Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Der weithin als Lucky Bamboo bekannte Glücksbambus ist kein Bambus im eigentlichen Sinn. Auch wenn die attraktive Pflanze rein optisch gesehen dem Bambus recht ähnlich ist, so gehört sie weder zu den Yuccas noch zu den richtigen Bambusarten. Denn der Glücksbaum ist eine Dracaena Sanderiana aus der Gattung der Drachenbäume. Ihren Beinamen Sanderiana verdankt die Pflanze übrigens dem Gärtner Frederik Sander, der im 19. Jahrhundert als Orchideenkönig bekannt war und edle Gewächse verkaufte. Der Glücksbambus spielt außerdem im Feng Shui als Energie spendendes Element eine bedeutende Rolle und sollte keinem Feng Shui Wohnbereich fehlen.
Steckbrief
- Immergrüne Pflanze
- Je nach Wuchs mit gedrehten oder geraden Stängeln
- Erhältlich als Solitärpflanze, Glücksbambuspyramide oder Gebinde mit mehreren Stängeln
- Die Wuchshöhe kann bis zu 1 Meter erreichen
- Wächst aufrecht
- Dicke Stängel
- Triebe mit oval-lanzettlich breiten Blättern
- Gehört zur Gattung der Drachenbäume
Pflege
Der Lucky Bamboo ist in der Pflege recht genügsam. Denn erhält die tropische Pflanze den richtigen Standort gedeiht sie bei hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen prächtig. Ob in Wasser, in Erde, reinem Seramis oder Hydrokultur – der Glücksbambus verzeichnet in jedem Substrat beachtliche Wachstumserfolge. Deshalb ist der pflegeleichte Lucky Bamboo auch für all diejenigen hervorragend geeignet, die bei Zimmerpflanzen keinen grünen Daumen haben.
Standort
Erhält der Drachenbaum als Zimmerkultur einen hellen und sonnigen Standort, ist ein deutlich schnelleres Wachstum zu verzeichnen als an einem schattig bis halbschattigen Platz. Ein Standortwechsel sollte nur sehr behutsam vorgenommen werden, da es sonst zu Problemen kommen kann. Der ideale Zeitpunkt hierfür sind die Wintermonate so kann sich der Glücksbambus langsam an die zunehmende Wärme gewöhnen.
Hohe Temperaturen zwischen 20 und 22 Grad und eine hohe Luftfeuchte gefallen der Pflanze. Bei einer Raumtemperatur von 17 bis 18 Grad stellt der Lucky Bamboo sein Wachstum sichtbar ein. Temperaturen unter 15 Grad auf längere Zeit sind bei dieser Pflanze nicht zu empfehlen. Eine Raumtemperatur von unter 10 Grad oder ein kurzes Stoßlüften im Winter werden im Allgemeinen jedoch gut vertragen. Ab dem Frühjahr allerdings erst nach den Eisheiligen kann das attraktive Gewächs dann gern im Außenbereich ob im Garten, der Terrasse oder auf dem Balkon seinen Platz erhalten.
Substrat und Boden
Die Haltung des Glücksbambus ist in einer Vase oder einem hohen Gefäß mit 2 bis 3 cm Wasser optimal, vor allem wenn nur wenig oder noch gar keine Wurzeln beim Drachenbaum vorhanden sind. Hat sich ein ausgeprägtes Wurzelwerk von mindestens 5 bis 10 cm gebildet kann die Pflanze in handelsübliche gut durchlässige und humushaltige Erde eingepflanzt werden, die idealerweise einen pH-Wert von etwa 6 aufweist. Der Lucky Bamboo gedeiht darüber hinaus auch wunderbar in reinem Seramis oder anderer Hydrokultur.
Wasserbedarf und Gießen
In Erde und Hydrokultur gepflanzt wird der Glücksbambus regelmäßig, wenn die obere Schicht gut trocken ist, mit abgestandenem Wasser gegossen, da die Wurzeln nicht austrocknen sollten. Während der kalten Jahreszeit wird die bemerkenswerte Pflanze dann weniger bewässert. Bei der Haltung in der Vase wird nur Wasser aufgefüllt, wenn zu wenig vorhanden ist, da auch hier die Wurzeln nie trocken liegen sollten oder Verschmutzungen auftreten, die einen kompletten Wasserwechsel erforderlich machen.
