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Der Volksmund nennt die Eisbegonie auch Schiefblatt oder Gottesauge. Die Blüten sind ungefüllt und erstrahlen in Weiß und zahlreichen Rottönen. Besonders selten ist diese Begonienart mit gefüllten und zweifarbigen Blüten.
Steckbrief
- Erreicht eine Höhe von 20 bis 40 cm
- Sollte im Abstand von 20 bis 25 cm zur nächsten Pflanze gesetzt werden
- Blüht von April bis zum ersten Frost
- Sollte in nährstoffreichem, feuchtem und wasserdurchlässigem Boden gepflanzt werden
- Bester Standort ist sonnig bis halbschattig
- Wird einjährig kultiviert
- Blüten wachsen gebündelt über die dunklen Blätter hinaus
- Ist nicht winterhart
- Sollte im Anzuchtkasten gesät werden
- Blätter sind leicht brüchig
- Stammt ursprünglich aus Brasilien
Standort, Boden und Substrat
Die Eisbegonie ist, was den Standort angeht, recht pflegeleicht. Sie benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Platz, um optimal wachsen und gedeihen zu können. Je größer die Sonneneinwirkung auf die Pflanze ist, desto prächtiger erblüht sie. Eine volle Besonnung oder ein reiner Schattenstandort wirken sich jedoch negativ auf die Bildung der Blasen aus. Am besten ist es, wenn die Eisbegonie in einem Abstand von 20 bis 25 Zentimetern zur nächsten Pflanze ins Beet gesetzt wird, damit diese sich nicht gegenseitig beim Wachsen behindern und die Wurzeln ausreichend Nährstoffe aufnehmen können. Sehr gut wächst diese Pflanze auch im Kübel auf dem Balkon, auf dem man sie ab dem Frühsommer platzieren kann.
Die Eisbegonie wächst am besten in einem humosen und durchlässigen Substrat. Humose Pflanzenerde gibt es in jedem Gartencenter zu kaufen und wird in verschiedenen Varianten angeboten. Beim Pflanzen der Eisbegonie sollte darauf geachtet werden, dass das Substrat nicht zu viele künstliche Nährstoffe beinhaltet, da diese schädlich für die Pflanze sein kann. Ein Anteil Kompost, so wie er in der Bio Variante der humosen Pflanzenerde enthalten ist, kann hilfreich sein, um der Pflanze einen ersten Wachstumsschub zu geben und ist gleichzeitig frei von künstlichen Düngern und Zusatzstoffen.
Kauft man Begonien bereits fertig getopft aus dem Handel, kann man diese so lange im Haus aufstellen, bis der letzte Frost vorüber und die Zeit für den Garten gekommen ist. Nun kann man die Pflanze in den Garten setzen. Hierzu gräbt man ein 40 Zentimeter breites und 30 Zentimeter tiefes Loch, zieht die Pflanze aus dem Topf und setzt sie mit der Blumenerde in die Erde. Nun gibt man das humose Substrat dazu. Die Erde sollte nicht all zu fest angedrückt werden.
Gießen
Begonien brauchen Feuchtigkeit. Beim Gießen sollte man unbedingt darauf achten, dass die Erde zwar immer feucht, aber niemals durchnässt ist. Verwendet man die Eisbegonie als Topfpflanze, so sollte nur dann gegossen werden, wenn die obere Erdschicht trocken ist. Eine Angabe zur Häufigkeit des Gießvorgangs gibt es nicht, hier ist das Fingerspitzengefühl des Hobbygärtners gefragt. Nach einer Zeit wird man den richtigen Zeitpunkt allerdings herausgefunden haben, wenn man die Pflanze stets beobachtet.
Um zu verhindern, dass die Blätter sich hellgrün Färben, sollte in seltenen Fällen Flüssigdünger mit in das Gießwasser gegeben werden. Dies sorgt für eine zusätzliche Versorgung der Pflanze mit Nährstoffen. Die Verwendung von salzhaltigen Düngern ist weniger empfohlen, da die Pflanze negativ auf diese Zugabe reagiert. Wenn dieser Dünger trotzdem verwendet wird, sollte er äußerst sparsam dosiert werden. Begonien, die im Kübel aufgezogen werden, müssen etwas häufiger gegossen werden, als Beetpflanzen. Diese liegt zum einen daran, dass das Wasser schneller verdunstet und zum anderen, dass die Wasserspeicherfunktion des Blumenbeetes hier nicht gegeben ist.
