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Affenbrotbaum, Adansonia – Pflege-Anleitung

Affenbrotbaum - Adansonia

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Da der Adansonia keine großen Ansprüche an seinen Besitzer stellt, schmückt er als Zimmerpflanze hierzulande immer mehr Wohnzimmer. Er lässt sich als Kübel- und Topfpflanze kultivieren und ist besonders für Anfänger gut geeignet. Und das nicht ohne Grund. Der Affenbrotbaum gedeiht auf kargen Böden, verträgt Hitze und besitzt die Fähigkeit große Mengen an Wasser zu speichern. So übersteht der widerstandsfähige Baum auch mal längere Trockenzeiten. Der Exot überzeugt mit seinem imposanten Stamm und den fleischigen Blättern. Zur Blütezeit zeigen sich weiße zarte Blütenblätter, die bei guter Pflege Früchte hervorbringen.

Aus der Gartenrat Mediathek

Steckbrief

  • Wissenschaftlicher Name Adansonia, wird auch Baobab genannt.
  • Zählt zu den Malvengewächsen, die als Unterfamilie zu den Wollbaumgewächsen gehört.
  • Ist an seinen starken Ästen, dem imposanten Stamm und den fleischigen Blättern zu erkennen.
  • Wird oftmals mit dem Geld-, Pfennig- oder Talerbaum verwechselt.
  • Kann Früchte hervorbringen, die wohl schmecken und Energie liefern.
  • Besitzt die Fähigkeit große Mengen an Wasser im Stamm zu speichern.
  • Ist pflegeleicht, robust und widerstandsfähig.
  • Kann bei guter Pflege etwa zwei Meter hoch werden.

Ähnliche Pflanzen

Da der Affenbrotbaum in seinem Stamm das Wasser speichern kann, wird er im Handel häufig als Flaschenbaum angeboten. Oftmals finden sich auch Bezeichnungen wie Geld-, Pfennig- oder Talerbaum. In diesem Zusammenhang wird der strapazierfähige Exot gerne als willkommenes Geschenk zum Geburtstag oder zum Jubiläum überreicht. Dennoch lautet der botanische Name des Pfennigbaums Crassula ovata, was deutlich macht, dass der Affenbrotbaum (Adansonia) nicht mit ihm verwandt ist.

Irrtümlicherweise kommt es vor, dass der Johannisbrotbaum und die Schirmakazie ebenfalls als Synonym für den Adansonia benutzt werden. Die Schirmakazie gehört zu den Mimosengewächsen und der Johannisbrotbaum zu den Johannisbrotgewächsen. Sie sind also keineswegs verwandt und haben, abgesehen von der äußeren Ähnlichkeit, nichts gemeinsam.

Pflege

Blüte des AffenbrotbaumsDie Pflege eines Baobabs gestaltet sich einfach. Aufgrund seiner ursprünglichen Herkunft kommt er mit wenig Wasser und Nährstoffen aus. Der robuste Exot liebt es warm, sonnig und vor allen Dingen hell. Größere Exemplare überstehen längere Trockenzeiten und werden nur einmal in der Woche mit Feuchtigkeit versorgt. Jungpflanzen hingegen benötigen mehr Wasser und müssen gleichmäßig feucht gehalten werden.

Steht der Baum an einem Platz, der ihm gerecht wird, belohnt er das Auge des Betrachters nicht nur mit kräftigen grünen Blättern, sondern verschönert seine Umgebung in der Blütezeit mit weißen duftenden Blütenblättern und Früchten.

Standort und Bodenverhältnisse

Der reizvolle Baobab genießt einen hellen Standort mit viel Sonne. Direkte Sonneneinstrahlung schadet ihm dabei nicht. Wer seinen Affenbrotbaum als Zimmerpflanze kultiviert, kann den Standort des Bäumchens in den Sommermonaten auf die Terrasse oder den Balkon verlegen. Ansonsten bietet sich ein Platz auf der Fensterbank an, der nach Süden ausgerichtet ist.

