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Entsprechend ihrer Herkunft kommen Agaven sogar mit extremer Trockenheit gut zurecht, was entscheidend für den Standort und die spätere Pflege ist. Neben den Arten, die nach der Blüte absterben, gibt es auch ausdauernde Arten. Ihre Blütenstände können bis zu 4 m hoch werden.
Diese Pflanzen speichern Wasser in ihren Blättern und können so die langen Trockenperioden problemlos überstehen. In den meisten Fällen bilden die unterschiedlich großen Blattrosetten keinen Stamm aus und wenn doch dann nur einen relativ kurzen. Bis auf die Überwinterung sind Agaven in der Regel sehr pflegeleicht.
Steckbrief
- Agaven sind meist blattsukkulente Rosettenpflanzen.
- Das heißt sie speichern Wasser in ihren Blättern.
- Sie kommen mit extremer Trockenheit zurecht.
- Einige Arten sterben nach der Blüte ab.
- Wenn Blüte, dann erst im hohen Alter.
- Blüten sind trichterförmig.
- Große Arten können bis zu 12 Meter hochwachsen.
- Agaven brauchen viel Wärme und Sonne.
- Können vom späten Frühjahr bis zum Herbst im Freien stehen.
- Meisten Arten sind nicht winterhart.
Standort
Entsprechend ihrer natürlichen Heimat bevorzugen Agaven warme und helle bzw. sonnige Standorte, beispielsweise in einer steingartenähnlichen Anlage. Direktes Sonnenlicht ist ideal. Ab Ende Mai bis in den Oktober hinein können sie im Freien stehen. Bevor man sie nach draußen stellt, sollte man sie zunächst an die direkte Sonne gewöhnen. Dazu stellt man sie die ersten Tage an einen halbsonnigen Platz.
Boden/Substrat
Für winterharte Agaven im Beet sollte der Boden aus sandiger Gartenerde bestehen. Dazu mischt man drei Teile Gartenerde mit einem Teil Sand. Ist der Boden eher schwer, sollte man für eine gute Drainage bzw. Entwässerung sorgen. Das kann man tun, indem man groben Kies oder Ähnliches in den Boden einarbeitet. Auch eine zusätzliche Abdeckung mit einer etwa 2 cm dicken Splitt- oder Kiesschicht kann Feuchtigkeit weitestgehend fernhalten und vor zu starkem Unkrautwuchs schützen.
Auch im Kübel oder Topf benötigen Agaven ein grobkörniges Substrat. Das kann herkömmliche Gartenerde sein, gemischt mit etwas Lehm, Blähton, Kies oder Lavagrus. Möglich ist auch die Verwendung von Fertigsubstraten, die man mit Sand und gegebenenfalls wenig Kompost mischt oder eine Mischung aus zwei Teilen Kompost und einem Teil Sand. Bei Fertigsubstraten aus dem Gartenfachhandel sollte man darauf achten, dass keine Torfanteile enthalten sind. Ansonsten ist es ratsam, nicht unbedingt die billigste Erde zu kaufen, sondern auf Qualitätserde zu achten, die Agaven werden es danken.
Gießen
Auch wenn Agaven ursprünglich aus trockenen Regionen kommen, müssen sie gelegentlich gegossen werden, im Sommer auch öfter. Allerdings immer erst dann, wenn das Substrat gut trocken ist. Bei regnerischem Wetter sollte man auf zusätzliches Gießen verzichten. Staunässe muss unbedingt vermieden werden, sie wäre tödlich für die Agave. Im Winter muss nicht gegossen werden.
Pflanzen im Kübel oder Topf müssen umso häufiger gegossen werden, je heißer es ist, das Substrat solle möglichst nie ganz austrocknen. Ab September wird das Gießen deutlich reduziert und im Winter nahezu eingestellt. Je kühler der Standort im Winter ist, desto weniger wird gegossen. Bei zu viel Nässe besteht die Gefahr von Fäulnisbildung, was meist das Ende für die Pflanze bedeutet.
Düngen
- Vom Frühjahr bis zum Herbst kann etwa alle 2 Wochen gedüngt werden.
- Geeignet sind beispielsweise Kakteendünger oder Grünpflanzendünger.
