohne den Wurzelansatz dabei zu verletzen.
Überwintern
Das asiatische Ziergewächs verträgt kurzzeitig Temperaturen von bis zu -15°C. In winterharten Regionen sollten Sie den Pflanzen dennoch eine schützende Schicht aus Kompost oder Rindenmulch gönnen. Chinesische Glockenblumen im Pflanzgefäß müssen zusätzlich komplett mit Sackleinen oder einem speziellen Vlies umwickelt werden. Damit verhindern Sie, dass der Frost das komplette Substrat durchdringt und die darin enthaltenen Wurzeln schädigt.
Schädlinge und Krankheiten
Schnecken haben Ballonblumen buchstäblich zum Fressen gerne. Schützen Sie bereits junge Pflanzen davor, Opfer der gefräßigen Gartenbewohner zu werden.
Mühsam, aber durchaus wirksam: Sammeln Sie die Schädlinge am frühen Morgen ab.
Streuen Sie eine dicke Schicht Kaffee rings um die betroffenen Pflanzen. Der Kaffeesatz wirkt einerseits als biologischer Dünger und hält dabei gleichzeitig auch Schnecken und Insekten fern. Allerdings wirkt diese Methode nur bis zum nächsten Regen.
Kupferschienen oder -Bleche großzügig ausbringen. Die schleimigen Tiere meiden dieses Material.
Auch andere Bekämpfungsmaßnahmen, wie beispielsweise Bierfallen, das Ausbringen von Sägespänen und Schneckenkorn, haben sich bewährt. Chemische Mittel sollten Sie jedoch nicht in unmittelbarer Nähe von Nutzpflanzen ausbringen.
Bekannte Sorten
Der Fachhandel hält eine große Auswahl an unterschiedlichen Züchtungen und Kreuzungen der Platycodon parat. Neben unterschiedlichen Wuchshöhen unterscheiden sich diese Sorten auch in der Blütenfarbe. Ausnahmslos alle Arten der Grandiflorus bestechen jedoch durch ihre großen Blüten, welche einen Durchmesser von bis zu 10 Zentimetern erreichen können.
- Platycodon grandiflorus: Die klassische Variante mit einer blauen Blüte.
- Platycodon grandiflorus “mariesii”: Pflanze mit rosafarbenen Blütenständen.
- Platycodon grandiflorus “alba”: Ballonblume mit großen weißen Blüten.
- Platycodon grandiflorus “Fuji White”: Weiß blühende Ballonblume. Erreicht eine Höhe von bis zu 40 Zentimetern.
- Platycodon grandiflorus “Fuji Pink”: Mit ihren zartrosa Blütenblätter und der dunklen Aderung ist diese Sorte ein absoluter Blickfang.
- Platycodon grandiflorus “Mariesii”: Diese Staude weist kräftig blaue Blüten auf und wird bis zu 50 Zentimeter hoch.
- Platycodon grandiflorus “Perlmutt“: Gilt als Rarität unter den Ballonblumen. Die Blütenfarbe erstrahlt in einem perlmuttfarbenen Ton.
Häufig gestellte Fragen
Ein muffiger Geruch dringt aus dem Topf der Ballonblume und die Pflanze weist blasse Verfärbungen an den Blättern auf. Was ist das?
Wie viele Pflanzen reagiert auch eine Platycodon empfindlich auf Staunässe. Pilzerreger fühlen sich in diesem nassen, von der Luft abgeschnittenen Milieu wohl und fangen an, die Wurzeln der betroffenen Pflanze zu zersetzen. Ein streng riechender Geruch und das langsame Vergilben der Blätter ist ein sichtbares Anzeichen für bereits bestehende Wurzelfäule. Ein wirksames Hausmittel oder gar ein Fungizid gegen einen Befall gibt es jedoch nicht. Sie können nur versuchen, die Ballonblume schnellstmöglich in trockenes Substrat umzusetzen. Beugen Sie mit einer Drainage vor und gießen Sie immer nur in kleinen Mengen.
Ist die Chinesische Glockenblume auch als Schnittblume geeignet?
Vor dem Öffnen der ballonartigen, gefärbten Blütenknospen können Sie Triebe der Pflanze für die Vase schneiden. Die volle Blütenpracht erreichen die Schnittblumen innerhalb weniger Tage. Speziell gezüchtete Sorten, wie beispielsweise die Platycodon grandiflorus “Fuji White”, weisen eine längere Lebensdauer als Schnittblumen auf als andere Arten der Ballonblume.
Kann die Platycodon als Nutzpflanze in der Küche verwendet werden?
In vielen asiatischen Ländern werden die Wurzeln und jungen Blätter in der Heilkunde und traditionellen Küche eingesetzt. Da jedoch besonders ältere Blätter und auch die Blüten als leicht toxisch gelten, sollten Sie keinesfalls Ihre eigene Ballonblume zur kulinarischen Aufwertung von Speisen verwenden.