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Farbenfroh, exotisch und mit zahlreichen Gewächsen im Garten kombinierbar – die Drillingsblume erfreut sich auch in unseren Breiten einer wachsenden Beliebtheit. Die Bougainvillea, die insgesamt um die 20 Arten umfasst und zur Familie der Wunderblumengewächse gehört, beeindruckt vor allem durch ihre imposanten Blütenkonstruktion, die der Pflanze auch das Synonym “Drillingsblume” einbrachte: Jeweils drei der Blütenblätter stehen jeweils zusammen und werden gemeinsam von den Hochblättern umgeben. Diese sorgen für die eigentliche Farbenpracht des Gewächses, weshalb sie häufig irrtümlich für Blütenblätter gehalten werden.
Wer der mediterranen Pflanze, die ursprünglich in den südlichen Ländern beheimatet ist, einen optimalen Standort bietet, für eine gute Pflege sorgt und auch das Winterquartier sorgfältig auswählt, wird an der Drillingsblume viel Freude haben.
Steckbrief
- farbenprächtige, bedornte und kletternde Sträucher
- erreichen eine Höhe von bis zu 5m
- eher unscheinbare Blüten, die von bunten Hochblättern umrahmt werden
- Farben der Blüten variieren (Lila, Rot, Violett, Orange, Weiß)
- Durch den Einfluss der Sonne können sich die Farbtöne auch verändern
- Junge Triebe und Blätter weisen meist einen rötlichbraunen Farbton auf
- Bei mittelgrünen Blättern mit seidigem Glanz handelt es sich um ältere Pflanzen
Standort und Boden
Da die Bougainvillea ursprünglich tropischen und subtropischen Gebieten entstammt und zuerst im amerikanischen Kontinent kultiviert wurde, benötigt das Gewächs in unseren Breiten entsprechend viel Licht. Die Bougainvillea bildet ihre reichhaltigen Blüten ausschließlich an einem sonnigen und hellen Standort aus, an den sie während der Hauptwachstumszeit verbracht wird; während der Sommermonate sollte die Drillingsblume zumindest einen Teil des Tages dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt werden. Dabei ist die Art der Sonnenstrahlung ebenfalls von Bedeutung: Nur direkt einfallende Sonnenstrahlen sorgen für ein optimales Wachstum der Bougainvillea- – Keinesfalls sollte das eintreffende Licht gefiltert auf das Gewächs auftreffen, etwa durch eine Fensterscheibe. Nur auf diese Weise ist eine reichhaltige Blütenbildung gewährleistet.
Das Gewächs kann einfach ins Freiland gesetzt oder aber im Kübel kultiviert werden. Besonders gut eignet sich auch eine Hauswand, die sich in Süd-Richtung befindet; hier reflektiert das Mauerwerk tagsüber die Infrarotstrahlung der Sonne und ist andererseits während der Nachtstunden in der Lage, die Pflanze zu wärmen. Wer sich für die Freiland-Variante entscheidet, sollte die Drillingsblume trotzdem mitsamt dem Topf in die Erde versenken; auf diese Weise fällt später die Übersiedlung in das Winterquartier leichter.
Neben ausreichend Licht sollte der gewählte Standort einen gewissen Schutz sowohl vor Regen als auch vor Wind aufweisen; beide klimatischen Einflüsse wirken sich ebenfalls negativ auf das Wachstum der Blume aus. Auch aus diesem Grund eignet sich eine Hauswand, weil diese aufgrund des Dachvorsprungs den Regen abhält.
Neben der Wahl des idealen Standortes spielt auch das Substrat, das bei der Kultivierung verwendet wird, eine Rolle – wenngleich sich die Drillingsblume diesbezüglich weniger anspruchsvoll zeigt. Die Erde sollte folgende Eigenschaften aufweisen:
- durchlässig
- leicht sandig
- mit einer guten Drainage
Besonders gut eignet sich eine Mischung, die aus zwei Teilen Torf, zwei Teilen Sand und einem Teil Lehm besteht; alternativ kann auch eine Mischung aus Gartenerde und Komposterde verwendet werden. Um eine ausreichende Drainage zu gewährleisten, verteilt man auf dem Schalenboden grobkörnigen Sand verteilt. Auch Kies oder eine Tonscherben, die auf das Abflussloch des Gefäßes gelegt werden, eignen sich zu diesem Zweck.