Düngen
Hat der imposante Lucky Bamboo im Wasser ohne Substrat, in anorganischen Hydrokulturen oder auch in Erde sein Domizil gefunden, ist eine Düngung in regelmäßigen Abständen erforderlich. Denn damit der Drachenbaum gut gedeihen kann, reichen die vorhandenen Nährstoffe nicht aus. Eine Ausnahme bildet dabei jedoch vorgedüngte Pflanzenerde, die eine zusätzliche Düngung nicht erforderlich macht.
- Ausschließlich geeigneten Dünger für Hydrokulturen verwenden
- Für Wasser und Erde ebenfalls nur Spezialdünger verwenden!
- Gedüngt wird aller 1 bis 2 Wochen
Umtopfen
In Erde
- Einen entsprechend großen Pflanztopf vorzugsweise mit Loch im Boden für den Wasserablauf wählen
- Geeignet sind Kunststofftöpfe und
- Töpfe aus Terrakotta da diese aufgrund des natürlichen porösen Materials sehr gut Belüften und einen besseren Wasserablauf bieten (Nachteil: mögliche Schimmelbildung und Kalkausscheidung)
- Umgetopft wird der Glücksbambus mit gut ausgebildeten Wurzeln
- und dem gesamten Wurzelballen mit Erde
- Einige Zentimeter tief eingepflanzt sorgen für Standfestigkeit
- Aber nur der Bereich, der vorher im Wasser stand
In Hydrokultur
- Auch hier einen passenden großen Topf wählen
- Bei Granulat sollte der Drachenbaum tiefer eingesetzt werden
- Da dieses Substrat nicht die gleiche Festigkeit wie Erde aufweist
- Der Wechsel von Wasser in Hydrokultur wird gut vertragen
Im Wasser
Steht der Lucky Bamboo im Wasser, ist ein Wechsel in ein größeres Gefäß nur vorzunehmen, wenn der Glücksbambus zu hoch gewachsen ist.
Verschneiden
Soll der Lucky Bamboo eine ansprechende Optik mit üppigem Wachstum erhalten, dann können die dünnen Seitentriebe vorsichtig mit einem scharfen Messer eng am Stamm entfernt werden. Die dabei erhaltenen Pflanzenteile lassen sich gut als Stecklinge verwenden. Des Weiteren wird der Lucky Bamboo nur verschnitten wenn kranke oder sich abgestorbene Pflanzenteile am Glücksbambus befinden.
Vermehrung
Der Dracaena Sanderiana kann auf verschiedene Weise durch Stammteilung, Samen oder Seitentriebe vermehrt werden. Wobei besonders erfolgsversprechend die Technik durch Abtrennung vorhandener Triebe ist, da sich am Stamm neue Triebe mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder bilden. Als recht schwierig gestaltet sich hingegen die Vermehrung mit Samen was darauf zurückzuführen ist, dass der Samen nur bei einer Blüte vorhanden ist, die sich jedoch, wenn überhaupt als Zimmerpflanze erst nach einiger Zeit ausbilden kann. Darüber hinaus erfordert auch die Entnahme und Befruchtung ein zusätzliches Geschick.
Vermehrung durch Seitentriebe
Die Art der Vermehrung mit Seitentrieben ist recht einfach und bietet in der Regel hohe Erfolgschancen wenn die Triebe mit einer Länge von 8 bis 10 cm vorsichtig unmittelbar am Stamm abgeschnitten werden. Es ist jedoch auch möglich, den Glücksbambus mit Kopfstecklingen erfolgreich zu vermehren. Denn hierfür werden die losen Stecklinge (Stamm- oder Kopfstecklinge) mit dem unteren Ende lediglich in ein wenig Wasser gestellt bei einer idealen Zimmertemperatur von 21 bis 24 Grad. Zur Verbesserung des Klimas und Erhöhung der Luftfeuchtigkeit ist es hilfreich, je nach gewähltem Gefäß eine Glas- oder Folienabdeckung dem Steckling zu bieten. Haben sich die ersten Wurzeln gebildet, werden jeweils 1 bis 3 jungen Pflänzchen in Substrat oder wahlweise Erde eingepflanzt.
