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Wasser im Garten – ein verlockendes Thema für viele Gartenbesitzer, jedes Jahr wieder am ersten heißen Sommertag – doch bevor die Diskussion um Größe, Bauart und Lage richtig angelaufen ist, ist es Herbst und der Teich bis zum nächsten Jahr Geschichte. Die Gartenteich-Anlage ist zugegebenermaßen keine leichte Entscheidung, und der Bau eines Gartenteichs ist bestimmt nicht unkompliziert, aber wenn Sie so weitermachen, werden Ihre Kinder ohne Wasserspiele im Garten groß werden … Eine gute Alternative ist der Fertigteich, den können Sie nach folgender Anleitung zum Einbauen in wenigen Tagen anlegen.
Vorteile des Fertigteichs
Ganz klar: Die Anlage eines Teichs ist eine echte Aufgabe, wenn Sie mit Teichfolie etc. arbeiten möchten. Schon die viele Informationsarbeit, die Sie im Vorfeld hinter sich bringen müssen (z. B. damit Sie sich keine Teichfolie aus einem fragwürdigen Kunststoff in den Garten holen), lohnt sich überhaupt nicht, wenn Sie einfach nur ein bisschen Wasser im Garten haben möchten.
Der Fertigteich ist die bequeme Alternative, ihn gibt es in vielen Größen und Formen, Sie können die meist leichten Teichbecken selbst transportieren, und zum Einbauen brauchen Sie nichts weiter als ein wenig Muskelkraft und ev. eine Schaufel. Eltern, die regelmäßig mit ihren Kindern schwimmen gehen, können sich mit dem richtigen Fertigteich sogar das grässlich quietschbunte Planschbecken ersparen – in einem Fertigteich mit einer weichen Randgestaltung (dicke Filzmatte o. ä.) lässt sich genauso gut plantschen, wenn auch nicht unbedingt Schwimmzüge üben.
Standort
Wenn Sie Ihren Fertigteich in die Erde einbuddeln möchten, sind ein paar Überlegungen zum passenden Standort angebracht, ein einmal eingebrachtes Teichbecken bleibt erfahrungsgemäß lange an seinem Platz. Der ideale Standort des Fertigteichs sieht so aus:
- Nicht mitten auf einer Route, die Sie ständig benutzen
- Oder ganz bewusst mitten auf dieser, um zu verhindern, dass sich ein “Trampelpfad” bildet
- In der Nähe Ihres Gartenwasseranschlusses, um ggf. schnell Wasser nachfüllen zu können
- Nicht unter einem Baum oder Strauch, von dem dauernd etwas in den Teich fällt
- Vom Sitzplatz aus sichtbar, um den Anblick zu genießen oder die Kinder im Blick zu haben
- Aber nicht so nah am Sitzplatz, dass Sie ständig nassgespritzt werden …
Bodenaushub
Wenn der Fertigteich versenkt werden soll, sehen die Einzelschritte für den Bodenaushub wie folgt aus:
- Einfache Teichbecken a lá Mörtelkübel kopfüber auf den Boden stellen, Umriss markieren
- Je nach Material muss rund um das Becken eine Schutzschicht aus Sand eingefüllt werden, siehe Händler-Anleitung
- Dann müssen Sie also einen entsprechend größeren, zweiten Umriss markieren
- Nun kann gebuddelt werden, so tief, dass das Becken rund 5 cm über der Erde steht.