Allerdings sollten die Sonnenstrahlen nicht zu lange auf den pflegeleichten Hausgenossen auftreffen, da er sonst die Blätter abwirft. Dieser Mechanismus schützt die Pflanze vor dem Austrocknen. Erhält der Affenbrotbaum zu wenig Tageslicht, reagiert er mit Geilwuchs. Das heißt, dass die Blätter und die Triebe gelb werden. Hinzu kommt, dass er unregelmäßig in die Breite, statt in die Höhe wächst.
Um die optimalen Bodenverhältnisse für den Affenbrotbaum zu schaffen, sollte:

  • das Substrat wasserdurchlässig sein
  • aus einem Gemisch aus Sand und Blumenerde oder Ton bestehen
  • etwas Mulch untergemischt werden, um die Nährstoffversorgung zu gewährleisten

Als Alternative bietet sich ebenfalls Kaktuserde an. Zwischen den Gießgängen ist es sinnvoll, den Baobab durchtrocknen zu lassen. Dies sorgt für eine bessere Durchlüftung des Substrats und verhindert, dass die Wurzeln faulen.

Wer das Stämmchen vor dem Einpflanzen für ein bis zwei Wochen in warmes Wasser stellt, begünstigt den Antrieb der Blätter.

Gießen und Düngen

Das Bewässern des Adansonia sollte sorgfältig geschehen. Da er seiner Herkunft nach aus Trockengebieten stammt, benötigt der Baobab auch hierzulande nur eine geringe Menge an Wasser. Steht der Baum im Garten, kann es bei Niederschlägen schnell passieren, dass er überwässert wird. Daher ist es notwendig, den Kübel unten mit Löchern zu versehen, damit das überschüssige Wasser ablaufen kann. Am einfachsten ist es, den Pflanzkübel auf einen Untersetzer zu stellen. So kann das angesammelte Wasser problemlos sofort entfernt werden.

  • Der Wasserbedarf ist mäßig.
  • Eine Überwässerung sollte unbedingt vermieden werden.
  • Wird die afrikanische Pflanze zu häufig gegossen, faulen die Wurzeln und der Baobab stirbt ab.
  • Vor dem Gießen sollten Pflanzenliebhaber das Substrat ihres Schützlings überprüfen. Ist es noch feucht, muss der Affenbrotbaum nicht bewässert werden.

Im Grunde genommen muss der Baobab im Sommer nur gegossen werden, wenn er völlig ausgetrocknet ist.

Flüssigdünger in Gießwasser gebenFür die optimale Pflege des Affenbrotbaums gehört auch die ausreichende Versorgung mit Nährstoffen. Daher wird die Pflanze in der Zeit von Mai bis Oktober ein- bis zweimal im Monat gedüngt. Am einfachsten ist es, einen speziellen Flüssigdünger zu verabreichen, da sich dieser gut dosieren lässt. Der Fachhandel bietet für diesen Zweck Präparate an, die besonders gut für Trockensavannengewächse geeignet sind. Wer seinem Schützling während der Düngezeit Mineralsalze zuführt, sorgt für ein optimales Wachstum.

Überwintern

Während der Sommermonate legt sich die Pflanze für die kalte Jahreszeit einen Wasserspeicher im Stamm an, von dem sie in den Wintermonaten lebt. Zum Überwintern fühlt sich der Affenbrotbaum an einem hellen und kühlen Standort am wohlsten. Die Temperatur liegt zwischen zehn und 15 Grad Celsius und sollte keinesfalls darunter liegen. In dieser Zeit wird der afrikanische Minibaum nur etwa alle vier Wochen sparsam bewässert und nicht gedüngt. Im Frühjahr wird der Exot wieder an seinem gewohnten Standort platziert.

Die Wurzeln sollten in den Wintermonaten nicht komplett austrocknen. So kommt es im folgenden Frühjahr nicht zu Verzögerungen des Wachstums.

