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Wo sich die Akelei erst einmal angesiedelt hat, vagabundiert sie im Laufe der Jahre durch den Garten. Doch das nimmt der begeisterte Hobbygärtner dem Hahnenfußgewächs nicht krumm. Dekoriert die aparte Gartenblume immerhin selbst prekäre Standorte mit einem wahren Farbspektakel über mehrere Jahre hinweg. So harmlos, wie sie sich gibt, ist die Aquilegia freilich nicht. Wer sie angemessen pflegen und schneiden will, sollte stets an den recht hohen Giftgehalt denken. Ansonsten ist die Akelei so anpassungsfähig, dass sie – je nach Sorte – im Staudenbeet, am Gehölzrand oder im Steingarten reizende Akzente setzt.
Steckbrief
- Pflanzenfamilie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae).
- Wissenschaftlicher Name Aquilegia.
- Wuchshöhe 20 cm bis 80 cm.
- Blütezeit Mai bis Juni/Juli.
- Invasive Selbstaussaat ab August.
- 70 bis 75 Arten mit zahlreichen Hybriden.
- Ein- und mehrfarbige Blüten, gefüllt und ungefüllt.
- Winterhart bis -28° Celsius.
- Durchschnittliche Lebensdauer beträgt 3 bis 5 Jahre.
- Einordnung in der Giftklasse giftig+.
Angelehnt an ihre facettenreichen Erscheinungsformen, hat der Volksmund die Akelei mit einer Vielzahl von Trivialnamen bedacht, wie Elfenschuh, Glockenblume, Kaiserglocke oder Narrenkappe, um nur einige zu nennen.
Standort
Ihre Genügsamkeit bringt die Akelei bereits hinsichtlich ihrer bevorzugten Lage zum Ausdruck, denn die Auswahl an möglichen Standorten ist breit gefächert.
- Sonniger bis halbschattiger Standort.
- Volle Sonne bis Schatten akzeptiert die Akelei ebenfalls.
- Je dunkler die Lichtverhältnisse, desto geringer fällt die Wuchshöhe aus.
- Bestes Wachstum zeigt die Pflanze im wandernden Schatten unter höheren Stauden.
- Die Aquilegia wurde selbst in den Ritzen von Trockenmauern gesichtet.
Innerhalb der Arten und Sorten der Akelei haben sich die verschiedenartigsten Spezialisten entwickelt. Daher wirft der erfahrene Hobbygärtner beim Kauf ein Auge auf die besonderen Vorlieben der gewählten Glockenblume und weist ihr einen entsprechenden Standort im Garten zu. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, dieses botanische Universaltalent im Kübel zu kultivieren. Dabei darf hingegen nicht verschwiegen werden, dass eine derartige Lebensart zu Lasten der Blütendauer geht, die sich zumeist auf den Mai beschränkt.
Substrat
Die Anspruchslosigkeit der Aquilegia setzt sich nahtlos fort bei der Qualität der Pflanzerde. Solange sie nicht konstant im Wasser steht, toleriert die Blütenschönheit alles, was das Areal zu bieten hat. Dessen ungeachtet ist es empfehlenswert, im Vorfeld genau nachzufragen, wo die Präferenzen seines Sorten-Favoriten liegen, damit er seine volle Pracht entwickeln kann.
- Humoses, frisches, leicht lehmiges Substrat.
- Leicht feucht, ohne die Gefahr von Staunässe.
- Steingarten-Sorten gedeihen in kiesiger oder sandiger Erde.
- Im Kübel eignet sich Blumenerde mit etwas Sand, Perlite oder Lavagranulat.
Wer sich die natürlichen Habitate der Wildformen der Akelei anschaut, wird auf Anhieb erkennen, dass die hübsche Blume für nahezu jeden Winkel des Gartens mit einem oder mehreren Hybriden aufwartet. In freier Natur ist der Elfenschuh anzutreffen in trockenen Wüstenlandschaften, alpinen Graslandschaften, gemäßigten Waldregionen oder rauen Meeresküsten. Hobbygärtner, die sich eine zeitaufwändige Suche nach geeigneten Spezialisten ersparen, wählen unter den Generalisten dieser bemerkenswerten Pflanzengattung.
Pflanzen
Lediglich, wenn die Akelei ausschließlich als Schnittblume dienen soll, wird sie großflächig angepflanzt. In allen anderen Fällen empfehlen die Experten eine Anordnung in Tuffs mit 3 bis 10 Pflanzen inmitten anderer Stauden, wie Hortensien, Astern, Silberkerzen oder Gräsern aller Art. Das macht insofern Sinn, als dass die Glockenblume ihre Blütenröcke bereits in ihrer ganzen Pracht präsentiert, wenn sich die anderen Gartenblumen erst noch auf dem Weg dorthin befinden. Beenden die zarten Blüten dann im Juni/Juli ihren dekorativen Reigen, entstehen keine unerwünschten Lücken im Beet, weil nun andere Gewächse das Zepter übernehmen.
