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Der Buchsbaum ist immergrün. Das ist bestimmt auch ein Grund, warum mindestens einer in fast jedem Garten zu finden ist. Ob als kunstvolle Pyramide oder Kugel geschnitten, ob als Beeteinfassung oder niedrige Hecke genutzt, der Buchs ist absolut vielseitig. Obwohl die Pflanze in allen Teilen giftig ist und von zahlreichen Krankheiten und Schädlingen bedroht wird, ist sie beliebter den je. Das liegt sicher auch an der Pflegeleichtigkeit.
Außerdem ist es einfach, Buchs in Form zu bringen. Wie man ihn pflegt und schneidet und was man gegen die verschiedenen Krankheitserreger und Schädlinge unternehmen kann, erfahren Sie hier. Lesen Sie weiter!
Steckbrief
- Achtung! In allen Teilen giftig!
- Stammt ursprünglich aus Südwest- und Mitteleuropa, ist auch in Nordafrika und Westasien heimisch
- Immergrüner Strauch, seltener auch Baum bis 8 Meter
- Langsamwachsend
- Schräg nach oben stehende Zweige
- Dunkelgrüne Blätter, an der Unterseite deutlich heller
- Einhäusig getrenntgeschlechtig, hat also männliche und weibliche Blüten
- Samen werden von Ameisen verbreitet
- Mehr als 60 Buxus-sempervirens-Sorten
- Buchs besitzt auch Heilkraft
Pflege
Die Pflege des Buchsbaumes ist nicht kompliziert und wäre einfach zu nennen, wären da nicht die zahlreichen Krankheiten, vor allem Pilzerkrankungen und Schädlinge. Wenn diese zwei Dinge nicht vorkommen würden, wäre der Buchs die ideale Pflanze, dekorativ, immergrün, pflegeleicht.
Bei gutem Standort und passendem Substrat gedeiht dieses Gewächs meist sehr gut. Wichtig sind regelmäßige Wasser- und Düngergaben, wobei kurzzeitige Trockenheit ganz gut vertragen wird, vorausgesetzt, die Pflanze ist angewachsen. Buchsbäume in Gefäßen müssen regelmäßiger gegossen werden. Geschnitten wird regelmäßig, zumindest, wenn eine Form erwünscht ist.
Wichtig bei Buchs ist die Auswahl der richtigen Sorte. So ist vom Kauf des „Blauen Heinz“ abzuraten, da er sehr pilzanfällig ist. Für Einfassungen wählt man am besten schwach wachsende, für Hecken stark wachsende Sorten.
Standort
Buchsbäume mögen es nicht, verpflanzt zu werden. Deshalb ist es wichtig, gleich den entsprechenden Standort für sie zu finden. Wichtig ist, dass dieser warm und recht sonnig ist. Schatten verträgt der Buchs nicht wirklich gut. Knallige, senkrechte Mittagssonne ist aber auch nicht ideal.
- Warm und hell
- Mag Morgen- und Abendsonne
- Keine knallige Mittagssonne
- Ideal ist vertikale Sonneneinstrahlung
- Nach Möglichkeit nicht umpflanzen
- Sonnig bis halbschattig
- Nicht zu schattig
Pflanzsubstrat
Ein Buchs kann in ganz normaler Gartenerde kultiviert werden. Für Kübelpflanzen eignen sich Blumen-, Kübelpflanzen- oder Kakteenerde. Auf alle Fälle muss das Substrat locker und durchlässig sein.
- Lockerer und durchlässiger Boden
- Er sollte humusreich und etwas kalkhaltig sein
- Nachteilig wirkt sich zu trockene und zu saure Erde aus
Pflanzen
Bei der Pflanzung ist es wichtig. Den Pflanzabstand einhalten, damit sich die einzelnen Gewächse nicht in die Quere kommen. Die Pflanztiefe ist ebenfalls wichtig. Ansonsten geht man vor, wie bei anderen Gehölzen auch.
- Pflanzen im Frühjahr
- Vor dem Pflanzen Wurzelballen wässern, am besten direkt in Wasser stellen, damit er sich voll saugen kann
- Pflanzloch sollte etwa viermal so groß sein, wie der Wurzelballen
- Füllerde mit Humus anreichern
- Nach dem Pflanzen kräftig wässern!
- Günstig ist, die Triebe auf etwa 2/3 einzukürzen.
- Nicht gleich düngen. Das ist erst im Juni nötig und sollte auch nur einmal geschehen, damit die Triebe bis zum Winter ausreifen können.
- Wichtig ist, den Pflanzabstand einzuhalten, damit die Gewächse sich nicht ineinander verhaken.
- 6 bis 7 Pflanzen pro laufendem Meter sind ausreichend.
Gießen und Düngen
Ein Buchs benötigt recht gleichbleibende Bodenbedingungen. Er sollte nicht zu trocken und nicht zu nass stehen, wobei er Trockenheit besser verkraftet, als durchgängige Feuchte. Allerdings sollte auch zu trockenes Substrat kein Dauerzustand werden, mal verträgt er es, auf Dauer nicht. Frisch gepflanzte Buchsbäume benötigen regelmäßig Wasser, sonst wurzeln sie nicht an und vegetieren vor sich hin.
