Pflanzenlexikon

Spuckpalme, Euphorbia leuconeura – Pflege-Hinweise

Spuckpalme im Topf

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Das Madagaskar Juwel, bei den heimischen Gärtnern auch als Spuckpalme bekannt, ist eine Zimmerpflanze, die aufgrund ihrer Heimat Afrika die Sonne und Wärme liebt. Daher ist sie in die hiesigen Breitengraden auch besser in der Wohnung aufgehoben. Doch wird die Euphorbia leuconeura im Haus kultiviert, muss beachtet werden, dass sie für kleine Kinder und die Haustiere gefährlich sein kann, da sie giftig ist. Die Topfpflanze, die nur sehr selten Blüten trägt, wird zwischen 40 und 100 Zentimeter hoch und hat ledrige, dunkelgrüne Blätter und einen haarigen Stamm.

Aus der Gartenrat Mediathek

Steckbrief Spuckpalme

  • ursprünglich in Afrika beheimatet
  • gehört zu den Wolfsmilch-Gewächsen
  • ledrige, dunkelgrüne Blätter
  • haariger Stamm
  • wenige Blütenstände kaum zu erkennen
  • Blütenstände enthalten Samen
  • Blütezeit ist sehr unterschiedlich
  • die weiße Milch der Blätter ist giftig
  • wird im Topf zwischen 40 – 100 cm hoch
  • nicht winterhart

Standort

Da die Spuckpalme in Afrika beheimatet ist, benötigt sie auch in den hiesigen Breitengraden einen sehr warmen, hellen aber dennoch nicht zu sonnigen Standort. Direkte Sonneneinstrahlung am Mittag sollte unbedingt vermieden werden, daher ist ein halbschattiger Standort ideal. Sie benötigt im Sommer zwischen 20° und 24° Celsius und kann daher an warmen Tagen auch an einen geschützten Platz auf Balkon oder Terrasse umziehen. Ansonsten bleibt die Euphorbia leuconeura Idealerweise in einem warmen Zimmer:

  • Standort in einer hellen Zimmerecke, ohne direkte Sonneneinstrahlung
  • Kübel auf den Boden stellen, da die Palme hoch wächst
  • auch im Winter auf einen warmen Platz achten
  • zieht die Pflanze auf Balkon oder Terrasse, auch hier auf die direkte Sonneneinstrahlung verzichten
  • Halbschatten ist hier ideal
  • Morgen- und Abendsonne kann gelegentlich an den Standort einfallen

Tipp: Die Spuckpalme nie alleine an einen Standort stellen, denn sie liebt die Gesellschaft von anderen Artgenossen und wächst in Gemeinschaft schöner und dichter.

Substrat & Boden

Spuckpalmen mögen keine torfhaltige Erde. Daher sollte beim Kauf des Substrats darauf geachtet werden, dass die Blumenerde keinen Torf enthält. So kann hier handelsübliche Pflanzenerde für Kakteen und Zimmerpflanzen verwendet werden. Die fertig gekaufte Erde ist bereits durchlässig genug und muss nicht mehr angereichert werden.

Gießen & Düngen

Spuckpalme mit nassen BlätternWie bei den meisten Pflanzen sollte auch bei der Spuckpalme auf Staunässe geachtet werden. Wird die Euphorbia leuconeura im Frühling und Sommer zwei- bis dreimal pro Woche gegossen, so reicht ihr dies völlig aus. Nur an sehr heißen Tagen muss öfters zugegossen werden. Steht die anmutige Palme auch im Winter an einem warmen Platz, wird weitergegossen wie bisher. So sollte immer darauf geachtet werden, dass die Erde zwar feucht, aber nicht richtig nass ist.

Ebenfalls sollte die Erde auch nicht austrocknen, denn auch wenn sie durch ihre dicken, fleischigen Blätter an Sukkulenten erinnert, kann sie nicht über längere Zeit ohne Wasser überleben. Um die Spuckpalme richtig zu düngen, wird Idealerweise eine Düngemittel für Kakteen genutzt. Dieses wird wie folgt angewandt:

  • von April bis September regelmäßig düngen
  • alle sechs Wochen reicht hier aus
  • als Dünger können Granulat, Pellets, Flüssigdünger oder Stäbchen genutzt werden

Tipp: Um sicherzugehen, dass die Pflanze nicht in zu viel Wasser steht und somit eine Wurzelfäulnis begünstigt wird, den Teller unter dem Kübel etwa eine halbe Stunde nach dem Gießen entleeren.

Schneiden

Einen Schnitt benötigt die Spuckpalme in der Regel nicht, wem sie jedoch zu weit verzweigt oder zu groß wird, der kann hier durchaus zur Schere greifen. Doch aufgrund der Giftigkeit sollte hier auf Handschuhe keinesfalls verzichtet werden. Die abgeschnittenen Äste können gegebenfalls auch als Stecklinge für die Vermehrung genutzt werden. Doch besser ist es, wenn die Pflanze ganz in Ruhe gelassen und nicht geschnitten werden, da hier auch immer Wunden entstehen, die wieder abheilen müssen.

