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Exotisch, heilend und dekorativ – die Echte Aloe Vera Barbadensis Miller besticht in jeder Grünanlage durch ihren orientalischen Flair. Ursprünglich in den Kanaren und in Afrika beheimatet, können Hobbygärtner das Gewächs mittlerweile auch in unseren Breiten anbauen. Dabei eignet sich die kakteenartige Pflanze mit den typisch fleischigen Blättern auch für jeden Anfänger; durch das hohe Wasserspeichervermögen verzeiht die Aloe auch längere Trockenperioden. – Eine klassische Wüstenpflanze, die insgesamt leicht zu pflege ist und dem Hobbygärtner lange Freude bereitet.
Steckbrief
- wächst stammlos oder mit kurzen Stämmen von bis zu 30cm
- ist sprossend und bildet dichte Gruppen
- bildet 16 lanzettliche Laubblätter aus, die rosettig am Stamm angeordnet
- Blätter sind grün, manchmal mit einem Rotton überhaucht und an der Oberfläche glatt
- an den leicht rosafarbenen Rändern befinden sich 2mm lange bleiche Zähne
- präsentiert gelbe Blüten, die leicht bauchig und an der Basis gerundet erscheinen
- Staubblätter und der Griffel ragen 3 bis 5mm aus der Blüte heraus
Standort und Boden
Als klassische Wüstenpflanze bevorzugt die Echte Aloe Vera Barbadensis Miller warme und sonnige sowie trockene Standorte, um gut gedeihen zu können. Darüber hinaus wird allerdings auch ein halbschattiger Bereich innerhalb der heimischen Grünanlage akzeptiert. Gerade während er Sommermonate kann man das Gewächs deshalb auch im Freien kultivieren; allerdings sollten die Temperaturen beständig sein. Alternativ eignet sich auch ein Platz auf dem Balkon oder der Terrasse; wird ein sonniger Bereich ausgewählt, fühlt sich die Aloe Vera auch hier wohl.
Während der kalten Jahreszeit ist allerdings der Umzug in ein geeignetes Winterquartier angezeigt. Besondere Vorsicht ist bei jungen Gewächsen geboten. Die heranwachsende Aloe Vera verträgt direkte Sonneneinstrahlung im Freiland nur bedingt; aus diesem Grund sollte man die Pflanze zunächst im Halbschatten kultivieren und dann schrittweise an die hohen Temperaturen heranführen. Am besten wählt man hierfür einen Standort mit zeitweiliger Morgen- oder Abendsonne.
Keinesfalls dürfen Aloen in feucht-warmen Räumen – zum Beispiel im Badezimmer – kultiviert werden. Das Klima kann zu ernsthaften Schäden und im schlimmsten Fall zum Absterben der Pflanze führen. Zur erfolgreichen Kultivierung der Aloe Vera gehört neben dem idealen Standort auch das passende Substrat. Die Erde, die bei der Einpflanzung zum Einsatz kommt, sollte folgende Eigenschaften aufweisen:
- zum Großteil mineralisch
- lehmig oder sandhaltig
- alternativ auch kalkhaltig
- durchlässig
Das Substrat sollte nicht zu Feuchtigkeit neigen. Zum Einsatz kommen beispielsweise Erdmischungen aus Perlit, Granatsplit und grobem Sand. Auch fertige Kakteen- und Sukkulentenmischungen eignen sich für die Kultivierung gut. Zur Bepflanzung sollte man einen größeren Blumenkübel oder Pflanzentopf wählen, da das Gewächs bei optimaler Pflege stark austreibt. Nicht zuletzt sollte der Hobbygärtner stets auch darauf achten, dass das Gießwasser gut abfließen kann.
Gießen und Düngen
In der Natur ist die Echte Aloe Vera Barbadensis Miller als klassische Wüstenpflanze in der Lage, auch lang anhaltende Dürreperioden in heißen Regionen zu überstehen. Während dieser Zeit zehrt das Gewächs von dem gespeicherten Wasser; die fleischigen Blätter enthalten einen großen Vorrat an Flüssigkeit, auf die Aloen dann zurückgreifen können. Bei der Kultivierung in der heimischen Grünanlage sollte dieser Zustand jedoch möglichst vermieden werden.
Aus diesem Grund ist es wichtig, Aloen insbesondere während der Sommermonate mit ausreichend Wasser zu versorgen. Zeigt sich der Wurzelballen spürbar trocken, ist dem Wurzelballen Feuchtigkeit zuzuführen. In der kalten Jahreszeit ist die Bewässerung hingegen deutlich zu reduzieren. Beim Gießen sollte man darauf achten, dass die Blätter möglichst nicht mit der Feuchtigkeit benetzt werden. Deshalb sollte nicht direkt über die Pflanze gegossen, sondern lediglich die Erde mir Feuchtigkeit versorgt werden. Bei der Bewässerung ist in jedem Fall Staunässe zu vermeiden. Bei Jungpflanzen sollte hingegen vorsichtig gegossen werden; die Aloen sind dann lediglich feucht zu halten, jedoch nicht zu sehr zu nässen.
