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Es zirpt und zirpt und zirpt. Heimchen sind an einem Abend mit dem Lebenspartner ein romantischer Stimmungsmacher, in den eigenen Wohnräumen sind die Insekten nervtötend. Hausgrillen nisten sich auf der Suche nach Wärme und Nahrung gerne in den Räumlichkeiten der Menschen ein und können sich innerhalb kurzer Zeit rasch vermehren. Dabei bevorzugen sie nicht nur frische Lebensmittel tierischen und pflanzlichen Ursprungs, sondern auch Abfall. Sie suchen ab Herbst Zuflucht in Häusern, da sie die Kälte im Winter nicht überstehen würden. Lesen Sie hier, wie Sie Heimchen mit natürlichen Hausmitteln bekämpfen können.
Heimchen vorbeugen
Um einen Befall zu verhindern, lassen sich die Hausgrillen effektiv vorbeugen. Da diese vor allem ab Herbst auf der Suche nach einem Platz zum Überwintern und im Sommer nach Nahrung sind, bieten sich die folgenden Punkte hervorragend zum Vorbeugen an:
- schließen Sie Risse in Wänden mit Spachtelmasse
- überprüfen Sie Türen und Fenster auf Löcher
- falls notwendig mit Silikon schließen
- Abfalleimer mit Deckeln ausrüsten
- Holzstapel, Komposthaufen und Mülltonnen weit weg von Türen und Fenstern platzieren
- regelmäßig Regenrinne von Laub befreien, da Eiablageplatz
- regelmäßig den Rasen mähen
- regelmäßig Pflanzen auslichten
Ebenfalls sollten Sie abends oder in der Nacht, wenn Sie das Licht anschalten wollen, die Vorhänge zuerst schließen. Dadurch werden die Heimchen nicht angelockt. Zwar lässt sich durch diese Maßnahmen nur die Ansiedlung der Hausgrillen verhindern. Bekämpfen müssen Sie diese mit speziellen Mitteln.
6 Hausmittel, um Grillen zu entfernen
Falls sich trotz aller Vorbeugung Acheta domesticus in Ihren Räumlichkeiten eingenistet hat oder schon anwesend ist, müssen Sie schnell sein. Um Ihnen bei dieser Aufgabe behilflich zu sein, finden sich 6 Hausmittel, die gegen die Grillen-Plage helfen.
1. Melasse: Melasse ist ein Zuckersirup, der aus Pflanzen wie der Zuckerrübe (bot. Beta vulgaris subsp. vulgaris convar. vulgaris var. altissima) oder Zuckerrohr (bot. Saccharum officinarum) gewonnen wird. Grillen lieben Zucker und werden durch den hohen Zuckergehalt angelockt. Das können Sie sich zu Nutze machen:
- mischen Sie 3 Teile heißes Wasser und 1 Teil Melasse
- rühren Sie die Mischung gut um
- die Mischung muss nun abkühlen
- anschließend in flache Schalen aufteilen
- Schalen müssen im Durchschnitt höher als die Hausgrillen sein
Verteilen Sie die Schalen nun an zahlreichen Stellen im Haus, die auf einen Befall hindeuten. Sobald die Heimchen von der süßen Falle Wind bekommen, werden sie sich zu dieser begeben, in die Melassenmischung hüpfen und danach ertrinken. Da diese Methode sehr effektiv ist, müssen Sie bei einem großen Befall täglich die Schalen wechseln. Das geschieht am besten tagsüber, während die Insekten nur geringfügig aktiv sind.
2. Klebestreifen: Ebenso wie die Schalen können Sie Klebestreifen verwenden. Dafür nutzen Sie einfach ein doppelseitiges Klebeband, welches Sie in großen Streifen in die direkte Nähe der Brutplätze auf den Boden kleben oder an den Wänden anbringen. Nun bestreichen Sie die freie Seite dünn mit Honig oder Melasse, um die Tiere anzulocken. Aufgrund der starken Klebewirkung des Klebebands bleiben die Tiere an diesem kleben und verenden.
