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Zitronenverbenen verbreitet schon bei der leichtesten Berührung einen so intensiven Zitronengeruch, wie man ihn sonst kaum findet. Sie sollten in der Nähe von Sitzplätzen stehen, damit man diesen in vollen Zügen genießen kann. Leider sind die Pflanzen nicht winterhart, aber die Überwinterung ist in der Regel kein Problem. Zitronensträucher sind robust und nicht anspruchsvoll, können aber recht groß werden, wenn sie nicht klein gehalten werden. Was Sie sonst noch über diese interessanten Pflanzen wissen müssen, lesen Sie in unserem ausführlichen Text.
Steckbrief
- Gehört zu den Eisenkrautgewächsen
- Neuer wissenschaftlicher Name: Alosya triphylla
- Stammt ursprünglich aus Südamerika
- Beliebt bei Feinschmeckern und Kräuterliebhabern
- Mehrjähriger, laubabwerfender Strauch
- Wird 2 bis 3 m hoch, im Kübel deutlich kleiner
- Seinen Namen hat die Pflanze von den intensiv nach Zitrone riechenden Pflanzenteilen
- Auch intensiver Zitronengeschmack
- Weiße bis cremefarbene Blüten
- Verwendet werden hauptsächlich die Blätter
- Dienen als Gemüse, Gewürz, Tee oder kommen in den Salat
- Die ätherischen Öle werden in der Parfümindustrie und als Insektenrepellent genutzt.
- Häufig als Topfpflanze kultiviert
- Bienenweide
Die Pflege des Zitronenstrauches
Der Zitronenstrauch ist robust und pflegeleicht. Einzig die fehlende Winterhärte ist ein „Fehler“. Allerdings ist die Überwinterung nicht sonderlich kompliziert. Auch lässt sich die Pflanze leicht vermehren, so das man sich vor dem Winter eine neue kleine Zitronenverbene für das nächste Jahr ziehen kann. Wichtig ist ein passender Standort, der etwas geschützt sein sollte. Ein regelmäßiger Schnitt sorgt dafür, dass die Pflanze recht dicht wird. So sieht sie einfach besser aus. Die abgeschnittenen Triebe können getrocknet oder frisch verarbeitet werden. Ansonsten gibt es nicht viel zu beachten. Krankheiten und Schädlinge sind selten. Die Pflanze ist eigentlich total problemlos zu kultivieren.
Das Aroma des Zitronenstrauches gilt übrigens als eines der reinsten und frischesten im ganzen Pflanzenreich.
Standort
Der Standort sollte schön sonnig sein. Dabei ist aber zu bedenken, dass je sonniger dieser ist, der Wasserbedarf steigt. Wer also nicht so viel gießen möchte, ist mit einem Platz im lichten Schatten besser dran. Günstig ist ein etwas windgeschütztes Plätzchen, denn Wind treibt die Triebe sehr auseinander und zerfleddert die Pflanze.
- Sonnig bis vollsonnig – bei guter Wasserversorgung
- Sonst lieber halbschattig
- Windgeschützt
Pflanzsubstrat
Beim Pflanzsubstrat ist der Zitronenstrauch nicht sonderlich anspruchsvoll. Normale Gartenerde reicht aus, beziehungsweise Balkonblumenerde für Kübelpflanzen. Wichtig ist, dass sie zwar durchlässig ist, aber nicht so schnell vollkommen austrocknet.
- Normaler Gartenboden, möglichst frisch
- Neutraler oder leicht alkalischer Boden
- Durchlässig, sollten aber nicht austrocknen
- Möglichst humushaltig
- Keine Staunässe
- Für Kübelpflanzung kann normale Balkonpflanzenerde verwendet werden.
Pflanzen
Beim Pflanzen gibt es nicht viel zu beachten. Das Pflanzloch sollte ausreichend groß sein. Bei Kübelpflanzung ist eine Drainage im Gefäß günstig, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann.
- Pflanzballen vor dem Pflanzen in Wasser stellen
- Drainage im Gefäß
- Keinen Untersetzer oder Übertopf verwenden.
- Stehende Nässe wird nicht vertragen.
Gießen und Düngen
Beim Gießen kommt es darauf an, wie viel Sonne die Zitronenverbene abbekommt, also, wie schnell die Erde abtrocknet. Die oberste Erdschicht sollte immer abtrocknen, aber nicht zu viel vom restlichen Substrat. Wassermangel wird durch hängende Blätter angezeigt. Gerade in Gefäßen, die in der Sonne stehen, kommt es recht schnell zu Wasserverlust. Die Sonne zieht viel davon, so dass meist täglich Nachschub benötigt wird.
- Je nach Standort und Temperaturen regelmäßig wässern
- Die Erdoberfläche sollte zwischen den Wassergaben allerdings gut abtrocknen.
- Nicht vollständig austrocknen lassen, das vertragen die Pflanzen nicht.
- Benötigt viele Nährstoffe
- Am besten sind organische Stickstoffdünger.
Schneiden
Von Schneiden kann man nur begrenzt sprechen, denn die Zitronenverbene muss eigentlich nicht geschnitten werden. Es empfiehlt sich aber, die Spitzen regelmäßig abzuknipsen. Erstens hat man dann gleich Blätter zum Verarbeiten und zweitens verzweigen sich die ansonsten recht lichten Triebe besser. Die Pflanze wird schön dicht.
