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Drachenbaum, Dracaena draco – Pflege-Anleitung

Drachenbaum - Dracaena draco

Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.

Der Drachenbaum, auch als Dracaena draco oder Kanarischer Drachenbaum bekannt, ist eine dankbare Pflanze mit kleinen Ansprüchen und großer Ausdauer. Damit ist sie ideal für alle, die keinen grünen Daumen oder keine Zeit für ausgiebige Pflanzenpflege haben. Dazu strahlt sie durch ihren palmenförmigen Wuchs Exotik aus, die im Sommer den Balkon und im Winter das Wohnzimmer um einen Blickfang bereichern kann. So anspruchslos und pflegeleicht der Drachenbaum aber auch ist, die Maßnahmen – vom Gießen bis zum Verschnitt – müssen stimmen. Doch wie sollten diese aussehen?

Aus der Gartenrat Mediathek

Steckbrief

  • Der Dracaena draco stammt von den Kanarischen Inseln und wird daher auch als Kanarischer Drachenbaum bezeichnet
  • Bildet im erwachsenen Alter weiße Blüten und orangefarbene Beeren aus – allerdings nur im ausreichend warmen und hellen Klima
  • Bildet bei Verletzungen oder abgebrochenen Teilen zwei Triebe, wie Drachen, denen zwei neue Köpfe nachwachsen
  • Der Pflanzensaft ist rot
  • Ungewöhnliche und daher interessant-anziehende Wuchsform
  • Gehört zur Familie der Agavengewächse

Standort

Drachenbaum - Dracaena dracoBei der Wahl des Standortes ist der Kanarische Drachenbaum nicht wählerisch. Er benötigt nur ausgesprochen wenig Licht und passt daher gut in dunkle Zimmerecken. Ebenso kann der Dracaena draco aber auch vollsonnig stehen. Wind und Trockenheit bereiten ihm keine Probleme, im Sommer passt er also auf den Südbalkon, im Winter neben die Heizung.

Zudem kann er die warme Jahreszeit gefahrlos auf Balkon und Terrasse oder im Garten verbringen. Wer dafür nicht ausreichend Platz zur Verfügung hat, kann ihn beruhigt im Wohnzimmer stehen lassen – den Drachenbaum stört es nicht.

Substrat

Der Drachenbaum zeigt sich beim Substrat ebenso einfach, wie schon bei der Wahl des Standortes. Er benötigt lockere Erde, die mäßig nährstoffreich ist.

Ideal ist handelsübliche Blumenerde, der etwas Kies, Sand oder Blähton zur Lockerung beigegeben wird. Wer Substrat auf Kompostbasis wählt oder selbst eine kleine Menge reifen Kompost untermischt, beugt Verdichtungen vor und spart sich zumindest in der Anfangszeigt das Düngen.

Gießen

Viel Wasser benötigt der Dracaena draco nicht, weswegen das Gießen nur selten erfolgen muss. Und zwar erst dann, wenn die Erde bereits gut abgetrocknet ist. In der prallen Sommersonne draußen oder im Winter neben der Heizung kann dieser Fall aller paar Tage eintreten. Bei kühleren Temperaturen und im Schatten mehrere Wochen dauern.

Wird es wieder Zeit für das Gießen des Drachenbaums, helfen die folgenden Tipps:

  • Drachenbaum - Dracaena dracoKalkarmes Wasser, wie gesammeltes Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser verwenden
  • Kleine Töpfe in einen gefüllten Wassereimer tauchen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen
  • Große Pflanzgefäße durchtränkend schwemmen, bis das gesamte Substrat feucht ist
  • Um Staunässe zu vermeiden, die Töpfe gut abtropfen lassen und das Wasser aus Untersetzern entfernen
  • Bei trockener Luft ein bis zwei Mal wöchentlich die Blätter des Drachenbaums mit kalkarmem Wasser besprühen

Der Kanarische Drachenbaum hält Trockenheit zwar gut aus, je häufiger er gegossen wird, desto besser gedeiht und wächst er aber.

Düngen

Von März bis September kann der Drachenbaum zahlreiche neue Blätter austreiben und in die Höhe schießen. Damit das möglich ist, benötigt der Dracaena draco jedoch viele Nährstoffe. Eine Düngung aller zwei Wochen ist daher sinnvoll. Geeignet ist flüssiger Volldünger für Grünpflanzen, der direkt dem Gießwasser beigegeben wird. Ein Düngen ohne gleichzeitiges Wässern sollte nicht erfolgen, da es chemische Verbrennungen an den Wurzeln hervorrufen kann.