- Dann können Sie das Rosenbeet düngen, ohne dass Ihre Kinder Dünger im Teichwasser kosten
- Und das Teichwasser bleibt länger klar, weil vom Ufer keine Erde in den Teich fällt
- Ein Fertigteich mit Teichzonen wird Zone für Zone angezeichnet und ausgehoben
- Die Händler-Anleitung sollte Ihnen das geschickteste Vorgehen für die jeweilige Teichform vorgeben
- Setzen Sie das Teichbecken beim Graben immer wieder in die Grube, wieder “Anprobieren”
- Damit es wirklich waagerecht sitzt, sind nämlich meist Korrekturen zwischendurch notwendig
- Wenn die Grube passt, kommt ein wenig Feinarbeit: Möglichst viele Wurzeln, Steine u. ä. wegsammeln
- Wenn Boden und Wände glatt sind, kann die Sandschicht am Boden aufgebracht und verfestigt werden
- Auf diese wird nun das Becken gestellt und in der Mitte waagerecht fixiert
- Gleichmäßige Abstände zu den Seitenwänden erreichen Sie durch Einsatz einer Reihe Abstandhalter
- Rundum kann jetzt die schützende Sandschicht eingefüllt werden
- Je nach Material des Teichbeckens wird gleichzeitig/danach Wasser eingefüllt, siehe Händler-Anleitung
- Die Sandschicht wird auf jeden Fall schon einmal eingeschlämmt, damit sich alle Hohlräume schließen
- Wenn sich der Sand gesetzt hat, können die Abstandhalter entfernt werden
- Sand nachfüllen und noch einmal einschlämmen
Viele Varianten
Fertigteiche (und Ideen für Behälter, die als Fertigteich eingesetzt werden könnten) gibt es in so vielen Varianten, dass ein grober Überblick hilfreich sein könnte:
1. Die schnelle und preiswerte Lösung
ist der Fertigteich aus Kunststoff, aber nur für kleinere Teiche:
- a) Der ganz normale Mörtelkübel ist eine beliebte Fertigteich-Variante, und eine unschlagbar preiswerte noch dazu. Er ist zwar nicht so dekorativ, dass er einfach aufgestellt werden könnte, sondern macht mit dem Einbuddeln ein wenig Arbeit, dafür ist er wasserdicht und aus frostbeständigem Kunststoff auch sicher winterfest. Fragen Sie im Baumarkt nach dem Material, Polyethylen hält bis minus 85 °C aus. Aber er versprödet durch UV-Einstrahlung, wohl auch durch die durchs Wasser, wenn er jedes Jahr komplett durchfriert, wird es wohl irgendwann Risse geben, wenn Sie den Kübel nicht im Winter entleeren. Sicher eine Idee für den phantasievollen Deko-Teich, wenn Sie dafür sorgen, dass die Oberfläche nicht zum Eisblock werden kann, auch über den Winter. Günstiger (gut 5,- €) kommen sie auf jeden Fall nicht zu einem Fertigteich mit 90 Litern Wasser.
- b) Kleinere Teichbecken aus Kunststoff, die im Umriss (mit mehr oder weniger Empfinden für Design) einem Naturteich nachgestaltet wurden, fassen um 120/150/170 Liter und haben eine Fläche von etwa einem Quadratmeter. Sie sind recht preiswert, um 50,- Euro, UV-beständig und frostfest, all diese Fertigteiche müssen aber in die Erde eingelassen werden. Das sollten Sie unbedingt wissen, auch wenn ein Fertigteich so wirkt, als wenn man ihn einfach aufstellen könnte, geht das nämlich nur ohne Wasserfüllung, mit Wasser gibt das dünne Kunststoffmaterial nach bzw. auf.
- c) Größere Fertigteiche aus Kunststoff gibt es, sie machen den Einbau jedoch immer kniffliger, je größer sie sind. Die Teichbecken werden gewöhnlich aus Polyethylen geformt, mit dünnen Wänden, die wegen des Herstellungsverfahrens nicht überall die gleiche Wandstärke haben. Wo die Wand am dünnsten ist, gibt sie auch schnell nach, deshalb müssen Sie hier beim Einpassen in die Erde, einschlämmen usw. unheimlich sorgfältig vorgehen, für mehr Wasser als 500 (1000, wenn der Teich ganz ruhig liegt?) Liter können diese Teichbecken eigentlich nicht empfohlen werden.
