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Rückenschonendes Arbeiten sowie höhere Ernteerträge sind die Hauptvorteile von einem Hochbeet. Schleichen sich Ameisen in das Hochbeet, bauen sie dort ihre Nester und bilden ganze Invasionen. Schädlich sind für Pflanzen nur wenige Ameisenarten, welche Versorgungsprobleme der Hochbeetpflanzen durch ein Aushöhlen der Erde auslösen können. Dazu zählen beispielsweise die glänzend-schwarze sowie die Gelbe Wegameise. Lästig sind alle Ameisen im Hochbeet grundsätzlich, weshalb Lösungen zum Loswerden so früh wie möglich gefunden werden sollten. Wirksame Hausmittel und andere Möglichkeiten sind folgend zusammengefasst.
Ameisen im Hochbeet loswerden – 11 Hausmittel
1. Das Tauchbad
Um Ameisen aus der Pflanzenerde loswerden zu können, kann ein Tauchbad zum Einsatz kommen, sofern Größe und Gewicht des Hochbeets dies erlauben. Dazu wird es komplett für einige Stunden in ein wassergefülltes Behältnis gestellt. Die Ameisen ergreifen in der Folge die Flucht. Im Anschluss müssen die Wurzeln gut abtrocknen. Voraussetzung für diese Bekämpfungsmaßnahme ist, dass das Wasser anschließend schnell wieder aus dem Hochbeet ablaufen kann, damit keine Staunässe entsteht.
Diese Maßnahme ist ungeeignet für größere, schwere Hochbeete sowie auf Balkonen, auf denen die Ameisen nahe Zugang zum Wohnraum und/oder anderen Pflanzen besitzen. Zudem muss es sich um Pflanzen handeln, welche einen hohen Wassergehalt vertragen.
2. Alternative: Dusche
In den meisten Fällen ist ein Umsetzen in ein Wasserbad aufgrund der Abmessungen und des Gewichts von Hochbeeten nicht möglich. Hier können kräftige Duschen mit dem Wasserschlauch eine ähnliche Wirkung wie beim Tauchbad erzielen. Dazu wird die Erde zweimal täglich stark unter Wasser gesetzt. Die Plagegeister empfinden in der Regel ihren Aufenthaltsort in der Erde als unangenehm und ziehen ab.
3. Heißes Wasser
Formicidae sterben ab, wenn sie mit kochendem Wasser übergossen werden. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass Pflanzen durch heißes Wasser ebenso geschädigt werden können. Aus diesem Grund ist kochendes Wasser nur eine Lösung, wenn das Wasser nicht den Wurzelbereich erreicht, also nicht direkt in Hochbeeten zur Anwendung kommt. Die Anwendung sollte sich ausschließend auf Ameisenstraßen beschränken, die zum Beet führen.
4. Kreidepulver/Gartenkalk/Gipsstaub
Bekannt ist vor allem Kreidekalk von Fußballfeldern, deren Spiellinien damit gezogen werden. Im Einsatz gegen einen Ameisenbefall bietet dieser ebenso wie natürlicher Gartenkalk und Gipsstaub eine wirksame Möglichkeit, die Ameisenstraßen zu blockieren. Wird ein Ameisenzulauf bemerkt, kann bei rechtzeitigem Auslegen dieser Hausmittel ein Nestbau verhindert und, clever gestreut, ein Weg weit entfernt von den Pflanzen gelegt werden. Zu berücksichtigen ist, dass der Kalk regelmäßig erneuert wird, damit eine langfristige Blockierung den Rückweg der Ameisen unterbindet.
5. Gerüche
Zu den besten Lösungen zum Bekämpfen eines Ameisenbefalls zählt die Verbreitung von bestimmten Duftstoffen. Auch bei Ameisen im Hochbeet. Hierzu stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:
Ameisenstraßen loswerden
Ameisenstraßen bilden sich, indem eigene Duftstoffe bei der “Wanderung” ausgelegt werden, um stets den Weg zurück und den gleichen Weg in Richtung Nahrung wiederzufinden. Werden diese Duftstoffe mit anderen intensiveren Gerüchen überdeckt, verlieren die Formicidae ihre Orientierung und den Weg zur Nahrung ins Hochbeet.