Wer beim Einsetzen oder Umtopfen Kompost unter die Erde gemischt oder ein vorgedüngtes Substrat gewählt hat, kann während der ersten zwei bis drei Monate auf eine zusätzliche Düngung verzichten.

Verschnitt

Blätter des DrachenbaumsSobald der Drachenbaum neue Blätter in seiner Krone ausbildet, sterben einige der unteren Blätter ab. Sie hängen in der Folge vertrocknet am Stamm. Das ist zum einen optisch nicht gerade ansprechend, zum anderen aber auch potenziell gefährlich für das Grün. Denn werden die vertrockneten Pflanzenteile beim Besprühen nass, kann aus ihnen der Nährboden für Keime werden. Das Abschneiden liegt hier also gleich aus zwei Gründen nahe.

Wirklich sinnvoll ist es aber nicht. Aufgrund des Aufbaus der Blätter verbleibt nach dem Verschnitt immer ein Rest am Stamm, der wiederum weder schön noch gesund ist. Besser ist es, die Blätter mit einem schnellen und kräftigen Ruck abzuziehen oder abzureißen. Dabei sollte der Stamm mit der freien Hand gut festgehalten werden, um Schäden an ihm zu vermeiden.

Umtopfen

Wer sich beim Gießen und Düngen an den Ansprüchen orientiert, muss das Substrat nicht jährlich wechseln. Ein Umtopfen aller zwei bis drei Jahre reicht vollkommen aus. Sofern die Größe des Drachenbaums es zulässt. Bei guter Pflege kann Dracaena draco schnell aus seinem Gefäß wachsen. Daher ist es sinnvoll, den Drachenbaum umzutopfen, sobald er im aktuellen Topf nicht mehr stabil steht.

Der beste Zeitpunkt hierfür ist das Frühjahr. Dann erhält der Kanarische Drachenbaum pünktlich zur nächsten Wachstumsphase einen Nährstoffschub und mehr Platz, um sich auszubreiten. Droht die Pflanze ständig umzufallen, weil die Krone schwerer als der Topf wiegt, kann der Topfwechsel natürlich auch schon vorher erfolgen.

Bei schlanken Wuchsformen sollte zur Stabilisierung ein Stab aus Kunststoff oder Bambus eingesetzt und an dem Stamm befestigt werden.

Kürzen

Früchte des DrachenbaumsWird der Drachenbaum häufig gedüngt und gewässert, gedeiht er in der Regel sehr gut und schnell. Unter diesen Umständen kann er es durchaus in kurzer Zeit auf beachtliche Höhen bringen. Das ist einerseits selbstverständlich schön. Andererseits aber unpraktisch. Zumindest, wenn er dadurch nicht mehr an den angedachten Standort passt.

Tritt dieser Fall ein, kann die kräftige und ausdauernde Pflanze gestutzt werden. Dazu wird in der Länge so viel – sauber und gerade – abgeschnitten, wie nötig. Dadurch verliert der Dracaena draco zwar erst einmal seine Blätter, diese treibt er aber schnell wieder nach. Der beste Zeitpunkt für diese Maßnahme liegt im Frühjahr, wenn die Wachstumsphase beginnt.

Die abgeschnittene Krone muss übrigens nicht ungenutzt entsorgt werden. Aus ihr kann ein neuer Drachenbaum entstehen. Das ist allerdings nicht ganz einfach. Die Erfolgschancen verbessern sich, wenn die Schnittstelle mit Bewurzelungshormon versorgt und in etwa 25°C warmes Substrat verbracht wird. Eine sehr warme Fensterbank, ein Gewächshaus oder der Platz in Nähe der Heizung sind geeignet. Damit die abgetrennte Krone ihrerseits schnell Wurzeln schlägt, sollte das Substrat häufiger gegossen werden und nicht allzu sehr austrocknen. Ständige Feuchte oder gar Staunässe gilt es aber auch hier zu vermeiden.