- d) Die nächste Stufe beim Kunststoff-Teich ist das Fertigbecken aus GFK (glasfaserverstärktem Kunststoff), das sehr viel haltbarer, aber auch sehr viel teurer (um 1.000 € für 1.500 Liter) ist. Diese Teiche können an der tiefsten Zone um 100 cm erreichen, werden also auch bei sehr strengem Frost nicht ganz durchfrieren. Vorsicht ist hier allerdings angebracht, wenn Sie irgendwann den Einsatz von Fischen planen, denn diese Teiche werden häufig als zur Bepflanzung und Tierhaltung geeignet verkauft, haben aber in Wirklichkeit viel zu kleine Zonen, zu steile Wände usw., hier ist im Zweifel sehr gründliche Vorabinformation wichtig.
2. Nachhaltiges Design
- a) Eine dekorative und fertige Alternative ist das Wasserbecken aus Stein. Sehr kleine Fertigteiche aus Betonwerkstein (ø um 30 cm) können Sie schon für rund 40,- € in den Garten stellen, Zierformen mit Schmuckfiguren auf dem Rand oder in Muschelform sind etwas teurer, für ein Steinbecken mit 0,5 m ø müssten Sie um 60,- €, auf dekorativer Säule ab 150,- € ausgeben.
- b) Edle Granitbecken in halbrunder Brunnenform kosten in 30 cm ø und einer Höhe von 25 cm rund 100,- €, mit zunehmender Größe steigen die Preise rasch, weil die Wände dicker werden, ein Granitbecken von 45 cm ø und 35 cm Tiefe kostet bereits um 220,- €.
- c) Sie können auch sehr stylische Becken in den Garten setzen, bei denen Aluminium, Cortenstahl, Edelstahl, Emaille oder verzinkter Stahl eingesetzt werden. Diese Fertigteiche werden meist speziell für das jeweilige Ambiente von Fachfirmen gestaltet und eingebaut, sind also keine Fertigteiche im eigentlichen Sinne mehr und mit Summen ab 1.000 € für Kleinstbecken auch nicht gerade preiswert. Sie werden hier erwähnt, weil sich in diesem Bereich mit einem Blick in die örtlichen Kleinanzeigen ungeahnte Möglichkeiten ergeben…
Häufig gestellte Fragen
Gibt es Teichbecken, die den Fertigteich wirklich natürlich wirken lassen?
Nicht wirklich, vor allem Fertigteiche aus Kunststoff sind nun einmal künstliche Gebilde, die auch mit umfassender Randbepflanzung in einem natürlichen Umfeld immer Fremdkörper bleiben werden. Steinbecken oder Varianten mit/aus Metall leben gerade von der bewussten Gestaltung, sie sollen gar nicht natürlich wirken. Ihre Lösung könnte ein zwar nicht fertiger, aber mit relativ wenig Aufwand in den Garten einzubringender Naturteich sein: Ein Naturteich, der mit Tonwänden gegen das Erdreich abgedichtet wird; er ist in der Anlage sicher ein wenig komplizierter als das Eingraben eines Fertigteichs, aber eigentlich brauchen Sie vor allem mehr Zeit – und bekommen einen Teich, der sich in wirklich natürlicher Form harmonisch in den Garten einfügt.
Brauche ich für einen Fertigteich eigentlich eine Baugenehmigung?
Eventuell, aber meist erst, wenn Ihr Teich eine ziemliche Größe erreicht. Ob Sie Antrag beim Bauantrag stellten müssen, kann von Bundesland zu Bundesland und sogar in regionalen Verordnungen unterschiedlich geregelt sein. Die Genehmigungspflicht kann dabei abhängig vom Volumen gemacht werden, und/oder von der Wasseroberfläche, in Schleswig-Holstein sollen z. B. Teiche ab 30 qm genehmigungspflichtig sein; und die Tiefe kann eine Rolle spielen, wenn Sie bis in den Grundwasserbereich vordringen. Am einfachsten ist es, Sie fragen telefonisch nach, bis zu einem Wasservolumen von 7.000 Litern brauchen Teiche – im eigenen Garten, in einem geschlossenen Bebauungsgebiet – normalerweise keine Genehmigung.