Von einem Rückschnitt könnte man sprechen, wenn die Pflanze nach der Überwinterung noch einmal kräftig gestutzt wird. Sie verzweigt sich dadurch schön und der Rückschnitt weckt sozusagen die Lebensgeister.
Überwintern
Die Zitronenverbene ist nicht ausreichend winterhart. Sie verträgt nur Temperaturen bis maximal –4° C. Deshalb eignet sie sich nicht für die Auspflanzung. Topfkultur ist günstiger, denn dann ist die Überwinterung einfacher.
- Vor dem ersten Frost die gesamte Pflanze um etwa 1/3 zurückschneiden.
- Dann in den Keller, den Schuppen oder die Garage stellen.
- Bei dunkler Überwinterung verliert der Strauch seine Blätter. Das ist aber nicht schlimm. Im Frühjahr treibt er wieder aus, allerdings recht spät.
- Kurzfristige Temperaturabsenkungen bis –10° C werden angeblich vertragen. Ich wäre da skeptisch.
- Ideale Überwinterungstemperatur: zwischen –4 und +5°C
- Günstig ist eine hohe Luftfeuchtigkeit
- Ab und zu gießen, aber nur wenig.
- Der Pflanzballen darf nicht austrocknen, dann überlebt der Zitronenstrauch nicht.
- Sobald im Frühjahr keine Fröste mehr drohen, können die Gefäße wieder ins Freie.
- Leicht düngen und wieder mehr gießen.
- Abgestorbene Triebe oder zu lang aufgeschossene herausschneiden bzw. kürzen.
- Ab Mai ist mit einem Neuaustrieb zu rechnen.
Vermehren
Die Zitronenverbene kann durch Aussaat und Stecklinge vermehrt werden. Aussaat ist möglich, aber schwierig. Außerdem gibt es nur wenige Samenhändler, die derartige Samen führen. Die Stecklingsvermehrung ist deutlich leichter zu bewerkstelligen.
Stecklinge
- Im Sommer oder Herbst Steckhölzer schneiden.
- Diese sollten etwa 10 cm lang und schon etwas verholzt sein.
- Die untersten Blätter entfernen, nur oben einige an dem Trieb belassen.
- Etwa 5 cm tief in Erde stecken.
- Am besten ein recht torfhaltiges Substrat nutzen.
- Gefäß mit Folie bedecken.
- Hell und warm (18 bis 25° C) stellen
- Keine direkte Sonne
Aussaat
- Aussaaterde verwenden
- Samen 1 bis 2 cm mit Erde bedecken
- Substrat gut befeuchten, am besten mit einer Wassersprühflasche
- Hell und warm stellen, aber nicht in die Sonne
- Nicht zu nass halten, das tötet die zarten Wurzeln
Krankheiten und Schädlinge
Der Zitronenstrauch ist gesund und robust. Krankheiten und Schädlinge sind deshalb recht selten. Blattläuse treten am häufigsten auf. Hier ist wichtig, die Plagegeister rechtzeitig zu entdecken. Dann sollte eine Wasser- Spülmittellösung gespritzt werden. Der Vorgang muss regelmäßig wiederholt werden. Notfalls können betroffene Partien weggeschnitten werden. Hin und wieder treten Schildläuse auf, meist bei der warmen und hellen Überwinterung. Die sind deutlich schwerer zu bekämpfen. Häufig muss auf chemische Mittel zurückgegriffen werden, was natürlich die Verwendung einschränkt.
Ernte
Auch wer die Zitronenverbene nur ihres Geruchs wegen angepflanzt hat, sollte regelmäßig Spitzen kappen oder ganze Stiele herausschneiden. Dadurch wächst die Pflanze kompakter. Es wäre allerdings schade, diese Pflanzenteile wegzuwerfen. Zumindest einen Tee sollte man daraus kochen.
- Haupternte ist von Juli bis September.
- An sonnigen, warmen Tagen ernten, wenn der Tau getrocknet ist.
- Zu kleinen Sträußen binden und trocknen lassen.
- Alternativ können die Zweige auch breit ausgelegt und getrocknet werden.
Verwendung
Die Blätter der Zitronenverbene sind vielseitig verwendbar.
- Aus frischen und getrockneten Blättern lässt sich Tee und Limonade zubereiten.
- Außerdem kann man sie als Kräuterbad und für Duftpotpourris nutzen.
- Mitgekocht geben sie Milch oder Pudding eine zitronige Note.
- Essig und Öl aromatisieren.
Häufig gestellte Fragen
Müssen die Blätter für die Teezubereitung getrocknet werden?
Nein, müssen sie nicht. Im Sommer kann das Kraut frisch gepflückt verwendet werden. Einfach ein oder mehrere Stängel abschneiden und mit heißem Wasser aufgießen. Im Winter kann man in der Regel nicht frisch pflücken, deshalb trocknet man die Blätter.
Wozu kann man Zitronenverbene außer für Tee noch verwenden?
Außer bei den oben schon aufgeführten Speisen nutzen viele Hobbyköche die Blätter auch für Fisch- und Geflügelrezepte. Besonders Liebhaber der Thaiküche sind begeistert von dem Kraut, denn die Blätter lassen sich auch wunderbar als Ersatz für Zitronengras nutzen, welches nicht immer und nicht überall erhältlich ist. Gleiches gilt für die frischen Blätter der Kaffirlimette. Auch sie können durch den Zitronenstrauch ersetzt werden.
Wer seine eigene Kosmetik herstellt, kann das ätherische Öl der Pflanze nutzen. Da es so einen starken Duft hat, reicht immer nur eine ganz kleine Menge.