- Begonien sollten nur sehr selten gedüngt werden
- Wenn gedüngt wird, sollte Flüssigdünger verwendet werden
- Einen Düngermangel erkennt man, wenn die Blätter sich hellgrün färben
Luftfeuchtigkeit
Eisbegonien kommen mit einer durchschnittlichen Luftfeuchtigkeit in deutschen Gefilden sehr gut aus. Nur beim Ziehen von Stecklingen sollte der Saatkasten mit einem Glasdeckel oder einer Folie abgedeckt werden, um die Feuchtigkeit innerhalb des geschlossenen Systems zu bewahren.
Umtopfen
Das Umtopfen der Eisbegonie ist sehr einfach. Hat man eine Pflanze in einem Topf gekauft und möchte diese in einen Kübel oder einen Pflanzkasten für den Balkon umtopfen, so kann dies innerhalb kurzer Zeit durchführen. Zunächst sollte man den Boden des Kübels bzw. des Pflanzkastens mit der Blumenerde füllen. Danach zieht man die Eisbegonie mitsamt der Blumenerde aus dem ursprünglichen Topf und setzt sie in das neue Gefäß.
Als nächstes füllt man den Leerraum mit weiterer Blumenerde und wenn vorhanden einem Anteil Kompost, um die Pflanze direkt mit Nährstoffen zu versorgen. Ist kein Kompost vorhanden, nimmt man nur die Blumenerde und düngt nach dem Umtopfen in Maßen. Die Erde sollte nur leicht angedrückt werden.
Überwintern
In Brasilien, der Herkunft der Eisbegonie, blüht die Pflanze meist über viele Jahre hinweg. Das Klima und die hervorragenden Bedingungen machen dies möglich. Leider ist dies in den mitteleuropäischen Regionen nicht zu realisieren, denn die Eisbegonie übersteht trotz ihres Namens keine Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und geht innerhalb kurzer Zeit ein. Ist die Sommerzeit vorbei und handelt es sich um eine Eisbegonie, die im Beet aufgezogen wurde, wird diese kurz vor dem ersten Frost ausgegraben und auf dem Kompost entsorgt.
Hält man die Begonie allerdings in einem Kübel oder einem anderen Pflanzgefäß, ist es sehr gut möglich, die Pflanze bei annehmbaren Temperaturen zwischen 16 und 20 Grad überwintern zu lassen. Dies sorgt dafür, dass die Begonie sogar in der dunklen Jahreszeit blüht und eine Pracht für das Auge eines jeden Hobbygärtners bleibt. Während der gesamten Überwinterung in geschlossenen Räumen wird die Eisbegonie nur dann gegossen, wenn man mit der allseits bekannten Daumenprobe festgestellt hat, dass die oberste Erdschicht ausgetrocknet ist.
Gedüngt werden muss die Pflanze über den ganzen Winter nicht. Um die Bildung von Spinnmilben zu verhindert, sollte die Eisbegonie mit Regenwasser besprüht werden. Wenn der Frühling naht und die Sonne wieder vermehrt scheint, raten Hobbygärtner dazu, die Eisbegonie langsam wieder an das wärmere Klima zu gewöhnen, damit Sie ab Mai wieder auf dem Balkon stehen kann.
Vermehrung
Eisbegonien können sowohl über eine Aussaat, als auch über Blattstecklinge vermehrt werden. Hierzu trennt man ein optisch gesundes Blatt so von der Mutterpflanze, dass ein möglichst langer Stil dabei entsteht. Um die Eisbegonie vor einem Ausbluten zu bewahren, sollte man die Schnittstellt mit Holzkohleasche oder einem anderen Wundverschlussmittel behandeln. Die meisten Hobbygärtner empfehlen, das Blatt bzw. den Steckling nun für 2 – 3 Tage in ein Glas mit Wasser zu geben, welches Zimmertemperatur besitzt. Hierfür eignet sich Regenwasser oder abgestandenes Leistungswasser. Im Anschluss daran gibt man den Steckling in einen Zuchtkasten mit einem feuchten Sand-Torf Gemisch oder benutzt spezielle Zuchterde. Der Blattsteckling sollte maximal 1 bis 2 Zentimeter tief in die Erde gesteckt werden.