- Der Phosphorgehalt des Düngers sollte nur sehr gering sein.
- Möglich ist auch die 14-tägige Gabe eines schwach dosierten Volldüngers.
- Exemplare, die schon länger nicht umgetopft wurden, müssen öfter gedüngt werden.
Luftfeuchtigkeit
Während die meisten anderen Pflanzen eine höhere Luftfeuchtigkeit benötigen, mag es die Agave auch hier eher trocken. Allerdings sollte immer für eine ausreichende Belüftung gesorgt werden, besonders bei einer Kultivierung als Zimmerpflanze bzw. im Haus.
Umtopfen
Wenn der Topf zu klein für die Pflanze geworden ist und die Wurzeln bereits unten aus dem Topf herauswachsen, ist es Zeit die Agave umzutopfen. Einige Arten müssen aufgrund ihres schnellen Wachstums jedes Jahr umgetopft werden. Der beste Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr. Wichtig ist eine gute Drainage beispielsweise aus Kies oder Tonscherben, um einen guten Wasserabzug zu gewährleisten. Beim Umtopfen sollte vorsichtig vorgegangen werden, denn Agaven sind sehr empfindlich.
Man nimmt die Pflanze aus dem Topf, entfernt die alte Erde und gegebenenfalls auch faulige Wurzelteile. Dann setzt man die Pflanze in den neuen Topf und füllt das Substrat locker um die Pflanze herum auf. Am besten schlägt man den Topf zwischendurch einige Male vorsichtig auf, sodass sich die Erde setzt. Mit einem Pflanzholz kann man die Erde andrücken.
Auf dem Substrat verteilt man dann am besten eine etwa 2 cm dicke Schicht aus Kies oder Lavasteinen und stellt das Ganze an einen hellen und warmen Platz, ohne zu gießen. Das erste Mal gegossen wird nach etwa einer Woche. Die ersten 3-4 Wochen nach dem Umtopfen sollte man sie möglichst nicht in die pralle Sonne stellen.
Überwintern
Je nach Art verträgt die Agave unterschiedliche Temperaturen. Einige Arten vertragen kurzzeitigen Frost, andere wiederum gar keine Minustemperaturen und müssen entsprechend frostfrei überwintert werden. Wenn man Agaven sicher über den Winter bringen möchte, ist es sinnvoll, sie grundsätzlich drinnen zu überwintern.
Als Winterquartier eignet sich ein Gewächshaus, ein heller Keller oder ein unbeheizter Wintergarten. Bevor man die Pflanzen ins Winterquartier räumt, sollte man sie auf Krankheiten und Schädlinge untersuchen. Liegt ein Schädlings- oder Krankheitsbefall vor, sollte dieser vor der Überwinterung beseitigt werden.
Bevor die ersten Fröste auftreten, sollte man die Pflanzen dann ins Winterquartier bringen, am besten, sobald die Nachttemperaturen unter 7 Grad fallen. Das Substrat sollte zu diesem Zeitpunkt gut abgetrocknet sein. Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad im Winterquartier sind optimal. Zudem sollte es auch im Winter hell sein. Ist der Boden besonders kalt, stellt man die Pflanze am besten auf eine Styroporplatte. Winterharte Sorten, die draußen überwintern, sollten möglichst überdacht werden, um sie vor Regen und allgemeiner winterlicher Nässe zu schützen.
Gießen und Düngen muss man während der kalten Jahreszeit in der Regel nicht. Bei einer wärmeren und sonnigen Überwinterung muss gegebenenfalls ab und zu mäßig gegossen werden. Bevor die Agaven im Frühjahr wieder nach draußen gestellt werden können, sollte man sie langsam an die Temperaturen und vor allem die direkte Sonne gewöhnen. Dazu stellt man sie zunächst für einige Tage an einen halbschattigen Platz.
Krankheiten und Schädlinge
- Von Krankheiten und Schädlingen bleiben Agaven meist verschont.
- Allerdings kann es durch zu viel Nässe zu Wurzel- oder Stammfäule kommen.
- Im Anfangsstadium die betreffende Pflanze schnellstens aus dem Topf nehmen.
- Faulige Wurzelteile entfernen und in trockenes Substrat umpflanzen.
