Tauben sind unbeliebt. Ihr Kot ist ätzend, schädigt auf Dauer die Hausfassade. Da sie sich “massenhaft” vermehren, ist sofortige Bekämpfung wichtig. Doch der schnelle Griff zu Essig, um die Tauben zu vertreiben, sollte überdacht werden.
Essig ist ungeeignet
Tauben und andere Vögel werden häufig mit Wasserstrahl beschossen, um ihnen den Aufenthaltsort ungemütlich zu machen. Die Chancen stehen gut, dass sie bei konsequentem Einsatz für immer weiterziehen. Soweit ist das Vorgehen erlaubt. Es kursieren jedoch Empfehlungen, dem Wasser Essig beizumischen, um die Wirksamkeit als Taubenabwehr zu steigern. Doch der Essig entfaltet eine fatale Wirkung, die sich dem Menschen nicht sofort sichtbar zeigt. Er zerstört die Fettschicht der Federn. Die Folge kann sein, die Vögel flugunfähig werden und schließlich elendig verenden. Möchten Sie Tauben vertreiben, verwenden Sie daher unter keinen Umständen Essig.
Sanfte Mittel zur Taubenabwehr
Es ist nicht weiter bedauerlich, dass Essig gegen Tauben nicht eingesetzt werden kann und darf. Denn es gibt andere Hausmittel, die wirken und zugleich sanft sind.
Futterquellen beseitigen
Vegetarisches Fressen jeglicher Art ist eine Einladung an Tauben. Ob heruntergefallene Brotkrümel oder Jungpflanzen im Beet oder Balkonkasten. Vor allem, wenn es leicht zugänglich ist. Schließen Sie unverzüglich das “Taubenrestaurant”:
- Tauben niemals gezielt füttern
- Essbares nicht offen liegen lassen
- Krümel und andere Reste sofort aufsammeln/auffegen
- Jungpflanzen mit Vogelschutznetz abdecken
- allgemeine Vogelfütterung auf Wintermonate beschränken
Vogelattrappen einsetzen
Raben, Krähen, Eulen oder Habichte aus Kunststoff oder Metall schrecken Tauben ab, da sie lebend ihre natürlichen Feinde sind. Setzen Sie möglichst lebensecht wirkende, bewegliche Attrappen ein, die Sie zudem in unregelmäßigen Abständen an gut sichtbaren Stellen umstellen. Denn bleiben sie längere Zeit unbeweglich, werden sie von den schlauen Tauben durchschaut.
Landung erschweren
Beobachten Sie zunächst, wo Tauben bevorzugt landen. Verdecken Sie diese Stellen dann mit glatten, leicht schräg angebrachten Metallflächen. Fortan werden Tauben diese “Taubenrutschen” meiden, da sie darauf keinen Halt finden können.
Nisten verhindern
Für den Nestbau suchen sich Tauben bevorzugt geschützte Nischen. Decken Sie ab oder verschließen Sie alles, was sich dafür eignen würde. Beobachten Sie doch Nestbautätigkeiten, so entfernen Sie sofort alle Nestbaumaterialien, ggf. immer wieder, in engen Zeitintervallen.
Weitere sanfte Hilfsmittel
- ausgekämmte Hunde- und Katzenhaare platzieren
- engmaschiges, gut sichtbares Taubennetz am Balkon anbringen
- Windräder aufstellen
- bewegliche Alukonstruktionen aufstellen (aus CDs, Alustreifen u. Ä.)
Häufig gestellte Fragen
Beleuchten Sie die Eier mit einer Taschenlampe. Dunkle Eier sind bebrütet und sollten im Nest verbleiben. Hellere Exemplare entfernen Sie, und legen als Ersatz sofort Plastikeier ins Nest. Ansonsten legt die Taube neue Eier nach. Sind geschlüpfte Tauben flügge geworden, entfernen Sie sofort das Nest.
Nein. Darin können sich die Vögel verfangen, dabei verletzen oder sogar qualvoll eingehen?
Blausäure lässt Tauben elendig verenden, auch Giftweizen sollte nicht eingesetzt werden. Tödliche Waffen, Fangnetze, Nagelbretter, Klebesprays und Lebendfallen sind nicht mit der Bundesartenschutzverordnung vereinbar.
Wenn nichts mehr hilft, das Taubenproblem aber riesig ist, kann der Schädlingsbekämpfer gerufen werden. Ihm sind mit Ausnahmegenehmigung auch Mittel erlaubt, die Tauben töten. Er ist für deren Einsatz geschult, sodass keine anderen Tiere zu Schaden kommen.