Umtopfen

Das Wachstum der Wurzeln ist sehr stark ausgeprägt. Darum benötigt der Baum ausreichend Platz, um sich entfalten zu können. Aus dem Grund ist das jährliche Umtopfen in ein größeres Gefäß, eine Grundvoraussetzung für die richtige Pflege der afrikanischen Pflanze.

Schneiden

Da der europäische Affenbrotbaum nicht die Größe seiner wildlebenden Kollegen erreicht, bevorzugen viele Gartenfreunde den kleinen Wuchs. Für diesen Fall kann der Adansonia das ganze Jahr hindurch zurückgeschnitten werden. Wer seinen pflegeleichten Hausgenossen zurückschneiden möchte, entfernt einfach die Triebe, die sich unter der Hauptkrone befinden. Nach Möglichkeit erfolgt der Schnitt in der Nähe der Knospe. So wird ein neuer Austrieb des Astes sichergestellt.

Um einzelne Äste zu kürzen, empfehlen sich die Wintermonate. Für das Beschneiden einzelner Blätter ist der Sommer optimal.

Vermehren

Frucht des AffenbrotbaumsAuch Gartenfreunde ohne grünen Daumen können es mit etwas Geduld schaffen, den Affenbrotbaum zu vermehren. Dies geschieht auf zwei Wegen:

Anzucht aus Samen

  • Vor dem Aussäen sollten die Baobabsamen bei Zimmertemperatur vorquellen. Dazu werden die Körner für ein bis zwei Tage in lauwarmem Wasser eingeweicht. Allerdings dürfen sie nicht im Wasser schwimmen.
  • Anschließend werden die vorgekeimten Samenkörner einen Zentimeter tief in kleine Pflanztöpfchen gesteckt.
  • Gut abgedeckt und bei Temperaturen von mindestens 23 Grad Celsius keinem die Körner nach ein paar Wochen. Wichtig ist, dass die Anzuchterde gleichmäßig feucht, jedoch nicht nass gehalten wird.
  • Haben sich Wurzeln gebildet, werden die Baobabpflänzchen in einzelne Töpfe gesetzt. Die Pflanztöpfe sollten mindestens einen Durchmesser von sieben Zentimetern haben.

Junge Pflanzen werden nur mäßig, alle vier bis sechs Wochen gedüngt. In der Trockenzeit können die Blätter des Baobabs abfallen. Während dieser Zeit ist auf das Düngen zu verzichten.

Nicht gleich verzweifeln, wenn das Keimen nicht sofort geschieht. Die Anzucht aus Samen erfordert etwas Geduld vom Gärtner. Denn in einigen Fällen kann das Keimen mehrere Monate dauern.


Anzucht aus Stecklingen

Die Anzucht aus Stecklingen ist eine weitere Methode den Affenbrotbaum erfolgreich zu vermehren. In diesem Fall können die Setzlinge im Handel erworben werden. Dort werden sie ganzjährig gezogen. Damit während des Transports keine Feuchtigkeit verloren geht, wird der Stamm der Stecklinge mit Wachs versiegelt. So benötigt der Affenbrotbaum mehrere Monate kein Wasser und übersteht den Transport problemlos.

  • Bei Setzlingen aus dem Handel muss die Wachsversiegelung entfernt werden.
  • Anschließend wird der Baobab für maximal zwei Wochen in lauwarmes Wasser gestellt. So treiben die Blätter schneller aus.
  • Nach dem Austreiben werden die Pflanzen in ein entsprechendes Substrat gepflanzt.

Wer bereits einen Affenbrotbaum besitzt, kann die Stecklinge beim Umtopfen im Frühjahr vom Baum abschneiden. Die Stecklinge sollten mit mindestens drei Blättern bestückt sein.

  • Nach dem Abschneiden ist es sinnvoll, die Stecklinge für ein paar Tage austrocknen zu lassen.
  • Die Stecklinge werden nach dieser Zeit in ein Töpfchen mit frischer feuchter Erde gesetzt.
  • Die Erde sollte aus einem Gemisch aus Sand und Torf bestehen.
  • Optimal wäre es, wenn über den Steckling ein Plastikbeutel gestülpt wird, der mit einem einfachen Haushaltsgummi am Rand des Topfes befestigt wird.

