Algen sind eine natürliche Erscheinung im Aquarium oder Gartenteich, die jedoch schnell außer Kontrolle geraten können. Grund hierfür sind zum Beispiel eine intensive Sonneneinstrahlung oder zu viele Fische im Wasser, wodurch der Nährstoffgehalt stark ansteigt und die Bildung der Aquarium- und Teichalgen begünstigt.
Um die richtigen Pflegemaßnahmen gegen die Teich- und Aquariumalgen zu wählen, müssen Sie die notwendige Übersicht über die Arten erhalten, die sich dort bilden können. Das ist wichtig, denn sonst kann es schnell dazu führen, dass Sie den Algenbefall sogar verschlimmern.
Wichtig: Algenarten erkennen
Wenn Sie stolzer Besitzer eines Teichs oder Aquariums sind, ist die richtige Pflege wichtig für gesunde Fische, Pflanzen und andere Bewohner. Gerade in Bezug auf die Algenbildung ist es wichtig zu wissen, um welche Art es sich handelt, da es sonst zu einer Vielzahl von Problemen kommen kann.
Grund dafür sind die unterschiedlichen Lebensweisen der einzelnen Arten. Sie bevorzugen unterschiedliche Tiefen, Energiequellen und können sogar auf Wasserpflanzen wachsen.
Daher ist es wichtig zu wissen, welche Algenart aus der weiter unten folgenden Liste vorherrscht, um diese effektiv zu bekämpfen. Dadurch entgehen Sie den folgenden Problemen:
- Verstärkung des Algenbefalls
- Ungleichgewicht der Nährstoffe
- verschmutzte Scheiben
- verschmutzte Geräte
- geringer Sauerstoffgehalt im Wasser
- durch Algen abgewürgte Wasserpflanzen
- schlechte Sichtbarkeit
Das gilt für Gartenteiche und Aquarien, denn Algen machen vor beiden Gewässern nicht Halt. Schon an diesen Punkten erkennen Sie, warum es wichtig ist, die richtige Algenart zu erkennen, da sie sich dadurch viel Arbeit in Bezug auf die Pflege sparen können. Wichtig bei der Bekämpfung von Algen ist der folgende Ablauf:
- Identifikation der Art
- Sofortmaßnahmen zur Bekämpfung
- Suche nach Ursache
- Vorbeugemaßnahmen
Mit diesen vier Schritten können Sie nach der Identifikation der Art Ihren Gartenteich oder die Aquarien vor einem erneuten übermäßigen Algenbefall schützen.
10 Algenarten mit Bild
Dank der bereits erwähnten Nachteile, mit denen Sie durch die falschen Maßnahmen bei der Bekämpfung der entsprechenden Aquarium- oder Teichalgen rechnen müssen, wissen Sie nun, warum es wichtig ist, über diese Bescheid zu wissen. Teich- oder Aquariumalgen lassen sich an einer Vielzahl von Merkmalen unterscheiden, die die Bestimmung erleichtern und dabei helfen, die erforderlichen Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Folgend finden Sie eine Liste mit einer Übersicht über zehn verschiedene Algenarten, die Ihnen in Teich und Aquarium begegnen können:
- Blaualgen: Blaualgen sind eigentlich keine Algen. Es handelt sich bei diesen um Ansammlungen von Cyanobakterien, die einen grünen bis braunen oder schwarzen, meist schmierigen Teppich auf die Wasseroberfläche legen. Zugleich legen sie sich bei hoher Konzentration um die Wasserpflanzen. Ein weiteres Merkmal der Teppiche sind die Schlieren, die äußerst schlechte Durchsicht und der üble Gestank, der vor allem an heißen Sommertagen bemerkbar ist. Der Film kann sogar pelzig sein. Nicht nur Sonne ist für die rapide Ausbreitung verantwortlich, sondern eine schlechte Filterung des Wassers. Ammonium ist hier der Auslöser. Empfindliche Menschen können unter der Giftigkeit nach dem Anfassen leiden und Haustiere nach dem Verschlucken des Wassers sogar tödlich verenden.
- Fadenalgen: Fadenalgen können das gesamte Jahr über auftreten, sind intensiv grün und kommen in zwei Formen vor. Zum einen wachsen sie als Algennester direkt an der Wasseroberfläche oder als lange Fäden auf Steinen, Oberflächen oder sogar anderen Wasserpflanzen. Sie sind je nach Alter in ihrer Beschaffenheit weich oder fest und lassen sich entweder über Kescher absammeln oder Stäbe aus dem Wasser drehen. Ursachen für Fadenalgen sind zu viele Nährstoffe im Wasser und eine hohe Sonneneinstrahlung. Als Aquariumalgen treten sie häufig in Fäden, im Teich gerne als Nester auf.
- Fusselalgen: Fusselalgen sind kleine Fadenalgen, die senkrecht von Oberflächen, Pflanzen, Dekorationen und Geräten in lichten Gruppen abstehen. In geringem Maße ist es normal, diese Algen im Gartenteich und dem Aquarium zu haben. Nimmt die Menge jedoch zu, liegt ein Überschuss oder Ungleichgewicht im NPK-Bereich vor, der durch die Düngung der Wasserpflanzen entsteht. Fusselalgen sind sehr leicht mit Haar- und Pelzalgen, zwei weiteren Algenarten dieser Liste, zu verwechseln, da sie häufig sehr klein sind.
