Schädlinge

Mittel gegen Ameisen im Garten, Rasen & Haus – Backpulver & Co

Ameisen

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Tauchen wie aus dem Nichts vereinzelte Ameisen auf der Bildfläche auf, besteht noch kein Grund zur Besorgnis. Werden diese Kundschafterinnen indes fündig, bilden sich innerhalb kurzer Zeit lange Karawanen und die Ameisenplage nimmt ihren Lauf. Es wimmelt im Garten, Rasen und Haus von den Insekten, die sich ohne Scheu über Vorräte hermachen, das Beet in eine Hügellandschaft verwandeln oder die Grünfläche unterhöhlen.

Die Bekämpfung gestaltet sich als Herausforderung, denn die kleinen Biester sind clever. Lesen Sie hier, welche Mittel gegen Ameisen helfen. So gehen Sie mit Backpulver & Co. gegen die Plage vor.

Aus der Gartenrat Mediathek

Backpulver

Die Zusammensetzung von Backpulver katapultiert das Backtriebmittel ganz nach oben im Ranking effektiver Mittel gegen Ameisen. Das enthaltene Natron bewirkt eine Änderung des pH-Wertes im Insektenkörper. Das verkraftet selbst eine robuste Ameisen-Konstitution nicht, sodass die Aufnahme kleinster Mengen zum Tod führt. So wird das Mittel angewendet:

  • Backpulver gegen AmeisenBackpulver vermischen mit Puderzucker
  • Auf den Ameisenstraßen und in der Nähe von Nestern verteilen
  • Unter freiem Himmel nach jedem Regenguss erneuern

Einige Arbeiterinnen fressen davon und gehen ein. Andere tragen die Krümel zur Königin und dem Nachwuchs, um sie damit zu füttern. Das Backtriebmittel Hirschhornsalz entfaltet eine ähnliche Wirkung wie Backpulver.

Zimt

Wer die Ameisen nicht mit Backpulver zum Tode verurteilen möchte, verwendet Zimt als Repellent-Mittel. Das durchdringende Aroma ertragen die feinen Ameisennasen auf Dauer nicht. Ebenso behindert die körnige Konsistenz ein zügiges Umherkrabbeln, was den auf Effektivität ausgerichteten Arbeiterinnen zuwider ist. Im Ergebnis werden die Plagegeister vergrämt.

Frischhefe

Haben Sie im Haus, Garten oder Rasen ein Ameisennest entdeckt, das sie dort nicht haben wollen, vergrämen Sie die Lästlinge mit Hefe. Zunächst werden alle Ein- und Ausgänge im Nest bis auf eine Fluchtroute verstopft. Daraufhin lösen Sie Frischhefe (keine Trockenhefe) in warmem Wasser auf und lassen die Mischung ins Nest laufen. Damit dieses Mittel tatsächlich zum Erfolg führt, ist unbedingt ein Nestausgang frei zu lassen. Andernfalls sitzen die Ameisen die Belagerung einfach aus und räumen die mit Hefe verstopften Gänge wieder frei.

Kreide und Kalk

GartenkalkDie ausgeprägte Aversion von Ameisen gegen staubige Flächen nutzen Sie mit diesen Mitteln. Zumindest bauen Sie eine Wanderschranke auf, um die Plagegeister von sensiblen Orten, wie der Vorratskammer, fernzuhalten. Streuen Sie feinkörnigen Gartenkalk, Urgesteinsmehl oder Algenkalk in Linien aus, um für Ameisen unüberwindliche Hürden aufzubauen. Das Ziehen dicker Kreidestriche zielt in die gleiche Richtung. Angewendet im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse sind diese Mittel täglich zu erneuern. Im Haus sollte sichergestellt sein, dass sich kein Hund, keine Katze oder ein anderes Haustier daran zu schaffen macht.

Ätherische Düfte

Je intensiver Sie den sensiblen Geruchssinn von Ameisen malträtieren, desto effektiver der Bekämpfungserfolg. Ätherische Gerüche paralysieren die Wahrnehmung der Quälgeister derart intensiv, dass sie das Weite suchen. Diese Methoden haben sich bewährt:

  • Zitronenscheiben mit Gewürznelken spicken und auslegen
  • Thymianzweige, Kerbel, Lorbeeren, Eukalyptus, Farnkraut oder Wacholder verteilen
  • Kampfer mit Alkohol mischen, in eine alte Parfümflasche füllen, auf die Laufstraßen und Nester sprühen

Zimtstangen, Chilipulver und Teebaumöl vertreiben Ameisen ebenfalls auf Nimmerwiedersehen. Wie die Praxis aufzeigt, ist es selten ein einzelnes Mittel, sondern vielmehr eine klug austarierte Kombination, die letztlich zum Erfolg führt.

Tipp: Um punktuell den Befallsdruck durch Ameisen abzuschwächen, hat sich die Bierfalle als brauchbar erwiesen. Füllen Sie kleine, flache Schälchen mit abgestandenem Bier und verrühren ein wenig Honig darin. Da die Insekten ganz wild auf alles Süße sind, krabbeln sie hinein und ertrinken.