- Regelmäßig gießen
- Das Pflanzsubstrat nicht vollständig austrocknen lassen. Besonders bei Kübelpflanzen ist das wichtig, da geht das nämlich schnell.
- Auch im Winter muss gegossen werden, denn der immergrüne Buchs verdunstet auch dann jede Menge Wasser. Trockenschäden treten recht oft auf, vor allem nach dem Winter. Viele Gartenbesitzer sind dann der Meinung, es seien Frostschäden. Das stimmt nur in den seltensten Fällen.
- Gedüngt wird ab Mitte April und dann monatlich.
- Ideal ist Buchsbaumdünger, der dem Gießwasser zugegeben wird.
- Ab Ende Juli nicht mehr düngen, damit die Triebe noch ausholzen können und so für den Winter gerüstet sind.
- Günstig ist aber, im September noch einmal mit Patentkali für spezielle Nährstoffe zu sorgen, welche das Ausreifen beschleunigen und den Buchs fitt für den Winter machen.
Schneiden
Ein Buchsbaum muss nicht geschnitten werden. Die meisten Gartenbesitzer tun es aber. Egal ob der Buchs als Hecke, Beeteinfassung oder Formgehölz dient, in allen Fällen muss geschnitten werden, sonst ist die Form schnell dahin. Wer seinen Buchs in Form halten möchte, muss mindestens zweimal im Jahr zur Schere greifen. Manche Buchsliebhaber scheiden jeden Monat alles überstehende weg, aber davon rate ich ab. Das kann bei der Pflanze zu Stress führen und öffnet außerdem Krankheitserregern die Pforte.
- Geschnitten wird zwischen März und September, also in der Hauptwachstumszeit.
- Im Frühjahr erfolgt der Grobschnitt
- Der richtige Zeitpunkt ist vor dem Austrieb
- Der Feinschnitt wird nach dem Frühjahrs und Sommeraustrieb in Angriff genommen
- Nur an trockenen, aber bedeckten Tagen schneiden.
- Sonnenschein kann zu Verbrennungen führen.
- Unbedingt Quetschungen vermeiden! Eine Buchsbaumschere ist das ideale Schnittwerkzeug dafür.
- Immer von oben nach unten schneiden!
- Man schneidet die Triebe vom vergangenen Jahr weg, damit sich der Buchs besser verzweigen kann und dichter wird.
- Vertrocknete und kranke Triebe herausschneiden.
- An Ende August nicht mehr schneiden, sonst treibt die Pflanze immer wieder neu aus. Diese Triebe schaffen es nicht, bis zum Winter auszuholzen und erfrieren leicht.
Formschnitt
Natürlich kann man den Formschnitt frei Hand durchführen. Wer sich das aber nicht traut, nutzt besser eine Schablone. Die kann man mit etwas Geschick selbst bauen oder man kauft eine. Es sind viele Formen im Angebot, nicht nur Pyramiden und Kugeln, sondern Herzen, Tiere wie Schildkröten, Hasen, Eichhörnchen und Hähne, aber noch viele mehr.
Überwintern
Im Allgemeinen kommen Buchsbäume gut über den Winter. Allerdings darf man nicht vergessen, sie an frostfreien Tagen zu gießen. Besonders Kübelpflanzen benötigen diese Extragabe Wasser, denn sie können sich aus dem Boden nicht selbst versorgen. Gegossen wird, wenn kein Frost herrscht. Besonders wichtig ist gießen, wenn das Wetter sonnig ist, denn die immergrünen Blätter verdunsten eine Menge Wasser. Bei gefrorenem Boden macht es Sinn, die Buchsbäumchen abzudecken und sie vor der Sonne zu schützen.
- An frostfreien Tagen gießen.
- Besonders Kübelpflanzen benötigen Wasser.
- Nur an frostfreien Tagen gießen.
- Bei Sonne und Frost mit einem Vlies abdecken, damit nicht zu viel Wasser verdunstet wird.
- Buchs im Kübel am besten vor knalliger Wintersonne schützen. Man kann ihn ja leicht umstellen.
Vermehrung
Der Buchs kann ganz einfach durch Stecklinge vermehrt werden. Auch die Aussaat ist möglich, aber das ist eine schwierige und langwierige Sache.
- Stecklingsvermehrung im Hoch- bzw. Spätsommer
- Die Pflanzen können im Freien vermehrt werden.
- Bis zum Frühjahr haben sich in der Regel Wurzeln gebildet.
- Rindenstreifen wegschneiden und das obere Ende um 1/3 kürzen.
- Untere Blätter entfernen, nur drei Blattpaare stehen lassen.
- Stecklinge in Anzuchterde stecken (keimfrei)
- Angießen und Tüte über das Gefäß stülpen.
- Regelmäßig lüften
- Ab und zu gießen, aber nur sehr sparsam. Der Boden darf keinesfalls zu nass sein.
- Bei Stecklingsvermehrung im Freien einen schattigen und windgeschützten Standort auswählen.
- Wichtig ist lockerer und humusreicher Boden.
