Nur wenig Zeit? Dann lies unsere Tipps für Schnellleser.
Der dekorative Bambus und hier vor allem auch die größte Art, der Riesenbambus, eignen sich in den hiesigen Breitengraden gut als natürlicher Sichtschutz und Grundstücksabtrennung im Garten. Und das vor allem auch aus dem Grund, da der Riesenbambus bis zu 40 Jahre alt werden kann. Der winterharte Bambus verträgt tiefste Frosttemperaturen und übersteht den Winter gut. Das sehr dekorative, immergrüne Gras kann daher auch eine Mauer oder einen Zaun zu Nachbars Garten oder an der Straßenbegrenzung des Grundstückes gut ersetzen. Allerdings benötigt der Riesenbambus auch viel Platz im natürlichen Umfeld. Daher ist bei der Neupflanzung eine Wurzelsperre unumgänglich, damit er sich nicht zu weit ausbreitet.
Steckbrief
- ursprünglich in Asien, vor allem in Indonesien und China beheimatet
- Riesenbambus in freier Natur kann an einem einzigen Tag bis zu einem Meter höher werden
- langlebig, wird bis zu 40 Jahre alt
- winterhart, verträgt Frost bis zu -15° Celsius
- im natürlichen Umfeld 25 – 35 Meter hoch
- kultiviert im heimischen Garten etwa 15 Meter hoch
- Halme haben Umfang von 20 – 35 cm
- gut als Sichtschutz statt Mauer oder Zaun im Garten geeignet
- vermehrt sich selbst schnell über die Rhizome
- benötigt viel Platz, mindestens 15 m²
Standort
Der Standort sollte sonnig oder halbschattig, je nach Art des Bambus sein. Da der Riesenbambus jedoch sehr hoch und auch unter der Erde in die Breite wächst, muss natürlich auch der Platzbedarf der Pflanze hier mitbedacht werden.
- ein Platz, der im Winter vor kalten Winden geschützt ist, ist ideal
- auch auf den Stand der Wintersonne sollte geachtet werden
- diese kann bei direkter Einstrahlung eine Trockenheit im Winter und vor allem auch bei Frost verursachen
Substrat & Boden
Der winterharte Bambus benötigt einen durchlässigen und lockeren Boden, der immer leicht feucht gehalten werden sollte. Ist der Boden am Standort zu fest, kann hier Torf oder Sand bei der Einpflanzung mit untergemischt werden, um ihn durchlässiger zu machen. Durch den Torfhumus erhält der Boden zusätzlich noch wichtige Nährstoffe.
- auch Perlit ist geeignet, um den Boden durchlässiger zu machen
Gießen & Düngen
Der Riesenbambus benötigt viel Wasser, denn bei ihm handelt es sich um eine immergrüne Pflanze. So wird bereits bei der Pflanzung viel Wasser benötigt. Erst muss der Wurzelballen vor dem Einsetzen gewässert werden, danach wird der gesamte Standort eingeschwemmt. So verschwinden Lufteinschlüsse im Boden. in der Folgezeit muss er vor allem immer bei sehr warmem und trockenem Wetter gegossen werden. Aber gerade auch im Winter muss zugegossen werden, vor allem wenn eine längere Frostperiode bevorsteht, sollte der Boden vorher noch einmal gut gewässert werden.
- im Sommer aufgrund Verdunstung des Gießwassers nur in den frühen Morgenstunden und Abends gießen
- trotz dem hohen Wasserbedarf unbedingt auf Staunässe achten, die vom Riesenbambus nicht vertragen wird
- durch Staunässe könnte der winterharte Bambus absterben
- handelsüblichen Bambusdünger verwenden
- Herstellerangaben für den Langzeitdünger beachten
- zwischen Frühjahr und Ende Juli düngen, danach bis zum nächsten Jahr Pause einlegen
Schneiden
Da der Riesenbambus sehr wuchsfreudig ist, muss er regelmäßig ausgedünnt werden, damit er nicht zu dicht wird. Wächst der Bambus zu sehr in die Höhe, beim Auslichten die längsten Halme herausschneiden.