Gießen und Düngen
Um für ein optimales Wachstum der Pflanze zu sorgen, muss die Drillingsblume sorgfältig gegossen werden; die Bewässerung muss sehr gleichmäßig erfolgen, so dass der Wurzelballen immer leicht feucht bleibt. Staunässe und absolute Trockenheit werden von der Bougainvillea nicht vertragen. Man sollte stets erst wieder gießen, wenn die oberste Erdschicht gerade leicht angetrocknet ist. In diesem Zusammenhang hat es sich bewährt, regelmäßig zu prüfen, ob die Pflanze voll im Wasser steht oder ob sogar das Pflanzenloch verstopft ist. – Ein nasser Wurzelbereich tut dem Wachstum der Bougainvillea nicht gut. Der ideale Zeitpunkt für die gezielte Versorgung mit Wasser ist der frühe Morgen oder aber die späten Nachmittagsstunden. Die Pflanze sollte hingegen niemals gegossen werden, wenn das Gewächs noch in voller Sonne steht.
Damit die Drillingsblume ihre volle Blütenpracht entfalten kann, ist eine gezielte Düngung notwendig. Diese erfolgt in der Regel erstmalig im Frühling, wenn der erste Austrieb zu sehen ist; ab diesem Zeitpunkt kann das Gewächs im Abstand von jeweils vier Wochen mit einem flüssigen Blumendünger versorgt werden, der mit in das Gießwasser gegeben wird. Wenn die Blütezeit beginnt, sollten die Abstände zwischen den einzelnen Düngergaben verkleinert werden; jetzt erhält die Drillingsblume alle zwei Wochen zusätzliche Nährstoffe, wobei zwischendurch auch ein Blühdünger zum Einsatz kommen kann.
Überwintern
Alle Arten, die zur Gattung Bougainvillea gehören, reagieren auf Frost empfindlich; in ihrer Heimat Südamerika sind die Gewächse an hohe Temperaturen gewöhnt. Vor dem Umzug in das Winterquartier sind folgende Vorbereitungen zu treffen:
- allmähliche Reduktion der Wassergaben
- Rückschnitt ab Oktober nach der Blüte
- eventuell Bearbeitung der Wurzeln
Als optimales Winterquartier eignet sich insgesamt ein heller Platz, an dem Temperaturen von mindestens 3°C und höchstens 12°C herrschen. Durch diese Temperaturen wird die Pflanze gezwungen, den gesamten Stoffwechsel etwas herunterzufahren. Ideal ist ein Wintergarten, der nur ganz leicht temperiert ist. Aber auch ein unbeheiztes Treppenhaus mit Oberlicht, ein Keller mit Fenster oder Gewächshäuser eignen sich zur Überwinterung der Drillingsblume.
Alternativ kann die Pflanze jedoch auch in einem Warmhaus überwintert werden; allerdings besteht hier die Gefahr, dass das Gewächs in der kommenden Saison keine Blüten ausbildet. Während der kalten Jahreszeit sollte das Gewächs im Bereich der Wurzeln stets leicht feucht gehalten werden, wobei jedoch Staunässe unbedingt vermieden werden muss. Es sollte lediglich darauf geachtet werden, dass der Topfballen nicht komplett austrocknet. Je trockener die Pflanze gehalten wird, umso blühfreudiger zeigt sie sich in der nächsten Saison. Aus diesem Grund wird zwischen Oktober und Februar auch auf die Gabe von zusätzlichen Nährstoffen verzichtet.
Schneiden und Umtopfen
Zur Pflege der Bougainvillea gehört auch ein regelmäßiger Schnitt, denn die Drillingsblume bildet ihre Blüten an den Triebenden aus. – Je länger man die Triebe wachsen lässt, umso spärlicher entwickeln sich die Blüten. Im Zusammenhang mit gezielten Schnittmaßnahmen sollte außerdem berücksichtigt werden, dass Bougainvilleas insgesamt sehr schnell wachsen und während der Sommerzeit auch mehrmals hintereinander blühen können. Beim Schneiden selbst sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden:
- Halbieren des jeweils neuen Triebes (hellgrüne Rinde)
- bei Kugelformen alle vier Wochen die herausragenden Triebe stutzen
- im Frühjahr kann die Pflanze bis zur Hälfte eingekürzt werden
- hochwertiges Schnittwerkzeug verwenden
Insbesondere jüngere Pflanzen sollten in regelmäßigen Abständen geschnitten werden; nur auf diese Weise sind die Gewächse in der Lage, eine gut verzweigte und dichte Form auszubilden. Doch sollte man stets bedenken: Jeder Schnitt bedeutet für die Pflanze zusätzlichen Stress. Um die Drillingsblume zu kräftigen, sollte deshalb jeweils nach den Schnittmaßnahmen eine Portion Dünger ausgegeben werden.