Pflanzenjauchen

Brennnesselsud herstellenUm im Garten und Rasen gegen Ameisen vorzugehen, wird Brennnesseljauche umfunktioniert vom Dünger zum natürlichen Bekämpfungsmittel. Der feine Geruchssinn wird den Ameisen zum Verhängnis angesichts des üblen Gestanks. In die gleiche Kerbe schlagen Sie mit Beinwell, Wermut oder Rainfarn. So stellen Sie eine Jauche fachgerecht her:

  • Einen Eimer füllen mit 500 g frischer Blätter
  • Übergießen mit 5 l Wasser, umrühren und abdecken mit Maschendraht
  • Am abgelegenen, sonnigen Standort platzieren und täglich umrühren

Innerhalb von 2 Wochen ist der Gärungsprozess beendet. Jetzt seihen Sie die Jauche ab und verdünnen diese mit Wasser im Verhältnis 1:10. Eingefüllt in eine Sprühflasche, verteilen Sie die Jauche wiederholt auf den Laufstraßen und Nestern, bis die Ameisen Ihre Botschaft verstanden haben und verschwinden.

Wasser

Ameisen hegen aus verständlichen Gründen eine natürliche Abneigung gegen Wasser. Diesen Umstand nutzen findige Gärtner, um die Insketen aus dem Garten hinaus zu komplimentieren. Hat sich ein Ameisenhügel im Beet oder Rasen zur Stolperfalle für die Familie entwickelt, setzen Sie diesen an mehreren Tagen hintereinander unter Wasser. Die Plagegeister werden ihre Koffer packen und sich davon machen.

Essig

Essigessenz als AmeisengiftEin funktionierendes Ameisenvolk basiert unter anderem auf der ausgezeichneten Orientierung der Arbeiterinnen. Wenn es gelingt, diesen Sinn nachhaltig zu stören, bleiben früher oder später die Karawanen aus. Besprühen Sie daher konsequent die Laufstrassen mit Essig, was die Nachschublinien für die Königin und den Nachwuchs zum Erliegen bringt. Im Resultat wandert das Volk lieber aus, bevor es verhungert.

Schmierseife

Ameisen halten Blattläuse als Haustiere, melken ihren Honigtau und verteidigen die Schädlinge vehement gegen Feinde. Wird ihnen diese Nahrungsgrundlage entzogen, begeben sie sich auf die Suche nach neuen Weidegründen und verlassen Ihr Haus, die Terrasse und den Garten. Zielen Sie daher in der Bekämpfung von Ameisen daneben, treffen Sie in Wahrheit ins Schwarze. Mit der klassischen Schmierseifenlösung bereiten Sie Blattläusen den Garaus. Hierzu geben Sie auf 1 Liter Regenwasser 15 ml reine Schmier- oder Kernseife und einige Spritzer Spiritus. Wiederholt auf die befallenen Pflanzen aufgesprüht, gehören beide Plagen bald der Vergangenheit an.

Tipp: Damit die Ameisen bedrohte Blattläuse nicht in Sicherheit tragen, legen Sie zeitgleich kreisförmige Wanderschranken an aus Gesteinsmehl, Zimt, Backpulver oder ziehen einen dicken Kreidestrich um das Gewächs.

Nematoden

Um Ameisen im Garten und Rasen chemiefrei zu bekämpfen, holen Sie sich Nematoden zu Hilfe. Dabei handelt es sich um winzig kleine Fadenwürmer der Art Steinernema feltiae. Werden diese ausgebracht, nehmen die Ameisen die Nematoden als Gefahr für den Nachwuchs wahr. Innerhalb kurzer Zeit tragen die Arbeiterinnen die Larven davon, gefolgt von der Königin. Statt die Insekten zu vernichten, werden sie auf diese Weise vertrieben. Regelmäßig ausgebracht, halten Sie somit Ihren Garten, den Rasen und die Terrasse frei von Ameisen. Da das Mittel rein biologisch wirkt, kann es bedenkenlos im Nutzgarten am Gemüse oder den Erdbeeren angewendet werden. Angeliefert werden die Nematoden in einem Tonmineralpulver und sind gekühlt nur wenige Tage haltbar. So einfach geht es:

  • Idealerweise am Tag der Anlieferung das Pulver mit den Nematoden in einer Gießkanne mit 2-5 Liter Wasser einrühren
  • Für die Anwendung auf größeren Flächen bei Bedarf noch weiter verdünnen
  • Die Gießkanne mit einem Balken ausstatten, um die Lösung auf dem Nest, im Garten oder auf dem Rasen auszubringen
  • Gelegentlich umrühren, da die Fadenwürmer zu Boden sinken
  • Nach der Anwendung die behandelten Flächen mit Wasser kurz überbrausen

AmeisenDen maximalen Effekt erzielen Sie bei Temperaturen zwischen 12 und 22 Grad Celsius und einer gleichmäßigen Bodenfeuchtigkeit ohne Staunässe. In den folgenden 2 Wochen halten Sie das Areal weiterhin leicht feucht, damit die Nematoden aktiv bleiben. Um den Garten und Rasen während der gesamten Saison frei von Ameisen zu halten, wird die Anwendung von Mai bis August alle 4 Wochen wiederholt. Nicht geeignet ist das Mittel, wenn sich das Nest in einem Kübel befindet. Da hier das Substrat rasch austrocknet, haben die Fadenwürmer keine Überlebenschance.