- immer wieder mittendrin Halme direkt am Boden entfernen
- unkontrollierter Wildwuchs und eine ungewollte Ausbreitung kann so vermieden werden
Vermehren
Der Riesenbambus kann gut über seine Rhizome, also die Wurzelausläufer, vermehrt werden. Ebenfalls ist eine Vermehrung durch ein Teilen der Wurzeln möglich. Die Vermehrung durch die Rhizome ist die einfache Art, den Riesenbambus zu vermehren, die Wurzelteilung ist schwieriger, da hierzu der Wurzelballen freigelegt werden muss. Doch für die Vermehrung mit Rhizomen muss ein wenig Geduld mitgebracht werden, denn es kann zwei bis drei Jahre dauern, bis sich die Pflanzen entwickeln.
- einzelne ausgereifte Rhizomen in Stücke schneiden
- jedes Teilstück sollte aus zwei Knoten mit einem blattlosen Stück in der Mitte bestehen
- Rhizom in eigenen, nicht zu kleinen Topf mit durchlässigem Substrat etwa 5 cm tief einsetzen
- Töpfe in ein Gewächshaus stellen oder unter Folie warm halten
- bei der Vermehrung durch eine Wurzelteilung wird ein Stück der Wurzel benötigt
- hierzu mit Axt oder Spaten das Wurzelteilstück so abtrennen, dass ein Halm mit abgetrennt wird
- diese Stücke können sofort an ihrem neuen Standort eingepflanzt werden
- ungefähr 1/3 der Blätter entfernen, so wird dem winterharten Bambus das Anwachsen erleichtert
Aussaat
Den Riesenbambus kann sich der Hobbygärtner auch selbst durch Aussaat mit Samen, die im Handel erhältlich sind, anziehen. Diese Anzucht ist einfach und auch im Haus über das ganze Jahr möglich. Da es sich bei den Samen um sogenannte Lichtkeimer handelt, werden sie nur leicht in der Anzuchterde angedrückt. Sie dürfen jedoch nicht mit Erde überdeckt werden.
- Zur Anzucht ist ein heller und warmer Platz ideal
- Samen benötigen Temperaturen um 25°Celsius, um zu keimen
- idealerweise steht ein Zimmergewächshaus zur Verfügung, Klarsichtfolie über den Töpfen erreicht den gleichen Effekt.
- Keimung erfolgt zwischen einer und drei Wochen
Pflanzen
Das Pflanzen an seinen endgültigen Standort benötigt bei dem Riesenbambus ein wenig Zeit und Vorbereitung. Denn da er sich über die Wurzeln schnell vermehrt und so unter Umständen nach kurzer Zeit auch in Nachbars Garten wachsen könnte, muss dieses Wachstum nach allen Seiten des Standorts von vorneherein unterbunden werden. Hierfür bietet der Handel spezielle Rhizom- oder Wurzelsperren an. Die Verwendung ist bei der Neupflanzung des Riesenbambus unumgänglich.
Der Riesenbambus aus dem Handel wird im Container oder einem großen Gefäß geliefert. Der Wurzelballen sollte gut gewässert werden, bevor der winterharte Bambus in die Erde gesetzt wird. Idealerweise wird im Frühling gepflanzt. Auch im Sommer ist das Einsetzen noch möglich, doch wenn es bereits sehr trocken und heiß ist, kann der junge winterharte Bambus nur sehr schlecht wurzeln und es kann zu Schäden an der neuen Pflanze aufgrund von Trockenheit kommen. Daher muss bei im Sommer neu eingesetzten Pflanzen noch mehr darauf geachtet werden, dass sie genügend Wasser bekommen.
