Waschbären sind nachts fürchterlich laut, gerade dann, wenn der Mensch Ruhe braucht. Außerdem können sie viel Schaden anrichten, manchmal sogar Tollwut übertragen. Hier finden Sie Tipps, um Waschbären effektiv zu vertreiben.
Fangen oder töten verboten
Waschbären dürfen nicht gefangen werden, auch nicht in Lebendfallen. Es versteht sich, dass Töten ebenso unzulässig ist. Allerdings dürfen Sie Waschbären vertreiben. Nachfolgend einige sanfte Mittel, die ihm nicht schaden.
Waschbären vertreiben
1. Stören Sie den Waschbären
Der Waschbär möchte sich auf seinem nächtlichen Streifzug sicher fühlen. Stören Sie ihn, so oft es nur geht, dann stehen die Chancen gut, dass er sich ein anderes Revier sucht. Dazu müssen Sie in der Dämmerung regelmäßig Kontrollgänge machen, um ihn auf frischer Tat zu ertappen. Seien Sie dabei vorbereitet, Folgendes zu tun:
- ihn mit einer Taschenlampe anleuchten
- mit Gartenschlauch indirekt bespritzen
- Tannenzapfen o. Ä. in seine Nähe werfen
2. Störung intensivieren
Alternativ oder zusätzlich können Sie einen Waschbären mit einem Ultraschallgerät, welches Schaldruck mit mind. 100 Dezibel und einer Frequenz von 20 bis 40 Kilohertz erzeugt, empfindlich stören. Keine Sorge, Sie selbst werden die gesendeten Frequenzen nicht hören. Falls ihr Grundstück groß ist, müssten Sie mehrere Ultraschalgeräte aufstellen, um die komplette Fläche abzudecken.
3. Scharfen Chili-Geruch verbreiten
Kochen Sie mehrere Chilis auf. Versprühen Sie anschließend das scharfe Wasser überall dort, wo der Waschbär herumstreifen könnte.
4. Suchen Sie seinen Rückzugsort
Möglicherweise hat der Waschbär auf Ihrem Grundstück einen guten Rückzugsort gefunden. Suchen Sie Schuppen, Garagen und Dachboden nach Hinweisen auf die Anwesenheit des Tieres. Finden und verschließen Sie den Zugang. Auch Astgabeln und Baumhöhlen sind gefragte Ruckzugsorte.
5. Machen Sie den Besuch unattraktiv
Der Waschbär soll keinen Grund bzw. Gelegenheit bekommen, wiederholt Ihr Grundstück zu besuchen und den Dachboden zu betreten. Ergreifen Sie möglichst alle Maßnahmen, die in der nachfolgenden Anleitung “Waschbärenbesuch vorbeugen” aufgeführt sind.
Waschbärenbesuch vorbeugen
Sie wohnen in einer Gegend Deutschlands, in der die Population sehr groß ist? Befürchten Sie deswegen, einen Waschbärenbesuch? Unternehmen Sie etwas dagegen, noch bevor sich ein Tier blicken lässt, denn es könnte großen Schaden anrichten. So beugen Sie einem Waschbärenbesuch vor:
1. Lagern Sie Ihren Müll verschlossen
Nutzen Sie nur Müllbehälter, die sich fest verschließen lassen. Abfallsäcke lagern Sie bis zur Abholung am sichersten in einem verschlossenen Raum, zum Beispiel in der Abstellkammer.
2. Decken Sie Kompost ab
Schützen Sie den Komposthaufen so, dass der Waschbär keinen Zugang findet. Geschlossene Behälter sind einfachen auch Gittern vorzuziehen.
3. Schützen Sie Beete mit Vogelnetzen
Gemüse ist Futter für Waschbären. Ist das Waschbär-Risiko hoch, lohnt sich die Mühe des Abdeckens. Das muss so geschehen, dass der Waschbär sich nicht durch ein Loch hineinzwängen kann. Bekämpfen Sie auch Schnecken, damit sie keine Waschbären anlocken. Denn die haben schleimigen Weichtiere zum Fressen gern.
4. Ernten Sie Bäume und Sträucher ab
Lassen Sie Früchte an Bäumen und Sträuchern nicht länger hängen als nötig. Ernten Sie alles ab und lagern es sicher im Haus oder entsorgen es unverzüglich.
5. Verschließen Sie Zugänge zum Haus
Halten Sie Türen und Fenster nicht länger als nötig geöffnet. Sichern Sie sie ggf. mit einem Gitter.
6. Verzichten Sie auf Futterstationen
Auch wenn es schwerfällt, verzichten Sie auf das Aufstellen von Futterhäuschen für Vögel und Eichhörnchen, da das Futter auch Waschbären anlocken kann.
7. Beseitigen Sie Klettermöglichkeiten zum Dachboden
Machen Sie einen bewussten Rundgang um Ihr Haus, um alle Klettermöglichkeiten zu entdecken. Es können verschiedene Maßnahmen notwendig sein:
- Bäume zurückschneiden auf mind. 1 m Abstand zum Haus
- untere Äste entfernen
- Plastik- oder Metallmanschette von mind. 0,6 m Länge in 0, 6 m Höhe anbringen
- Regenrohre, Säulen und Häuserecken klettersicher machen
- mit 1m langen glatten Metall- oder Plastikplatten
- ggf. einen speziellen Elektrozaun für die Dachrinne verwenden
Häufig gestellte Fragen
Häufig hinterlassen sie große, feste Kothaufen, die in der Regel diverse Obstkerne enthalten. Zusätzlich können Sie Sand rund um mögliche Futterplätze wie Mülltonnen, Beete und Komposthaufen ausstreuen, um Pfotenabdrücke zu erhalten. Die Zehen von Waschbären sind lang, fingerartig und mit Mittelhandballen verbunden, oftmals voneinander gespreizt. Der Mittelhandballen erinnert an eine Sohle. Die Vorderpfoten sehen aus wie Handabdrücke.
Die Wirkung von Mottenduft ist nur schwach. Lavendelsäckchen an Ruheplätzen werden zwar empfohlen, Beweise für ihre Wirksamkeit gibt es jedoch bislang nicht.
Der Waschbär ist zwar klein, aber immer noch ein räuberisches Tier, das plötzlich aggressiv reagieren und blitzschnell zubeißen kann. Insbesondere wenn er knurrt und zischt, ist gebührender Abstand angesagt. Ist das Tier verletzt, verständigen Sie besser die örtliche Tierrettung.
Ob der Aufwand zu viel ist, muss jeder Haus- und Grundstücksbesitzer selbst entscheiden. Neben Schäden am Eigentum, geht dabei von Tieren auch ein gewisses gesundheitliches Risiko aus. So können sie verschiedene Krankheitserreger, z. B. Tollwut, auf Mensch und Haustier übertragen. Außerdem sind Waschbären nachtaktive Tiere, die durch ihren Lärm die Nachtruhe der Hausbewohner erheblich stören.