Entsprechende Geruchsstoffe bieten:
- Gemahlenes Kaffeepulver
- Lavendelöl
- Zitronensaft
- Gewürznelken
- Kerbel
- Majoran
- Wacholderblätter
- Ätherische Öle wie beispielsweise aus der Minze
Kräutersud
Mit einem Sud aus bestimmten Kräutern sind Ameisenstraßen auflösbar und die kleinen Plagegeister in der Pflanzenerde zu bekämpfen.
Zu den geeigneten Kräutern zählen:
- Majoran
- Thymian
- Rainfarn
- Schafgarbe
Die Zubereitung ist simpel:
- 40 Gramm Kräuter in einen Topf geben
- Ein Liter Wasser hinzugeben
- Circa 10 Minuten köcheln lassen
- Kräuter aussieben und Sud über die Erde/Ameisenstraße gießen
Brennnessel- und Wermutjauche
Relativ schnell und vor allem effektiv lassen sich die kleinen fleißigen Insekten mit einer Jauche aus Brennnesseln oder Wermut bekämpfen. Die Herstellung erfordert ein wenig Geduld. Zu beachten ist, dass die Jauche sehr unangenehm riecht und der Jauchegeruch bis zu den Nachbarn reichen kann. Zusätzlich sind mit Jauche auch andere Schädlinge loszuwerden, wie zum Beispiel Raupen und Läuse. Als Düngemittel bringen sie wertvolle Nährstoffe in die Erde und stärken die Pflanzen.
Zubereitung:
- Frische(s) oder getrocknete(s) Brennnesseln/ Wermutkraut pro 100 Gramm in einen Liter Wasser tauchen
- Luftdichtes Behältnis gut verschließen
- Inhalt täglich umrühren
- Erste Luftblasen zeigen Beginn der Gärung an (je nach Temperatur nach rund drei bis fünf Tagen)
- Nicht mehr umrühren
- Flüssigkeit zwei bis drei Tage ruhen lassen
- Einsatzbereit, wenn sie nicht mehr schäumt
- Vor der Anwendung Jauche gut umrühren und mit Wasser aufschütten (im Verhältnis 1:50)
- Auf die Erde und Ameisenstraßen aufbringen
6. Umsiedeln
Ameisen sind nützliche Insekten und die meisten Arten richten an Pflanzen keine Schäden an, sodass eine abtötende Bekämpfung nicht zu den optimalsten Lösungen gehört. Eine Alternative stellt das Errichten einer “Falle” zur Umsiedlung dar.
Dazu wird ein Topf oder anderes geeignetes Gefäß mit Erde sowie Holzwolle gefüllt und mit einem Schwung kopfüber auf das Ameisennest gestellt. Nach zwei oder drei Tagen werden sich viele Tierchen darin gesammelt haben, die dann an anderer Stelle abgesetzt werden können. Der Vorgang ist allerdings einige Male zu wiederholen und eine Garantie, jede Ameise auf diese Weise einzufangen, besteht leider nicht.
7. Tödliche Köderfallen
Es gibt zwei verschiedene Arten von Köderfallen: die selbstgemachte aus Hausmitteln und die gekaufte mit integriertem Giftstoff. Die Hausmittel sind nicht unbedingt giftig, aber die Formicidae ertrinken in der Regel in ihnen.
Gift-Fallen
Die Giftstoff-Köderfalle funktioniert, indem es die Formicidae mittels Lockstoffs in die Falle tappen und dort die giftige Substanz ins Nest abtransportieren. Mit dieser füttern sie ihre Königin, die in der Folge stirbt und das gesamte Volk damit nicht mehr existieren kann. Nicht alle Ameisenarten reagieren auf diese Weise, sodass eine Giftstoff-Köderfalle nicht grundsätzlich das Ameisenproblem löst.