- eine Grube von mindestens 15 m² und im besten Fall einem Meter Tiefe graben
- je nachdem, welcher Standort vorgesehen ist, kann die Grube natürlich auch größer sein
- eventuell hierfür einen gemieteten Minibagger nutzen
- Grube mit Rhizomfolie auskleiden, die senkrecht rundherum in die Grube gestellt wird
- so wachsen die Wurzeln des Riesenbambus später nicht weiter in die Breite
- am Rand sollte die Folie ein paar Zentimeter herausschauen, sonst klettern die Rhizome über die Folie
- an der Stelle, an der die Folie zusammenlappt, sollte sie mit einer Aluschiene zusammengehalten werden
- ansonsten könnten sich hier auch Rhizome ihren Weg in Nachbars Garten suchen
- Grube mit der vorbereiteten Erde füllen und dabei gleichzeitig die Pflanzen setzen
- Riesenbambus ungefähr 10 cm unterhalb der Folienkante einsetzen
- da der winterharte Bambus sich schnell vermehrt, auf genügend Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen achten
- zum Schluss das neu bepflanzte Beet gut wässern
Überwintern
Der Riesenbambus ist bis zu -15°Celsius winterhart und kann daher auch in hiesigen Breitengraden den Winter über draußen an seinem Standort verbleiben. In den ersten Jahren nach dem Pflanzen oder Vermehren der noch jungen Pflanzen sollten diese geschützt werden. Auf die Erde wird Mulch, Stroh oder Laub gegeben, um die Wurzeln zu schützen. Die Halme werden mit Vlies, Bast- oder Reetmatten ummantelt und so vor kalten Temperaturen geschützt. Lange Frostperioden und ein Platz mit viel Wintersonneneinstrahlung können dem jungen winterharten Bambus ebenfalls zusetzen, denn hier ist vor allem mit Trockenschäden durch Austrocknung zu rechnen. Die Abdeckung kann dies vermeiden. Ältere Pflanzen benötigen diese Vorsichtsmaßnahmen jedoch nicht mehr.
- Schnee auf der Erde muss nicht weggeräumt werden, er ist eine natürlich Isolation
- nassen Schnee auf den Halmen jedoch entfernen, da diese sonst wegen der Schwere brechen könnten
Pflegefehler, Krankheiten oder Schädlinge
Wird zu wenig gegossen oder zu viel gedüngt, kann der Riesenbambus Schaden nehmen. Allerdings handelt es sich hierbei um durchaus vermeidbare Pflegefehler. Krankheiten sind bei dem winterharten Bambus nicht bekannt. Gegen den einzigen Schädling, der dem Bambus gefährlich werden könnte, der Bambusmilbe, kann mit Insektiziden aus dem Handel vorgegangen werden.
- Bambusmilben sitzen an der Blattunterseite und bilden hier Kolonien in einem Gespinst
Häufig gestellte Fragen
Welches ist der geeignete Standort für den Bambus?
Der Riesenbambus wird sehr groß und weitet sich aus und kann bis zu 40 Jahre alt werden. An all dies sollte vor der Kultivierung gedacht werden. Der winterharte Bambus eignet sich vor allem gut als Sichtschutz oder natürliche Mauer. Ist ein sonniger bis halbschattiger und genügend großer Platz an der Grenze zum Nachbargrundstück oder zur Straße vorhanden, ist dies der ideale Platz für den Riesenbambus.
Wie kann ich verhindern, dass mein Riesenbambus in den Garten des Nachbarn wächst?
Der Nachbar wird wahrscheinlich nicht gerade begeistert sein, wenn der Riesenbambus in seinen Garten wächst. Um dies zu vermeiden, muss schon bei der Pflanzung eine sogenannte Rhizomsperre eingesetzt werden, die im Handel erhältlich ist. So kann vermieden werden, dass sich die Rhizome über das Beet hinaus zu allen Seiten hin ausbreiten können.