- Gegossen werden sollte vorerst nicht.
- Bei stärkerem Befall ist die Pflanze in der Regel nicht mehr zu retten.
Vermehrung
Kindel
Da eine Vermehrung durch Aussaat sehr langwierig ist und demzufolge sehr viel Geduld erfordert, werden Agaven in der Regel über sogenannte Kindl vermehrt. Diese Kindel, die häufig auch als Seitensprosse oder Ableger bezeichnet werden, werden von allen Agaven-Arten gebildet.
Man schneidet sie direkt an der Mutterpflanze ab und lässt sie einige Tage an der Luft trocknen. Um Pilzinfektionen zu verhindern, bestreicht man die Schnittflächen sowohl am Kindel als auch der Mutterpflanze am besten mit Holzkohlepulver. Dann setzt man sie in Töpfe, in ein sandiges Substrat ein und stellt sie an einen warmen und sehr hellen Platz, allerdings nicht in die pralle Sonne. Gegossen wird anfangs nur sehr mäßig.
Arten
Agave filifera
Diese Ausläufer bildende Sorte wird 50-60 cm hoch und ebenso breit. Sie wächst dicht rosettig. Die Blätter sind grün mit für diese Art typischen weißen Fäden. Kommt es zur Blüte, ist diese zwischen 200 und 250 cm hoch. Nach der Blüte stirbt diese Agave in der Regel ab. Sie ist frosthärter als andere Arten aber sollte trotz allem kühl und frostfrei überwintern.
Agave attenuata
Diese bis zu 150 cm hohe Art gehört zu den schönsten Agaven. Sie bildet einen Stamm, auf dem eine große Blattrosette sitzt. Die Blätter sind glatt, grün und haben keine Stacheln. Unter optimalen Bedingungen entwickelt sie im Alter ein etwa 250 cm hoher Blütenstand. Überwinterung muss frostfrei erfolgen.
Agave americana
Mit einer Höhe zwischen 90 und 120 cm und Durchmessern von bis zu 300 cm gehört diese Agave zu den größten Arten, mit blaugrüner Blattfärbung. Sie ist nicht ausreichend frosthart und muss frostfrei überwintern. Allerdings ist hierfür ausreichend Platz notwendig. Die eigentliche Agave americana ist einfarbig grün. Im Handel werden auch schöne buntlaubige Sorten angeboten, wie ´Aureovariegata´, ´Mediopicta´ und ´Argenteovariegata´. Zur Blüte kommt es eher selten.
Agave cupreata
Diese Agave bildet einen Stamm und wird zwischen 80 und 100 cm hoch. Die dick fleischigen Blätter sind breit lanzettlich bis verkehrt eiförmig sowie glänzend grün bis Kupferfarben. Die Blattränder sind gezahnt und weisen warzenähnliche Vorsprünge auf. Falls es zur Blüte kommt, ist diese orange bis gelblich und zwischen 55 und 60 cm lang.
Agave utahensis
Agave utahensis ist eine sehr langsam wachsende und vielseitige Art. Sie wird zwischen 10 und 30 cm hoch und erreicht einen Durchmesser von bis zu 40 cm. Die bis zu 30 cm langen und 2-3 cm breiten Blätter sind gelbgrün bis Bläulich, lanzettlich oder linealisch und spitz zulaufend. Die Blattränder sind unregelmäßig gezahnt. Diese Arten sind gut frosthart allerdings nur an einem trockenen Standort.
Häufig gestellte Fragen
Können Agaven draußen überwintern?
Es gibt zwar winterharte Arten, die brauchen aber einen trockenen Standort, d.h., dass sie rundum vor Feuchtigkeit geschützt sein sollten. Wenn man aber sichergehen will, sollte man sie lieber frostfrei überwintern.
Kann man Agaven auch aus Samen ziehen?
Eine Aussaat ist möglich aber langwierig. Man sät die Samen beispielsweise in einem Substrat aus Kompost und Sand zu gleichen Teilen aus und stellt das Ganze warm und hell, bei Temperaturen zwischen 20-24 Grad. Sind die Jungpflanzen groß genug, können sie vereinzelt werden. Zu viel Nässe sollte vermieden werden.