Der Fachhandel hält ein spezielles Bewurzelungspulver bereit. Dieses unterstützt den kleinen Baobab beim Ausbilden seiner Wurzeln.

Krankheiten, Schädlinge und sonstige Probleme

Affenbrotbäume haben mit speziellen Schädlingen zu kämpfen. Dazu gehören unter anderem Wollläuse, Spinnmilben und Trauermücken.

Affenbrotbaum mit braunen BlätternSind die Blätter regelrecht angefressen, hatten die Larven der Trauermücken Hunger. Biologische Nützlinge, die mit dem Gießwasser in die Topferde gebracht werden, fressen die Larven auf. Sind die Mücken ausgewachsen, schaffen Gelbtafeln Abhilfe.

Gegen Wollläuse helfen Spiritus und ölhaltige Mittel. Hartnäckige Läuse können zudem mit Nützlingen bekämpft werden.

Als vorbeugende Maßnahme empfiehlt es sich, für ausreichende Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Das wird mit einem Verdunster erreicht. Alternativ kann der Affenbrotbaum besprüht werden.

Häufig gestellte Fragen

Welche Ursache kann es haben, wenn beim Affenbrotbaum die Blätter vertrocknen und abfallen?
Während der Trockenperiode wirft der Baobab seine Blätter als Schutzmechanismus ab. Verliert er hingegen dauerhaft Blätter, kann es sein, dass sich die Wurzeln nach dem letzten Umtopfen nicht weiter entwickelt haben. Zudem passiert es, dass sich die Larven von Trauermücken über den Exoten hergemacht haben.

Warum werden die Äste des Affenbrotbaums im Winter weich und brechen einfach ab?
Auf der einen Seite kann es möglich sein, dass der Wurzelballen durch ein Übergießen zu nass geworden ist. Besonders in den Wintermonaten sollte recht sparsam gegossen werden. Hier ist es sinnvoll, sich die Wurzeln anzuschauen, faule Wurzeln wegzuschneiden und den Baum umzutopfen.
Weitere Möglichkeiten wären eine zu hohe Raumtemperatur und ungünstige Lichtverhältnisse im Winter. Wichtig ist, dass der Winterstandort kühl (15 Grad Celsius) ist und die Pflanze wirklich genügend Licht erhält. Steht zu wenig Licht zur Verfügung, kann mit Kunstlicht nachgeholfen werden.

Was tun, wenn auf den Blättern ein silbriger Belag zu sehen ist?
Ein silbriger Belag auf den Blättern deutet auf Spinnmilben oder Lausbefall hin. Hier helfen Sauna und Abduschen nicht wirklich weiter. Zu empfehlen ist in diesem Fall ein Schädlingsmittel aus dem Fachhandel.

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Tipps für Schnellleser

- widerstandsfähige, robuste und pflegeleichte Pflanze
- wichtig ist ein heller, warmer Platz auf der Fensterbank oder der Terrasse 
- wirft seine Blätter als Schutzmechanismus in Trockenperioden ab 
- heller kühler Standort zum Überwintern (Temperaturen nicht unter zehn Grad Celsius)
- Substrat sollte aus einem Gemisch aus Sand und Blumenerde oder Ton bestehen
- luft- sowie wasserdurchlässige Erde
- Düngezeit Mai bis Oktober ein- bis zweimal im Monat
- im Winter nicht düngen
- mäßig gießen
- Überwässerung und Staunässe vermeiden
- Anzucht durch Stecklinge und Samen möglich
- Erde von Jungpflanzen feucht halten
- auf Schädlinge achten
- bildet nach einigen Jahren weiße Blüten
- bringt essbare Früchte hervor, die kalziumreich und leicht sauer schmecken
- wird gern zum Jubiläum oder Geburtstag verschenkt