Stammteilung
Die sicherlich schnellste und einfachste Möglichkeit der Vermehrung erfolgt durch Teilung des Stammes. Hierfür wird der Stamm des Lucky Bamboo in ca. 10 cm lange Teile mit einem desinfizierten und sauberen Messer geteilt. Die Stammstücke werden anschließend im Wasserglas vorzugsweise bewurzelt, wo sie nach einigen Wochen oder auch Monaten in ein Substrat ob Erde oder Hydrokultur problemlos eingepflanzt werden können. Wer möchte, kann auch die einzelnen Stücke nach einigen Stunden Trocknungszeit mit einem weichen Wachs verschließen. Denn der Wachsdeckel verhindert, dass die Stirnseite des Stamms austrocknet. Bei dieser Methode darf aber weder zu heißes Wachs verwendet werden, da sonst der Glücksbambus Verbrennungen erleiden kann noch die handelsübliche Wundverschlusspaste zum Einsatz kommen. Denn diese enthält Inhaltsstoffe, die vom Drachenbaum nicht vertragen werden.
Überwintern
In der kalten Jahreszeit bevorzugt der Glücksbambus gleichbleibend hohe Temperaturen sowie einen hellen und warmen Standort im Wohnbereich. Zugluft wie sie bei Fenstern oft vorherrscht sollte der Glücksbambus nicht ausgesetzt sein. Da im Winter durch das Heizen die Raumluft zunehmend trockener wird, ist ein regelmäßiges Gießen und Besprühen vorzunehmen.
Schädlinge und Krankheiten
Der robuste und wunderschöne Dracaena Sanderiana wird gern von der Schildlaus befallen, die sich an Stängel und der Blattunterseite festsaugt und eine klebrige Ausscheidung hinterlässt. Durch den Honigtau wird der Pflanze Nahrung entzogen, sodass es zu Wachstumsstörungen kommt. Außerdem werden beim Saugen Giftstoffe an die Pflanze abgegeben, die zu Gewebeschäden und Blattfall führen. Für die Bekämpfung der ungeliebten Tierchen können Pflanzenschutz Stäbchen zum Einsatz kommen, die nur in die Erde gesteckt werden. Eine andere Möglichkeit ist eine Lösung aus Sommeröl, das mit ein paar Tropfen Spülmittel versetzt wurde mit dem die betroffenen Stellen abgerieben werden. Nach der Tortur sollte der Glücksbambus unbedingt mit Wasser abgespült werden, damit es nicht zur Verstopfung der Blattporen kommt.
Besonderheiten
Der Dracaena Sanderiana gehört zur Kategorie der Giftpflanzen und sollte deshalb einen Standort erhalten, der sowohl für Kinder aber auch für Haustiere vor allem vor Katzen schwer zugänglich ist. Denn ein Verzehr von Pflanzenteilen kann gefährlich werden.
Häufig gestellte Fragen und Antworten
Was tun wenn sich gelbe Blätter zeigen?
Zeigt der Glücksbambus braune oder gelbe Blätterspitzen, auch wenn ausreichend gegossen wurde, ist zunächst der Standort zu wechseln, da möglicherweise die Lichtverhältnisse der Pflanze nicht ausreichend sind. Sollte sich keine Verbesserung einstellen ist häufig das verwendetet Gießwasser die Ursache. Abhilfe schafft in diesem Fall meist abgestandenes oder abgekochtes Leitungswasser sowie Regenwasser. Der Grund könnte aber auch eine ungünstige Bewässerung sein und die eventuell vorhandene Fäulnis.
Der Stamm wird gelb – was hilft?
Aus bisher noch nicht bekannter Ursache kommt es immer wieder vor, dass der Stamm des Glücksbaums gelb wird und ein Fäulnisprozess einsetzt. Es wird vermutet, dass es sich hierbei um einen noch unbekannten Schimmelpilz, Bakterien oder Krankheitserreger handelt denn Standort, Substrat oder Pflege kann nicht der Grund sein, wenn sich der Drachenbaum über Monate oder Jahre hinweg in seiner Umgebung wohlfühlte. Wird das “gelb werden” früh genug behandelt kann ein Absterben verhindert werden. Die befallene Stelle am Stamm ist dann sofort großzügig zu entfernen sowie die angrenzenden scheinbar gesunden Übergänge da nur durch Amputation die Ausbreitung verhindert werden kann.