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Bei Wasserpalme denken viele Pflanzenliebhaber bestimmt als erstes an Zyperngras, aber Beaucarnea recurvata ist der Elefantenfuß, der auch Flaschenbaum oder Elefantenbaum genannt wird. In seiner Heimat kann so ein Baum einige Meter hoch werden, als Zimmer- oder Kübelpflanze bleiben sie deutlich kleiner, können aber durchaus auch stattliche Größe erreichen.
Wasserpalmen sind sehr beliebt, was sicher auch an ihrer Pflegeleichtigkeit liegt. Der Stamm speichert Wasser, und kann somit Trockenzeiten prima überstehen. Diese Wasserspeicherkapazität hat der Pflanze auch ihren Namen Wasserpalme eingebracht. Es gibt keine Verwandtschaft zu echten Palmen.
Steckbrief
- Gehört zu den Agavengewächsen
- Familie der Spargelgewächse
- Sukkulente Pflanze
- Stammt aus Mexiko
- 50 bis 300 cm groß, in ihrer Heimat werden es Bäume bis 9 m
- Knollenförmig verdickter Stamm, der sich nach oben verjüngt
- Bis zu einem Meter lange sehr schmale gebogene Blätter
- Rispenartige Blüten in Weiß, Gelb oder Creme
- Wächst langsam
Pflege
Wasserpalmen sind hart im Nehmen und verzeihen zahlreiche Pflegefehler. Es sind gute Anfängerpflanzen, die man, außer durch zu viel Gießwasser, nicht so schnell umbringen kann. Wichtig zum Gedeihen sind gute Lichtverhältnisse und eine etwas höhere Luftfeuchtigkeit.
Da die Pflanzen langsam wachsen, dauert es einige Jahre, bis aus der meist als Zwerg gekauften Wasserpalme ein stattliches Exemplar wird. Die Geduld wird aber durch sehr dekorative Zimmer- oder Kübelpflanzen belohnt.
Der Standort sollte möglichst hell sein. Zugluft wird nicht vertragen. Den Sommer verbringen die Pflanzen gern im Freien, sollten aber langsam an die Sonne gewöhnt werden. Beim Pflanzsubstrat ist wichtig, dass des durchlässig und humos ist und dass der pH-Wert stimmt. Günstig ist eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 50 Prozent, weshalb es empfehlenswert ist, die Blätter regelmäßig zu besprühen. Dafür sollte kalkarmes Wasser genutzt werden, da es sonst hässliche Flecken auf den Blättern gibt. Wasserpalmen sollten eher selten umgetopft werden.
Außerdem wirken sie besser in einem flachen, als in einem hohen Gefäß. Sie benötigen in der Wachstumsphase regelmäßig Wasser, aber keinesfalls zu viel. Mit Trockenheit kommen sie besser klar, als mit Nässe. Gedüngt wird alle paar Wochen, mit Grünpflanzendünger in schwacher Konzentration. Schneiden kann man, muss man aber nicht und wenn es sein muss, ist einiges zu beachten. Überwintert wird hell und eher kühl und vermehrt durch Aussaat oder Kindel, bzw. Stecklinge. Krankheiten sind selten, dafür können Schädlinge immer mal auftreten, vorzugsweise bei zu warmer Überwinterung. Insgesamt ist die Wasserpalme ausgesprochen pflegeleicht.
Standort
Wichtig für den Elefantenfuß ist viel Licht. 1500 Lux und das das ganze Jahr sind ideal. Die Pflanze kann volle Sonne ab, auch im Freien, sollte aber langsam daran gewöhnt werden. Im Winter wird gegebenenfalls eine Zusatzbeleuchtung benötigt, je nach Überwinterungsart.
- Möglichst viel Sonne und im Sommer möglichst warm
- Frisch gekaufte Exemplare oder relativ dunkel überwinterte Pflanzen langsam an Sonne gewöhnen
- Sonne kann starken Sonnenbrand auslösen. Es entstehen unregelmäßige Flecken auf den Blättern, die dauerhaft sind.
- Eine hohe Luftfeuchtigkeit von mindestens 50 Prozent sorgt für gesunde Pflanzen
- Keine Zugluft!!!