Zur Pflege der Drillingsblume gehört auch das Umtopfen; die Pflanze benötigt in der Regel viel Platz im Pflanzengefäß, weshalb es sich bewährt hat, in jedem Frühjahr einen größeren Topf zu verwenden. Das gezielte Umtopfen ist immer notwendig, wenn das Gefäß mit dem Wurzelballen fast vollständig ausgefüllt wird.
Vermehrung
Die Vermehrung der Drillingsblume erfolgt vorwiegend mit Hilfe von Stecklingen. Diese werden im zeitigen Frühjahr aus den Ranken geschnitten und sollten eine Länge von 20 bis 30 Zentimeter aufweisen. Dabei eignen sich vor allem junge Triebe. Anschließend bestreicht man die Stecklinge mit einem speziellen Bewurzelungspulver; je holziger sich der abgeschnittene Trieb präsentiert, umso höher sollte die Konzentration des Pulvers sein. Anschließend kann der Steckling in Anzuchterde gesteckt und bei 25°C kultiviert werden.
Am besten gedeiht die junge Drillingsblume, wenn man eine durchsichtige Plastikhaube über das Gewächs setzt und den Pflanzentopf an einen hellen Standort verbringt. Der Steckling muss gleichmäßig feucht gehalten werden; dann haben sich nach etwa zwei Monaten Wurzeln gebildet. Wenn diese kräftig genug sind, kann das Umtopfen in einen größeren Topf oder in einen Kübel erfolgen.
Krankheiten und Schädlinge
Die Drillingsblume zeigt sich anfällig gegenüber Mehltau; insbesondere bei zu starker Bewässerung und Nässe wird das Gewächs von dieser Erkrankung befallen. Ist die Pflanze erkrankt, zeigen sich folgende Symptome:
- weiße oder graue Flecken auf und unter den Blättern
- mehlig-schimmelige Schicht im späteren Erkrankungsverlauf
- mit der Zeit schmutzig braune Verfärbung des Belags
- Blätter rollen sich ein
Als vorbeugende Maßnahme hilft das richtige Pflanzverhalten; die Gewächse sollten nicht zu eng nebeneinander gesetzt werden. Außerdem hat es sich bewährt, bei Hochdruckwetter oder bei Temperaturschwankungen diverse Pflanzenstärkungsmittel auszubringen, zum Beispiel Knoblauchbrühe. Ist die Drillingsblume bereits infiziert, sollten die befallenen Pflanzenteile frühzeitig entfernt werden. Bei starkem Befall helfen auch schonende Fungizide.
Neben der Anfälligkeit gegenüber Mehltau reagiert die Drillingsblume auch auf Schildläuse empfindlich. Als charakteristisches Schadbild zeigen sich je nach Art entweder deckel- oder napfförmige Schilde auf den Blättern, die wie Pusteln aussehen. Sie treten meist dicht an dicht innerhalb krustiger Beläge auf und sorgen für Wachstumsstörungen und Verkrüppelungen. Vorbeugend helfen vor allem natürliche Feinde, die gezielt gefördert werden sollten; hierzu zählen vor allem Schlupfwespen und Marienkäfer. Ist die Pflanze bereits befallen, sollten die Schilde mit einer Zahnbürste entfernt werden. Auch Spritzungen mit Rapsöl oder Paraffinöl helfen, die Schädlinge zu beseitigen.
Häufig gestellte Fragen
Die Drillingsblume verliert ihre Blätter; welche Ursachen kommen für dieses Phänomen in Frage?
Wenn die Bougainvillea im Winter zu Blattabwurf neigt, handelt es sich meist um ein natürliches Phänomen. Im Sommer weisen abfallende Blätter jedoch auf Trockenheit hin; in diesem Fall sollte intensiver gewässert werden.
Was ist bei gelben Blattverfärbungen zu tun?
In diesem Fall wurde meist zu viel gegossen; dann ist bei der Bewässerung Zurückhaltung geboten.
An der Pflanze bilden sich zwar neue Blätter, die jedoch insgesamt klein bleiben. – Welche Ursache kommt hier in Frage?
Wenn neue Blätter eine kleine Größe beibehalten, ist meist Nahrungsmangel die Ursache. In diesem Fall sollte intensiver gedüngt werden.