Vermehrung durch Samen

Der Drachenbaum kann orangefarbene, beerenförmige Früchte ausbilden. Diese treten aber ebenso wie die weißen Blüten erst sehr spät auf und zeigen sich nur selten. Im Handel sind die daraus zu gewinnenden Samen hingegen problemlos erhältlich. Und aus diesen gestaltet sich die Anzucht sehr einfach.

  1. Die etwa erbsengroßen Samen für 12 bis 24 Stunden in lauwarmes Wasser legen.
  2. Nach dem Vorquellen einzelne Samen etwa einen Zentimeter tief in Anzuchterde oder Kokosfaser-Substrat drücken und nur leicht bedecken.
  3. Das Substrat in Wasser tauchen, bis keine Luftblasen mehr davon aufsteigen.
  4. Die Pflanzgefäße an einen hellen Standort verbringen, an dem etwa 20 °C bis 25 °C herrschen und mit einer Tüte oder transparenter Folie abdecken.
  5. Die Folie täglich lüften, um Fäule zu verhindern. Dabei das Substrat aber doch gleichmäßig und leicht feucht halten.

Nach ungefähr einem Monat treiben die Samen aus. Sobald sie eine Höhe von etwa fünf Zentimetern erreicht haben, darf die Folie entfernt werden. Dennoch ist es empfehlenswert, sie mehrmals wöchentlich mit Wasser zu besprühen.

Vermehrung durch Stecklinge

Drachenbaum - Dracaena dracoWie bereits erwähnt, kann der Drachenbaum über seine Krone vermehrt werden. Das Gleiche gilt für Stecklinge, Triebe und Stammstücke. Am einfachsten, sichersten und schnellsten funktioniert das Vermehren über Bodentriebe. Wächst neben dem großen Dracaena draco ein kleiner im Topf, kann dieser beim nächsten Umtopfen im Frühjahr vorsichtig abgetrennt und separat gepflanzt werden.

Junge Blätter und Stammabschnitte eignen sich ebenfalls zur Vermehrung. Je jünger diese sind, desto höher die Chancen der erfolgreichen Vermehrung. Nach dem Austrieb im Frühjahr können einzelne Blätter oder Stücke des Stamms abgeschnitten und entlang der Schnittstellen mit Bewurzelungshormon versehen werden. In Anzuchterde oder ein Substrat aus Kokosfaser gesteckt, benötigen sie warme Temperaturen und gleichmäßige Feuchtigkeit, um anzuwachsen.

Überwinterung

Im Grunde benötigt der Dracaena draco keine separate Überwinterung. Stand er im Sommer draußen, wird er Ende September einfach in die gute Stube gestellt und hier wie gewohnt weitergepflegt. Nur das Düngen ist einzustellen.

Ist dafür nicht ausreichend Platz vorhanden, kann der Drachenbaum auch kühl überwintert werden. Ideal ist ein heller Raum, in dem Temperaturen von mindestens 8 °C herrschen. Ältere Drachenbäume vertragen zwar kurzzeitig kühlere Temperaturen, wirklich gut bekommen diese ihnen aber nicht. Auch hier muss weiterhin gegossen und bei sehr trockener Raumluft hin und wieder Wasser gesprüht werden.

Typische Krankheiten und Schädlinge

Der Drachenbaum ist an sich robust und wird nur selten von Krankheiten oder Schädlingen befallen. Treten doch einmal Parasiten oder Krankheitssymptome auf, lassen sich diese in aller Regel auf Fehler in der Pflege zurückführen.

Nicht selten sind Schimmel und Fäule, die bei Staunässe oder einer zu hohen Luftfeuchtigkeit aufkommen können. Von dem Substrat kann dann ein modriger, schimmliger Geruch ausgehen. Die Pflanze zeigt weiche, sich auflösende Stellen oder ein mickriges Wachstum. Ist die Erkrankung noch nicht weit fortgeschritten, kann sie durch einen sofortigen und gründlichen Substratwechsel gerettet werden. Alle betroffenen Stellen sind zu entfernen.

Zeigen sich entlang der Blätter braune Steifen und Linien, kommen hierfür mehrere Ursachen in Frage. Darunter ein zu dunkler Standort, zu wenige oder zu seltene Wassergaben und eine Überdüngung. Klarheit lässt sich nur gewinnen, wenn die Pflege unter die Lupe genommen und entsprechend umgestellt wird.
Schädlinge sind zwar selten, gänzlich ausgeschlossen sind sie bei dem Kanarischen Drachenbaum aber nicht. So kann dieser von den folgenden Arten befallen und geschädigt werden.