3. Pfeffer-Essig-Barriere: Bei den Melasseschalen und Klebestreifen handelt es sich um Hausmittel, wodurch die Heimchen sterben. Darüber sollten Sie sich im Klaren sein. Wenn Sie die Hausgrillen nur vertreiben wollen, ist eine Barriere aus Essig oder Pfeffer zu empfehlen. Die beiden Zutaten enthalten Aromastoffe, die Acheta domesticus in keiner Form ausstehen kann und sofort Reißaus nimmt. Das bietet sich hervorragend an, wenn Sie die Insekten loswerden wollen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
- jeder Pfeffer oder Essig nutzbar
- Essigessenz ist besonders effektiv
- beim Pfeffer kommt es nur auf die Menge an
- mit den Zutaten werden Barrieren um Nahrungsquellen errichtet
- damit sind vor allem frei erreichbare Nahrungsquellen gemeint
- Speisekammern sind besonders stark betroffen
- ebenfalls frei zugängliches Tierfutter
- streichen Sie Essig dick um die Nahrungsquellen auf
- dafür können Sie ebenfalls Klebestreifen verwenden
- dadurch beschädigen Sie Ihre Oberflächen nicht
- Pfeffer an die gleichen Stellen streuen
- dabei ruhig großzügig vorgehen
Der Vorteil an diesem Hausmittel ist die Tatsache, dass keine anderen Schädlinge von diesen angezogen werden. Die Grillen werden sich innerhalb kurzer Zeit ein neues Zuhause suchen, wenn Sie bei Ihnen keine Nahrung mehr vorfinden. Achten Sie darauf, selbst um Abfälle eine Barriere zu errichten, mit der Sie die Heimchen loswerden können.
4. Nuphar lutea: Nuphar lutea ist die botanische Bezeichnung für die Gelbe Teichrose. Die wird aufgrund ihrer giftigen Rhizome seit Jahrhunderten als Hausmittel genutzt, um die Heimchen zu bekämpfen. Falls Sie selbst Besitzer dieser Teichrosen sind oder welche beschaffen können, bieten sich die Rhizome hervorragend zum Loswerden der Tiere an. Ziehen Sie hierfür aber unbedingt Handschuhe an und essen Sie keine Teile der Rhizome, da die toxische Wirkung für Mensch und Tier nicht ohne ist:
- Blätter und Rhizome von Nuphar lutea gut zerkleinern
- so gut wie möglich auspressen
- den austretenden Saft in einer Schale auffangen
- 2 Teile Pflanzensaft und 1 Teil Milch mischen
- noch einen großen Tropfen Honig dazugeben
Diese Mischung tragen Sie ebenfalls über Klebestreifen in direkter Nähe zu den Brutstätten der Hausgrillen auf, um sie zu bekämpfen. Die Milch sorgt dafür, dass die Tiere das Gift nicht riechen und zusammen mit dem Honig halten sie es für eine Nahrungsquelle. Sobald sie das Gift verzehrt haben, sterben die Heimchen und Sie können diese ganz einfach entfernen. Wenden Sie diese Methode nicht an, wenn Kinder oder Haustiere leichten Zugang zu den Fallen hätten.
5. Staubsauger: Der Staubsauger dient zur direkten Bekämpfung der Brut. Sobald Sie ein Nest ausfindig gemacht haben, rüsten Sie den Staubsauger mit einem frischen Beutel aus und saugen die Eier und Larven einfach auf. Entfernen Sie danach den zugeschnürten Beutel mitsamt der Brut und wiederholen Sie diesen Schritt bei anderen Brutstätten.
6. Heißes Wasser: Heißes Wasser wird dazu genutzt, die Brutstätten nach dem Entfernen durch den Staubsauger zu reinigen. Kochen Sie das Wasser, nehmen Sie einen Schwamm oder Lappen in die Hand und reinigen Sie alle befallenen Stellen so gründlich wie möglich. Dadurch können Sie die Grillen nicht nur bekämpfen, sondern einem weiteren Befall vorbeugen.
Häufig gestellte Fragen
Können Heimchen gefangen und verwendet werden?
Wenn Sie Reptilien- oder Spinnenbesitzer sind, können Sie versuchen, einige der Tiere zu fangen und zu züchten. Auf diese Weise haben Sie einen niemals endenden Vorrat an Futtertieren für Ihre Eidechsen, Schlangen oder Vogelspinnen zur Verfügung.
Stellen Heimchen eine Gefahr für die Gesundheit dar?
Nein, auf die Gesundheit von Mensch und Tier wirkt sich die Lebensweise von Acheta domesticus nicht aus. Jedoch kann das oben bereits genannte Zirpen aufgrund der Lautstärke und Dauer als störend bis nervenaufreibend empfunden werden, was wiederum schlecht für die mentale Gesundheit sein kann.