Bodenvorbereitung
Da die Akelei keine Kurzzeitblume ist, sondern mehrere Jahre im eigenen Garten verbringen wird, lohnt sich eine sorgfältige Vorbereitung des Bodens auf jeden Fall.
- Die Pflanzerde gründlich auflockern.
- Sämtliche Unkräuter, Wurzeln und Steine entfernen.
- Zu sandige Erde mit 500 g Tonmehl (Bentonit) pro m² verbessern.
- Zusätzlich mit gut verrottetem Gartenkompost anreichern.
- Durchlässigkeit lehmhaltigen Bodens durch Einarbeitung von Laubkompost erhöhen.
Fertige Pflanzen in die Erde setzen
Wo noch keine Akelei aus Nachbars Garten eingewandert ist, wird der Hobbybotaniker im nächstgelegenen Gartencenter oder in sachkundigen Online Shops schnell fündig unter den angebotenen, fertig herangezogenen Arten und Sorten.
- Beste Pflanzzeit ist ab Mitte Mai, gleich nach den Eisheiligen.
- In einem Gefäß mit Wasser saugt sich der Wurzelballen voll.
- Jetzt lässt sich der Topf leichter abziehen.
- Das Pflanzloch ist 1,5 bis 2 Mal größer, als der Wurzelballen.
- Am sehr feuchten Standort eine Drainage in den Boden der Grube einbringen.
- Geeignetes Material sind Kies, Perlite, Bims oder zerstoßene Tonscherben.
- Während die Akelei eingepflanzt wird, das Substrat nur leicht andrücken.
- Im letzten Arbeitsschritt gut bemessen angießen.
Ein klassischer Fehler beim Pflanzen der Aquilegia ist der viel zu geringe Abstand, in dem die jungen Stauden in die Erde kommen. Das Resultat ist, dass sich nicht nur die Akelei, sondern auch die benachbarten Stauden schon nach kurzer Zeit gegenseitig bedrängen und der Gartenfreund eingreifen muss, indem er Exemplare herausnimmt oder umpflanzt. Erfahrene Hobbygärtner lassen sich daher zu Beginn nicht von den noch recht großen Freiflächen zwischen den Kaiserglocken irritieren, denn diese werden sich mit einem rasanten Tempo schließen.
Aussaat
Sobald der Boden nicht mehr gefroren ist – er demnach bearbeitet werden kann -, ist eine Direktaussaat möglich. Diese Form der Pflanzung ist zwar deutlich preisgünstiger, als eine fertige Akelei zu kaufen, birgt indes den Nachteil, dass sie in dieser Saison ihre volle Größe nur schwerlich erreichen wird. Eine Aussaat im Haus ab Februar/März liefert da schon eher weit entwickelte Aquilegia, die ab Mitte Mai ins Freiland wandern.
- Die winzigen Samen mit Sand vermischen und im Beet ausstreuen.
- Für die Aussaat im Haus eine Saatschale mit Anzuchterde füllen.
- Die Dunkelkeimer dünn mit Erde bedecken und anfeuchten.
- Die Keimtemperatur liegt zwischen 17° und 20° Celsius.
- Die Keimdauer beträgt durchschnittlich zwischen 5 und 6 Wochen.
- Konstant feucht halten, ohne das Substrat zu durchnässen.
- Pikieren, wenn sich nach den Keimblättern die ersten Laubblätter zeigen.
- Im Beet auf einen Abstand von 25 cm bis 30 cm vereinzeln.
Einige wenige Sorten der Akelei sind Kaltkeimer. Das bedeutet, dass sie nach der Aussaat für etwa 1 Monat einem Kältereiz ausgesetzt werden müssen, damit die Samen keimen. Im Februar/März wird das Aussaatgefäß einfach auf den Balkon gestellt. Wo das nicht möglich ist, finden sie sich im Gemüsefach des Kühlschranks ein. Damit die Saatbehälter nicht zu viel Platz in Anspruch nehmen, breiten pfiffige Hobbygärtner die angefeuchtete Anzuchterde auf einer Klarsichtfolie aus, verteilen die Samen darauf, drehen alles zu einer Wurst zusammen und binden die Enden mit Schnur zusammen.
Gießen und Düngen
Bis die Akelei sich nach dem Pflanzen am Standort fest etabliert hat, benötigt sie reichlich Gießwasser, insbesondere während Trockenperioden, wie sie in den hiesigen Regionen im Mai gerne auftreten.
- Den Wasserhaushalt auf die Sorte abstimmen.