Leberwurstköder

Laufen alle umweltbewussten Mittel ins Leere, kann das Ameisenproblem mithilfe einer Kombination aus Hausmittel und Insektizid behoben werden. Der Leberwurstköder hat Arbeiterinnen auf Nahrungssuche im Visier, die ihre Beute nicht selbst vertilgen, sondern ins Nest tragen. Solange die Königin nicht zu den Opfern zählt, wird sie jegliche Verluste durch eine angemessene Anzahl an Nachwuchs ausgleichen. Die Rezeptur für den Köder lautet so:

  • 1 Esslöffel Fipronil-Granulat in 3 Teelöffeln kochend heißem Wasser auflösen
  • Feine Leberwurst einrühren, bis eine sämige Substanz entsteht
  • Die Paste einfüllen in Köderdosen, um diese an Laufstraßen und Nesteingängen aufzustellen

Damit dieses Mittel einen maximalen Erfolg erzielt, rühren Sie die Creme über einen Zeitraum von 2 bis 3 Wochen täglich frisch an, füllen die Köderdosen und legen sie erneut aus. Beste Aussichten auf eine nachhaltige Bekämpfung besteht Anfang Mai, wenn der Hochzeitsflug beginnt.

Häufig gestellte Fragen

Welche vorbeugenden Maßnahmen gibt es, damit Ameisen erst gar nicht ins Haus eindringen?
Wenn es gelingt, den Kundschafterinnen vorzugaukeln, im Haus gäbe es keine interessante Beute oder einen einladenden Platz für das Nest, haben Sie gewonnen. Lassen Sie daher Nahrungsmittel und Futternäpfe nicht unverschlossen herumstehen. Reinigen Sie die Arbeitsflächen in der Küche nach jeder Speisenzubereitung. Entleeren Sie den Mülleimer täglich. Verschließen Sie Fugen und Ritzen mit Gips oder Silikon. Versehen Sie Fenster und Türen überdies mit einem Dichtungsband.

Unter den Platten meiner Terrasse habe ich ein kleines Ameisennest entdeckt. Welche Möglichkeit gibt es, das Nest zu entfernen, ohne den Ameisen Schaden zuzufügen?
Nehmen Sie einen Blumentopf zur Hand, der das Nest vollkommen abdeckt. Diesen füllen Sie mit Polsterwolle, Holzwolle oder einem ähnlichen, weichen Material. Umgestülpt lassen Sie den Topf einige Tage über dem Nest stehen. Einer solch bequemen Unterkunft können die Arbeiterinnen nicht widerstehen, nehmen den Nachwuchs huckepack und siedeln um in den Topf. Schieben Sie einen Spaten unter das Gefäß und tragen es an einen neuen Standort, der sich in mindestens 30 Metern Entfernung befindet.

Gegen fliegende Ameisen helfen Backpulver & Co. nicht. Wie gehe ich gegen einen Ameisenschwarm im Zimmer vor?
Wir empfinden es zu Recht als Supergau einer Ameisenplage, wenn die Plagegeister als geflügelte Insekten im Haus umherschwirren. Wenngleich dies nur eine kurze Zeit während des Hochzeitsflugs geschieht, geraten die Hausbewohner dennoch in Panik. Der Griff zum Insektenspray schafft in diesem Fall keine Abhilfe. Bewahren Sie Ruhe und öffnen Sie die Fenster. Nehmen Sie einen Föhn zur Hand und pusten die fliegenden Ameisen hinaus. Stellen Sie ergänzend noch einen Ventilator auf. Herrscht zum Zeitpunkt Dunkelheit, löschen Sie unbedingt alle Lichter, da diese die Ameisen wieder anlocken.

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Tipps für Schnellleser

- Backpulver mit Puderzucker mischen
- Zimt ausstreuen
- Frische Hefe auflösen und ins Nest laufen lassen
- Mit Kalk und Kreide staubige Flächen erzeugen
- Ätherische Düfte, wie Kampfer und Wermut
- Wiederholt unter Wasser setzen
- Essig auf die Laufstraßen sprühen
- Pflanzenjauchen im Garten und auf dem Rasen
- Mit Schmierseifenlösung Blattläuse vertreiben
- Nematoden der Art Steinernema feltiae von Mai bis August ausbringen
- Leberwurstköder als Kombination aus Hausmittel und Chemie
- Umsiedeln mit Holzwolle-gefüllten, umgestülpten Topf
- Mit Föhn und Ventilator fliegende Ameisen aus dem Zimmer pusten