Spinnmilben fühlen sich besonders in trockener, warmer Luft wohl. Sie treten daher vor allem im Winter und bei der Kultur als Zimmerpflanze auf. Das Besprühen der Pflanze mit kalkarmem Wasser wirkt vorbeugend. Sind sie aber einmal aufgetreten, was sich durch feine Weben und helle Sprenkel auf den Blättern zeigt, reicht Wasser allein nicht mehr aus. Als Erste Hilfe sollten die Blätter mit mäßigem Druck abgeduscht werden.

Danach wird der Drachenbaum möglichst feucht in eine Plastiktüte verbracht und diese dicht verschlossen. Warm aufgestellt entsteht unter der Folie ein sehr feuchtes Klima, wodurch die erwachsenen Spinnmilben absterben. Spätestens nach zwei bis drei Tagen muss die Tüte entfernt und die Pflanze nochmals abgespült werden. Entsprechende Pflanzenschutzmittel töten die bereits abgelegten Eier.

Thripse bevorzugen ebenso wie die Spinnmilben trockene, warme Luft. Sie äußern sich allerdings dadurch, dass die Stellen rund um ihre Fraßspuren leicht durchscheinend werden und aufgrund der eindringenden Luft silbrig-weiß aussehen. Die Bekämpfung gestaltet sich wie bei den Spinnmilben.

Wollläuse machen sich durch wollig-wattige Gespinste und Rückstände an dem Drachenbaum bemerkbar. Sie treten wiederum vor allem im Winter oder bei der Zimmerkultur auf. Im Winter zwar weniger empfehlenswert aber besonders effektiv ist der Einsatz natürlicher Feinde. Marienkäfer und Florfliegen zeigen schnellen Erfolg. Ist es nicht möglich, die Nützlinge an der Pflanze abzusetzen, kann der Drachenbaum mit Rapsöl behandelt werden. Das Öl wird entweder pur zum Abwischen der Blätter verwendet, oder mit Wasser gemischt aufgesprüht und im Anschluss abgeduscht. Ist das, beispielsweise aufgrund der Größe, zu viel Aufwand, finden sich im Handel entsprechende Pflanzenschutzmittel. Die beste Vorbeugung ist eine entsprechend abgestimmte Pflege.

Häufig gestellte Fragen

Ist der Drachenbaum giftig?
Der Drachenbaum ist leicht giftig in allen Teilen. Für anderweitig gesunde Menschen ist die Gegenwart der Pflanze problemlos, für Katzen und Asthmatiker kann der Kontakt oder sogar das bloße Einatmen der Ausdünstungen aber gefährlich werden. Eine Verkrampfung der Atemmuskulatur und andere Vergiftungserscheinungen sind möglich.

Warum verliert der Drachenbaum Blätter?
Der Kanarische Drachenbaum ist eine immergrüne Pflanze, verliert er seine Blätter, steckt dahinter also meist ein Fehler in der Pflege oder eine Krankheit. Möglich sind ein zu dunkler oder zu kalter Standort, zu wenig Wasser oder Fäulnis. Eine Ausnahme findet sich im natürlichen Vertrocknen alter Blätter, sobald Neue ausgetrieben werden.

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Tipps für Schnellleser

- Der Drachenbaum oder Dracaena draco ist auch als Kanarischer Drachenbaum bekannt
- Anspruchslose und dankbare Pflanze, die ideal für Anfänger geeignet ist
- Kann als Zimmerpflanze kultiviert werden aber im Sommer draußen stehen
- Standort darf vollsonnig oder schattig sein
- Bevorzugt lockere und nährstoffreiche Substrate
- Gießen mit kalkarmem Wasser, schwemmend oder tauchend, sobald das Substrat abgetrocknet ist
- Düngen von Frühjahr bis Spätsommer mit flüssigem Volldünger für Grünpflanzen
- Vertrocknete Blätter abreißen, nicht schneiden
- Vermehrung durch Samen, Stecklinge, Stammabschnitte und Bodentriebe möglich
- Überwinterung warm oder kühl möglich
- Umtopfen bei Bedarf idealerweise im Frühjahr
- Robust gegen Schädlinge und Krankheiten, Befälle gehen meist auf Pflegefehler zurück
- In allen Teilen giftig