Braune Würmer in der Wohnung sind nicht nur eklig, sondern können auch großen Schaden anrichten, wenn sie beispielsweise den Wollteppich befallen. Deshalb sollten Sie die Plagegeister bestimmen und rasch bekämpfen.
Braune Würmer erkennen
Bei kleinen, braunen Würmern, die sich in Ihrer Wohnung aufhalten, handelt es sich um den Nachwuchs verschiedener Insektenarten. Zu den häufigsten ungebetenen Gästen gehören die Larven
- des Speckkäfers (Dermestidae): hellbraun, 5 bis 15 Millimeter lang, mit Pfeilhaaren bedeckt, schnell
- des Messingkäfers (Niptus hololeucus): weiß bis hellbraun, ähnlich den Speckkäferlarven, jedoch mit dickerem Hinterteil
- der Kleidermotte (Tineola bisselliella): braun, maximal 10 Millimeter lang
- der Schmetterlingsmücken (Psychodidae): braun, vier Millimeter lang
- des Mehlkäfers (Tenebrio molitor): braun, 20 bis 30 Millimeter lang
Wie die Würmer in die Wohnräume gekommen sind, lässt sich meist nicht genau bestimmen. Mangelnde Hygiene und Sauberkeit ist jedoch nur in Ausnahmefällen die Ursache. Weitaus öfter werden sie mit gekaufter Ware eingeschleppt oder kriechen durch die kleinsten Ritzen und Spalten in der Mauer in die Wohnung. Denn dort finden sie einen reich gedeckten Tisch.
Braune Würmer loswerden
Sind die Würmer erst einmal entdeckt worden, sollen sie so schnell wie möglich verschwinden. Trotzdem sollten Sie ruhig bleiben und gezielt nach den folgenden Schritten vorgehen:
- sichtbare braune Würmer einsammeln
- Nahrungsquellen entziehen
- gründliche Reinigung der befallenen Stellen
Einsammeln
Da die braunen Würmer für andere Tiere echte Leckerbissen sind, sollten Sie sie nicht töten. Besser ist es, sie einzusammeln und in einer Wiese oder im Wald auszusetzen. Je nach Größe der Larven können Sie dies mit der Hand tun – Handschuhe vorher anziehen – oder mit Kehrschaufel und Besen. Danach geben Sie die Würmer in Plastiktüten oder Behältnisse, welche sich gut verschließen lassen, und transportieren sie in die freie Natur. Können die Larven nicht ausgesetzt werden, entsorgen Sie sie mit Tüte/Behältnis in der Mülltonne draußen.
Nahrungsquellen entziehen
Ein reiches Angebot an Nahrung ist der häufigste Grund, warum braune Würmer in Ihre Wohnung einziehen. Nimmt das Nahrungsangebot ab, ist es für die Käfer nicht mehr besonders attraktiv, sich in Ihren Wohnräumen anzusiedeln. Daher sollten Sie alle befallenen Nahrungsquellen entsorgen. Welche dies sind bzw. sein können, hängt von der Insektenart ab:
- Speckkäferlarven: Haare, Hautschuppen, Tierfutter, Fleisch, Käse (Küche, Bad, Vorratsraum)
- Mehlwürmer: Mehl und andere trockene Lebensmittel (Küche, Vorratsraum)
- Kleidermottenlarven: keratinhaltige Nahrungsquellen (Felle, Federn, Wolle, Haare, Textilien), herumliegende ungewaschene Kleidung (Schweißgeruch als Lockstoff)
- Messingkäferlarven: Leder, Felle, Textilien, Papier, Pappe, Dämmstoffe
Reinigen
Haben Sie alle befallenen Nahrungsquellen entsorgt, geht es ans Saubermachen der betroffenen Räume. Das Reinigen dient dabei nicht nur,
- Kot,
- Eier oder
- Puppen
zu entfernen, sondern auch dazu, einer Neuansiedlung vorzubeugen.
Je nach Art der braunen Würmer steht Folgendes auf dem Reinigungsprogramm:
- gründliches Saugen der Wohnräume
- Böden wischen
- Kleider- und Vorratsschränke aussaugen und auswischen (Essigreiniger)
- Textilien mit mindestens 60 Grad Celsius waschen
- große Stücke für gut eine Woche einfrieren
- Abflüsse reinigen (Aufenthaltsort der Larven von Schmetterlingsmücken)
Eine gründliche Reinigung vertreibt jedoch nicht alle Arten der ungebetenen Gäste. So ist ein Befall von Messingkäferlarven besonders heimtückisch. Da sie in menschlichen Lebensmitteln nur sehr selten vorkommen, wird ihr Vorhandensein oft erst spät bemerkt. Dafür finden sie jeden noch so kleinen Schlupfwinkel und machen auch vor Papier und Dämmstoffen nicht halt. Daher sollten Sie in diesem Fall einen Fachmann beauftragen, der den Würmern der Garaus macht.
Häufig gestellte Fragen
Fliegt bei einem leichten Schlag auf den Teppich ein ganzer Schwarm von Kleidermotten auf, dann wird der Wollteppich wahrscheinlich von Larven durchseucht sein. Sie können einen Fachmann zurate ziehen oder den Wollteppich sogleich entsorgen.
Duftsäckchen, die nach Kiefer, Neem oder Lavendel riechen, sind ein bewährtes Hausmittel gegen Kleidermotten. Geben Sie die Säckchen vorbeugend oder zum Bekämpfen der Insekten im Kleiderschrank.