Was für ein Name für eine eher kleine Staude? Das wunderschöne Blütengewächs hat ihn durchaus verdient. Mit seinen zarten Blüten, die von der Form an wilde Alpenveilchenblüten erinnern, punktet die auch Sternschnuppenblume oder Flügelstern genannte Pflanze im Frühlingsgarten. Dort passt sie ausgezeichnet in naturnahe Gärten, Waldgärten, an Teichufer und zur Unterpflanzung von Laubgehölzen. Es gibt unterschiedliche Arten der Götterblume. In der Pflege unterscheiden diese sich allerdings kaum. Fast alle der Gewächse haben in Dolden angeordnete Blütenstände. Die Köpfchen hängen nach unten, die äußeren Blütenblätter ragen senkrecht empor, während Staubblätter und Stempel steil nach unten zeigen, sternenähnlich, mit einem Schweif. Die Blüten sind absolut unverwechselbar.
Steckbrief
- Familie der Primelgewächse
- Stammt aus Nordamerika
- Horstbildende Staude
- Lebensraum – Wälder und feuchte Wiesen
- Mehrjährig
- 35 bis 50 cm hoch
- Blüte im Mai/Juni
- Alpenveilchenähnliche Blüten
- Blütenfarbe – rosa, rot, violett oder weiß
- Bis zu 20 Blütenstängel pro Pflanze
- Nach der Blüte zieht die Pflanze ein
- Ideal unter spät austreibenden Laubgehölzen
- Gruppenbildend
Pflege
Wenn Standort und Pflanzsubstrat stimmen, ist die Pflege der Götterblume kein Problem. Wichtig ist, sich den Pflanzort zu merken. Wenn die Götterblume eingezogen hat, ist nichts mehr von ihr zu sehen. Dort sollte weder der Boden stark bearbeitet noch etwas gepflanzt werden, weil gerade Platz ist. Wichtig ist ein etwas feuchtes Substrat, dann kommen die Pflanzen auch mit Sonne aus. Ansonsten ist ein eher halbschattiger Standort besser, ohne Mittagssonne.
Das Substrat sollte außer feucht auch humos und durchlässig sein und nach Möglichkeit etwas sauer. Die Erde muss vor und während der Blüte feucht gehalten werden, danach ist gießen nicht mehr erforderlich. Zu viel Nässe während der Ruhephase kann zu Wurzelfäulnis führen. Geschnitten werden muss nicht und die Überwinterung stellt in der Regel auch kein Problem dar. Für die Vermehrung gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Krankheiten und Schädlinge können vorkommen, meist aber ist die Pflanze gesund.
Standort
Die Götterblume hat am liebsten einen halbschattigen Standort, mit reichlich Morgen- und Abendsonne, aber ohne die knallige Mittagssonne. Die Blüten halten länger, wenn nicht den ganzen Tag die Sonne darauf brennt. Da die Pflanzen trockenen Boden nicht gut vertragen, muss bei sonnigem Standort dafür gesorgt werden, dass dieser etwas feucht bleibt. Ideal ist ein Platz unter einem spät austreibenden Laubgehölz. Im Sommer kann dort ruhig tiefer Schatten herrschen.
- Halbschatten bis Sonne, auch heller Schatten
- Je sonniger, umso mehr muss gegossen werden, denn trockener Boden wird nicht vertragen
- In der Sonne welken die Blüten schneller
- Halbschatten ist zu bevorzugen
- Günstig ist ein windgeschützter Platz
- Eignet sich auch für Pflanzgefäße
Pflanzsubstrat
Götterblumen mögen einen leicht sauren Boden. Außerdem muss er humos und durchlässig sein. Wichtig ist, dass er nicht zu stark austrocknet, besonders bei sehr sonniger Lage.
- Boden nährstoffreich, humos, durchlässig.
- Leicht sauer
- Etwas feucht, nicht zu trocken
- Fruchtbarer humoser Boden ist entscheidend für ein gesundes Wachstum
- Keine schweren, staunassen Böden, die müssen verbessert werden (Sand und Kompost)
- Bei kalkhaltigem Boden ist es sinnvoll, Torf einzuarbeiten
Pflanzen
Beim Pflanzen der Götterblume ist nicht viel zu beachten. Mit das Wichtigste ist, sich den Platz einzuprägen. Den Großteil des Jahres ist von der Pflanze nichts zu erkennen, da hat man schnell mal vergessen, wo sie ist und verletzt sie bei der Gartenarbeit. Einzeln wirkt die zarte Staude nicht so, als wenn man sie in kleinen Gruppen pflanzt. Dann kommt sie richtig gut zur Wirkung.
- Pflanzabstand 25 cm
- Pflanzballen vor dem Pflanzen in Wasser tauchen, so dass er sich richtig voll saugen kann
- Pflanzpartner nach den Bedürfnissen aussuchen. Da die Götterblume im Sommer kein Wasser benötigt, müssen ringsum Pflanzen stehen, die ebenfalls mit wenig Wasser auskommen.
- 12 Pflanzen pro Quadratmeter
Gießen und Düngen
Das Gießen ist vor allem vor und während der Blüte wichtig. Sobald die Pflanze eingezogen hat, ist kein Wasser mehr notwendig, es kann dann sogar schaden. Dauernässe führt zum Faulen der Wurzeln, schwächt die Pflanze und macht sie anfälliger für Krankheiten und Schädlingen.