- Grundsätzlich die Akelei nicht austrocknen lassen.
- Mulchen mit Grasschnitt, Laub oder Kies.
- Ab und zu etwas Kompost einarbeiten zur Nährstoffversorgung.
- Ausgeputzte Pflanzenteile im Beet verrotten lassen.
Schneiden
Ist für den Elfenschuh die Blühsaison vorbei, lässt die Optik des Laubs ebenfalls zu wünschen übrig. Folglich greift der Hobbygärtner nun zur Gartenschere, um die Akelei bis knapp über dem Boden zurückzuschneiden. Mit etwas Glück treiben die Blumen anschließend ein weiteres Mal aus und blühen im Spätsommer erneut. Darüber hinaus ist ein Schnitt im unmittelbaren Anschluss an die Blüte erforderlich, wenn eine Selbstaussaat der Akelei nicht erwünscht ist.
Andernfalls bilden sich Balgfrüchte mit 10 bis 36 schwarzen Samen, die das umliegende Areal erobern. Wem es hingegen nicht bunt genug sein kann in seinem Hausgarten, der lässt die Aquilegia gewähren, wobei sich immer neue Kreuzungen ergeben. Vor dem Winter bzw. spätestens im Frühjahr vor dem neuen Austrieb, sollten die Hahnenfußgewächse auf jeden Fall bis Handbreit über dem Boden geschnitten werden, damit sie in der nächsten Saison wiederum einen graziösen Blickfang bilden.
Krankheiten und Schädlinge
Bis auf eine Infektion durch Echten oder Falschen Mehltau, sind keine weiteren Krankheiten bei der Akelei bekannt. Im Rahmen des Rückschnitts gleich nach der Blüte, erledigt sich dieses Problem von selbst. Im Hinblick auf die Schädlinge, bei denen sich die Wollläuse besonders hervortun, liegt der Sachverhalt zwar ähnlich; allerdings ist zu bedenken, dass sich die Plagegeister rasch im gesamten Garten ausbreiten können. Aus diesem Grund sind sofortige Bekämpfungsmaßnahmen erforderlich.
- Zeigen sich weiße Gespinste, werden die Pflanzenteile sogleich abgeschnitten.
- Im frühen Befalls-Stadium beseitigt eventuell ein kräftiges Abduschen die Wollläuse.
- Die Entsorgung erfolgt über den Hausmüll und keinesfalls auf dem Komposthaufen.
- An kräftigen Kaiserglocken kommt ein Insektizid auf Rapsöl-Basis infrage.
Spezialisiert hat sich unter den Schädlingen die Akelei-Gallmücke, die sich im zeitigen Frühjahr über die jungen Knospen hermacht. Wo die winzigen, orangefarbenen Larven auftreten, sollten die Knospen sogleich mit den behandschuhten Fingern abgeknipst und entsorgt werden.
Häufig gestellte Fragen
Mit welchen Akelei-Sorten kann ich in meinem Garten so richtig für Furore sorgen?
Für Aufsehen im Staudenbeet sorgen die Aquilegia ‘Rotstern’ mit roten Kelchblättern und weißen Kronblättern, die Aquilegia ‘Blue Star’ in Hellblau und Weiß oder die dramatische Akelei ‘William Guiness’ mit ihren purpurfarbenen Kelchblättern, die sich zur Spitze hin ins Weißliche färben. Sehr beliebt sind zudem gefüllte Sorten, wie die Akelei ‘Christa Barlow’ mit blau-violetten Blüten oder die Aquilegia ‘Nora Barlow’ mit kugeligen, mauve-rosa gefüllten Blüten.
Benötigt die Akelei einen besonderen Winterschutz?
Im Beet ist kein spezieller Schutz vor den frostigen Temperaturen erforderlich. Da jedoch zu viel Feuchtigkeit, beispielsweise durch schmelzenden Schnee, den Wurzeln Schaden zufügen könnte, ist es ratsam, sie mit einer Schicht aus Laub, Reisig oder Stroh zu bedecken. Im Kübel besteht die Gefahr, dass der Wurzelballen durchfriert, daher wird dieser mit einer Luftpolsterfolie umhüllt und auf einen Holz- oder Styroporblock gestellt.
Kann ich die Akelei auch im Herbst pflanzen?
Das ist dank der Winterhärte des Hahnenfußgewächses möglich und fördert eine frühe Blüte im nächsten Jahr, weil sich den Herbst und Winter hindurch bereits ein Wurzelsystem bilden kann. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass die frisch gepflanzte Akelei bei einem frühen Wintereinbruch hochfrieren kann. Sobald der Boden wieder aufgetaut ist, sollte die Pflanze wieder fest in die Erde gedrückt werden.