- Ideal ist ein Blumenfenster Richtung Osten oder Westen
- Südausrichtung geht auch, wenn im Sommer etwas beschattet werden kann
- Im Winter hell, aber kühl
- Je geringer die Temperaturen, umso weniger Licht ist notwendig
- Bei warmer Überwinterung ist eine Zusatzbeleuchtung empfehlenswert
Pflanzsubstrat
Beim Pflanzsubstrat ist wichtig, dass es humos und durchlässig ist und dass der pH-Wert stimmt. Hier lohnt die Investition in gute Erde, denn die Gewächse werden auch nur selten umgetopft und bekommen so nicht oft neue Erde.
- Meist reicht handelsübliche Blumenerde auf Kompostbasis
- Wichtig ist ein pH- Wert zwischen 5,8 und 6,8
- Stimmt dieser Wert nicht, ist die Kultur schwierig
- Um die Durchlässigkeit zu erhöhen, kann etwas Quarzsand zugegeben werden. Auch Bims-Kies oder Lavagranulat sind hilfreich, gern auch zusätzlich zum Sand.
Pflanzen
Beim Pflanzen der Wasserpalme ist nicht viel zu beachten. Bei ungünstigem Substrat sollte die Pflanze nach dem Kauf baldigst umgetopft werden. Ansonsten reicht ein Rhythmus von 4 bis 5 Jahren. Die beste Zeit zum Umpflanzen ist das zeitige Frühjahr, so Ende Februar bis Mitte März.
- Erde von der Wurzel abschütteln
- Abgestorbene, tote Wurzeln abschneiden
- Auch gesunde Wurzeln können bei Bedarf etwas eingekürzt werden
- Wieder einpflanzen
- Ein eher flaches als tiefes Gefäß nutzen, da wirkt der Fuß bzw. Stamm einfach besser
- Nach dem Umtopfen die Wasserpalme 2 bis 3 Wochen nicht in die Sonne stellen
Gießen und Düngen
Wasserpalmen brauchen nicht viel Wasser, auch hier ist der Name etwas irreführend. Der Stamm speichert Wasser und verfügt so über eine gute Reserve. In der Wachstumsphase ist etwas mehr Wasser nötig, aber die Pflanzen kommen auch mal gut mit Trockenheit klar, so lange es kein Dauerzustand wird. Gedüngt wird nur in schwacher Konzentration.
- Wenig Gießen
- Ähnlich wie Kakteen
- Einmal richtig wässern und dann fast völlig austrocknen lassen
- Keinesfalls Staunässe
- Bei zu viel wässern werden erst die Blattspitzen braun
- Staunässe führt zu Wurzelfäule
- Während der Wachstumsphase alle zwei bis drei Wochen düngen
- Grünpflanzendünger in halber Konzentration
Schneiden
Die Wasserpalme kann, muss aber nicht geschnitten werden. Wenn geschnitten werden soll, dann im zeitigen Frühjahr. Wichtig ist scharfes Schnittwerkzeug. Also ein Messer für die unverholzten Triebe, eine Gartenschere für die verholzten Triebe oder eine Astschere bzw. Säge für den Stamm.
- Wenn die Pflanze zu groß geworden ist oder der Stamm oben einfach zu schmal wird, kann man ihn in beliebiger Höhe abschneiden. Unterhalb der Schnittstelle bilden sich meist zwei bis drei neue Blattbüschel.
- Abschneiden im Frühjahr
- Wundverschlussmittel verwenden
- Nicht einfach die Blätter kürzen, das gibt Verletzungen. Braune Blattspitzen dagegen können abgeschnitten werden, aber immer einen kleinen braunen Rand stehen lassen.
Überwintern
Zwischen November und Februar sollte der Wasserpalme eine Ruheperiode gegönnt werden. Ideal sind dann geringe Temperaturen zwischen 6 und 12°C. Da viele Liebhaber der Pflanze diese Bedingungen nicht bieten können, werden die Gewächse häufig warm überwintert. Das ist deutlich schwieriger.