Zu den wichtigen Pflegemaßnahmen gehört neben der idealen Bewässerung auch die gezielte Versorgung der Aloe mit Nährstoffen. Während des Sommers sollte man das Gewächs alle zwei bis vier Wochen mit einem speziellen Sukkulenten- oder Universaldünger anreichern. Wird allerdings bei der Pflanzung der Aloe Vera bereits ein Substrat mit einer optimalen Nährstoffzusammensetzung verendet, kann auf zusätzliche Düngemittel komplett verzichtet werden.
Umtopfen und Schneiden
Die Echte Aloe Vera Barbadensis Miller neigt zu einem raschen Pflanzenwachstum; innerhalb von zwei Jahren hat das Gewächs meist drastisch an Umfang zugelegt. Deshalb sollte man die Pflanze regelmäßig in einen größeren Topf umsetzen.
- zunächst komplettes austrocknen lassen der Erde
- Blumentopfen etwas drücken, um Pflanze und Wurzeln vom Gefäß zu lösen
- bei Tontöpfen mit einem Messer vorsichtig ringsum schneiden
- Pflanze möglichst weit unten greifen, um die Blätter nicht zu beschädigen
- vorsichtiges Herauslösen aus dem Pflanzentopf, gegebenenfalls nachgeben
Der neue, etwas größere Blumentopf sollte mit Tonscherben versehen werden, um einen verbesserten Wasserabfluss zu gewährleisten. Wer die Aloe Vera vermehren möchte, kann im Zuge des Umtopfens direkt Ableger von der Pflanze abtrennen. Zum Schluss setzt man die Pflanze in den vorbereiteten Blumentopf ein und füllt das Gefäß mit Erde auf. Damit sich das Substrat optimal am Boden absetzt, klopft man das Gefäß vorsichtig auf einen festen Untergrund. Falls notwendig, wird dann noch etwas Erde nachgefüllt.
Nach dem Umtopfen erfolgt eine sorgfältige Wässerung. Zu den üblichen Pflegemaßnahmen gehört nicht nur das Umtopfen, sondern auch der Pflanzenschnitt der Aloe Vera. Dabei ist die Art des Rückschnitts abhängig von unterschiedlichen Faktoren; ein Wurzelschnitt eignet sich beispielsweise, wenn man das Wachstum der Pflanze kontrollieren will. Häufig wird die Aloe Vera nicht nur als Schmuckpflanze gehalten, sondern auch zu therapeutischen Zwecken genutzt; wer das wertvolle Gel der Pflanze gewinnen möchte, muss in jedem Fall einen Blattschnitt durchführen. Man wählt zu diesem Zweck lediglich die äußeren Blätter, die bodennah eingekürzt werden. Aber auch wenn die Blätter durch Pflegefehler kränkeln oder sogar absterben, ist ein gezielter Rückschnitt an den fleischigen Blattteilen der Pflanze notwendig.
Nicht zuletzt kann auch ein starker Schädlingsbefall dafür sorgen, dass die Aloe Vera stark geschnitten werden muss. Auch in solchen Fällen schneidet man die betroffenen Blätter bodennah ab; Welkes wird von der Pflanze entfernt. In manchen Fällen beginnen die Aloen auch zu blühen, obwohl dies nur selten vorkommt. In diesem Fall muss man den Stängel sofort nach dem Verblühen entfernen; dadurch wird die Bildung von Samen verhindert und die Pflanze kann ihre gesamte Energie in Wachstum und Ausbildung neuer Blätter und Triebe stecken.
Überwintern
Da es sich bei der Echten Aloe Vera Barbadensis Miller um eine Wüstenpflanze handelt, die an hohe Temperaturen gewöhnt ist, kann das Gewächs keinesfalls im Freien überwintert werden. Spätestens wenn die Außentemperaturen auf unter 10°C in der Nacht absinken, muss man die Pflanze in ein geeignetes Winterquartier verbringen. Zu diesem Zweck eignet sich ein kühler Raum, der zwischen 12 und 15°C aufweist. Optimal ist auch ein Gewächshaus, das der Aloe Vera als Winterquartier dient.
Pflanzen und Vermehren
Aloen lassen sich leicht und unkompliziert vermehren; hierzu stehen folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
- mit Hilfe von Ablegern
- durch gezielte Aussaat
- mit Hilfe von Nebenpflanzen
Sofern das Gewächs unter optimalen Bedingungen kultiviert wird, bildet es zahlreiche Ableger aus, die zur Vermehrung genutzt werden können. Die Entnahme des Ablegers oder auch des Seitentriebs sollte während des Umtopfens erfolgen. Zu diesem Zweck trennt man mit einem scharfen Messer einen jungen Seitenspross von der Aloe Vera ab. Anschließend müssen die Schnittflächen etwa zwei Tage lang trocknen. Der Ableger wird mit sandiger Erde bedeckt und regelmäßig gewässert, bis sich weitere Blätter und Wurzeln ausbilden. Besonders einfach funktioniert die Vermehrung der Aloe Vera mit Hilfe von Nebenpflanzen, die sich direkt aus den Wurzeln der Pflanze herausschieben. Hierzu hebt man die Mutterpflanze vorsichtig aus der Erde und löst anschließend einige der Nebenpflanzen ab. Dabei darf allerdings das Wurzelsystem möglichst nicht beschädigt werden! Jetzt kann der Ableger in einen durchlässigen Boden gepflanzt werden.