Giftigkeit

HandschuheDie weiße, dicke Flüssigkeit, die auch Milch genannt wird, und die bei auch nur einer ganz kleinen Verletzung der Palme austritt, ist sehr giftig. Daher sollte der Hobbygärtner bei allen Arbeiten an der Pflanze mit Handschuhen arbeiten, damit er mit der giftigen Flüssigkeit nicht in Berührung kommt. Weiterhin sind auch im Haushalt lebende kleine Kinder und Haustiere der giftigen Gefahr ausgesetzt.

Wer daher kleine Kinder oder Haustiere besitzt, sollte sich überlegen, ob die Anschaffung und Kultivierung dieser Pflanze wirklich im eigenen Haus nötig ist. Ansonsten sollte auf jeden Fall gewährleistet sein, dass weder Kinder noch Haustiere an die Euphorbia leuconeura gelangen können.

Tipp: Wurde die Spuckpalme doch einmal mit den bloßen Händen berührt, sollten diese nach der Berührung sofort gründlich gewaschen werden, damit keine Rückstände des Giftes an diesen verbleiben und so doch noch in den Körper gelangen können.

Pflanzen

Für die Spuckpalme einen genügend großen Kübel wählen, damit sich die Wurzeln ausbreiten können. Dieser wird für die Pflanzung wie folgt vorbereitet:

  • über dem Abflussloch eine Drainage anlegen
  • diese kann aus Tonscherben, Kies oder größeren Steinen bestehen, je nach Größe des verwendeten Topfes
  • hierauf wird Pflanzenvlies gelegt
  • so gelangt keine Erde mit dem abfließenden Gießwasser zwischen die Steine und verstopft den Abfluss
  • auf das Pflanzenvlies wird die Blumenerde für Kakteen aus dem Gartenhandel gegeben
  • in der Mitte ein Pflanzloch lassen
  • die Spuckpalme aus dem Plastiktopf entnehmen
  • in den vorbereiteten Kübel setzen
  • weitere Erde rundherum auffüllen und leicht andrücken
  • leicht angießen, so dass die Erde feucht ist

Tipp: Im gutsortierten Fachhandel für Sukkulenten können bereits fertige kleine oder auch ältere Spuckpalmen erworben werden, die in einen geeigneten Kübel ausgepflanzt werden müssen. In den normalen Gärtnereien, die alle Pflanzen führen sind die Euphorbia leuconeura meist jedoch nicht zu finden, obwohl es sich um sehr robuste Pflanzen handelt.

Umtopfen

Die Spuckpalme sollte regelmäßig alle zwei Jahre umgetopft werden, damit sie ihre Größe von einem Meter in den hiesigen Breitengraden auch erreichen kann. Doch je größer die Pflanze wird, desto schwerer wird sie auch. Wer seiner Palme daher im Sommer einen Platz im Freien bieten möchte, wählt bereits einen Kübel auf Rädern aus, so dass dieser bequem und einfach verschoben werden kann. Bei jedem Umtopfen sollte ein größerer Kübel als der vorherige gewählt werden, damit sich die Wurzeln ungehindert weiter ausbreiten können. Ansonsten wird hierbei wie folgt vorgegangen:

  • die ideale Zeit zum Umtopfen ist der Frühling nach der Winterruhe
  • den neuen Kübel mit Drainage und Blumenerde für Kakteen vorbereiten
  • die Pflanze vorsichtig dem alten Kübel entnehmen
  • hierbei darauf achten, dass keine Wurzeln beschädigt werden
  • Palme vorsichtig in den neuen Kübel setzen, Erde auffüllen und leicht andrücken
  • dann gießen und an den alten gewohnten Standort stellen

Tipp: Wird die Spuckpalme nach einer Winterruhe umgetopft, hat sie während dieser Zeit auch weniger Wasser erhalten. Daher auch direkt nach dem Umtopfen nur sehr mäßig gießen und langsam an eine regelmäßige Wasserzufuhr gewöhnen.

Vermehren

Makroaufnahme der SpuckpalmeDie Vermehrung geschieht in der Regel über Samen und die Aussaat der Spuckpalme ist relativ einfach, denn wer bereits ein oder mehrere Pflanzen besitzt, der wird feststellen, dass die Palmen, wie der Name schon sagt, die Samen durch die Gegend schleudern und diese so in benachbarten Töpfen wiedergefunden werden, und hier schnell anfangen zu keimen.