- Ebenso schneiden wie oben beschrieben.
- In Erde stecken, aber so, dass Blätter nicht den Boden berühren.
- Im Winter mit Reisig abdecken.
- Gießen nicht vergessen.
Krankheiten
Der Buchsbaum ist doch ein recht empfindliches Pflänzchen, obwohl neuere Züchtungen inzwischen schon recht robust und gesund sind. Bedroht wird der Buchs vor allem von Pilzerkrankungen. Die kommen vor allem vor, wenn die Pflanzen zu dicht stehen und das Substrat zu nass ist. Wichtig ist, dass alle erkrankten Triebe komplett bis ins gesunde Gewebe herausgeschnitten werden müssen. Die Leerstellen wachsen zügig wieder zu.
Triebsterben
Der Pilz Cylidrocladium buxicola dringt über die Blätter ein und kann große Schäden anrichten. Besonders gefährdet ist der Buchs nach dem Schnitt, denn die angeschnittenen Blätter haben viele Öffnungen, wo der Erreger eindringen kann. Nicht selten ist ein Totalausfall der Pflanze die Folge.
- Die Blätter und Triebe verfärben sich dunkelbraun bis schwarz. Man kann sehen, wo der Erreger eingedrungen ist.
- Flecken breiten sich aus. An den Blattunterseiten befinden sich weiße Sporenlager.
- Die befallenen Triebe vertrocknen, meist die gesamte Pflanze.
- Ein straffer Rückschnitt kann manchmal den Ausfall verhindern.
- Vorsicht! Die Pilzsporen bleiben über Jahre ansteckend. Dort also keinen neuen Buchs pflanzen!
Buchsbaumkrebs
Der Erreger, Volutelle buxi, befällt meist nur einzelne Pflanzen, keine ganzen Bestände. Trotzdem kann auch diese Krankheit, wird sie nicht rechtzeitig entdeckt, zum Ausfall des Buchses führen.
- Gelbe bis dunkle Flecken
- Betroffene Blätter vertrocknen und fallen ab
- Rosa Sporen an der Blattunterseite.
- Risse in der Rinde
- Befalle Teile großzügig herausschneiden
Buchswelke
Die Buchswelke tritt hauptsächlich bei geschwächten Pflanzen auf. Der Erreger nennt sich Fusarium buxicola.
- Braunfärbung der Blätter
- Sehen ledrig und vertrocknet aus
- Befällt Blätter und Triebe
- Oft punktartige, dunkelbraune Sporenlager
- Konsequenter Rückschnitt
Buchsbaumrost
Auch dieser Pilz befällt hauptsächlich ältere und geschwächte Pflanzen.
- Bräunliche, gewölbte Buckel auf der Blattoberseite
- Weiße Flecken auf der Unterseite
- Rostpusteln auf beiden Seiten, etwa 2 mm groß
- Befallene Triebe herausschneiden
- Zusätzlich ein Pilzmittel einsetzen.
Schädlinge
Als wenn es nicht schon genügend Krankheiten gäbe, von denen der Buchsbaum bedroht wird, muss er sich auch noch mit Schädlingen rumplagen, allen voran dem Buchsbaumzünsler. Dessen gefräßige Nachkommen sorgen nicht selten für totale Entlaubung bei Buchsgewächsen. Hier muss schnell eingeschritten werden. Ansonsten treten noch Buchsbaumfloh, Spinnmilben und Gallmücken auf, die aber alle nicht halb so viel Schaden anrichten, wie der Buchsbaumzünsler.
Buchsbaumzünsler – Schmetterling, der aus Asien eingeschleppt wurde und ganze Buchskolonien zerstört
- Fraßstellen an den Blättern
- Gespinste innerhalb der Pflanze, gut zu sehen, wenn die Blätter weg sind
- Grün-schwarz gemusterte Raupen
- Absammeln der Raupen und Puppen
- Gespinste entfernen
- Rückschnitt
- Gesteinsmehlbestäubung
- Insektizide „XenTAri“ (biologisch)
Häufig gestellte Fragen
Wieso bekommt der Buchs im Winter häufig bräunliche Blätter?
Das ist eine natürliche Reaktion der Pflanze auf die Sonneneinstrahlung. Der Farbstoff soll den Frostschutz erhöhen. Man muss sich also keine Gedanken machen. Die Blätter werden wieder grün.
Wie kann man den Buchsbaumzünsler wirkungsvoll bekämpfen ohne Chemie einzusetzen?
Das mehrmalige Absammeln der Raupen ist meist nur lohnenswert, wenn es noch nicht zu viele sind. Bei Hecken kommt man da nie hinterher. Besser als Chemie ist der Einsatz von Bacillus-thuringiensis-Präparaten (Bt-Präparate, z.B. Dipel, XenTari). Die Jungraupen sterben innerhalb weniger Tage ab und für Mensch und Haus- bzw. Wildtier ist der Bacillus ungefährlich.
Wodurch lässt sich Triebsterben von Buchsbaumkrebs unterscheiden?
Durch den Sporenbelag. Weiße Sporen beim Triebsterben, rosa Sporen beim Krebs.