- Pelzalgen: Die dritte spezielle Fadenalge auf dieser Liste, die mit den Haar- und Fusselalgen verwechselt werden kann. Pelzalgen beziehen Oberflächen hartnäckig und lassen sich nur schlecht entfernen. Die Länge des pelzigen Überwuchs ist stark abhängig von der Qualität des Wassers im Gartenteich oder Aquarien, der Sonneneinstrahlung und der vorhandenen Nährstoffe.
- Haaralgen: Haaralgen sehen den Pelzalgen sehr ähnlich und haben ebenfalls eine Ähnlichkeit zu den Fusselalgen. Vor allem die frische, hellgrüne Farbe und die maximale Länge von bis zu vier Zentimetern ist hier zu nennen. Sie sind daran zu erkennen, dass sie auf vielen Oberflächen kleine Polster bilden, in gut gepflegten Gewässern nicht die Überhand besitzen. Sie sind ideales Futter für eine Vielzahl von Krebstieren.
- Schwebealgen: Schwebealgen schweben dem Namen nach frei im Wasser umher. Sie erinnern vom Aussehen an kleine Flocken und trüben das Wasser entsprechend der Menge, in der sie auftreten. In den meisten Fällen ist das Auftreten von Schwebealgen nicht schlimm, da sie sich schon zu Beginn des Frühlings präsentieren und die angesammelten Nährstoffe des Winters nutzen. Kommt der Sommer, wird das Wasser meist klarer, vor allem wenn es sich um Teichalgen handelt. Im Aquarium sollten Sie überprüfen, was den Nährstoffüberschuss verursacht, da es sich hier nicht wirklich um eine Ansammlung über den Winter handelt.
- Punktalgen: Punktalgen sind Ihnen vielleicht als Aquariumalgen bekannt, die sich in kleinen Punkten an Pflanzen, Dekorationen oder Geräten absetzen. Sie können ebenfalls die Scheibe stark befallen und so die Übersicht in heimischen Aquarien stark stören. Die einzelnen Punkte können mit der Zeit deutlich größer werden und lassen sich nur schwer entfernen. Ein Klingen- oder Scheibenreiniger ist hier notwendig, da sie sonst nicht gegen die Punktalgen ankommen. Im Gartenteich werden Sie Punktalgen kaum bemerken, dafür aber in Aquarien, die über eine starke Beleuchtung verfügen.
- Staubalgen: Staubalgen können sehr leicht mit Schwebealgen verwechselt werden, da sie ebenfalls frei im Wasser schweben. Wenn sie sich an der Scheibe im Aquarium absetzen, müssen Sie diese nur wegwischen, da sie sich kaum festsetzen. Sie bilden keine Algenblüte und kommen ausschließlich als flächendeckender Teppich vor. Sie kommen deutlich häufiger in Aquarien vor.
- Kieselalgen: Kiesel- oder Braunalgen sind eine klassische Begleiterscheinung und eine der häufigsten Algenarten während der Einfahrphase. Es handelt sich um braune Bezüge des gesamten Aquariums inklusive der Scheiben. Sie gehen von alleine weg, wenn sich der Gehalt an Nitrit im Wasser erhöht.
- Bartalgen: Bartalgen können aufgrund ihrer Form manchmal mit Punktalgen verwechselt werden, was ihnen den Namen Schwarzpunktalge eingebracht hat. Die Punkte sitzen jedoch nicht einzeln, sondern bilden mit der Zeit eine geschlossene Fläche. Ebenso kann sie lange Stränge bilden, die im Wasser ähnlich einer Fadenalge wiegen und somit ebenfalls mit diesen verwechselt werden können. Sie schwanken in der Farbe von grün bis rot und werden sogar Rotalge genannt. Sie sind ebenfalls an bis zu zehn Zentimeter langen Barthaaren zu erkennen, vor allem wenn es sich um Teichalgen handelt.
Häufig gestellte Fragen
Worauf sollte beim Einsatz von chemischen Mitteln zur Bekämpfung geachtet werden?
Wenn Sie außer dem Einsatz von Chemie keine Lösung mehr sehen, sollten Sie darauf achten, die Präparate nicht zu häufig oder in zu großen Mengen einzusetzen. Durch chemische Mittel kann sich das Gleichgewicht im Wasser auf Dauer verändern, was sich negativ auf die Bewohner auswirken wird.
Wie wirken sich die Bewohner auf die Algenbildung aus?
Vor allem zu große Fischbestände in Teichen oder Aquarien sorgen für eine intensive Zunahme der Algen, wenn nicht ausreichend Volumen verfügbar ist. Nicht aufgefressenes Futter, Kot und verrottende Wasserpflanzen sind hervorragende Grundlagen für die Vermehrung des Grüns.
Ist der Einsatz eines UV-Klärers ratsam?
Ein UV-Klärer hilft Ihnen beim Kampf gegen die verschiedenen Algenarten sehr gut, insbesondere wenn es sich um Blau- oder Schwebealgen handelt, die sich rasch durch UV-Licht vermehren. Jedoch müssen Sie darauf achten, dass andere Mikroorganismen, die gut für das biologische Gleichgewicht des Aquariums oder Gartenteichs sind, ebenfalls in ihrer Entwicklung gestört werden könnten.