Wer daher eine Pflanze durch Aussaat vermehren möchte, stellt rund um die Euphorbia leuconeura mehrere kleine Töpfe mit Anzucht- oder Kakteenerde auf. Auf diese Weise erledigt die Pflanze selbst ihre Vermehrung durch Aussaat. Die Samen können aber auch der Blüte direkt entnommen und in kleine Töpfe mit Anzuchterde gesteckt werden. Zeigen sich die ersten Keimlinge, sollte wie folgt vorgegangen werden:

  • sind die kleinen Pflanzen in Töpfen mit anderen Pflanzen gelandet, sollten sie herausgenommen werden
  • sind die Keimlinge kräftig genug, dem Topf entnehmen und in einen eigenen Kübel pflanzen
  • Erde feucht, aber nicht nass halten
  • an hellen, warmen Ort stellen
  • auch durch Stecklinge kann die Pflanze vermehrt werden
  • hierzu einzelne, geschnittene Äste in kleine Töpfe mit feuchter Anzuchterde stecken
  • nach und nach beginnen die Stecklinge zu wurzeln
  • es entwickelt sich eine neue Pflanze

Tipp: Da die Spuckpalme die Samen selbst in die Umgebung schleudert, damit sie in Erde landen, müssen die Samen, die direkt der Blüte entnommen werden, nicht mit langwierigen Verfahren für die Aussaat vorbereitet werden.

Überwintern

Da die Spuckpalme keinen Frost und kalte Temperaturen verträgt, muss sie im Haus oder einem Wintergarten überwintert werden. Hier ist eine Temperatur von 12°-14° Celsius ideal, es kann durchaus aber genauso warm wie im Sommer sein, etwa in einem Raum mit Heizung. Auch dies ist der Pflanze nicht schädlich. Über den Winter darf die Palme keineswegs austrocknen, die Erde muss immer leicht feucht sein. Trockenheit verträgt sie auch im Winter nicht. Gedüngt wird erst wieder nach dem Winter.

Pflegefehler, Krankheiten oder Schädlinge

Blattwerk der SpuckpalmeEin sehr großer Pflegefehler bei der Spuckpalme ist es, wenn sie nicht genügend gegossen wird und die Erde im schlechtesten Fall austrocknet. So etwas verzeiht die Pflanze nicht so leicht und kann sogar ihren Tod bedeuten. Aber genauso schlecht ist Staunässe, sind die Wurzeln verfault, stirbt die Palme ebenfalls.

Steht die Pflanze im direkten Sonnenlicht, auch an einem Fenster, dann kann sie einen Sonnenbrand bekommen, was sich durch gelbe Flecke auf den Blättern zeigt. In einem solchen Fall sollte der Standort sofort gewechselt werden. Schädlinge oder Krankheiten sind ansonsten nicht bekannt.

Häufig gestellte Fragen

Woher hat die Spuckpalme ihren Namen?
Der Name ist wirklich außergewöhnlich für eine Pflanze. Doch er kommt einfach daher, dass die Palme ihre Samen durch einen Schleudermechanismus mit großer Kraft in die nähere Umgebung schleudert, was aussieht, als würde die Pflanze ihre Samen “spucken”.

Warum soll ich Handschuhe tragen, wenn ich meine Spuckpalme anfasse?
Die Flüssigkeit der Spuckpalme, die sogenannte Milch, ist sehr giftig und darf nicht in den menschlichen oder auch tierischen Körper gelangen. Bereits bei einer Berührung der Pflanze kann eine kleine, offene Wunde entstehen, aus der die giftige Flüssigkeit dann auf die Hände gelangen kann. Wer keine Handschuhe trägt, sollte daher nach jeder Berührung die Hände gründlich waschen. Kleine Kinder und Haustiere sollten gar nicht in die Nähe der Pflanze gelangen können. Daher einen Standort weit oben wählen oder das Zimmer immer abgeschlossen halten.

Was mache ich mit den Samen, die meine Spuckpalme im Zimmer verteilt?
Finden sich rund um die Spuckpalme Samen, dann können diese aufgesammelt und in kleine Aufzuchttöpfe mit Anzuchterde für Kakteen gesteckt werden. Wer sich diese Arbeit vermeiden möchte, stellt bereits rund um die Pflanze kleine, vorbereitete Töpfe auf, in die die Samen dann ganz von allein fallen können.

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Tipps für Schnellleser

- heller, warmer Standort
- auf direkte Sonneneinstrahlung über die Mittagszeit verzichten
- im Zimmer kultivieren
- nur an sehr warmen Tagen ins Freie stellen
- Spuckpalme benötigt immer zwischen 20° und 24° Celsius
- im Winter kann es etwas kälter sein, dann hält sie Winterruhe
- kann aber auch im Winter im warmen Raum kultiviert werden
- Vermehrung durch Aussaat oder Stecklinge
- benötigt keinen Schnitt
- nur gelbe Blätter entfernen
- Äste für Stecklinge schneiden
- Erde immer feucht halten, Staunässe vermeiden
- in Winterruhe kultivierte Pflanzen nur wenig gießen
- nicht austrocknen lassen
- von April bis September regelmäßig düngen
- Blumenerde für Kakteen nutzen
- steht gerne in Nachbarschaft mit anderen Pflanzen
- muss regelmäßig umgetopft werden