- Bei Temperaturen unter 10°C Pflanze einräumen
- Im Winter hell, aber kühl
- 6 bis 12°C sind ausreichend
- Je geringer die Temperaturen, umso weniger Licht ist notwendig
- Bei warmer Überwinterung ist eine Zusatzbeleuchtung empfehlenswert
- Geeignet sind Leuchtstoffröhren oder Pflanzenlampen mit LED
- Bei niedrigen Temperaturen muss nur sehr wenig gegossen werden, etwa einmal pro Monat
- Während der Überwinterung zehrt die Wasserpalme von ihren eingelagerten Reserven
- Nicht düngen
- Zu Beginn der Vegetationsperiode wieder etwas mehr gießen und mit dem Düngen beginnen
Vermehren
Die Vermehrung kann durch Aussaat oder Stecklinge erfolgen. Aussaat ist die bessere Lösung, da sich die Stämme dieser Gewächse besser zu ihrer typischen Form entwickeln, als die von stecklingsvermehrten Pflanzen. Prinzipiell kann ganzjährig ausgesät werden. Die günstigste Zeit ist jedoch das Frühjahr, dann sind auch die Lichtverhältnisse meist gut.
Aussaat
- Samen etwas vorquellen lassen
- In ein Sand-Erde-Gemisch legen
- Bedecktsamer – also leicht mit Erde bedecken
- Gefäß mit Folie bedecken
- Ab und zu lüften
- Substrat warm und leicht feucht halten
- Samen darf nicht austrocknen, dann verliert er seine Treibkraft
- Zu nass darf das Substrat aber auch nicht sein
- Keimung kann Wochen dauern
Stecklinge
- Nebensprossen abschneiden
- In ein Gemisch aus 2/3 Torf und 1/3 Sand stecken
- Gefäß mit durchsichtiger Plastiktüte bedecken
- Nach Bewurzlung die Pflanze langsam an die trockene Luft ohne Tüte gewöhnen
- Normal weiterkultivieren
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten sind recht selten, solange man es mit dem Gießen nicht übertreibt. Dauernässe oder häufig nasse Füße führen zu Wurzelfäule und die verzeiht die Pflanze nicht. Schädlinge können auftreten, vor allem bei reiner Wohnungshaltung und zu warmer Überwinterung. Bei Befall sollte die Wasserpalme isoliert werden, damit die Plagegeister nicht auf andere Pflanzen übergehen.
- Spinnmilben – Pflanze mit Wasser einnebeln, dann zeigen sich die Gespinste, meist an den Blattachseln oder den gebuchteten Blatträndern. Luftfeuchte erhöhen. Meist nur mit Chemie zu bekämpfen.
- Schildläuse – kleine, meist braune, ovale Erhebungen am Stamm und auf bzw. unter den Blättern. Auffällig ist meist der klebrige Honigtau, die Ausscheidungen der Schädlinge unter den Pflanzen. Einzelne Schädlinge mit einem Zahnstocher abheben. Auch hier hilft häufig nur die chemische Keule.
- Wollläuse – kleine weiße, an Wattebäusche erinnernde Gebilde auf und unter den Blättern. Können mit Wattestäbchen abgenommen werden. Behandlung wiederholen. Regelmäßig auf Befall kontrollieren.
Häufige Fragen
Woran kann man erkennen, dass es Zeit zum Umtopfen ist?
Im Laufe der Zeit verdichtet sich das Substrat immer mehr. Wenn man den Wurzelballen aus dem Gefäß nimmt und nur noch Wurzeln entdeckt und kaum noch Erde drum herum, dann ist es Zeit zum Umtopfen. Die beste Zeit dafür ist das zeitige Frühjahr, so Mitte März.
Woran liegt es, dass die Blätter der Wasserpalme gelb und dann braun und trocken werden?
Wenn nur die unteren Blätter gelb und braun werden, ist das normal. Allerdings ist wichtig, dass sich gleichzeitig auch immer wieder neue Blätter bilden. Die alten Blätter werden vorsichtig abgezogen. Darunter kommt der Stamm zum Vorschein, der so immer leicht wächst.
Wenn allerdings die jungen Blätter gelb und braun werden, ist das nicht gut. Meist liegt es an Pflegefehlern, zum größten Teil an zu nassem Substrat, welches zu Wurzelfäule führt. Schuld können auch krasse Temperaturschwankungen sein, z.B. beim Lüften im Winter, wenn die Pflanze nah am Fenster steht. Ein weiterer Grund ist Lichtmangel.