Damit das Blatt nicht umkippt oder abknickt, kann eine kleine Stütze errichtet werden. Hierzu lässt sich ein Zahnstocher oder ein Strohhalm umfunktionieren. Den Steckling sollte man nicht mit Wasser besprühen, da man Gefahr läuft, dass er dadurch fault. Eine kleine Plastiktüte, die man über den Steckling stülpt, kann das Wachstum der Wurzeln durch das Mikroklima positive beeinflussen. In den nächsten 5 – 6 Wochen ist das Substrat regelmäßig zu befeuchten und die Tüte über dem Steckling regelmäßig zu lüften. Bei einer Temperatur zwischen 20 und 25 Grad stehen die Chancen gut, dass man gleich mehrere Eisbegonien aus dem Steckling gewinnen kann, da sich das Blatt sehr leicht teilen lässt.
Arten
Eisbegonie Begonia semperflorens Juwel
Diese grünlaubige Sorte ist in Weiß (White), mit reinen Blüten, in Scharlachrot (Scarlet) und als zweifarbige Variante erhältlich, die mit weißen und rosa Blüten überzeugt.
Eisbegonie Begonia semperflorens Quick
Die Sorte Quick erblüht in einem strahlenden Rosa oder in einem kräftigem Rot. Sie ist ebenfalls grünlaubig.
Eisbegonie Begonia semperflorens Super Olympia
Diese Sorte wächst bis zu 20 Zentimeter hoch und erhält rosafarbene Blüten. Der Blütenschmuck dieser Variante der Eisbegonie ist besonders prachtvoll.
Eisbegonie Begonia semperflorens Benary
Hierbei handelt es sich um einen Hybriden aus neuer Züchtung. Die Wuchshöhe beträgt 20 Zentimeter, wobei die Pflanze frisch grünes Laub trägt. Die Blüte beginnt besonders früh und erstrahlt in einer gleichmäßigen Wuchsform.
Eisbegonie Begonia semperflorens New Globe
Von dieser Variante gibt es viele verschiedene Ausführung in Weiß, Rosa und Rot. Sie besticht durch einen dichten Wuchs und kompakte Blüten.
Eisbegonie Begonia semperflorens Diable
Mit nur 18 Zentimeter Höhe ist dies eine der kleinsten Sorten der Eisbegonie. Die Anzucht dauert allerdings nicht sehr lange und bringt nach kurzer Zeit Blüten in Rosa, Rot und Weiß hervor.
Krankheiten und Schädlinge
Die Eisbegonien sind prinzipiell sehr resistent gegen Schädlinge. Trotzdem sollte man die Pflanze immer beobachten, um ein optimales und gesundes Wachstum zu gewährleisten.
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- Nacktschnecken lassen die Eisbegonie außer Acht. Dadurch kann die Eisbegonie auch gepflanzt werden, um Beete frei von diesen Schädlingen zu halten
- Thripsen, Blattläuse und weiße Fliegen suchen ebenfalls nicht die Nähe zur Pflanze
- Zu feuchte Erde fördert die Entstehung von Vermehrungspilzen. Die Pflanze ist dann nicht mehr zu retten
Bei leichtem Befall durch Pilze, können die befallenen Pflanzenteile abgeschnitten werden
Häufig gestellte Fragen
Können Eisbegonien draußen überwintern?
Die Eisbegonie kann nicht draußen überwintern. Da Sie aus Brasilien stammt, kann sie Temperaturen unter dem Gefrierpunkt nicht aushalten. Kurz vor dem ersten Frost sollte die Eisbegonie ausgegraben und auf dem Kompost entsorgt werden.
Kann man Eisbegonien auch aus Samen ziehen?
Dies ist möglich, allerdings sollten die Samen im Fachhandel bezogen werden. Danach müssen diese in einem Saatkasten in einem speziellen Saatsubstrat zum Keimen gebracht werden. Die Jungpflanzen sollten in einer warmen und feuchten Umgebung aufgezogen werden. Wichtig ist, dass der Saatkasten mit einem durchsichtigen Deckel abgedeckt wird, um ein Mikroklima zu erzeugen. Gleichzeitig sollte er allerdings nicht der direkten Sonne ausgesetzt werden.