Nicht zuletzt kann die Vermehrung der Aloe Vera auch mit Hilfe von Samen erfolgen. Allerdings bildet das Gewächs, sofern es als Zimmerpflanze gehalten wird, selten eigene Samen aus. Wer dennoch an Saatgut gelangt, kann dieses während des ganzen Jahres aussäen; hierzu sind Temperaturen zwischen 20 und 15°C notwendig. Damit die Anzucht mit Hilfe von Samen gelingt, ist eine nährstoffarme und durchlässige Erde zu verwenden. Man drückt die Samen in das angefeuchtete Substrat und bedeckt diese leicht. Das gesamte Gefäß wird nun an einen sonnigen und warmen Standort verbracht und mäßig feucht gehalten. Die Keimdauer beträgt zwischen drei und sieben Wochen; gezieltes Pikieren der Sämlinge erfolgt erst, wenn sie eine Größe von 15cm erreicht haben. In diesem Zug ist auch ein Umtopfen angezeigt.
Krankheiten und Schädlinge
Barbadensis Miller wird mitunter von bestimmten Schädlingen befallen. Vor allem Wollläuse können in diesem Zusammenhang zum Problem werden; die kleinen Insekten bilden auf den Blättern der Pflanze weiße Nester und sind auf diese Weise gut zu erkennen. Durch gezieltes Saugen entziehen die Schädlinge dem Gewächs wichtige Nährstoffe, so dass die Pflanze im schlimmsten Fall komplett abstirbt. Deshalb ist eine unverzügliche Behandlung dringend erforderlich!
Wer Teile der Aloe Vera-Pflanze, zu Beispiel den Saft, verwenden möchte, sollte zur Bekämpfung auf biologische Maßnahmen ausweichen. Vor allem ein kräftiges Abspritzen mit einem Wasserschlauch kann helfen, die Schädlinge zu beseitigen. Auch die Einreibung mit einem alkoholgetränkten Wattepad schafft bei mehrmaliger Anwendung Abhilfe.
Wenn der Verzehr der Aloe Vera nicht gewünscht ist, können auch chemische Mittel eingesetzt werden. Ein weiterer wichtiger Schädling der Pflanze stellt die Wurzellaus dar; dieser saugt an den Wurzeln der Aloe Vera, wodurch sich im Wurzelbereich und an den Innenseiten des Topfes weiße Nester ausbilden. Insbesondere bei starkem und fortgeschrittenem Befall beginnt die Pflanze immer mehr zu kümmern. Um den Schädling zu bekämpfen, sind die gleichen Gegenmaßnahmen einzuleiten wie bei der Wolllaus.
Nicht zuletzt kann die Aloe Vera auch von der Wurzelfäule betroffen sein. Dieses Symptom bildet sich aus, wenn durch häufiges oder falsches Gießverhalten bzw. undurchlässiges Erde das Wasser im Topf steht. Deshalb sollte man stets erst wieder gießen, wenn die Erde etwas abgetrocknet ist. Als schnelle Gegenmaßnahme hat sich bei Wurzelfäule das Trockenlegen der Pflanze bewährt; hierbei wird das Wurzelsystem aus der feuchten Erde herausgelöst und die beschädigten Wurzelteile entfernt. Anschließend setzt man die Aloe Vera in frische, trockene Erde. Doch nicht nur stehendes Wasser kann dem Gewächs Schaden zufügen; auch anhaltende starke Trockenheit und ständige direkte Sonneneinstrahlung können schnell zu Problemen führen; ein Ausbleichen der Blätter kann die Folge sein.
Häufig gstellte Fragen
An welchen Symptomen erkennt man, ob die Echte Aloe Vera Barbadensis Miller zu trocken ist und auf ihren gespeicherten Wasservorrat zurückgreift?
In diesem Fall verliert das Gewächs seine satte, grüne Farbe.
Meine Aloe wird braun. Was sind die Ursachen für braune Blattspitzen und was tue ich dagegen?
Hierfür könnte eine Überversorgung mit Wasser verantwortlich sein. Das Gewächs muss dann trockener gehalten werden.
Meine Aloe hat rote Blätter – was ist los?
In diesem Fall leidet die Aloe Vera unter Sonnenbrand. Wenn sich die Rötung noch nicht weit ausgebreitet hat, reicht ein Standortwechsel, damit sich die Pflanze wieder erholt.