- Während der Wachstums- und Blütezeit die Pflanze nicht austrocknen lassen, aber auch nicht dauernass halten
- Der Boden sollte oberflächlich erst abtrocknen, bevor erneut gegossen wird
- Wenn die Pflanze eingezogen ist, wird mit Kompost gemulcht, nicht früher!
- Gießen einstellen
- Kein weiterer Dünger erforderlich
- Ansonsten einmal vor der Blütezeit düngen, z.B. mit Hornspänen
Schneiden
Die Götterblume braucht keinen Schnitt im eigentlichen Sinne. Lediglich verblühte Blütenstängel werden abgeschnitten, einfach um die Selbstaussaat zu verhindern und dafür zu sorgen, dass die Pflanze sich bei der Samenbildung nicht verausgabt. Das Ausbilden von Samen geht zu Lasten des Wachstums. Viele eingelagerte Nährstoffe werden verbraucht, die dann an anderer Stelle fehlen.
- Lediglich verblühte Blütenstiele entfernen.
- Wer mag, kann die Pflanze nach der Blüte etwas zurechtstutzen
Überwintern
In normalen Wintern ist die Götterblume gut winterhart. Trotzdem macht es Sinn, sie etwas zu schützen. Es reicht, ein paar Kiefern- oder Tannenäste über die Pflanzstelle zu legen. Das schützt bei langanhaltendem Frost ohne Schneedecke, aber auch vor zu viel Feuchtigkeit, welche die Pflanze gar nicht gut verträgt.
- Normalerweise gut winterhart
- Ein Schutz ist trotzdem empfehlenswert
- Zweige darüber decken, schützt vor langanhaltendem Frost und Nässe
Vermehren
Die Götterblume kann durch Aussaat und Wurzelschnittlinge vermehrt werden. Am häufigsten wird sie sicher geteilt. Bei der Aussaat ist einiges zu beachten.
Durch Samen im Herbst
- Kaltkeimer
- Am besten im Februar aussäen, an einem frostfreien Tag, gleich ins Freiland
- Saat gleichmäßig feucht, aber keinesfalls nass halten
- Wer ein Gefäß benutzt, kann dieses mit Folie abdecken, um die Luftfeuchtigkeit hoch zu halten. Es muss aber regelmäßig gelüftet werden oder man macht kleine Löcher in die Folie.
- Benötigt manchmal Monate zum Keimen
- Nach der Keimung benötigen die Keimlinge viel Licht, vertragen aber keine Sonne
- Pikieren, sobald sich 2 bis 4 Blättchen gebildet haben.
- Am besten bis zum Sommer im Pflanzgefäß lassen und erst dann auspflanzen
Wurzelschnittlinge nach der Blüte
- Im zeitigen Frühjahr
- Wurzelstock freilegen und etwa halbfingerlange Stücke abschneiden (nur von gesunder Wurzel)
- Das obere Stück gerade, das untere schräg abschneiden, so weiß man später noch, was oben und unten ist
- Schnittstellen mit Holzkohlepulver einpudern und eintrocknen lassen
- In ein Substrat aus Torf und Sand legen, unbedingt in der ursprünglichen Triebrichtung
- Fingerdick mit Substrat bedecken
- Angießen und mit Glas oder Folie abdecken
- Sobald sich die ersten Wurzeln gebildet haben – umtopfen
- Vor dem Auspflanzen kräftigen und abhärten
Krankheiten und Schädlinge
- Wurzelfäule – hauptsächlich durch zu viel Feuchtigkeit
- Wurzelläuse – leben im Wurzelbereich, treten fast ausschließlich bei kranken Pflanzen auf, meist durch zu viel Nässe und Fäulnis. Die Läuse sind hell, glänzend und rundlich. Häufig an den Blättern zu erkennen, im Frühjahr an Gallen, die blasenähnlich aussehen. Bekämpfung macht nur Sinn, wenn keine Wurzelfäule vorliegt.
- Fadenwürmer (Älchen) – winzig kleine Würmer, die mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind. Beim Befall kann die Wurzel kein Wasser und keine Nährstoffe mehr aufnehmen. Die Wurzeln beginnen mit der Zeit zu faulen. Die Pflanze entwickelt sich nicht weiter. Es gibt kaum Möglichkeiten, die Schädlinge zu bekämpfen. Am besten Pflanze und Erdreich großzügig entsorgen.
- Schnecken im Frühjahr – sie fressen die jungen Triebe und können die gesamte Pflanze vernichten. Schneckenringe helfen und sind umweltfreundlich und ungefährlich
Häufig gestellte Fragen
Welche Pflanzen eignen sich als Begleiter?
Gut geeignet sind hitzeverträgliche Steinwurze. Diese müssen im Sommer kaum gegossen werden, was der „schlafenden“ Götterblume sehr zuträglich ist.
Welche Arten und Sorten gibt es?
- Dodecatheon meadia – rosafarbene Blütenmit weißem Grund, 35 bis 50 cm hoch
- D. jeffreyi – purpurrosa Blüten, 30 bis 50 cm hoch
- D. pulchellum – lilafarbene Blüten, 15 bis 20 cm hoch
- D. album – weiße Blüten, ca. 40 cm hoch
- D. La Grandesse – weiße Blüten mit lilafarbenem Auge
- D. Violett Queen – dunkelviolette Blüten mit gelbem Auge, ca. 25 cm hoch