Biologische Köderfallen
Auch hier kommen bestimmte Lockstoffe zum Einsatz. Ein Behältnis wird mit diesen gefüllt, die Insekten werden angezogen und steigen hinein. Da es sich um Flüssigkeiten handelt, ertrinken sie in der Regel. Als Lockstoffe kommen beispielsweise infrage:
- Honig
- Himbeerwasser
- Mit Zucker vermengtes Bier
- Sirup
8. Backpulver
Kommen Ameisen in Kontakt mit Backpulver, führt dieses zu Verätzungen, woran sie verenden. Da das Pulver in der Regel nicht gefressen wird, bleibt nur das “Begießen” direkt auf die Insekten. Zu bedenken ist, dass Backpulver alle Insektenarten abtöten kann. Allerdings muss das Backpulver Natriumhydrogencarbonat (kurz Natron) anstatt Kaliumhydrogencarbonat beinhalten. Letzteres hat keine Wirkung in Bezug auf eine Ameisenbekämpfung.
9. Maismehl
Maismehl ist für alle Ameisenarten giftig. Es wird mit Wasser vermengt und dort verteilt, wo sie sich aufhalten beziehungsweise wo sie entlang gehen. Durch die flüssige Konsistenz ist die Chance größer, dass sie es aufnehmen und daran versterben. Maismehl ist unschädlich für Pflanzen.
10. Koffein
Als Geruchsstoff funktioniert Kaffeepulver meist gut zur Ameisenbekämpfung. Manche Hobbygärtner schwören auf eine effektive Wirkung von Koffein aus dem Kaffeesatz. Andere Pflanzenliebhaber dementieren die Wirkung gegen die Plagegeister. Hier bleibt nur ein Ausprobieren.
11. Chemische Bekämpfung
Die Anwendung von chemischen Mitteln birgt grundsätzlich ein gewisses Risiko in verschiedenen Bereichen. Sie sind umweltschädlich, andere, teils nützliche Insekten werden ebenfalls abgetötet und sie können gesundheitsschädlich sein. Aus den genannten Gründen sollten chemische Produkte nur verwendet werden, wenn Hausmittel nicht oder nicht schnell genug wirken.
Vorbeugen
Damit es gar nicht erst zu einem Ameisenbefall kommt, ist ein Vorbeugen ratsam, das mit einfachen Mitteln erfolgen kann.
Knoblauch
Unangenehm für eine Ameise ist der Geruch von Knoblauch. Zehen werden angeschnitten und gleichmäßig um den Beetrand herum in gleichmäßigen Abständen zur Hälfte in die Erde gesteckt. Wenn der intensive Geruch nachgelassen hat, werden sie gegen frische Knoblauchzehen ausgetauscht.
Zimtpulver
Ein regelmäßiges Einsprühen der Erde in einem Hochbeet mit Zimtpulver hält eine Formicidae auf großem Abstand. Zubereitung und Anwendung sind simpel:
- gestrichenen Teelöffel Zimt (gemahlen) in fünf Liter warmen Wasser auflösen
- etwa eine Stunde ziehen lassen
- Lösung in ein Sprühbehältnis füllen und Erde besprühen
- Anwendung: einmal wöchentlich
Hochbeet-Bepflanzung
Gleiche Kräuter, wie sie zum Bekämpfen einsetzbar und unter “Gerüche” aufgelistet sind, können zur Vorbeugung direkt als Pflanzen in Hochbeete gesetzt werden. Damit der Duft der Kräuterpflanzen gut von den Gliederfüßern wahrzunehmen ist, empfiehlt sich eine Bepflanzung nahe der Beetumrandung.
Häufig gestellte Fragen
Die ganze Hochbeeterde ist mit Ameisen voll. Was tun?
Die beste Lösung ist, das Hochbeet unter Wasser zu setzen. Auf diese Weise treten sie die Flucht an, wenn sie nicht ertrinken. Eine andere Option bietet das kräftige Gießen mit Wermutjauche. Die gesamte Erde sollte damit durchnässt werden.
Kann man Ameisen allein damit loswerden, indem ihre Straßen blockiert oder vernichtet werden?
In der Regel bedarf es mindestens einer zusätzlichen Maßnahme zum Vorbeugen, sodass sie von dem Hochbeet als Nahrungsquelle absehen. Zieht sie weitere Nahrung in unmittelbarer Nähe an, werden sie neue Straßen bilden und bleiben. Helfen kann eine Abgrenzung durch Kreidekalk. Finden sie keinen Weg mehr, ziehen sie meist ab.